Quelltext der Seite Schlacht um die Seelower Höhen

{{Infobox Militärischer Konflikt
|KONFLIKT= Schlacht um die Seelower Höhen
|TEILVON= [[Zweiter Weltkrieg]]
|BILD= Bundesarchiv Bild 183-E0406-0022-012, Sowjetische Artillerie vor Berlin.jpg
|BILDBREITE= 
|BESCHREIBUNG= Sowjetische Artillerie vor Berlin
|DATUM= 16.
|DATUMBIS= 19. April 1945
|ORT= [[Seelow]]
|CASUS= 
|GEBIETE= 
|AUSGANG= Sieg der Sowjetunion und Polens
|FOLGEN= 
|FRIEDENSSCHLUSS= 
|KONTRAHENT1= {{SUN-1923}}<br />{{POL-1944}}
|KONTRAHENT2= {{DEU-1935}}
|BEFEHLSHABER1= [[Georgi Konstantinowitsch Schukow|Georgi Schukow]]<br />[[Wassili Iwanowitsch Tschuikow|Wassili Tschuikow]]<br />[[Michail Jefimowitsch Katukow|Michail Katukow]]<br />[[Stanisław Popławski]]
|BEFEHLSHABER2= [[Gotthard Heinrici]]<br />[[Theodor Busse]]<br />[[Helmuth Weidling]]
|TRUPPENSTÄRKE1= [[1.&nbsp;Weißrussische&nbsp;Front]]<br />elf Armeen<br />77 Divisionen mit 1.000.000 Soldaten<br /> 3155 Panzer<br /> 20.130 Geschütze<ref>Nach Wojenno-istoritsceskij shurnal, Moskau 1965 in Tony Le Tissier: ''Der Kampf um Berlin.'' Bechtermünz Verlag, 1997, Aufstellung der Sowjetischen Kräfte für die „Berliner Operation“. S. 212.</ref> und Granatwerfer<ref>In sowjetischen Angaben werden Granatwerfer ab dem [[82-mm-Granatwerfer BM-37|82-mm-Granatwerfer]] zur Artillerie gezählt. Albert Seaton: ''Stalin as Military Commander''. London 1976, S. 250.</ref>
|TRUPPENSTÄRKE2= <br />[[9. Armee (Wehrmacht)|9. Armee]]<ref>Mannstärke, Panzer, Geschütze und Flugzeuge nach: [[Richard Lakowski]]: ''Der Zusammenbruch der deutschen Verteidigung zwischen Ostsee und Karpaten''. In: [[Militärgeschichtliches Forschungsamt|MGFA]] (Hrsg.): ''[[Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg]]''. München 2008, Band 10/1, S. 616.</ref><br />15 Divisionen mit 190.000 Soldaten<br /> 512 Panzer<br /> 2625 Geschütze<br /> 300 Flugzeuge<br /> 300–400 Flakgeschütze
|VERLUSTE1= ca. 33.000 Gefallene und 40.000 Verwundete<ref>[http://www.in-berlin-brandenburg.com/Brandenburg/Landkreise/Maerkisch-Oderland/Sehenswuerdigkeiten/Seelower_Hoehen.html Gedenkstätte Seelower Höhen]</ref><ref>{{Literatur |Autor=Anthony Beevor |Titel=Berlin – Slutstriden |Verlag=Historisk Media |Ort=Lund |Datum=2003 |ISBN=91-85057-01-0 |Seiten=283}}</ref><br />743 Panzer<ref>Tony Le Tissier: ''Durchbruch an der Oder. Der Vormarsch der Roten Armee 1945.'' Ullstein, 1995, ISBN 3-550-07072-1, S. 332.</ref> (sowjetische Angaben), nach Angaben der Gedenkstätte 70.000 getötete sowjetische Soldaten und 2000 polnische Kämpfer<ref>[http://www.in-berlin-brandenburg.com/Brandenburg/Landkreise/Maerkisch-Oderland/Sehenswuerdigkeiten/Seelower_Hoehen.html Gedenkstätte Seelower Höhen]</ref>
|VERLUSTE2= Nach deutschen Angaben 12.000 Tote,<ref>[https://magazin.spiegel.de/EpubDelivery/spiegel/pdf/39863558 ''Besichtigungstour in die Hölle''.] Spiegel Spezial 2/2005</ref> nach sowjetischen Angaben 80.000 Tote, Verwundete und Vermisste, 300 Panzer und Sturmgeschütze<ref>Richard Lakowski: ''Seelow 1945. Die Entscheidungsschlacht an der Oder''. Berlin 1994, S. 87.</ref>
|NOTIZEN= 
|ÜBERBLICK= 
{{Linkbox Deutsch-Sowjetischer Krieg}}
}}
Die '''Schlacht um die Seelower Höhen''' vom 16. bis 19.&nbsp;April 1945 eröffnete die [[Schlacht um Berlin]] am Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]]. [[Seelow]] liegt etwa 70&nbsp;km östlich von [[Berlin]] am [[Oderbruch]], daher wird auch von der '''Schlacht an der Oder''' gesprochen.
Knapp 1&nbsp;Million [[Rote Armee|Rotarmisten]] kämpften gegen etwa 120.000 deutsche Soldaten. Die [[1. Weißrussische Front|1.&nbsp;Weißrussische Front]] unter dem Befehl von [[Georgi Konstantinowitsch Schukow|Marschall Schukow]] durchbrach dabei in einem großangelegten Angriff die Stellungen der [[Heeresgruppe Weichsel]] der deutschen [[Wehrmacht]]. Die Schlacht bedeutete auch das Ende der [[Deutsch-Sowjetischer Krieg|Ostfront]].

== Hintergrund ==
Nach der am 12.&nbsp;Januar 1945 losbrechenden sowjetischen [[Weichsel-Oder-Operation|Offensive an der Weichsel]] drängte die [[Weißrussische Front|1.&nbsp;Weißrussische Front]] die deutsche [[9. Armee (Wehrmacht)|9.&nbsp;Armee]] zwischen [[Warschau]] und [[Radom]] nach Westen zurück. Die südlicher anschließende deutsche [[4. Panzerarmee (Wehrmacht)|4.&nbsp;Panzerarmee]] wurde im Raum [[Kielce]] von der [[1. Ukrainische Front|1.&nbsp;Ukrainischen Front]] vernichtend geschlagen. Am 15.&nbsp;Januar 1945 begann aus dem Raum [[Jasło]] die Offensive der [[4. Ukrainische Front|4.&nbsp;Ukrainischen Front]] gegen die deutsche [[17. Armee (Wehrmacht)|17.&nbsp;Armee]]; bis zum 19.&nbsp;Januar 1945 gelang den sowjetischen Kräften die Eroberung [[Krakau|Krakaus]]. Infolge des schnellen Zusammenbruches der [[Heeresgruppe A]] gingen der Wehrmacht alle noch gehaltenen Gebiete Polens verloren, die Front näherte sich der alten deutschen Reichsgrenze. Zwischen dem 26.&nbsp;Januar und 3.&nbsp;Februar 1945 durchbrachen die Truppen Marschall Schukows die deutschen Stellungen in der [[Neumark (Landschaft)|Neumark]] und bildeten beiderseits [[Küstrin]] und nördlich von [[Fürstenberg (Oder)|Fürstenberg]] die ersten Brückenköpfe am westlichen Oderufer. Der sowjetische Hauptstoß richtete sich direkt auf die [[Reichshauptstadt]] Berlin.

Weiter südlich begann am 8.&nbsp;Februar 1945 die Offensive der 1.&nbsp;Ukrainischen Front nach [[Schlesien]], Mitte Februar war das zur Festung erklärte [[Breslau]] vollständig von sowjetischen Truppen umschlossen. Am nördlichen Abschnitt wurde am 9.&nbsp;April [[Königsberg (Preußen)|Königsberg]] in [[Ostpreußen]] von der Roten Armee eingenommen. Dies ermöglichte es der [[2. Weißrussische Front|2.&nbsp;Weißrussischen Front]] unter Marschall [[Konstantin Konstantinowitsch Rokossowski|Rokossowski]], nach Westen an das Ostufer der [[Oder]] vorzurücken. Während der ersten beiden Aprilwochen führte die Rote Armee hier eine Umgruppierung durch, bei der sich die 1.&nbsp;Weißrussische Front am vor den Seelower Höhen gelegenen Ostufer der Oder konzentrierte.
Die 2.&nbsp;Weißrussische Front besetzte indessen die verlassenen Stellungen nordöstlich der Höhen bis zur Küste bei [[Stettin]]. An der Südflanke schob sich Marschall [[Iwan Stepanowitsch Konew|Konews]] 1.&nbsp;Ukrainische Front aus [[Oberschlesien]] zwischen [[Görlitz]] – [[Bad Muskau]] und [[Forst (Lausitz)|Forst]] zur [[Lausitzer Neiße]] vor.

