Quelltext der Seite Team Visma-Lease a Bike

{{Dieser Artikel|befasst sich mit dem Männerradsportteam ''Team Visma-Lease a Bike'' im Allgemeinen, zur aktuellen Saison siehe [[Team Visma-Lease a Bike/Saison 2024]], zum Frauenradsportteam siehe [[Team Visma-Lease a Bike (Frauenradsport)]], zum U23-Team siehe [[Team Visma-Lease a Bike Development]].}}
{{Infobox Radsportteam
<!-- Allgemeine Informationen -->| teamname = Team Visma-Lease a Bike
| logo = [[Datei:TdF 2022 Castelnau-Magnoac 131 - Échauffement Jumbo-Visma.jpg|300px|Logo]]
| uci = TVL
| land = {{NLD}}
| betreiber = Blanco Pro Cycling Team
| disziplin = [[Straßenradsport|Straße]]
| status = [[UCI WorldTeam]]
| gegruendet = 1984
| aufgeloest = 
| radhersteller = [[Cervélo]]
| generalmanager = {{NLD|Ziel=Richard Plugge}}
| manager = 
| sportlicherleiter = {{NLD|#}} Sierk-Jan de Haan<br /> {{NLD|#}} [[Addy Engels]] <br />{{NLD|Ziel=Frans Maassen}} <br /> {{DEU|#}} [[Grischa Niermann]]<br />{{NLD|#}} Arthur van Dongen<br />{{NLD|Ziel=Merijn Zeeman}}
| jahre = 1984–1986<br />1987–1989<br />1990–1992<br />1993–1994<br />1995<br />1996–2010<br />2011–2012<br />2013 (bis Ende Juni)<br />2013–2014<br />2015–2018<br />2019<br />2020–2023<br />2024–
| namen = Kwantum<br />Superconfex<br />Buckler<br />Wordperfect<br />Novell<br />Rabobank<br />Rabobank Cycling Team<br />Blanco Pro Cycling Team<br />Belkin-Pro Cycling Team<br />Team Lotto NL-Jumbo<br />Team Jumbo-Visma<br />Jumbo-Visma<br />Team Visma-Lease a Bike
| trikot = 
| foto = 2024 Volta NXT Classic - Team Visma-Lease a Bike.jpg
| website = [https://www.teamvismaleaseabike.com/ www.teamvismaleaseabike.com]
}}

Das '''Team Visma | Lease a Bike''' ist das erfolgreichste [[Radsportteam]] der [[Niederlande]] und hat seinen Sitz in [[Amsterdam]]. Sie wurde im Jahr 1984 von [[Jan Raas]] unter dem Namen ''Kwantum-Decosol'' gegründet.

Zu den größten Erfolgen der Mannschaft gehören zwei [[Tour de France|Tour-de-France]]-Gesamtwertungssiege durch Jonas Vingegaard in den Jahren 2022 und 2023. Im Jahr 2023 konnte das Team als erste Mannschaft alle drei Grand Tours in einem Jahr für sich entscheiden, wobei sie mit Jonas Vingegaard, [[Primož Roglič]] und [[Sepp Kuss]] drei unterschiedliche Gesamtsieger stellte.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.teamvismaleaseabike.com/race-report/winningtogether/team-jumbo-visma-writes-vuelta-history-with-unique-trilogy/ |titel=Team Jumbo-Visma writes Vuelta history with unique trilogy |sprache=en |abruf=2024-09-15}}</ref>

Weiters erzielte die Mannschaft Gesamtsiege beim [[Giro d’Italia]] ([[Giro d’Italia 2019|2019]], [[Giro d’Italia 2023|2023]]) und der [[Vuelta a España]] ([[Vuelta a España 2007|2007]], [[Vuelta a España 2019|2019]], [[Vuelta a España 2020|2020]], [[Vuelta a España 2021|2021]], [[Vuelta a España 2023|2023]]). Mit [[Lüttich–Bastogne–Lüttich]] ([[Lüttich–Bastogne–Lüttich 2020|2020]]), [[Mailand–Sanremo]] ([[Mailand–Sanremo 2020|2020]]) und der [[Flandern-Rundfahrt]] ([[Flandern-Rundfahrt 1986|1986]], [[Flandern-Rundfahrt 1989|1989]], [[Flandern-Rundfahrt 1991|1991]], [[Flandern-Rundfahrt 1997|1997]]) stellte das Team bereits sechs Sieger bei den fünf [[Monumente des Radsports|Monumenten des Radsports]].

