Quelltext der Seite Bahnstrecke Ludwigslust–Wismar

{| class="wikitable float-right"
{{BS-header|Ludwigslust–Wismar<ref>{{Eisenbahnatlas|9|D}}</ref>}}
{{BS-daten
| DE-STRECKENNR = 6441
| DE-KBS = 100 <small>(Holthusen–Bad Kleinen)</small><br /><!--
-->202 <small>(Ludwigslust–Wismar)</small>
| LÄNGE = 68,632
| SPURWEITE = 1435
| STRECKENKLASSE = D4
| STROMG =
| STROMW = 15 kV, 16,7 Hz
| STROMD =
| ZAHNSTANGE =
| NEIGUNGA =
| NEIGUNG =
| RADIUS =
| V-MAX = 160
| ZSS = [[Punktförmige Zugbeeinflussung|PZB]]
| ZWEIGLEISIG = <small>Ludwigslust–Bad Kleinen</small>
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| KBS=104a <small>(1934)</small><br /><!--
-->118c <small>(1946)</small><br /><!--
-->118d <small>(Schwerin-Görries – Schwerin Hbf 1946)</small>}}
{{BS-table}}
{{BS3||exSTR||||[[Bahnstrecke Ludwigslust–Dömitz|von Dömitz]]}}
{{BS3|STRq|xKRZo|STR+r|||[[Bahnstrecke Berlin–Hamburg|von Berlin]]}}
{{BS3|STRq|xABZgxr+r|STR|||[[Bahnstrecke Ludwigslust–Parchim|von Parchim]]}}
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{{BS|BHF|30,391|[[Bahnhof Ludwigslust|Ludwigslust]]}}
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{{BS3||xABZg+l|STRr|{{BSkm|35,344|34,751}}||Kilometerwechsel}}
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{{BS|ABZg+r|||[[Bahnstrecke Schwerin–Parchim|von Parchim]]}}
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{{BS|ABZgl|||nach [[Sacktannen]]}}
{{BS|HST|63,108|Schwerin-Görries|<br />(betriebl. SN-Görries Nord)|T=STR}}
{{BS|HST|65,520|Schwerin Mitte}}
{{BS|BHF|66,400|'''[[Schwerin Hauptbahnhof|Schwerin Hbf]]'''}}
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{{BS3e|exABZ+lr|eABZgr||||ehem. Hafenbahn Schwerin}}
{{BS3e|exKBSTe|STR||||Ladegleis [[KGW Schweriner Maschinen- und Anlagenbau|KGW]]}}
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{{BS|eBST||Abzw Gallentin Süd}}
{{BS|eABZgl|||nach Gallentin West (geplant)}}
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{{BS|BHF|82,800|'''[[Bahnhof Bad Kleinen|Bad Kleinen]]'''}}
{{BS|ABZgr|||[[Bahnstrecke Bad Kleinen–Rostock|nach Rostock]]}}
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{{BS|BHF|92,070|[[Dorf Mecklenburg]]}}
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{{BS3|KDSTe||||Wismar Hafen|(Bft)}}
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|}

Die '''Bahnstrecke Ludwigslust–Wismar''' ist eine elektrifizierte [[Hauptbahn]] in [[Mecklenburg-Vorpommern]]. Im Abschnitt [[Ludwigslust]]–[[Bad Kleinen]] ist sie zweigleisig, im weiteren Verlauf bis [[Wismar]] eingleisig.

== Geschichte ==
=== Vor 1945 ===
[[Datei:Haltepunkt Petersdorf.jpg|mini|links|Ehemaliger Haltepunkt Petersdorf]]

Nachdem 1846 das [[Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin]] mit der [[Berlin-Hamburger Bahn|Berlin-Hamburger Eisenbahn]] seinen ersten Bahnanschluss bekam, wurde 1847 die [[Bahnstrecke Hagenow Land–Schwerin|Verbindung Hagenow–Holthusen–Schwerin]] eröffnet. Am 12.&nbsp;Juli 1848 folgte die Verlängerung nach Wismar, ein Jahr darauf schloss vom [[Bahnhof Bad Kleinen]] ausgehend die [[Bahnstrecke Bad Kleinen–Rostock]] an.