=== Sowjetischer Aufmarsch ===
Für die ''Berliner Operation'' ließ die [[Stawka]] drei Fronten an der Oder und Neiße aufmarschieren.
An der Nordflanke zwischen [[Oderberg]] über Stettin bis zur [[Ostsee]] stand die 2.&nbsp;Weißrussische Front mit fünf Armeen (11&nbsp;Schützenkorps mit 33&nbsp;Divisionen und drei [[Artillerie]]divisionen und einigen weiteren Artillerie- und Raketenwerferbrigaden). Rokossowskis Front besaß 951&nbsp;Panzer und Selbstfahrgeschütze sowie 8.320&nbsp;Artilleriegeschütze (davon 2.770&nbsp;[[Minenwerfer]]). Gegenüber der 2.&nbsp;Weißrussischen Front stand auf deutscher Seite die [[3. Panzerarmee (Wehrmacht)|3.&nbsp;Panzerarmee]] mit 11 [[Division (Militär)|Divisionen]] und 212 Panzern und praktisch ohne konventionelle Artillerie, außer etwa 600–700 [[8,8-cm-FlaK 18/36/37|Flak-Geschützen vom Kaliber 8,8&nbsp;cm]].

Die kampfstärkste Front der Roten Armee, die 1.&nbsp;Weißrussische Front, bestand aus elf Armeen (77&nbsp;Schützendivisionen, sieben Panzer- und drei Mech.-Korps, acht Artilleriedivisionen und weiteren Artillerie- und Raketenwerferbrigaden). Diese sollte den [[Hauptschlag]] führen.<ref>Befehl der [[Hauptquartier des Kommandos des Obersten Befehlshabers|Stawka]] Nr. 11059 vom 2. April 1945. Gedruckt in: Alexander Hill: ''The Great Patriotic War of the Soviet Union, 1941–45. A documentary reader''. Abingdon 2009, Dokument 159.</ref> Schukows Einheiten besaßen 3155&nbsp;Panzer und Selbstfahrgeschütze sowie 20.130&nbsp;Artilleriegeschütze (davon 7186&nbsp;Minenwerfer) und waren im westlichen Oderbrückenkopf von Küstrin konzentriert. Ihnen stand die neu zusammengestellte deutsche [[9. Armee (Wehrmacht)|9.&nbsp;Armee]] vor den Seelower Höhen gegenüber.

Im Süden marschierte die 1.&nbsp;Ukrainische Front an der Neiße von [[Guben]] über Forst bis in den Raum [[Görlitz]] auf. Konews Front bestand aus acht Armeen (48&nbsp;Schützendivisionen, sechs Panzer- und vier Mech.-Korps). Die Kampfstärke setzte sich aus 2055 Panzern und Selbstfahrgeschützen sowie 13.571 Artilleriegeschützen (davon 5225 Minenwerfer) zusammen.<ref>Tony Le Tissier: ''Schlacht um Berlin''. Bechtermünz, 1997, S. 212.</ref> Konews Front bereitete in der parallel laufenden [[Cottbus-Potsdamer Operation]] den Hauptstoß gegen die deutsche [[4. Panzerarmee (Wehrmacht)|4.&nbsp;Panzerarmee]] in Richtung auf [[Cottbus]] und [[Spremberg]] vor.

Die drei sowjetischen [[Front (Großverband)|Fronten]] verfügten insgesamt über etwa 2,5&nbsp;Millionen Mann, 6250&nbsp;[[Panzer]], 7500&nbsp;Flugzeuge, 41.600&nbsp;[[Artillerie]]geschütze und Mörser, 3255&nbsp;[[Katjuscha (Raketenwerfer)|Katjuscha]]-[[Raketenwerfer]] und 95.383&nbsp;Kraftfahrzeuge.

=== Deutsche Verteidigung ===
[[Datei:Mot Oderbruck (1).JPG|mini|Blick über das [[Oderbruch]] von den Seelower Höhen aus]]

Generaloberst [[Gotthard Heinrici]] hatte während der [[Schlacht um Ostpommern]] am 21.&nbsp;März 1945 den militärisch völlig unerfahrenen [[Heinrich Himmler]] als Oberbefehlshaber der [[Heeresgruppe Weichsel]] abgelöst. Als einer der besten [[Taktik (Militär)|Defensivtaktiker]] in der deutschen [[Wehrmacht]] entwarf er sofort Pläne für die Verteidigung an der Oder. Er erkannte, dass der sowjetische Hauptstoß über die Oder entlang der [[Reichsstraße 1|Reichsstraße&nbsp;1]] erfolgen würde. So entschied er, das Westufer der Oder lediglich mit einem dünnen Schleier zu verteidigen, und ließ stattdessen die Seelower Höhen befestigen, die den westlichen Rand des [[Oderbruch]]s bilden und sich etwa 48&nbsp;Meter über der waldlosen Oderniederung erheben. Die namengebende Stadt [[Seelow]] liegt an der heutigen Bundesstraße&nbsp;1 etwa 18&nbsp;Kilometer westlich des Punktes, an dem die Straße bei [[Kostrzyn nad Odrą|Küstrin]]/Kostrzyn nad Odrą den Fluss überschreitet. Um die notwendige Personalstärke für die Verteidigung zu erreichen, ließ er an anderen Stellen die deutschen Linien ausdünnen. Gleichzeitig verwandelten deutsche [[Pionier (Militär)|Pioniere]] das Oderbruch, welches bereits von der Frühjahrsflut getränkt war, durch Öffnung eines Reservoirs flussaufwärts in einen Sumpf. Dahinter wurden drei Verteidigungsgürtel angelegt, die bis an die Außenbezirke von [[Berlin]] heranreichten. Die letzte Linie, ungefähr 15–20&nbsp;km hinter der ersten Linie, war die sogenannte ''Wotan-Stellung'', die aus [[Panzergraben|Panzergräben]], [[Panzerabwehrkanone|PaK]]-Stellungen und einem ausgedehnten Netz von Gräben und Bunkern bestand.

Die im Hauptangriffsfeld liegende deutsche 9.&nbsp;Armee deckte die Front vom [[Finowkanal]] im Norden bis nach [[Guben]] im Süden; die Stellungen auf den Seelower Höhen bildeten dabei den wichtigsten Verteidigungsabschnitt. Sie erwartete den sowjetischen Angriff am Oderbruch mit deutlich unterlegenen Kräften. Diese bestand aus 15&nbsp;Divisionen mit 512&nbsp;Panzern, 344&nbsp;Artillerie- und 300–400&nbsp;Flakgeschützen. Der linke Flügel zwischen Oderberg und [[Letschin]] wurde durch das CI.&nbsp;Armee-Korps unter [[General der Artillerie]] [[Wilhelm Berlin (General)|Berlin]] gebildet. Nach Süden anschließend führte das LVI.&nbsp;Panzerkorps unter General der Artillerie [[Helmuth Weidling|Weidling]] im Raum Seelow und das XI.&nbsp;SS-Armee-Korps unter [[SS-Obergruppenführer]] [[Matthias Kleinheisterkamp|Kleinheisterkamp]] bis auf die Höhe von Lebus. Eine starke Garnison unter Oberst [[Ernst Biehler|Biehler]] hielt sich noch am östlichen Oderufer in [[Frankfurt (Oder)|Frankfurt an der Oder]], das zur Festung erklärt worden war. Der rechte Flügel der 9.&nbsp;Armee stand zwischen der Garnison von Frankfurt und [[Fürstenberg (Oder)|Fürstenberg]] und wurde durch das [[V. SS-Gebirgskorps]] unter SS-Obergruppenführer [[Friedrich Jeckeln]] gedeckt.

Für den Kampf aus der Luft stellte die [[Luftwaffe (Wehrmacht)|Luftwaffe]]  die [[4. Flieger-Division (1943–1945)|4. Fliegerdivision]] des [[Luftwaffenkommando Nordost|Luftwaffenkommandos Nordost]] mit 300 Aufklärungs-, Schlacht-, Nachtschlacht- und Jagdflugzeugen; der Betriebsstoff war allerdings für einen längeren Großkampf nicht ausreichend.<ref>{{Literatur |Autor=[[Horst Boog]], Richard Lakowski, [[Werner Rahn]], [[Manfred Zeidler (Historiker)|Manfred Zeidler]], [[John Zimmermann]] |Titel=[[Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg]] |TitelErg=Band 10/1 - Die militärische Niederwerfung der Wehrmacht |Verlag=Deutsche Verlags-Anstalt |Ort=München |Datum=2008 |ISBN=978-3-421-06237-6 |Seiten=613}}</ref>