== Organisation ==
Seit dem Jahr 2024 startet die niederländische Mannschaft als Team Visma-Lease a Bike, wobei das Unternehmen offiziell den Namen ''Yellow B.'' trägt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.teamvismaleaseabike.com/history/ |titel=History |datum=2023-12 |sprache=en |abruf=2024-09-12}}</ref> Die Umstrukturierung erfolgte Ende 2023 im Zuge eines Sponsorenwechsels, im Bemühen eine eigene Identität zu schaffen, die nicht an den Geldgeber gebunden ist.<ref>{{Internetquelle |autor=Iain Treloar |url=https://escapecollective.com/jumbo-visma-is-mulling-a-name-change-to-yellow-b/ |titel=Jumbo-Visma is mulling a name change to 'Yellow B' |datum=2023-12-19 |sprache=en-US |abruf=2024-09-12}}</ref> Als [[CEO]] fungiert der Niederländer [[Richard Plugge]], der die Leitung des Teams im Jahr 2013 übernahm. Weiters sind im sportliche Management [[Grischa Niermann]], [[Jacco Verhaeren]], [[Mathieu Heijboer]], [[Robbert de Groot]] und [[Patrick Broe]] tätig (Stand 2024).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.teamvismaleaseabike.com/news/news/team-visma-lease-a-bike-to-continue-with-5-man-sports-management-from-1-october/ |titel=Team Visma {{!}} Lease a Bike to continue with 5-man sports management… |sprache=en |abruf=2024-09-12}}</ref> Die Mannschaft ist Träger einer [[UCI WorldTeam|UCI-WorldTeam]]-Lizenz und somit bei den größten Rennen des Straßenradsports startberechtigt.

Die Gründung der Mannschaft geht auf den niederländischen Radsportler [[Jan Raas]] zurück, der das Team im Jahr 1984 um sich formierte und nach seinem Karriereende bis ins Jahr 2003 leitete.<ref name=":3" /><ref name=":4">{{Internetquelle |autor=VeloNews.com |url=https://velo.outsideonline.com/road/raas-leaves-rabobank/ |titel=Raas leaves Rabobank |werk=Velo |datum=0001-11-30 |sprache=en-US |abruf=2024-09-12}}</ref> Nachdem die Mannschaft in ihren Jahren viele unterschiedliche Namen getragen hatte, konnte sie mit dem [[Kreditinstitut]] [[Rabobank]] einen großen Sponsor lukrieren, der sich im Zuge mehrere [[Doping]]-Skandale im Jahr 2012 aus dem Radsport zurückzog. Im Zuge einer Neustrukturierung fuhr die Mannschaft unter den Namen ''Belkin-Pro Cycling Team'', ''Team Lotto NL-Jumbo'' und ''Jumbo-Vimsa'', wobei sie in jenen Jahren von Richard Plugge aufgebaut wurde.<ref>{{Internetquelle |autor=Steve Maxwell |url=https://velo.outsideonline.com/road/the-outer-line-how-team-jumbo-visma-rose-from-the-ashes-of-rabobank/ |titel=The Outer Line: How Team Jumbo-Visma rose from the ashes of Rabobank |werk=Velo |datum=2019-08-21 |sprache=en-US |abruf=2024-09-12}}</ref>

Neben der Männer-Mannschaft verfügt das Team Visma-Lease a Bike auch über ein [[Team Visma-Lease a Bike (Frauenradsport)|Damen-Team]] und eine Nachwuchsmannschaft ([[Team Visma-Lease a Bike Development]]).