1888 wurde eine Verbindung von Holthusen nach Ludwigslust an der Berlin-Hamburger Bahn in Betrieb genommen. Der durchgehende Verkehr von [[Schwerin]] nach [[Wittenberge]] und weiter in Richtung [[Magdeburg]] und Berlin nahm fortan diesen Weg. Auch bahnintern wurde und wird Ludwigslust–Wismar als einheitliche Strecke angesehen. Zwischen Ludwigslust und Holthusen war die Strecke eingleisig.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.landkartenarchiv.de/eisenbahnkarten.php?q=Eisenbahnkarte_Deutschlands_300K_Bl_13_HAMBURG_1944 |titel=Eisenbahnkarte Deutschland (1944) |werk=Landkarte |hrsg=DR? |datum= |abruf=2017-12-02}}</ref> In der Zeit von 1935–1945 bestanden Anschlussgleise in Wöbbelin (zum [[KZ Wöbbelin|dortigen KZ]]),<ref>{{Internetquelle |url=https://www.gedenkstaetten-woebbelin.de/cms/index.php/Ehemaliges_Lagergel%C3%A4nde_heute.html |titel=KZ – Gedenkstätte Wöbbelin, ehemaliges Lagergelände |werk=gedenkstaetten-woebbelin.de |abruf=2018-10-24 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20181024193947/https://www.gedenkstaetten-woebbelin.de/cms/index.php/Ehemaliges_Lagergel%C3%A4nde_heute.html |archiv-datum=2018-10-24}}</ref> in Pulverhof zur Munitionsanstalt<ref>{{Internetquelle |autor=Wolfgang Utecht |url=https://daten.verwaltungsportal.de/dateien/news/2/0/4/9/7/8/muna_pulverhof.pdf |titel=Luftwaffenmunitionsanstalt (Muna) Pulverhof 7/XI |werk=daten.verwaltungsportal.de |abruf=2017-12-02 |format=PDF; 463 kB}}</ref> und in Holthusen nach Neu Pampow.

=== Ab 1945 ===
Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs die Bedeutung der Strecke. Nach der deutschen Teilung wurden die Seehäfen in [[Hafen Rostock|Rostock]] und [[Hafen Wismar|Wismar]] deutlich wichtiger, hinzu kam eine erheblich zunehmende Bedeutung im Personenverkehr. In den 1970er Jahren wurde das zweite Gleis gebaut.

Ende der 1970er Jahre wurde die Strecke nördlich von Ludwigslust verlegt. Sie zweigt jetzt ein Stück später von der Berlin-Hamburger Bahn ab. Als Folge erhöhte sich die Streckenlänge um etwa 593&nbsp;Meter. Daher wurde ein [[Streckenkilometer|Kilometerwechsel]] (Überlänge) eingeführt (s. rechts).

1986/87 wurde die Strecke elektrifiziert. Zu jener Zeit gehörte der Abschnitt südlich Bad Kleinen zu den frequentiertesten Strecken im Norden der DDR. Im Sommer verkehrten knapp 15&nbsp;Schnellzugpaare von Schwerin in Richtung Magdeburg. Hinzu kamen drei Schnellzüge und ein [[Städteexpress]] von Schwerin nach Berlin, dazu einige Verstärker für Wochenendpendler.

Am 31. Dezember 1992 ereignete sich im Bahnhof von [[Holthusen]] ein schwerer Auffahrunfall, als der [[Schnellzug]] von [[Rostock Hauptbahnhof|Rostock]] nach [[Leipzig Hauptbahnhof|Leipzig]] frontal mit einer Rangierlokomotive zusammenstieß. {{Hauptartikel|Eisenbahnunfall von Holthusen}}

