Quelltext der Seite Adam Heinrich von Steinau

'''Adam Heinrich Graf von Steinau''' (* unbekannt; † [[1712]] in [[Nebílovy|Nebillau]]) war ein [[Sachsen-Polen|sächsisch-polnischer]] [[Generalfeldmarschall]].

Die Familie von Steinau stammte aus der [[Grafschaft Henneberg]] aus dem Adelsgeschlecht derer von [[Steinau genannt Steinrück]]. Der Graf war zunächst in kurbraunschweigisch-lüneburger Diensten. Er diente von 1685 bis 1688 im bayrischen Kontingent des Reichsheeres im Feldzug gegen die Türken in Ungarn. Danach nahm er am [[Pfälzischer Erbfolgekrieg|Pfälzischen Erbfolgekrieg]] gegen Frankreich unter [[Karl V. (Lothringen)|Karl von Lothringen]] teil, unter anderem auch an der [[Belagerung von Mainz (1689)|Belagerung von Mainz]] 1689.

Steinau trat daraufhin 1693 in den Dienst der [[Republik Venedig]] im [[Großer Türkenkrieg|Krieg gegen die Türken]]. 1694 eroberte er mit Antonio Zeno die Insel [[Chios]]. Im Jahr darauf hatte er Glück als sein Schiff Feuer fing und explodierte, Steinau hatte kurz zuvor auf eine andere Galeere gewechselt. Er besiegte dann auf Morea mit dem General Alexander Molino die dort eingedrungenen Türken. Nach dem [[Frieden von Karlowitz]] (1699) legte er noch die Befestigungen am [[Isthmus von Korinth]] an.

Zu der Zeit hatte der sächsische Kurfürst Friedrich August I. („August der Starke“) als [[August II. (Polen)|August II.]] König von Polen das Kommando über die kaiserlichen Truppen in Ungarn inne. Steinau diente unter ihm in Ungarn. Am 27. August 1699 wurde er zum sächsischen Generalfeldmarschall ernannt.

Im [[Großer Nordischer Krieg|Großen Nordischen Krieg]] befehligte Steinau 1700 unter August II. die sächsischen Truppen und bestritt den Livland-Kurland-Feldzug. Die beinahe zehn Monate andauernde [[Belagerung von Riga (1700)|Belagerung Rigas]] von Februar bis November 1700 blieb ohne Erfolg. Im [[Gefecht von Jungfernhof]] im Juli 1700 hielt er dem schwedischen General [[Otto Vellingk]] noch stand, am <!--schwedisches Datum: 9. Juli / gregorianisches Datum: -->19. Juli 1701 verlor er gegen den schwedischen König [[Karl XII. (Schweden)|Karl XII.]] jedoch die [[Schlacht an der Düna]] nahe Riga. Eine Niederlage der [[Schlacht bei Klissow]] in Polen am <!--schwedisches Datum: 9. Juli / gregorianisches Datum: -->19. Juli 1702 folgte. Nach der verlorenen [[Schlacht von Pultusk (1703)|Schlacht von Pultusk]] am <!--schwedisches Datum: 21. April / gregorianisches Datum: -->1. Mai 1703, in der er ebenfalls das Kommando führte, zog er sich zurück. 1706 trat er wieder als Nachfolger des Generals [[Franz du Hamel]] in den Dienst Venedigs, den er nach eigener Aussage als „sein Altenteil“ betrachtete. Nach wenigen Jahren zog er sich auf sein Gut zurück.

1705 erwarb Steinau die Herrschaften [[Žinkovy|Schinkau]] und  [[Nebílovy|Nebillau]] einschließlich [[Netunice|Nettonitz]] und beauftragte 1706 den Pilsner Baumeister [[Jakob Auguston]] mit dem Bau des [[Schloss Nebílovy|Schlosses Nebillau]]. Nach seinem Tod wurde er in der Kirche Jakobus des Älteren in [[Prusíny|Prusing]] beigesetzt.

== Familie ==
Steinau war mit Franziska Friedrike [[Herren von Pfirt|von Pfirt zu Carspach]] († 1710) verheiratet.<ref>[[Julius Kindler von Knobloch]]: ''Oberbadisches Geschlechterbuch''. Band 1, Winter, Heidelberg 1898, S. 82, [https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/kindlervonknobloch1898bd1/0086 Online-Version]</ref> Das Paar hatte einen Sohn, Graf Johann Franz Adam von Steinau, genannt Steinrück, († 26. März 1743 in [[Chotěboř|Chotiborz]]). Dieser ehelichte am 31. August 1713 in Klattau Anna Franziska Zaruba von Hustirzan († 1. November 1720 in [[Jihlava|Iglau]]). Steinaus Tochter, Gräfin Maria Theresia von Steinau († 1766), war die zweite Ehefrau des Franz Wenzel (des Älteren) Graf von Wrtby ([[Vrtba (Adelsgeschlecht)|Vrtba]]) (* 1670, † 20. September 1750). Dieser war [[Kammerherr]] des Kurfürsten Karl Albrecht von Bayern und anschließend Oberstlandrichter, als dieser [[Karl VII. (HRR)|Kaiser Karl VII.]] wurde.

== Literatur ==
* {{ADB|35|682|684|Steinau, Adam Heinrich|[[Bernhard von Poten]]|ADB:Steinau, Adam Heinrich Graf}}
* Friedrich Albrecht von der Schulenburg: ''Leben und Denkwürdigkeiten Johann Mathias Reichsgrafen von der Schulenburg, Erbherrn auf Emden und Delitz, Feldmarschalls in Diensten der Republik Venedig.'' Band 1, 1834, S. 88, [https://books.google.de/books?id=ruVNAAAAcAAJ&pg=PA88&hl=de Digitalisat]

== Einzelnachweise ==
<references/>

{{Navigationsleiste Generalfeldmarschälle Kursachsen und Sachsen}}

{{Normdaten|TYP=p|GND=140531629|VIAF=51672624}}

{{SORTIERUNG:Steinau, Adam Heinrich Von}}
[[Kategorie:Militärperson (Sachsen)]]
[[Kategorie:Militärperson (Polen-Litauen)]]
[[Kategorie:Militärperson (Venedig)]]
[[Kategorie:Militärperson (Frühe Neuzeit)]]
[[Kategorie:Generalfeldmarschall (Sachsen)]]
[[Kategorie:Person in den Türkenkriegen]]
[[Kategorie:Person im Großen Nordischen Krieg (Sachsen-Polen)]]
[[Kategorie:Titulargraf]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Geboren im 17. Jahrhundert]]
[[Kategorie:Gestorben 1712]]
[[Kategorie:Mann]]

{{Personendaten
|NAME=Steinau, Adam Heinrich von
|ALTERNATIVNAMEN=Steinau, Adam Heinrich Graf von
|KURZBESCHREIBUNG=sächsisch-polnischer Feldmarschall
|GEBURTSDATUM=vor 1685
|GEBURTSORT=
|STERBEDATUM=1712
|STERBEORT=[[Nebílovy|Nebillau]]
}}