== Geschichte ==

=== 1984–1986: Kwantum-Decosol ===
[[Datei:Tour de France 1e gedeelte, 1e etappe, Leiden St. Willibrord , nr. 12 Jan Raas (, Bestanddeelnr 929-8017.jpg|mini|[[Jan Raas]] gründet die Kwantum-Decosol Mannschaft im Jahr 1984|links|200x200px]]
Nach einer Auseinandersetzung zwischen dem Fahrer [[Jan Raas]] und dem sportlichen Leiter [[Peter Post (Radsportler)|Peter Post]] kam es am Ende der Saison 1983 zur Teilung der niederländischen [[TI-Raleigh]] Mannschaft. Es entstanden die Mannschaften Kwantum-Decosol und [[Panasonic (Radsportteam)|Panasonic]], wobei mit [[Ludo Peeters]], [[Leo van Vliet]], [[Ad Wijnands]], [[Cees Priem]], [[Jacques Hanegraaf]] und [[Adri van Houwelingen]] sechs Fahrer Jan Raas folgten. Weiters konnte sich das Team die Dienste von bekannten Radsportlern wie [[Joop Zoetemelk]], [[Hennie Kuiper]] und [[Adrie van der Poel]] sichern.<ref name=":3">{{Internetquelle |autor=Chris Fontecchio |url=https://www.podiumcafe.com/2022/7/15/23212125/a-brief-history-of-jumbo-visma-never-winning-the-tour-de-france |titel=A Brief History of Jumbo Visma Never Winning the Tour de France |datum=2022-07-15 |sprache=en |abruf=2024-06-19}}</ref> In der ersten Saison (1984) der neugegründeten Kwantum-Decosol-Mannschaft trugen Jacques Hanegraaf und Adrie van der Poel auf den ersten Etappen das [[Gelbes Trikot|Gelbe Trikot]] bei der [[Tour de France 1984|Tour de France]]. Zu den größten Erfolgen zählte der Sieg beim [[Amstel Gold Race]], sowie ein [[Tour de France|Tour-de-France]]-Etappensieg durch Jan Raas, der seine Karriere im Frühjahr 1985 beendete und die sportliche Leitung übernahm. In den beiden nachfolgenden Jahren folgten vier weitere Tour-de-France-Etappensiege, jeweils ein Erfolg bei [[Züri Metzgete]], der [[Clásica San Sebastián]] und der Sieg von Adire van der Poel bei der [[Flandern-Rundfahrt 1986]]. Weiters wurde Joop Zoetemelk im Jahr [[Straßenradsport-Weltmeisterschaften 1985|1985]] [[Straßenradsport-Weltmeisterschaften|Weltmeister]] und bestritt die anschließende Saison im [[Regenbogentrikot]].

=== 1987–1989: Superconfex-Yoko ===
Mit dem Jahr 1987 erhielt die weiterhin von Jan Raas geführte Mannschaft mit Superconfex einen neuen Hauptsponsor. [[Adrie van der Poel]] verließ die Mannschaft und [[Joop Zoetemelk]] beendete seine Karriere mit dem Ende der Saison 1987, wobei er zuvor das [[Amstel Gold Race]] gewann. Für Erfolge sorgte nun der vom [[Skala-Skil]] Team neu hinzugekommene Sprinter [[Jean-Paul van Poppel]], der im Alter von 24 Jahren bei der [[Tour de France 1987]] zwei Etappen und die [[Punktewertung (Tour de France)|Punktewertung]] gewann. Nachdem er bei der [[Tour de France 1988]] vier Etappen für sich entschieden hatte, verließ er die niederländische Mannschaft jedoch wieder. Bis ins Jahr 1989 sorgten mit [[Rolf Gölz]] und [[Jelle Nijdam]] zwei weitere Fahrer für Etappensiege beim größten Radrennen der Welt. In der Gesamtwertung gelang dem, eher klassikerorientierten Team jedoch kein Top-Ergebnis. Weitere große Siege in jenen Jahren waren [[Züri Metzgete]] (1987), Amstel Gold Race, [[Mailand–Turin]] (jeweils 1988 und 1989) und der zweite Sieg bei der [[Flandern-Rundfahrt]] im Jahr [[Flandern-Rundfahrt 1989|1989]] durch [[Edwig Van Hooydonck]].