=== Seit 1994 ===
[[Datei:Bw Schwerin.JPG|mini|links|Das ehemalige Bw Schwerin ist heute Teil des Mecklenburgischen Eisenbahn- und Technikmuseums]]
Im Zuge der Wiedervereinigung Deutschlands kam es zu einer Verlagerung der Verkehrsströme von der Nord-Süd-Relation in die Ost-West-Richtung. Zudem verkehren die Züge zwischen Rostock und Hamburg, die früher über [[Lübeck]] fuhren, seit der zweiten Hälfte der 1990er Jahre über Schwerin. In Abschnitten wurde die Strecke im Zuge des [[Verkehrsprojekte Deutsche Einheit|Verkehrsprojektes Deutsche Einheit Nr.&nbsp;1]] für Höchstgeschwindigkeiten bis 160 km/h modernisiert. Vorerst erfolgte der Ausbau nur im Abschnitt von Holthusen bis Carlshöhe. Zum 1. Juni 1995 wurde der personenbediente Fahrkartenverkauf am Bahnhof Lüblow (Meckl) eingestellt und der Verkauf zunächst im Zug fortgeführt<ref>{{Literatur |Titel=Tarif- und Verkehrsanzeiger (TVA) |Band=Jhrg. 1995 |Nummer=21 |Datum=1995-05-22 |Seiten=226 |Fundstelle=Bek. Nr. 272/1995}}</ref>.

Im Frühling 2001 ging der neue Haltepunkt ''Schwerin Mitte'' in der Nähe des Stadtzentrums in Betrieb und es wurde eine durchgehende Regionalexpresslinie nach Berlin eingerichtet.

In den Jahren 2002 bis 2005 wurde der [[Schwerin Hauptbahnhof|Schweriner Hauptbahnhof]] modernisiert, wobei unter anderem die Bahnsteiglänge der Gleise 2 und 3 vergrößert wurde. Bei der gleichzeitigen Erneuerung der Brücke über den [[Obotritenring]] wurde das Einfahrgleis vom Güterbahnhof zum westlich des Bahnhofs gelegenen [[Bahnbetriebswerk Schwerin|Bahnbetriebswerks]] unterbrochen. Um auch weiterhin das Bahnbetriebswerk benutzen zu können, wurde direkt vom Umfahrungsgleis des Gleises 4 eine Weiche in Richtung des Bahnbetriebswerks eingebaut.

Der ehemals eigenständige [[Güterbahnhof]] in Schwerin wurde zu einem Bahnhofsteil des Hauptbahnhofes abgestuft und inzwischen aufgegeben. Einige Gleise des Güterbahnhofes werden als Bahnhofsgleise zum Abstellen von Reisezügen verwendet.

Der Haltepunkt ''Petersdorf'' in [[Petersdorf (Dorf Mecklenburg)]] wurde zum Fahrplanwechsel im Dezember 2012 aufgegeben, da für einen Weiterbetrieb umfangreiche Ausbaumaßnahmen notwendig gewesen wären.

Der Streckenabschnitt zwischen Carlshöhe und Bad Kleinen wurde seit Juli 2017 komplett saniert. Dabei wurde eine [[Tiefgründung]] im Bereich der Moorstelle Kronshof eingebracht und ein elektronisches Stellwerk gebaut. In Vorbereitung waren bereits 2014 die Bahnsteige und der Bahnübergang im Bahnhof Lübstorf erneuert worden.

== Heutige Situation ==

Die Strecke kann seit 9. Dezember 2018<ref>{{Internetquelle |autor=Michaela Krohn |url=https://www.ostsee-zeitung.de/Mecklenburg/Wismar/Bahnhof-Bad-Kleinen-ist-fertig |titel=Endlich! Bahnhof Bad Kleinen ist fertig |werk=Ostsee-Zeitung |datum=2018-12-09 |abruf=2019-03-14}}</ref> mit 160 statt bisher 120 km/h befahren werden, außerdem ist seitdem [[Gleiswechselbetrieb]] möglich.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.eisenbahnfreunde.eu/luebstorf-wird-grossbaustelle-schneller-nach-luebeck-1932/ |titel=Lübstorf wird Großbaustelle – schneller nach Lübeck |werk=eisenbahnfreunde.eu |datum=2017-05-25 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20170829195012/https://www.eisenbahnfreunde.eu/luebstorf-wird-grossbaustelle-schneller-nach-luebeck-1932/ |archiv-datum=2017-08-29 |abruf=2017-07-13}}</ref><ref>{{Internetquelle |offline=ja |url=https://bauprojekte.deutschebahn.com/p/estw-luebstorf |titel=Bauprojekt Lübstorf ESTW |hrsg=BauInfoPortal der Deutschen Bahn |abruf=2017-07-13 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20170810231855/https://bauprojekte.deutschebahn.com/p/estw-luebstorf |archiv-datum=2017-08-10}}</ref>