== Vergleich der beiden Kräfte ==
{{BoxenVerschmelzen}}
{{Klappleiste/Anfang|TITEL=Gliederung der Roten Armee am 16. April 1945<ref>Tony Le Tissier: ''Der Kampf um Berlin''. Bechtermünz Verlag, 1997, Anhang Kriegsgliederungen, S. 213–217.</ref>}}
{| cellpadding="5" cellspacing="1" style="width:100%; text-align:left; empty-cells:show; background:#E0E0EE;"
|-
| bgcolor="#8db6cd" colspan="4" | [[Datei:Red Army flag (Fictitious).svg|30px|klasse=noviewer]] '''1. Weißrussische Front''' (Marschall [[Georgi Konstantinowitsch Schukow]])
|-
| ||colspan="3" bgcolor="#aacce0"| [[Datei:Red Army flag (Fictitious).svg|25px|klasse=noviewer]] '''61. Armee''' (Generalleutnant [[Pawel Alexejewitsch Below]])
|-
| || || bgcolor="#ffffff" colspan="2" | [[Datei:Red Army flag (Fictitious).svg|20px|klasse=noviewer]] 9. Garde-Schützenkorps – Generalleutnant [[Grigori Alexejewitsch Chaljustin]]
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |12. Garde-Schützendivision – Oberst Dmitri Kusmitsch Malkow
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" | 75. Garde-Schützendivision – Generalmajor Wasilli Akimowitsch Gorischin
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" | 415. Schützendivision – Oberst Pawel Iwanowitsch Moschalkow
|-
| || || bgcolor="#ffffff" colspan="2" | [[Datei:Red Army flag (Fictitious).svg|20px|klasse=noviewer]] 80. Schützenkorps – Generalmajor [[Viktor Antonowitsch Werschbitzkin]]
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |212. Schützendivision – Oberst Sergei Michailowitsch Maslow
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |234. Schützendivision – Oberst Afanasi Iwanowitsch Seljukow
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |356. Schützendivision – Oberst Michail Grigorowitsch Makarow
|-
| || || bgcolor="#ffffff" colspan="2" | [[Datei:Red Army flag (Fictitious).svg|20px|klasse=noviewer]] 89. Schützenkorps – Generalmajor [[Michail Alexandrowitsch Sjasow]]
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" | 23. Schützendivision – Oberst Alexandr Pawlowitsch Seregin
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" | 311. Schützendivision – Generalmajor Boris Alexandrowitsch Wladimirow
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |397. Schützendivision – Generalmajor Nikolai Fjodorowitsch Andonjew
|-
| || || bgcolor="#ffffff" colspan="2" | [[Datei:Red Army flag (Fictitious).svg|20px|klasse=noviewer]] 7. Garde-Kavalleriekorps – Generalmajor M. P. Konstantinow
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |14. Garde-Kavalleriedivision – Generalmajor Grigori Petrowitsch Koblow
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |15. Garde-Kavalleriedivision – Generalmajor Iwan Terentjewitsch Chalenko
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |16. Garde-Kavalleriedivision – Generalmajor Grigori Andrejewitsch Below
|-
| ||colspan="3" bgcolor="#aacce0"| ''' 1. Polnische Armee ''' (Generalleutnant [[Stanisław Popławski|Stanisław Poplawski]])
|-
| || || bgcolor="#ffffff" colspan="2" | 1. polnisches Korps
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |1. polnische Division – Generalmajor Wojciech Bewziuk
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" | 2. polnische Division – Oberst Dionizy Surzyc
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" | 3. polnische Division – Brigadegeneral Stanislaw Zajkowski
|-
| || || bgcolor="#ffffff" colspan="2" | 2. polnisches Korps
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" | 4. polnische Division – Brigadegeneral Bolesław Kieniewicz
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" | 6. polnische Division – Brigadegeneral Genadij Szejpak
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" | polnische 4. Panzer-Brigade
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" | polnische 1. Kavallerie-Brigade
|-
| ||colspan="3" bgcolor="#aacce0"| [[Datei:Red Army flag (Fictitious).svg|25px|klasse=noviewer]] '''47. Armee''' (Generalleutnant [[Franz Iosifowitsch Perchorowitsch]])
|-
| || || bgcolor="#ffffff" colspan="2" | [[Datei:Red Army flag (Fictitious).svg|20px|klasse=noviewer]] 77. Schützenkorps – Generalmajor [[Wiktor Genrichowitsch Posnjak]]
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |185. Schützendivision – Oberst Michail Maximowitsch Muzjikin
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |260. Schützendivision – Oberst Jakow Pawlowitsch Gorschenin
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |328. Schützendivision – Oberst Iwan Grigorjewitsch Pawlowski
|-
| || || bgcolor="#ffffff" colspan="2" | [[Datei:Red Army flag (Fictitious).svg|20px|klasse=noviewer]] 125. Schützenkorps – Generalmajor Andrei A. Andrejew
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |60. Schützendivision – Oberst Georgi Stepanowitsch Iwanow
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |76. Schützendivision – Oberst Andrei Nikitisch Gerwasjew
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |175. Schützendivision – Oberst Sachari Petrowitsch Wydrigan
|-
| || || bgcolor="#ffffff" colspan="2" | [[Datei:Red Army flag (Fictitious).svg|20px|klasse=noviewer]] 129. Schützenkorps – Generalmajor [[Michail Borisowitsch Anaschkin]]
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |82. Schützendivision – Generalmajor Pjotr Semjonowitsch Poljakow
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |132. Schützendivision – Oberst Iwan Wladimirowitsch Solowjew
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |143. Schützendivision – Oberst Mitrofan Moisejewitsch Saikin
|-
| ||colspan="3" bgcolor="#aacce0"| [[Datei:Red Army flag (Fictitious).svg|25px|klasse=noviewer]] '''[[3. Stoßarmee]]''' (Generaloberst [[Wassili Iwanowitsch Kusnezow]])
|-
| || || bgcolor="#ffffff" colspan="2" | [[Datei:Red Army flag (Fictitious).svg|20px|klasse=noviewer]] 7. Schützenkorps – Generalmajor [[Wladimir Afanasjewitsch Christow]], später General [[Jakow Timofejewitsch Tscherewitschenko]]
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |146. Schützendivision – Generalmajor Sergei Isajewitsch Karapetjan
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |265. Schützendivision – Generalmajor Danil Jefimowitsch Krasilnikow
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |264. Schützendivision – Oberst Sawwa Maxsimowitsch Fomitschenko
|-
| || || bgcolor="#ffffff" colspan="2" | [[Datei:Red Army flag (Fictitious).svg|20px|klasse=noviewer]] 12. Garde-Schützenkorps – Generalleutnant [[Alexander Fjodorowitsch Kasankin]], später Generalmajor [[Alexander Alexejewitsch Filatow|A. A. Filatow]]
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" | 23. Garde-Schützen-Division – Generalmajor Pawel Mendeljewitsch Schafarenko
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" | 52. Garde-Schützen-Division – Generalmajor Nestor Dmitrijewitsch Kozin
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" | 33. Schützendivision – Generalmajor Wassili Iwanowitsch Smirnow
|-
| || || bgcolor="#ffffff" colspan="2" | [[Datei:Red Army flag (Fictitious).svg|20px|klasse=noviewer]] 79. Schützenkorps – Generalmajor [[Semjon Nikiforowitsch Perewjortkin]]
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" | [[150. Schützendivision]] – Generalmajor [[Wassili Mitrofanowitsch Schatilow]]
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |171. Schützendivision – Oberst Alexei Ignatjewitsch Negoda
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" | 207. Schützendivision – Oberst Wassili Michailowitsch Asafow
|-
| || || bgcolor="#ffffff" colspan="2" | [[Datei:Red Army flag (Fictitious).svg|20px|klasse=noviewer]] 9. Panzerkorps – Generalleutnant [[Iwan Fjodorowitsch Kiritschenko]]
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" | 23. Panzerbrigade
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" | 95. Panzerbrigade
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |108. Panzerbrigade
|-
| ||colspan="3" bgcolor="#aacce0"| [[Datei:Red Army flag (Fictitious).svg|25px|klasse=noviewer]] '''[[5. Stoßarmee]]''' (Generaloberst [[Nikolai Erastowitsch Bersarin]])
|-
| || || bgcolor="#ffffff" colspan="2" | [[Datei:Red Army flag (Fictitious).svg|20px|klasse=noviewer]] 9. Schützenkorps – Generalleutnant [[Iwan Pawlowitsch Rosslij]]
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |248. Schützendivision – Generalmajor Nikolai Sacharowitsch Galai
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" | 301. Schützendivision – Oberst [[Wladimir Semjonowitsch Antonow]]
|-
| || || bgcolor="#ffffff" colspan="2" | [[Datei:Red Army flag (Fictitious).svg|20px|klasse=noviewer]] 26. Garde-Schützenkorps – Generalmajor [[Pawel Andrejewitsch Firsow]]
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" | 89. Garde-Schützendivision – Generalmajor Michail Petrowitsch Serjotin
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |94. Garde-Schützendivision – Generalmajor Isaak Gasparowitsch Gasparjan
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |266. Schützendivision – Oberst Sawwa Maximowitsch Fomitschenko
|-
| || || bgcolor="#ffffff" colspan="2" | [[Datei:Red Army flag (Fictitious).svg|20px|klasse=noviewer]] 32. Schützenkorps – Generalleutnant [[Dmitri Sergejewitsch Scherebin]]
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |60. Garde-Schützendivision – Generalmajor W. P. Sokolow
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |295. Schützendivision – Generalmajor A. P. Dorofejew
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" | 416. Schützendivision – Generalmajor D. M. Sysranow
|-
| || || bgcolor="#ffffff" colspan="2" |Armee-Reserve
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" | 230. Schützendivision – Oberst Danil Kusmitsch Schischkow
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |11. und 67. Garde-Panzerbrigade
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |219. und 220. Panzerbrigade
|-
| ||colspan="3" bgcolor="#aacce0"| [[Datei:Red Army flag (Fictitious).svg|25px|klasse=noviewer]] '''[[2. Panzerarmee (Rote Armee)|2. Garde-Panzerarmee]]''' (Generaloberst [[Semjon Iljitsch Bogdanow]])
|-
| || || bgcolor="#ffffff" colspan="2" | [[Datei:Red Army flag (Fictitious).svg|20px|klasse=noviewer]] 1. Mechanisiertes Korps – Generalleutnant [[Semjon Moissejewitsch Kriwoschein]]
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |19. mechanisierte Brigade
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |35. mechanisierte Brigade
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |37. mechanisierte Brigade
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |219. Panzerbrigade
|-
| || || bgcolor="#ffffff" colspan="2" | [[Datei:Red Army flag (Fictitious).svg|20px|klasse=noviewer]] 9. Garde-Panzerkorps – Generalmajor [[Nikolai Denissowitsch Wedenejew]]
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |47. Garde-Panzerbrigade
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |50. Garde-Panzerbrigade
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |65. Garde-Panzerbrigade
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |33. Garde-mechanisierte Brigade
|-
| || || bgcolor="#ffffff" colspan="2" | [[Datei:Red Army flag (Fictitious).svg|20px|klasse=noviewer]] 12. Garde-Panzerkorps – Generalmajor M. K. Teltjakow
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |48. Garde-Panzerbrigade
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |49. Garde-Panzerbrigade
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |66. Garde-Panzerbrigade
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |34. Garde-mechanisierte Brigade
|-
| ||colspan="3" bgcolor="#aacce0"| [[Datei:Red Army flag (Fictitious).svg|25px|klasse=noviewer]] '''[[1. Gardepanzerarmee|1. Garde-Panzerarmee]]''' (Generaloberst [[Michail Jefimowitsch Katukow|Michail J. Katukow]])
|-
| || || bgcolor="#ffffff" colspan="2" | [[Datei:Red Army flag (Fictitious).svg|20px|klasse=noviewer]] 11. Panzerkorps – Generalmajor Iwan Iwanowitsch Juschuk
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |20., 36., 65. Panzerbrigade
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |12. motorisierte Schützenbrigade
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" | 7. Garde-Panzerbrigade
|-
| || || bgcolor="#ffffff" colspan="2" | [[Datei:Red Army flag (Fictitious).svg|20px|klasse=noviewer]] 8. Garde–Mechanisiertes Korps – Generalmajor [[Iwan Fjodorowitsch Drjomow]]
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |19. Garde-mechanisierte Brigade
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |20. Garde-mechanisierte Brigade
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |21. Garde-mechanisierte Brigade
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |1. Garde-Panzerbrigade
|-
| || || bgcolor="#ffffff" colspan="2" | [[Datei:Red Army flag (Fictitious).svg|20px|klasse=noviewer]] 11. Garde-Panzerkorps – Oberst [[Hamasasp Chatschaturowitsch Babadschanjan]]
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |40. Garde-Panzerbrigade
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |44. Garde-Panzerbrigade
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |45. Garde-Panzerbrigade
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |27. Garde-mechanisierte Brigade
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |64. Garde Panzerbrigade
|-
| ||colspan="3" bgcolor="#aacce0"| [[Datei:Red Army flag (Fictitious).svg|25px|klasse=noviewer]] '''[[62. Armee (Rote Armee)|8. Gardearmee]]''' (Generaloberst [[Wassili Iwanowitsch Tschuikow]])