=== 1990–1992: Buckler-Colnago-Decca ===
Ab dem Jahr 1990 ging die niederländische Mannschaft unter dem Namen Buckler-Colnago-Decca an den Start. Bis ins Jahr 1992 nahm die Anzahl der Tour-de-France-Etappensiege stetig ab, wobei das Team im Jahr 1992 erstmals seit seiner Gründung keinen Tageserfolg feierte. Bei den großen Eintagesrennen war man im Jahr 1991 mit [[Edwig Van Hooydonck]] bei der [[Flandern-Rundfahrt 1991|Flandern-Rundfahrt]] und mit [[Frans Maassen]] beim [[Amstel Gold Race]] erfolgreich. Weiters verpflichtete die Mannschaft den Niederländer [[Steven Rooks]], der mit dem neunten Gesamtrang bei der [[Vuelta a España 1991]] für den ersten Top 10-Platz im Gesamtklassement einer [[Grand Tour (Radsport)|Grand Tour]] sorgte. Das Jahr 1992 stellte mit nur 28 Siegen die bis dahin schlechteste Saison in der Geschichte der Mannschaft dar.

=== 1993–1994: Wordperfect–Colnago–Decca ===
Nach [[David Dekker]] im Jahr 1992, begann im Jahr 1993 auch [[Michael Boogerd]] seine Karriere bei der niederländischen Mannschaft, die nun für zwei Saisonen unter dem Namen Wordperfect–Colnago–Decca fuhr. Weiters verpflichtete das Team den Mexikaner [[Raúl Alcalá]] für eine Saison, in der er die [[Tour DuPont]] vor [[Lance Armstrong]] gewann, ehe er sich dem US-Amerikaner auf der 8. Etappe der [[Tour de France 1993]] geschlagen geben musste. [[Frans Maassen]] unterlag [[Johan Museeuw]] im Zweier-Sprint bei der [[Flandern-Rundfahrt 1993|Flandern-Rundfahrt]] und auch [[Edwig Van Hooydonck]] konnte mit dem [[Pfeil von Brabant]] nur ein größeres Eintagesrennen gewinnen. Im Jahr 1994 sicherte sich die Mannschaft die Dienste des 28-jährigen Russen [[Viatcheslav Ekimov]], der nach dem Gesamtsieg bei der [[Valencia-Rundfahrt]] den dritten Rang bei der Fernfahrt [[Paris–Nizza]] belegte. Wie in den vorangegangenen Jahren konnte die Mannschaft jedoch keinen großen Sieg einfahren.

=== 1995: Novell Software-Decca ===
Im Jahr 1995 trug die Mannschaft den Namen von Novell Software, das Wordperfect als Produkt verkaufte. Der Sponsor blieb somit trotz der Namensänderung derselbe. Mit dem [[Usbekistan|Usbeken]] [[Dschamolidin Abduschaparow]] verpflichtete die Mannschaft einen Top-Sprinter, der im Jahr [[Tour de France 1994|1994]] die Punktewertung der [[Tour de France]] gewonnen hatte. Bei der [[Tour de France 1995]] setzte er sich im Sprint auf der [[Avenue des Champs Élysées|Champs Élysées]] durch und sorgte so für den ersten Tour-de-France-Etappensieg der niederländischen Mannschaft seit [[Jelle Nijdam]] im Jahr 1991. [[Edwig Van Hooydonck]] gewann zum insgesamt vierten Mal den [[Pfeil von Brabant]] und wurde Zweiter des [[Omloop Het Volk]], während [[Viatcheslav Ekimov]] als Vierter nur knapp einen Podestplatz bei [[Paris–Roubaix 1995|Paris–Roubaix]] verpasste. Für einen weiteren größeren Erfolg sorgte der Franzose [[Frédéric Moncassin]], der [[Kuurne–Brüssel–Kuurne]] als Solist gewann.