Die Strecke wird auf gesamter Länge von Zügen des Regionalverkehrs im Stundentakt befahren. Abwechselnd verkehren dabei Züge der [[Liste der Eisenbahnlinien in Brandenburg und Berlin#RE 8|RE&nbsp;8]], welche von der [[Ostdeutsche Eisenbahn|Ostdeutschen Eisenbahn]] betrieben wird und weiter über Wittenberge und Berlin bis zum [[Bahnhof Flughafen BER|Flughafen BER]] führt, und der Linie [[Liste der Eisenbahnlinien in Mecklenburg-Vorpommern#Regionalbahn|RB&nbsp;17]] der [[DB Regio Nordost]] nur zwischen Wismar und Ludwigslust. Wegen größerer Fahrplananpassungen wurde zum Jahresfahrplan 2016 zusätzlich die Linie [[Liste der Eisenbahnlinien in Mecklenburg-Vorpommern#Regionalbahn|RB&nbsp;18]] zwischen Schwerin Hauptbahnhof und Bad Kleinen eingeführt, um die Anschlussverbindungen im Knoten Bad Kleinen zu erhalten.

Auf dem Abschnitt Bad Kleinen–Schwerin–Holthusen verkehren außerdem zweistündlich Züge der Linie [[Liste der Intercity-Express-Linien#Linie 26|ICE&nbsp;26]] von Karlsruhe über Hamburg, Schwerin und Rostock nach [[Stralsund Hauptbahnhof|Stralsund]] und zeitweilig weiter nach [[Bahnhof Ostseebad Binz|Binz]] oder [[Bahnhof Greifswald|Greifswald]] sowie die Regional-Express-Linie [[Liste der Eisenbahnlinien in Mecklenburg-Vorpommern#Regional-Express|RE&nbsp;1]] von Hamburg nach Rostock.  Zudem verkehren täglich zwei Zugpaare der [[Intercity (Deutschland)|Intercity]]-[[Liste der Intercity-Linien (Deutschland)#Linie 57|Linie&nbsp;57]] von Rostock über Bad Kleinen, Schwerin und Ludwigslust nach Leipzig.

Bei Gallentin soll bis 2027 eine Verbindungskurve entstehen, wodurch Direktverbindungen von Schwerin nach Lübeck möglich werden und die Fahrtzeit zwischen beiden Städten reduzieren wird.<ref>{{Internetquelle |autor=Deutsche Bahn AG, Unternehmensbereich Personenverkehr, Marketing eCommerce |url=https://bauprojekte.deutschebahn.com/p/luebeck-schwerin |titel=BauInfoPortal |sprache=de |abruf=2024-07-24}}</ref><ref name="bmdv-2020-08">{{Internetquelle |url=https://assets.ctfassets.net/scbs508bajse/6i6KydrxiE9uy9Wbj1FNSu/da7fbbf79c1ff2dd55c831d58a466427/210x297_DTakt_Schienengipfel_Broschuere_bf.pdf |titel=Etappierung Deutschlandtakt |hrsg=[[Bundesministerium für Digitales und Verkehr]] |seiten=13 |datum=2022-08 |format=PDF |offline= |archiv-url= |archiv-datum= |abruf=2022-09-18}}</ref>{{Zukunft|2027}}

== Literatur ==
* Lothar Schultz: ''Eisenbahnen in Mecklenburg''. 3. Auflage, transpress, Berlin 1992, ISBN 3-344-70732-9

== Weblinks ==
{{Commonscat}}

== Einzelnachweise ==
<references />

{{SORTIERUNG:LudwigslustWismar}}
[[Kategorie:Bahnstrecke in Mecklenburg-Vorpommern]]
[[Kategorie:Verkehr (Landkreis Ludwigslust-Parchim)|Bahnstrecke LudwigslustWismar]]