|-
| || || bgcolor="#ffffff" colspan="2" | [[Datei:Red Army flag (Fictitious).svg|20px|klasse=noviewer]] 4. Schützenkorps – Generalleutnant [[Wassili Afanasjewitsch Glasunow]]
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |35. Garde-Schützendivision – Oberst Nikolai Petrowitsch Grigorjew
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" | 47. Garde-Schützendivision – Generalleutnant Wassili M. Tschugejew
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" | 57. Garde-Schützendivision – Generalmajor Pjotr Josifowitsch Salisjuk
|-
| || || bgcolor="#ffffff" colspan="2" | [[Datei:Red Army flag (Fictitious).svg|20px|klasse=noviewer]] 28. Garde-Schützenkorps – Generalleutnant [[Alexander Iwanowitsch Ryschow]]
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |39. Garde-Schützendivision – Oberst Jefim Timofajewitsch Marschenko
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |79. Garde-Schützendivision – Generalmajor Leonid Iwanowitsch Bagin
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" | 88. Garde-Schützendivision – Generalmajor Boris Nikiforewitsch Pankow
|-
| || || bgcolor="#ffffff" colspan="2" | [[Datei:Red Army flag (Fictitious).svg|20px|klasse=noviewer]] 29. Garde-Schützenkorps – Generalleutnant [[Afanasi Dmitrijewitsch Schemenkow]]
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |27. Garde-Schützendivision – Generalmajor Viktor S. Glebow
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |74. Garde-Schützendivision – Generalmajor Dmitri I. Bakanow
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |82. Garde-Schützendivision – Generalmajor [[Georgi Iwanowitsch Chetagurow|Georgi I. Chetagurow]]
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |7. Garde-Panzerbrigade
|-
| ||colspan="3" bgcolor="#aacce0"| [[Datei:Red Army flag (Fictitious).svg|25px|klasse=noviewer]] '''69. Armee ''' (Generaloberst [[Wladimir Jakowlewitsch Kolpaktschi|Wladimir J. Kolpaktschi]])
|-
| || || bgcolor="#ffffff" colspan="2" | [[Datei:Red Army flag (Fictitious).svg|20px|klasse=noviewer]] 25. Schützenkorps – Generalmajor [[Nikolai Iwanowitsch Trufanow]]
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" | 77. Garde-Schützendivision – Generalmajor Wassili Semjonowitsch Askalepow
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" | 4. Schützendivision – Oberst Nikolai Nikolajewitsch Saijulew
|-
| || || bgcolor="#ffffff" colspan="2" | [[Datei:Red Army flag (Fictitious).svg|20px|klasse=noviewer]] 61. Schützenkorps – Generalleutnant J. F. Grigorjewski
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |134. Schützendivision – Generalmajor Wladimir Filippowitsch Stenin
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |246. Schützendivision – Oberst Dmitri Leonidowitsch Kasarinow
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" | 274. Schützendivision – Generalmajor Wassili Pawlowitsch Schulga
|-
| || || bgcolor="#ffffff" colspan="2" | [[Datei:Red Army flag (Fictitious).svg|20px|klasse=noviewer]] 91. Schützenkorps – Generalleutnant [[Fjodor Andrejewitsch Wolkow]]
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |41. Schützendivision – Generalmajor Stepan Iwanowitsch Tschernjak
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |312. Schützendivision – Oberst Alexander Gawrilowitsch Moisejewski
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |370. Schützendivision – Oberst Pjotr Sawwitsch Gawilewski
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |117. Schützendivision – Generalmajor Jermolai Jerigorjewitsch Koberidze
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |283. Schützendivision – Generalmajor Wassili Andrejewitsch Konowalow
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |68. Panzerbrigade
|-
| ||colspan="3" bgcolor="#aacce0"| [[Datei:Red Army flag (Fictitious).svg|25px|klasse=noviewer]] '''33. Armee ''' (Generaloberst [[Wjatscheslaw Dmitrijewitsch Zwetajew]])
|-
| || || bgcolor="#ffffff" colspan="2" | [[Datei:Red Army flag (Fictitious).svg|20px|klasse=noviewer]] 16. Schützenkorps – Generalleutnant [[Jerofai Wladimirowitsch Dobrowolwski]]
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |323. Schützendivision – Generalmajor Wassili Timofejewitsch Maslow
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |339. Schützendivision – Oberst Sarkis Sogomonowitsch Martinosjan
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |383. Schützendivision – Oberst Benjamin Jakowljewitsch Gorbatschew
|-
| || || bgcolor="#ffffff" colspan="2" | [[Datei:Red Army flag (Fictitious).svg|20px|klasse=noviewer]] 38. Schützenkorps – Generalmajor Alexei Dmitrijewitsch Tereschkow
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |64. Schützendivision – Generalmajor Timofai Kalnowitsch Schkrylew
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |89. Schützendivision – Oberst Nwer Gevorkowitsch Safarjan
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |129. Schützendivision – Oberst Jakow Artemjewitsch Romanenko
|-
| || || bgcolor="#ffffff" colspan="2" | [[Datei:Red Army flag (Fictitious).svg|20px|klasse=noviewer]] 62. Schützenkorps – Generalleutnant [[Jakow Stepanowitsch Worobjew]]
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |49. Schützendivision – Generalmajor Pjotr Konstantinowitsch Bogdanowitsch
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |222. Schützendivision – Oberst Alexander Jakowljewitsch Schidenko
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |362. Schützendivision – Generalmajor Michail Alexandrowitsch Jenschin
|-
| || || bgcolor="#ffffff" colspan="2" | [[Datei:Red Army flag (Fictitious).svg|20px|klasse=noviewer]] 2. Garde-Kavalleriekorps – Generalleutnant [[Wladimir Wiktorowitsch Krjukow]]
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" | 3. Garde-Kavallerie-Division – Generalmajor Michail Danilowitsch Jagodin
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" | 4. Garde-Kavallerie-Division – Generalmajor Boris Stepanowitsch Millerow
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" | 17. Garde-Kavallerie-Division – Generalmajor Pawel Trofimowitsch Kursakow
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" | 95. Schützen-Division – Oberst Sergei Konstantinowitsch Artemjew
|-
| ||colspan="3" bgcolor="#aacce0"| [[Datei:Red Army flag (Fictitious).svg|25px|klasse=noviewer]] '''Frontreserven '''
|-
| ||colspan="3" bgcolor="#aacce0"| [[Datei:Red Army flag (Fictitious).svg|25px|klasse=noviewer]] '''3. Armee ''' (Generaloberst [[Alexander Wassiljewitsch Gorbatow]])
|-
| || || bgcolor="#ffffff" colspan="2" | [[Datei:Red Army flag (Fictitious).svg|20px|klasse=noviewer]] 35. Schützenkorps – Generalmajor [[Nikolai Alexandrowitsch Nikitin]]
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |250. Schützendivision – Oberst Machmut Abdul Abilow
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |290. Schützendivision – Oberst Nikolai Alexandrowitsch Wjasnikowzew
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |348. Schützendivision – Oberst Michail Andrejewitsch Grekow
|-
| || || bgcolor="#ffffff" colspan="2" | [[Datei:Red Army flag (Fictitious).svg|20px|klasse=noviewer]] 40. Schützenkorps – Generalleutnant [[Wladimir Stepanowitsch Kusnezow]]
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |5. Schützendivision – Generalmajor Peter Tichonowitsch Michailitzyn
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |169. Schützendivision – Oberst Fjodor Andrejewitsch Werewkin
|-
| || || bgcolor="#ffffff" colspan="2" | [[Datei:Red Army flag (Fictitious).svg|20px|klasse=noviewer]] 41. Schützenkorps – Generalleutnant [[Viktor Kasimirowitsch Ubranowitsch]]
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |120. Schützendivision – Generalmajor Iwan Pawlowitsch Goworow
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |269. Schützendivision – Oberst Michail Kusmitsch Kriventzow
|-
| || || bgcolor="#ffffff" colspan="2" | [[Datei:Red Army flag (Fictitious).svg|20px|klasse=noviewer]] 3. Garde-Kavalleriekorps – Generalleutnant [[Nikolai Sergejewitsch Oslikowski]]
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |5. Garde-Kavallerie-Division – Generalmajor Nikolai Stepanowitsch Tschepurkin
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |6. Garde-Kavallerie-Division – Generalmajor Pawel Porfirjewitsch Brikel
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |32. Kavallerie-Division – Generalmajor Iwan Prokofjewitsch Kaljuschnji
|-
| || || bgcolor="#ffffff" colspan="2" | [[Datei:Red Army flag (Fictitious).svg|20px|klasse=noviewer]] 8. Garde-Panzerkorps – Generalmajor [[Alexei Fjodorowitsch Popow]]
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |58. Garde-Panzer-Brigade
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |59. Garde-Panzer-Brigade
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |60. Garde-Panzer-Brigade
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |28. motorisierte Garde-Schützen-Brigade
|}
{{Klappleiste/Ende}}
{{Klappleiste/Anfang|TITEL=Gliederung der deutschen 9. Armee am 16. April 1945<ref>Tony Le Tissier: ''Der Kampf um Berlin.'' Bechtermünz Verlag, 1997, Anhang Kriegsgliederungen, S. 227–229.</ref>}}
{| cellpadding="5" cellspacing="1" style="width:100%; text-align:left; empty-cells:show; background:#E0E0EE;"
|-
| bgcolor="#8db6cd" colspan="4" | [[Datei:Oberbefehlshaber Heeresgruppe.svg|30px|klasse=noviewer]] '''[[Heeresgruppe Weichsel]]''' (Generaloberst [[Gotthard Heinrici]])
|-
| ||colspan="3" bgcolor="#aacce0"| [[Datei:Oberbefehlshaber Armeeoberkommando.svg|25px|klasse=noviewer]] '''[[9. Armee (Wehrmacht)|9. Armee]]''' (General [[Theodor Busse]])
|-
| || || bgcolor="#ffffff" colspan="2" | [[Datei:Kommandierender General Armeekorps.svg|20px|rand|klasse=noviewer]] [[CI. Armeekorps]] – General der Artillerie [[Wilhelm Berlin (General)|Wilhelm Berlin]]
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" | [[5. Jäger-Division (Wehrmacht)|5. Jäger-Division]] – Generalleutnant [[Friedrich Sixt]], ab 18. April Generalleutnant [[Edmund Blaurock]]
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" | [[309. Infanterie-Division (Wehrmacht)|309. Infanterie-Division „Groß-Berlin“]] – Generalmajor [[Heinrich Voigtsberger]]
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" | [[606. Infanterie-Division (Wehrmacht)|Div. z.&nbsp;b.&nbsp;V. 606]] – Generalmajor [[Maximilian Roßkopf]]
|-
| || || bgcolor="#ffffff" colspan="2" | [[Datei:Kommandierender General Armeekorps.svg|20px|rand|klasse=noviewer]] [[LVI. Panzerkorps (Wehrmacht)|LVI. Panzerkorps]] – Generalleutnant [[Helmuth Weidling]]
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" | [[25. Panzergrenadier-Division]] – Generalmajor [[Arnold Burmeister]]
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" | [[Panzer-Division Müncheberg]] – Generalleutnant [[Werner Mummert]]
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" | [[18. Panzergrenadier-Division]] – Generalleutnant [[Josef Rauch (General)|Josef Rauch]]
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" | [[Panzergrenadier-Division Kurmark]] – Generalmajor [[Willy Langkeit|Wilhelm Langkeit]]
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" | [[Schwere SS-Panzer-Abteilung 102]] – SS–Sturmbannführer Kurt Hartrampf
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" | erst ab 18. April eintreffend: [[11. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Division „Nordland“|11. SS-Panzergrenadier-Division]] – SS-Brigadeführer [[Joachim Ziegler]]
|-
| || || bgcolor="#ffffff" colspan="2" | [[Datei:Flag Schutzstaffel.svg|20px|klasse=noviewer]] [[XI. SS-Armeekorps]] – SS-Obergruppenführer [[Matthias Kleinheisterkamp]]
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |[[303. Infanterie-Division (Wehrmacht)|303. Infanterie-Division]] – Generalmajor [[Rudolf Huebner (Generalleutnant)|Rudolf Huebner]]
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" | [[9. Fallschirmjäger-Division (Wehrmacht)|9. Fallschirmjäger-Division]] – Generalmajor [[Bruno Bräuer]]
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" | [[20. Infanterie-Division (mot.) (Wehrmacht)|20. Panzergrenadier-Division]] – Generalmajor [[Georg Scholze]]
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" | [[712. Infanterie-Division (Wehrmacht)|712. Infanterie-Division]] – Generalleutnant [[Joachim von Siegroth]]
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" | [[169. Infanterie-Division (Wehrmacht)|169. Infanterie-Division]] – Generalleutnant [[Georg Radziej]]
|-
| || || bgcolor="#ffffff" colspan="2" | [[Datei:Flag Schutzstaffel.svg|20px|klasse=noviewer]] [[V. SS-Freiwilligen-Gebirgskorps|V. SS-Gebirgskorps]] – SS-Obergruppenführer [[Friedrich Jeckeln]]
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" | [[391. Sicherungs-Division (Wehrmacht)|Division z.&nbsp;b.&nbsp;V. 391]] – Generalmajor [[Rudolf Sieckenius]]
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" | [[32. SS-Freiwilligen-Grenadier-Division „30. Januar“|32. SS-Panzergrenadier-Division]] – SS-Standartenführer [[Hans Kempin]]
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |Festungsgarnison Frankfurt – Oberst [[Ernst Biehler]]
|-
| || || || bgcolor="#ffffff" |[[Ausbildungs-Division 286 (Wehrmacht)|Ausbildungs-Division 286]] – Generalleutnant [[Adolf Raegener]]
|}
{{Klappleiste/Ende}}
{{BoxenVerschmelzen/Ende}}