=== 1996–2012: Rabobank  ===
[[Datei:E3 Harelbeke 2007, boogerd (20259463545).jpg|mini|[[Michael Boogerd]] sorgt im Jahr 1998 für die erste Top-10-Platzierung bei der [[Tour de France]]]]
Mit dem niederländischen [[Kreditinstitut]] [[Rabobank]] konnte die Mannschaft im Jahr 1996 einen neuen Hauptsponsor lukrieren, der bis ins Jahr 2012 im Radsport tätig blieb. In jenen Jahren konnte das Rabobank ProTeam, später ''Rabobank Cycling Team'', mehrere große Erfolge einfahren. Im Zuge der [[USADA]] Ermittlungen um den Fall [[Discovery Channel Pro Cycling Team|US-Postal]] konnte der Mannschaft jedoch systematisches [[Doping]] nachgewiesen werden. Bereits in der ersten Saison wechselten mit [[Rolf Sørensen]] und [[Johan Bruyneel]] zwei bekannte Fahrer zu der niederländischen Mannschaft. Auch [[Adrie van der Poel]] kehrte ins Team zurück, wobei er sich zwischenzeitlich vermehrt auf den [[Cyclocross]]-Sport fokussierte und im Jahr [[Cyclocross-Weltmeisterschaften 1996|1996]] [[Cyclocross-Weltmeisterschaften|Weltmeister]] wurde. [[Edwig Van Hooydonck]] beendete im Jahr 1996 seine Karriere und [[Dschamolidin Abduschaparow]] wurde durch den 23-jährigen australischen Sprinter [[Robbie McEwen]] ersetzt. Rolf Sørensen gewann [[Kuurne–Brüssel–Kuurne]] und eine Etappe der [[Tour de France 1996]]. Im Jahr [[Flandern-Rundfahrt 1997|1997]] sorgte er für den vierten Erfolg bei der [[Flandern-Rundfahrt]]. Auch [[Michael Boogerd]] konnte im Jahr 1996 eine Etappe der Tour de France gewinnen und entwickelte sich in den nachfolgenden Jahren zu einem Leistungsträger der Mannschaft. Mit dem fünften Gesamtrang bei der [[Tour de France 1998]], fuhr er als erster Fahrer der niederländischen Mannschaft in die Top 10 der Gesamtwertung. Im Jahr darauf gewann er die Fernfahrt [[Paris–Nizza]], das [[Amstel Gold Race]] und den [[Giro dell’Emilia]]. Mit dem Jahr 2000 konnte auch sein Landsmann [[Erik Dekker]] seine ersten großen Erfolge einfahren. Bei der [[Tour de France 2000]] gewann er drei Etappen, ehe er sich auch bei der [[Clásica San Sebastián]] durchsetzte. In den nachfolgenden Jahren siegte er beim Amstel Gold Race (2001) und gewann die Gesamtwertung der Fernfahrt [[Tirreno–Adriatico]] (2002). Bis ins Jahr 2002 konnte die Mannschaft unter ihrem neuen Namen zehn Etappen bei der Tour de France gewinnen, wobei sich auch [[Léon van Bon]], Robbie McEwen, [[Marc Wauters]] und [[Karsten Kroon]] in die Siegerlisten des größten Radrennens der Welt eintrugen. Während Adrie van der Poel seine Karriere nach dem Ende der Cyclocross Saison 1999/2000 beendete, hatte sich das Rabobank ProTeam im Jahr 1998 die Dienste des Belgiers [[Sven Nys]] gesichert, der als der erfolgreichste Cyclocross-Fahrer der Jahrtausendwende gilt.<ref name=":5">{{Internetquelle |autor=Cycling News published |url=https://www.cyclingnews.com/features/rabobank-timeline-a-mainstay-of-the-peloton-bows-out/ |titel=Rabobank timeline: a mainstay of the peloton bows out |datum=2012-10-20 |sprache=en |abruf=2024-09-12}}</ref>
[[Datei:Michael Rasmussen 2005 TdF Stage 20 St Etienne ITT.jpg|mini|In den Jahren [[Tour de France 2005|2005]] und [[Tour de France 2006|2006]] gewinnt [[Michael Rasmussen]] die [[Bergwertung (Tour de France)|Bergwertung]] der [[Tour de France]]. Im Jahr [[Tour de France 2007|2007]] wird er als Gesamtführender aus dem Rennen genommen.]]
Im Vorfeld der Saison 2003 wurde [[Jan Raas]] als Teamchef durch [[Theo de Rooij]] ersetzt, nachdem es zu Spannungen zwischen dem Sponsor und dem Gründer der Mannschaft gekommen war.<ref name=":4" /> Mit dem damals zweifachen [[Straßenradsport-Weltmeisterschaften|Weltmeister]] [[Óscar Freire Gómez|Óscar Freire]] sicherte sich die Mannschaft die Dienste eines Sprinters und Klassiker-Spezialisten. Der Spanier gewann in seiner Zeit beim Rabobank ProTeam drei Austragungen von [[Mailand–Sanremo]] ([[Mailand–Sanremo 2004|2004]], [[Mailand–Sanremo 2007|2007]], [[Mailand–Sanremo 2010|2010]]) und wurde im Jahr [[Straßenradsport-Weltmeisterschaften 2004|2004]] ein drittes Mal Straßenradsport-Weltmeister, womit die niederländische Mannschaft in der Saison 2004 das [[Regenbogentrikot]] in ihren Reihen hatte. Ein weiterer Neuzugang des Jahres 2003 war der ehemalige Mountainbiker [[Michael Rasmussen]], den das Team im Alter von 28 Jahren unter Vertrag nahm. Der Däne entwickelte sich neben [[Levi Leipheimer]] (2002–2004) und [[Denis Menschov]] (ab 2005) zum Kapitän bei den großen Landesrundfahrten und gewann in den Jahren [[Tour de France 2005|2005]] und [[Tour de France 2006|2006]] die [[Bergwertung (Tour de France)|Bergwertung]] der Tour de France. Nachdem Denis Menschov mit dem zweiten Gesamtrang bei der [[Vuelta a España 2005]] für den ersten [[Grand Tour (Radsport)|Grand Tour]]-Podestplatz in der Geschichte des Teams gesorgt hatte, übernahm Michael Rasmussen im bei der [[Tour de France 2007]] auf der [[Tour de France 2007/8. Etappe|8. Etappe]] erstmals das [[Gelbes Trikot|Gelbe Trikot]], dass er auf den nachfolgenden Abschnitten ohne größere Probleme verteidigen konnte. Nachdem er die [[Bergankunft]] der [[Tour de France 2007/16. Etappe|16. Etappe]] auf dem [[Col d’Aubisque]] gewonnen hatte, betrug sein Vorsprung im Gesamtklassement mehr als drei Minuten, wobei ihn nur noch drei flache Etappen und ein Einzelzeitfahren vom Gesamtsieg trennten. Aufgrund von Doping-Vorwürfen, wurde er jedoch vor dem Start der [[Tour de France 2007/17. Etappe|17. Etappe]] von seiner eigenen Mannschaft aus dem Rennen genommen und mit sofortiger Wirkung suspendiert.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.derstandard.at/consent/tcf/story/2973858/fuehrender-rasmussen-von-team-aus-der-tour-genommen-und-gefeuert |titel=Führender Rasmussen von Team aus der Tour genommen und gefeuert |sprache=de-AT |abruf=2024-09-12}}</ref> Michael Rasmussen wehrte sich lange Zeit gegen die Anschuldigungen, ehe er im Jahr 2013 ein umfangreiches Geständnis ablegte, bei dem er zugleich mitwissende im Team beschuldigte.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.derstandard.at/consent/tcf/story/1358305264265/rasmussen-gesteht-doping |titel=Radprofi Rasmussen gesteht Doping und nennt Helfer und Mitwisser |sprache=de-AT |abruf=2024-09-12}}</ref> Wenige Wochen nachdem Michael Rasmussen von der Tour de France ausgeschlossen worden war, sorgte Denis Menschov bei der [[Vuelta a España 2007]] für den ersten Grand Tour-Sieg in der Geschichte der niederländischen Mannschaft. Zwischen den Jahren 2005 und 2007 konnte das Rabobank ProTeam acht Etappen bei der Tour de France gewinnen, wobei sich neben Michael Rasmussen, Denis Menschov und Óscar Freire auch [[Pieter Weening]] in die Siegerliste des größten Radrennens der Welt eintrug.<ref name=":5" />