== Die Schlacht ==
=== 16. April ===
In den frühen Morgenstunden des 16. April 1945, 3:00 Uhr [[MESZ]], 5:00 Uhr [[Zeitzone#Zonenzeit UTC bis UTC+3h|Moskauer Zeit]], wurde der Angriff durch das wohl stärkste [[Trommelfeuer]] der Geschichte eingeleitet. Es kamen 40.000 Artilleriegeschütze,<ref>Wassili Tschuikow: ''Das Ende des Dritten Reiches.'' Goldmann München 1966, S. 118.</ref> unter anderem viele der gefürchteten [[Katjuscha (Raketenwerfer)|Katjuschas]], zum Einsatz. Laut Schukow wurden während der [[Artillerieoffensive]] am ersten Tag 1.236.000 Granaten mit insgesamt 98.000 Tonnen Gewicht verschossen, welche 2.450 Güterwagen zum Transport beanspruchten.<ref>[[Georgi Konstantinowitsch Schukow|G.K. Schukow]]: ''Erinnerungen und Gedanken''. Berlin 1976, S. 335.</ref> Nach Angaben des Chefs der [[Rückwärtige Dienste|Rückwärtigen Dienste]] der 1. Weißrussischen Front, Nikolai A. Antipenko, war diese Menge jedoch ursprünglich für einen Beschuss von einer Stunde Dauer vorgesehen, tatsächlich wurde – um Munition zu sparen – die [[Artillerievorbereitung]] auf eine halbe Stunde verkürzt, da nicht genügend Munition heran geschafft werden konnte.<ref>N. A. Antipenko: ''In der Hauptrichtung''. Berlin 1973, S. 258.</ref> Friedrich Schöneck, Soldat der 309. Infanteriedivision bei [[Sietzing]] schrieb über den Artillerieschlag:

{{Zitat
 |Text=Ein ohrenbetäubender Lärm erfüllt die Luft. Das ist gegenüber allem bisher Dagewesenen kein Trommelfeuer mehr, das ist ein Orkan, der über uns, vor und hinter uns alles zerreißt. Der Himmel ist glutrot, als wollte er jeden Augenblick zerspringen. Der Boden wankt, bebt und schaukelt wie ein Schiff bei Windstärke 10.
 |ref=<ref>Zit. n. Tony LeTissier: ''Durchbruch an der Oder''. Augsburg 1997, S. 220.</ref>}}

Die Abendorientierung vom 16. April 1945 der Heeresgruppe Weichsel an das [[Oberkommando des Heeres|OKH]] meldete das die Divisionen besonders durch das zweieinhalb stündige Trommelfeuer und den danach folgenden zeitlichen und örtlichen Feuerzusammenfassungen auf besondere Punkte {{"|erheblich gelitten}} haben.<ref>[[Wolfgang Ruge]], [[Wolfgang Schumann (Historiker)|Wolfgang Schumann]] (Hrsg.): ''Dokumente zur deutschen Geschichte 1942-1945''. Frankfurt am Main 1977, S. 114 f.</ref> Ein großer Teil dieses Schlages blieb dennoch wirkungslos, da die deutsche Führung der Heeresgruppe ([[Gotthard Heinrici|Generaloberst Heinrici]]) und der 9.&nbsp;Armee ([[Theodor Busse|General Busse]]) den Angriff für diesen Tag erwartet hatten. In der Nacht zuvor waren die Masse der Verbände bis auf Sicherungen aus der Front gelöst und in die vorbereiteten Stellungen auf den Seelower Höhen verlegt worden. Dieses Großkampfverfahren wurde bereits im Ersten Weltkrieg entwickelt und hier verbessert angewandt. Hinter der [[Kriegsfront#Hauptkampflinie (HKL)|Hauptkampflinie]] (HKL) wurde in einigen Kilometern Abstand eine Großkampf-HKL errichtet, in die sich die Truppen bei einem erwarteten Artillerieangriff zurückzogen. Die Sicherungen, die ein Sechstel der Grabenstärke ausmachten, hatten die Funktion, die volle Besetzung der HKL vorzutäuschen. Am 15. April um 22:00 Uhr und am 16. April um 2:00 Uhr führten die sowjetischen Truppen eine [[Gewaltsame Aufklärung]] der vorderen Stellungen durch und ließen sich täuschen.<ref>Karl Stich: ''Der Kampf um die Seelower Höhen''. Achen 2018, S. 96 u. 101.</ref> Da der Artillerieschlag hauptsächlich den vorderen Stellungen galt, führte dieser verhängnisvolle Irrtum dazu, wie es in der Tagesmeldung der Heeresgruppe Weichsel vom 16. April hieß, dass die {{" |Wirkung des feindlichen Feuers in keinem Verhältnis zu dem hohen Munitionsaufwand}} stand.<ref>Hans Schäufler, Wilhelm Tieke: ''Das Ende zwischen Weichsel und Elbe 1944/45''. Stuttgart 2003, S. 96.</ref> Die vordersten Linien mussten bei diesem Großkampf-Verfahren der Roten Armee allerdings kampflos überlassen werden. Zudem kam es bei der Aufnahme der eigenen Sicherungskräfte zu Beschuss durch eigene Truppen. Um den Anschluss wieder zu gewinnen, mussten für die Aufnahme teilweise die eigenen Stellungen gestürmt werden.

[[Datei:2009-11-22-seelower-hoehen-by-Ralf-68.jpg|mini|Ausgangsstellung zur Schlacht an der Oder am 16.&nbsp;April 1945]]
Eine halbe Stunde nach dem Artillerieschlag (um 3:30 Uhr MESZ), griff die 1.&nbsp;Weißrussische Front über die Oder an. Zur selben Zeit brach die 1.&nbsp;Ukrainische Front weiter südlich über die Neiße vor. Während die [[1. Gardepanzerarmee|1.&nbsp;Garde-Panzerarmee]] noch am östlichen Oderufer zurückgehalten wurde, geriet der erste Angriff der [[8. Gardearmee (Rote Armee)|8.&nbsp;Gardearmee]] unter Generaloberst [[Wassili Iwanowitsch Tschuikow|Wassili Tschuikow]] zu einem Desaster. Tschuikow hatte den Einsatz von 143&nbsp;Scheinwerfern vorbereitet, mit denen die deutschen Verteidiger geblendet und das Schlachtfeld für die eigenen Waffen ausgeleuchtet werden sollten. Das Licht der Scheinwerfer wurde aber durch den morgendlichen Nebel und den Pulverrauch gestreut und auf die Angreifer zurückgeworfen, blendete sie und führte zu einem hellen Hintergrund, gegen den sich die angreifende Infanterie und vorrückenden Panzerspitzen deutlich abzeichneten. Zudem erwies sich der sumpfige Grund unter den Bedingungen des deutschen [[Sperrfeuer]]s als großes Hindernis. Diese Umstände führten bei den gegen die Linie [[Dolgelin]]–[[Friedersdorf (Vierlinden)|Friedersdorf]] angesetzten sowjetischen 28. und 29.&nbsp;Gardekorps zu enorm hohen Verlusten. Im Abschnitt der [[5.&nbsp;Stoßarmee]] konnte hingegen die Alte Oder bei [[Gusow-Platkow|Platkow-Gusow]] erreicht werden, auch die [[3. Stoßarmee|3.&nbsp;Stoßarmee]] war auf fünf und zwölf Kilometer auf die Linie Altlewin–Letschin herangekommen. Die nördlicher stehende polnische 1.&nbsp;Armee hatte nördlich [[Neulewin]]s den Nebenarm der [[Alte Oder|Alten Oder]] überwunden. Der Vorstoß der sowjetischen 47.&nbsp;Armee auf den [[Barnim]] bedrohte die Stellungen der 606.&nbsp;Infanterie-Division bei [[Wriezen]].

Der sowjetische Operationsplan sah die Erstürmung der Seelower Höhen schon für den ersten Tag vor, es gab aber vorerst nur einen Geländegewinn von sechs Kilometern zu verzeichnen, die stark bedrängten Linien des XI.&nbsp;SS-Korps und des LVI.&nbsp;Panzerkorps bei den Seelower Höhen waren intakt geblieben. Südlich des Hauptkampffeldes konnte dagegen Konews 1.&nbsp;Ukrainische Front den Zeitplan gegenüber der deutschen 4.&nbsp;Panzerarmee einhalten und war bei [[Forst (Lausitz)|Forst]] und Muskau erfolgreich über die Neiße gekommen.
Schukow musste nach Moskau melden, dass es bei seiner Front in der ''Schlacht um die Seelower Höhen'' nicht planmäßig voranging. Um Schukow anzutreiben, erklärte ihm [[Stalin]] daraufhin, dass er auch Marschall [[Iwan Stepanowitsch Konew|Konew]] Erlaubnis gebe, seine Panzerkräfte vom Süden nordwärts gegen Berlin zu richten. Unter diesem Druck beging Marschall Schukow, der unbedingt selbst Berlin einnehmen wollte, einen taktischen Fehler und warf seine Reserven bereits jetzt vorzeitig in die Schlacht. In den bisherigen Großkämpfen waren die Panzerreserven immer erst nach dem Durchbruch der Infanterie zum Nachstoßen eingesetzt worden. Gegen 16&nbsp;Uhr befahl Schukow dennoch den Einsatz der 1. und [[2. Panzerarmee (Rote Armee)|2.&nbsp;Garde-Panzerarmee]] im Hauptkampffeld. Dadurch kam es besonders im Bereich der 8.&nbsp;Gardearmee zu einem Chaos; die eingeführten Panzerkräfte behinderten die Infanterie beim Zugang zu ihrer Versorgung und bei der [[Koordinierung]] ihrer Angriffe. Die daher dicht massierten sowjetischen Kräfte boten der noch intakten deutschen Artillerie ein gutes Ziel, und der Beschuss führte erneut zu schweren sowjetischen Verlusten. Der Oberbefehlshaber der 1. Gardepanzerarmee [[Michail Jefimowitsch Katukow|M.J. Katukow]] begründete den zweckfremden Einsatz der Panzerarmeen zum Durchbruch einer intakten Verteidigung, später auch den für Panzerarmeen ungünstigen Straßenkampf in Berlin mit der Angst, dass {{" |reaktionäre Kreise der USA und Großbritanniens}} sich {{" |hinter den Kulissen}} dafür einsetzen würden, der Roten Armee {{" |zuvorzukommen und Berlin durch anglo-amerikanische Truppen nehmen zu lassen}}.<ref>[[Michail Jefimowitsch Katukow|M.J. Katukow]]: ''An der Spitze des Hauptstoßes''. Berlin 1979, S. 361.</ref>

Am Abend stellte der [[Erster Generalstabsoffizier|Ia]] der Heeresgruppe Weichsel, Hans-Georg Eismann, fest, dass die deutschen Divisionen {{" |besonders durch das schwere feindliche Feuer}} {{" |erheblich gelitten}} haben. Zunächst durch das zweieinhalbstündige Trommelfeuer und danach durch den ganzen Tag andauernde {{" |sehr starke zeitliche und örtliche Feuerzusammenfassungen auf besondere Punkte}} sowie 2000 Feindeinflüge.<ref>[[Wolfgang Ruge]], [[Wolfgang Schumann (Historiker)|Wolfgang Schumann]]: ''Dokumente zur deutschen Geschichte 1942–1945''. Frankfurt am Main 1977, S. 114 f.</ref>

=== 17. April ===
Am zweiten Tag durchkämmte der Stab der 1.&nbsp;Weißrussischen Front das rückwärtige Gelände auf der Suche nach allen Einheiten, die noch in die Schlacht geworfen werden konnten, da sich die sowjetische Taktik von massierten [[Frontalangriff]]en als noch verlustreicher als normalerweise erwiesen hatte. An diesem Tag kam es über der Oderfront zu schweren Luftkämpfen. Am Nordabschnitt der Heeresgruppe Weichsel konnte das [[Luftwaffenkommando Nordost]] ([[General der Flieger]] [[Martin Fiebig|Fiebig]]) 1433&nbsp;Flugzeuge, im Südabschnitt konnte die Luftflotte&nbsp;6 (Generaloberst [[Robert Ritter von Greim|von Greim]]) 791&nbsp;Flugzeuge einsetzen. Diesem Aufgebot stand eine mehr als dreifache Übermacht von vier sowjetischen Luftarmeen gegenüber. Im Abschnitt der 1.&nbsp;Weißrussischen Front standen den Deutschen die sowjetische 16. und 18.&nbsp;Luftarmee mit 3188&nbsp;Flugzeugen gegenüber.<ref>Janusz Piekalkiewicz: ''Der zweite Weltkrieg.'' Econ Verlag, Düsseldorf 1985, S. 1016.</ref> Die [[16. Luftarmee]] unter Generaloberst [[Sergei Ignatjewitsch Rudenko|Rudenko]] setzte 647 Schlachtflieger und Jäger ein, welche die Luftherrschaft errangen und in die Bodenkämpfe eingriffen.