[[Datei:Tour de France 2008, zubeldia martinez freire (22213960375).jpg|mini|[[Óscar Freire Gómez|Óscar Freire]] gewinnt im Jahr [[Tour de France 2008|2008]] die [[Punktewertung (Tour de France)|Punktewertung]] der [[Tour de France]]]]
Als Nachwirkung des Dopingskandals um Michael Rassmusen trat [[Theo de Rooij]] als Teamchef zurück und wurde durch seinen Landsmann [[Harald Knebel]] ersetzt.<ref>{{Internetquelle |autor=Mark Zalewski, North American Editor published |url=https://www.cyclingnews.com/news/de-rooy-steps-down-from-rabobank/ |titel=De Rooy steps down from Rabobank |datum=2007-08-04 |sprache=en |abruf=2024-09-12}}</ref> Denis Menshov etablierte sich als Kapitän bei den großen Rundfahrten und rückte nach der Disqualifikation von [[Bernhard Kohl]] auf den dritten Gesamtrang der [[Tour de France 2008]] vor. Im Jahr [[Giro d’Italia 2009|2009]] gewann er den [[Giro d’Italia]], ehe ihm sein zweiter Podiumsplatz bei der [[Tour de France 2010]] wegen Dopings aberkannt wurde.<ref>{{Internetquelle |autor=die Redaktion |url=https://velomotion.de/2014/07/denis-menchov-trotz-karriereende-suspendiert/ |titel=Denis Menchov trotz Karriereende suspendiert |werk=Velomotion |datum=2014-07-13 |sprache=de-DE |abruf=2024-09-12}}</ref> Im Jahr 2011 verließ er das Rabobank ProTeam nach sechs Saisonen. Gemeinsam mit dem Russen wechselte auch Óscar Freire die Mannschaft, nachdem er im Jahr 2008 die [[Punktewertung (Tour de France)|Punktewertung]] und eine Etappe der Tour de France gewonnen hatte. Mit [[Robert Gesink]], [[Bauke Mollema]] und [[Laurens ten Dam]] stiegen junge, niederländische Fahrer aus dem [[Rabobank Development Team|Development Team]] zu den neuen Leistungsträgern auf, wobei Ersterer bei seinem Grand Tour-Debüt den siebten Rang bei der [[Vuelta a España 2008]] belegte. Bei der Tour de France blieb er zumeist jedoch hinter den Erwartungen zurück. Für den vorläufig letzten Podiumsplatz sorgte Bauke Mollema, der die [[Vuelta a España 2011]] im Alter von 24 Jahren auf dem dritten Gesamtrang beendete, nachdem der Sieger [[Juan José Cobo]] im Nachhinein disqualifiziert worden war.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.radsport-news.com/sport/sportnews_115530.htm |titel=Cobo acht Jahre nach Vuelta-Coup gesperrt - Froome bald Sieger? {{!}} radsport-news.com |abruf=2024-09-12}}</ref> Bei den größeren Eintagesrennen sorgten nach dem Abgang von Óscar Freire [[Sebastian Langeveld]] ([[Omloop Het Nieuwsblad]] 2011) und [[Luis León Sánchez]] ([[Clásica San Sebastián]] 2010 und 2012) für die einzigen Siege. Zwischen 2008 und 2012 konnte das Rabobank Cycling Team nur vier Tour-de-France-Etappen gewinnen, wobei sich [[Juan Manuel Gárate]] und Luis León Sánchez neben ihrem Landsmann Óscar Freire in die Siegerlisten eintrugen.<ref name=":5" />