Bei Beginn der Abenddämmerung des 17.&nbsp;April war die deutsche Front vor Schukow immer noch intakt, stand aber kurz vor dem Zusammenbruch. Im Süden hatten sich hingegen die Überreste der [[Heeresgruppe Mitte]] unter [[Generalfeldmarschall]] [[Ferdinand Schörner]] nicht als solches Hindernis erwiesen. Unter dem Druck des Angriffs der 1.&nbsp;Ukrainischen Front musste die deutsche 4.&nbsp;Panzerarmee unter dem General der Panzertruppe [[Fritz-Hubert Gräser|Gräser]] an der Nordflanke zurückweichen. Schörner behielt seine zwei Reservepanzerdivisionen zur Deckung seines Zentrums zurück, statt mit ihnen die 4.&nbsp;Panzerarmee zu unterstützen. Dieser taktische Fehler war der Wendepunkt der Schlacht, denn bei Anbruch der Nacht waren die Stellungen sowohl der Heeresgruppe&nbsp;Weichsel als auch der südlichen Abschnitte der Heeresgruppe&nbsp;Mitte unhaltbar geworden. Nur ein sofortiges Zurückgehen auf die Linie der 4.&nbsp;Panzerarmee konnte sie vor der Einkesselung bewahren.

=== Sowjetischer Durchbruch am 18. April ===
Am 18.&nbsp;April stießen beide sowjetische Fronten unter sehr schweren Verlusten stetig weiter vor. Der linke Flügel der deutschen 9.&nbsp;Armee, das bis [[Bad Freienwalde (Oder)|Bad Freienwalde]] verteidigende CI.&nbsp;Armeekorps, brach vor dem Angriff der sowjetischen 47.&nbsp;Armee und der [[3.&nbsp;Stoßarmee]] zusammen. Die [[5. Infanterie-Division (Wehrmacht)|5.&nbsp;Jäger-Division]] musste vor der sowjetischen 61. und der polnischen 1.&nbsp;Armee aus dem Oderbruch auf die [[Alte Oder]] bei [[Wriezen]] zurückgehen. Auch die Front der südlichen, zwischen [[Neutrebbin]] und [[Altfriedland]], noch haltenden Abschnitte der Divisionsgruppe&nbsp;606 und der [[309. Infanterie-Division (Wehrmacht)|309.&nbsp;Infanterie-Division]] brachen zusammen.

Die 151. und 171.&nbsp;Schützendivision der 3.&nbsp;Stoßarmee kämpften sich über [[Kunersdorf (Bliesdorf)|Kunersdorf]] und [[Metzdorf (Bliesdorf)|Metzdorf]] auf die Linie [[Möglin (Reichenow-Möglin)|Möglin]] und [[Batzlow]] vor. Die [[25. Panzergrenadier-Division (Wehrmacht)|25.&nbsp;Panzergrenadier-Division]] versuchte, zwischen [[Lüdersdorf/Biesdorf|Lüdersdorf]] und [[Frankenfelde (Wriezen)|Frankenfelde]] eine neue Verteidigungsfront aufzubauen und den verlorenen Anschluss an die bei [[Prötzel]] stehende [[18. Panzergrenadier-Division]] (Oberst Rauch) zu erreichen. An der Linie [[Gusow-Platkow|Platkow-Gusow]]–[[Werbig (Seelow)|Werbig]] rangen die Reste der [[9. Fallschirmjäger-Division (Wehrmacht)|9.&nbsp;Fallschirm-Division]] und der [[Panzer-Division Müncheberg]] mit der sowjetischen [[5. Stoßarmee]] und der 2.&nbsp;Gardepanzerarmee.<ref>Tony Le Tissier: ''Durchbruch an der Oder.'' Bechtermünz Verlag, 1997, S.&nbsp;293–317.</ref>

Zur Verstärkung des schwer bedrängten LVI.&nbsp;Panzerkorps hatte Generaloberst Heinrici bereits am 17.&nbsp;April die Abgabe der [[11. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Division „Nordland“|11.&nbsp;SS-Panzergrenadier-Division]] aus der Front der 3.&nbsp;Panzerarmee angeordnet. Zugleich nach dem Eintreffen griff die SS-Panzer-Aufklär-Abteilung&nbsp;11 im Kampfgebiet der 9.&nbsp;Fallschirmjäger-Division bei Wulkow ein, wurde aber durch sowjetisches Geschützfeuer gestoppt.

Katukows 1.&nbsp;Gardepanzerarmee stand siegreich westlich von Reichenberg und nördlich von [[Buckow (Märkische Schweiz)|Buckow]] mit dem SS-Panzer-Regiment&nbsp;11 und mit der [[Schwere SS-Panzer-Abteilung 102|Schweren SS-Panzer-Abteilung&nbsp;102]] bei [[Neuentempel]] und Marxdorf im Kampf. Gegen Abend hatte die sowjetische 8.&nbsp;Gardearmee der 1.&nbsp;Weißrussischen Front die dritte und letzte Linie der Verteidigung der [[20. Infanterie-Division (mot.) (Wehrmacht)|20.&nbsp;Panzergrenadier-Division]] durchbrochen, die Front der deutschen 9.&nbsp;Armee brach darauf zwischen Wriezen und [[Müncheberg]] auseinander. Im Süden am [[Glatzer Neiße|Neiße]]-Abschnitt bereiteten derweil die sowjetische 3.&nbsp;Gardearmee und die [[3. Gardepanzerarmee]] der 1.&nbsp;Ukrainischen Front nach der Eroberung von [[Forst (Lausitz)|Forst]] den Durchbruch ins offene Gelände in Richtung auf [[Cottbus]] vor.

=== 19. April ===
Die am 19. April zwischen Wriezen und [[Behlendorf (Steinhöfel)|Behlendorf]] auf 25 Kilometer aufgerissene Front spaltete die deutsche 9.&nbsp;Armee in zwei Teile. Die Reste der [[25. Panzergrenadier-Division (Wehrmacht)|25.&nbsp;Panzergrenadierdivision]] waren wegen der jetzt offenen rechten Flanke und durch die Bedrohung im Rücken gezwungen, auf den Brückenkopf bei [[Eberswalde]] zurückzugehen. Der Vormarsch der sowjetischen 61.&nbsp;Armee unter General [[Pawel Alexejewitsch Below|Below]] südlich des [[Finowkanal]]s nach Westen war dadurch freigegeben.<ref>Tony Le Tissier: ''Der Kampf um Berlin''. Bechtermünz Verlag, 1997, S. 76 f.</ref> Einheiten der polnischen 1.&nbsp;Armee überquerten die Alte Oder bei [[Altranft|Ranft]] und bedrohten die deutschen Verteidiger bei [[Bad Freienwalde (Oder)|Bad Freienwalde]] vom Süden. Die südlich davon vorgehende sowjetische 47.&nbsp;Armee unter General [[Franz Josifowitsch Perchorowitsch|Perchorowitsch]] besetzte Wriezen und bekam beim weiteren Vorstoß auf die [[Havel]] das 9.&nbsp;Panzerkorps zugeteilt. Die 3.&nbsp;Stoßarmee unter Generaloberst [[Wassili Iwanowitsch Kusnezow|Kusnezow]] überrannte die letzten Stellungen des deutschen CI.&nbsp;Armeekorps und bahnte den Weg für die zum Durchbruch eingeführte 2.&nbsp;Garde-Panzerarmee unter Generaloberst [[Semjon Iljitsch Bogdanow|Bogdanow]]. Das 1.&nbsp;mechanische Korps unter Generalleutnant [[Semjon Moissejewitsch Kriwoschein|Kriwoschein]] hatte die 3.&nbsp;Stoßarmee, das 12.&nbsp;Garde-Panzerkorps unter Generalmajor [[Nikolaj Matwejewitsch Teljakow|Teljakow]] den Vorstoß der 5.&nbsp;Stoßarmee auf Grunow zu unterstützen. Die 5.&nbsp;Stoßarmee des Generals [[Nikolai Erastowitsch Bersarin|Bersarin]] drängte die Reste der Fallschirmjäger auf [[Neuhardenberg|Neu-Hardenberg]] zurück.

Tschuikows 8.&nbsp;Gardearmee und [[Michail Jefimowitsch Katukow|Katukows]] 1.&nbsp;Garde-Panzerarmee brachen den letzten Widerstand des deutschen LVI.&nbsp;Panzerkorps an den Seelower Höhen, die 82.&nbsp;Garde-Schützendivision eroberte [[Müncheberg]]. Nur noch einzelne versprengte deutsche Formationen lagen zwischen den Sowjets und Berlin. Die Überreste der [[Panzergrenadier-Division Kurmark]] gaben die Linie [[Marxdorf (Vierlinden)|Marxdorf]]-[[Dolgelin]] auf, gingen zurück und versuchten vergeblich, eine Auffanglinie zwischen [[Berkenbrück]] und [[Kersdorf]] mit Front nach Norden und Osten zu besetzen.

Beim XI.&nbsp;SS-Korps musste infolge des sowjetischen Durchbruchs auch die bisher intakte Front der [[169. Infanterie-Division (Wehrmacht)|169.]] und [[712. Infanterie-Division (Wehrmacht)|712.&nbsp;Infanterie-Division]] zwischen [[Carzig]] und [[Lebus]] vor dem Druck der sowjetischen 69.&nbsp;Armee ([[Wladimir Jakowlewitsch Kolpaktschi|Kolpaktschi]]) zurückgenommen werden. Südlich des [[Friedrich-Wilhelm-Kanal]]s bis nach [[Fürstenberg (Oder)|Fürstenberg]] hielten die weniger stark bedrängten Stellungen der [[32. SS-Freiwilligen-Grenadier-Division „30. Januar“|32.&nbsp;SS-Grenadier-Division]] und der 391.&nbsp;Sicherungs-Division dem Druck der sowjetischen 33.&nbsp;Armee noch kurze Zeit stand.<ref>Tony Le Tissier: ''Durchbruch an der Oder.'' Bechtermünz Verlag, 1997, S. 318–332.</ref>

Am Abend des 19.&nbsp;April hatte die Front der deutschen 9.&nbsp;Armee aufgehört zu existieren; die sich noch einzeln haltenden Widerstandsnester wurden umschlossen und aufgerieben. Schukows Verbände standen an diesem vierten Operationstag, wo sie ursprünglich bereits am zweiten Tag, dem 17. April, hätten stehen sollen.<ref>Richard Lakowski: ''Seelow 1945. Die Entscheidungsschlacht an der Oder''. Berlin 1994, S. 87.</ref>

== Fazit ==
[[Datei:Battle of Berlin 1945-a.png|mini|Übersicht der Gesamtlage (16. – 25. April 1945)]]
Die Stellung auf den Seelower Höhen war die letzte Hauptverteidigungsstellung außerhalb Berlins. Nach dem 19. April lag der Weg nach Berlin offen. Die Reste des geschlagenen LVI. Panzerkorps mussten sich auf die Linie Rahnsdorf–Neuenhagen und im Laufe des 21. April auf die Linie Köpenick-[[Marzahn (Berlin)|Marzahn]] zurückziehen. Nachdem auch die 1.&nbsp;Ukrainische Front südlich [[Cottbus]] durchgebrochen war, drehten ihre beiden Panzerarmeen nach Nord auf Berlin ein. Der gesamte Südflügel der 9.&nbsp;Armee und das [[V. Armeekorps (Wehrmacht)|V. Armeekorps]] der 4.&nbsp;Panzerarmee standen vor der Einschließung durch die sowjetische 3.&nbsp;Gardearmee und die 3. und 4.&nbsp;Garde-Panzerarmee der 1.&nbsp;Ukrainischen Front. Gleichzeitig wurden das deutsche V. und XI. SS-Korps der 9. Armee zwischen der Neiße und dem [[Spreewald]] im [[Kessel von Halbe]] eingeschlossen.<ref>Tony Le Tissier: ''Durchbruch an der Oder.'' Bechtermünz Verlag, 1997, S. 336 f.</ref> Während die sowjetische 13. Armee den vorangehenden Panzerkräften am 21. April auf [[Lübben (Spreewald)|Lübben]] nachfolgte, operierten Konews 13. Armee in Richtung auf [[Lutherstadt Wittenberg|Wittenberg]] und die 5. Gardearmee gegen [[Torgau]], wo am 25. April an der [[Elbe]] die Verbindung mit der [[First United States Army|1. US-Armee]] hergestellt wurde.

Die Verluste des sowjetischen Durchbruchs an der Oder waren sehr hoch. Zwischen dem 16. und 19. April hatten die sowjetischen Truppen 2807 Panzer verloren. Etwa 12.000 deutsche und 33.000 sowjetische Soldaten fielen in den vier Tagen der Schlacht.

Am 25. April war Berlin komplett eingeschlossen, und die [[Schlacht um Berlin]] erreichte ihren Höhepunkt. Eine Woche später war [[Adolf Hitler]] tot, zwei Wochen später war der Krieg in Europa beendet.

Nach dem Krieg reklamierten Schukows Kritiker, dass er die 1.&nbsp;Weißrussische Front von der Reichsstraße&nbsp;1 nach Berlin abwenden und auf der Route der 1.&nbsp;Ukrainischen Front über die Neiße die deutschen Stellungen hätte umgehen sollen, um auf diese Weise die hohen Verluste und die Verzögerung zu vermeiden. Es muss allerdings bedacht werden, dass die 1.&nbsp;Weißrussische Front auf einem sehr engen Angriffsstreifen zusammengezogen war, der wohl einen Umweg unmöglich machte. Die anderen Frontgeneräle konnten dagegen diese Stellung umgehen und taten es auch.

== Gedenkstätte Seelower Höhen ==
[[Datei:L Kerbel Seelow.jpg|mini|Gedenkstätte Seelower Höhen, Bronzeplastik von Lew Kerbel]]
[[Datei:Russisk krigskirkegård i Letchin.jpg|mini|Sowjetischer Soldatenfriedhof im Dorf Letschin]]
An die Schlacht erinnert die [[Gedenkstätte Seelower Höhen]] mit einer Monumentalplastik von [[Lew Jefimowitsch Kerbel|Lew Kerbel]]. Unmittelbar nach der Einnahme von Berlin gab Marschall Schukow den Auftrag, zur Erinnerung „an den ruhmvollen Weg“ seiner Truppen Denkmäler zu errichten. In Seelow wurde es am 27. November 1945, verbunden mit einem sowjetischen [[Soldatenfriedhof|Kriegsgräberfriedhof]], eingeweiht. 1972 erweiterten [[Deutsche Demokratische Republik|DDR-Behörden]] den Komplex zu einer [[Gedenkstätte]] mit einem [[Museum]]. Von der DDR war die Schlacht als „Sieg der sowjetischen Freunde“ deklariert worden. Nach der [[Wende und friedliche Revolution in der DDR|friedlichen Revolution]] wandelte man die Gedenkstätte in ein [[Kulturdenkmal]] des [[Land (Deutschland)|Bundeslandes]] [[Brandenburg]] um.

== Literatur ==
* [[Antony Beevor]]: ''Berlin: the Downfall, 1945.'' Viking, London/ New York, 2002, ISBN 0-670-88695-5.
* [[Gerd-Ulrich Herrmann]]: ''Die Schlacht um die Seelower Höhen. Erinnerungsorte beiderseits der Oder'' (= ''Orte der Geschichte''). Links, Berlin 2015, ISBN 978-3-86153-831-8.
* Gerald Ramm, Mathias Hiller: ''Gott mit uns: Kriegserlebnisse aus Brandenburg und Berlin.'' Ramm, Woltersdorf 2005, ISBN 3-930958-11-2.
* [[Wilhelm Tieke]]: ''Das Ende zwischen Oder und Elbe – Der Kampf um Berlin 1945.'' Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1992, ISBN 3-87943-734-3.
* [[Richard Lakowski]]: ''Seelow 1945. Die Entscheidungsschlacht an der Oder.'' Siegler Verlag, 2005, ISBN 3-87748-634-7.
* [[Tony Le Tissier]]: ''Durchbruch an der Oder. Der Vormarsch der Roten Armee 1945.'' Ullstein, 1995, ISBN 3-550-07072-1.
* Helmut Altner: ''Totentanz Berlin.'' Berlin Story Verlag, 2012, ISBN 978-3-86368-031-2.
* [[Earl F. Ziemke]]: ''Battle For Berlin: End Of The Third Reich.'' Ballantine Books/ Macdonald & Co, New York/ London 1969.
* [[Alexei Isaev|Алексей Валерьевич Исаев]]: ''Берлин 45-го. Сражения в логове зверя.'' Яуза, Эксмо, Moskau 2007, ISBN 978-5-699-20927-9, S. 362 f. (russisch)

== Weblinks ==
* [http://www.gedenkstaette-seelower-hoehen.de/ Gedenkstätte Seelower Höhen]
* [https://www.histograf.de/ Zeitreise Seelower Höhen e.V.]
* [https://www.buchkunst-berlin.de/9238/ ''Die Schlacht um die Seelower Höhen im April 1945''], Fotos des Frontfotografen [[Waleri Wsewolodowitsch Faminski]]

== Einzelnachweise ==
<references />

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[[Kategorie:Schlacht des Zweiten Weltkriegs]]
[[Kategorie:Militärische Operation des Deutsch-Sowjetischen Krieges]]
[[Kategorie:Seelow]]
[[Kategorie:Endphase des Zweiten Weltkriegs]]
[[Kategorie:Schlacht in der polnischen Geschichte]]
[[Kategorie:Konflikt 1945]]