Im Zuge der Aufklärung des Dopingskandals um [[Lance Armstrong]] gab das Kreditinstitut Rabobank am 19. Oktober 2012 bekannt sich aus dem Straßenradsport zurückzuziehen.<ref>{{Internetquelle |url=https://news.sky.com/story/rabobank-quits-cycling-over-armstrong-scandal-10466694 |titel=Rabobank Quits Cycling Over Armstrong Scandal |sprache=en |abruf=2024-09-12}}</ref> In den Jahren zuvor war die niederländische Mannschaft immer wieder in Doping-Skandale involviert. Im Jahr 2008 wurde ein positiver Dopingtest von David Dekker veröffentlicht, ehe drei Fahrer des Teams in die [[Humanplasma-Affäre]] verwickelt waren.<ref>{{Internetquelle |autor=Cycling News published |url=https://www.cyclingnews.com/features/rabobank-timeline-a-mainstay-of-the-peloton-bows-out/ |titel=Rabobank timeline: a mainstay of the peloton bows out |datum=2012-10-20 |sprache=en |abruf=2024-09-12}}</ref>

=== 2013–2014: Belkin-Pro Cycling Team ===
[[Datei:PR2013 Vanmarcke Cancellara 2.JPG|mini|[[Sep Vanmarcke]] und [[Fabian Cancellara]] auf der [[Radrennbahn von Roubaix]]]]
Mit dem Jahr 2013 übernahm der ehemalige Sportjournalist und Presse- bzw. Kommunikationsdirektor [[Richard Plugge]] die Leitung der Mannschaft, die zunächst aufgrund von fehlenden Sponsoren unter ihrem eigentlichen Namen ''Blanco Pro Cycling Team'' an den Start ging. Zwar wurde die Mannschaft für ein weiteres Jahr von [[Rabobank]] gesponsert, doch die niederländische Bank wollte nicht mehr mit dem Rad-Team in Zusammenhang gebracht werden.<ref name=":2">{{Internetquelle |autor=Steve Maxwell |url=https://velo.outsideonline.com/road/the-outer-line-how-team-jumbo-visma-rose-from-the-ashes-of-rabobank/ |titel=The Outer Line: How Team Jumbo-Visma rose from the ashes of Rabobank |werk=Velo |datum=2019-08-21 |sprache=en-US |abruf=2023-12-07}}</ref> Kurz vor dem Start der [[Tour de France 2013|Tour de France]] wurde mit [[Belkin International|Belkin]] ein neuer Sponsor vorgestellt.<ref>{{Internetquelle |autor=Cycling News published |url=https://www.cyclingnews.com/news/team-blanco-to-become-team-belkin-for-the-tour-de-france/ |titel=Team Blanco to become Team Belkin for the Tour de France? |datum=2013-05-23 |sprache=en |abruf=2023-12-07}}</ref> Für den ersten Saisonhöhepunkt sorgt [[Tom-Jelte Slagter]], der mit der [[Tour Down Under 2013|Tour Down Under]] eine Rundfahrt der [[UCI WorldTour]] gewinnen konnte. Bei den Klassikern zeigte der Neuzugang [[Sep Vanmarcke]] auf, der bei [[Paris–Roubaix 2013|Paris–Roubaix]] gemeinsam mit [[Fabian Cancellara]] im Velodrom einfuhr, sich im Sprint jedoch geschlagen geben musste. Bei den [[Grand Tour (Radsport)|Grand Tours]] konnte einzig [[Bauke Mollema]] als Gesamtsechster der Tour de France ein Top-Resultat erzielen, ehe er auch eine Etappe der [[Vuelta a España 2013|Vuelta a España]] gewann. Am Ende der Saison dominierte das Belkin Pro Cycling Team bei der kleineren [[Tour of Hainan 2013|Tour of Hainan]], wo es mit den Sprintern [[Theo Bos (Radsportler)|Theo Bos]] und [[Moreno Hofland]] alle neun Etappen und die Gesamtwertung gewann.
{{Siehe auch|Belkin-Pro Cycling Team/Saison 2013}}
[[Datei:Tour de France 2014, bauke mollema (14866647371).jpg|mini|[[Bauke Mollema]] bei der [[Tour de France 2014]]]]
Die Nachwirkungen des Ausstiegs von [[Rabobank]] zogen sich auch in die Saison 2014. Obwohl die Zukunft des Teams durch den Einstieg von [[Belkin International|Belkin]] vorerst gesichert war, beschrieb [[Richard Plugge]] den Zustand der Mannschaft in jenem Jahr als chaotisch. Bereits im Oktober der vorangegangenen Saison trennte sich das Belkin Pro Cycling Team von [[Luis León Sánchez]], der Berichten zufolge in den [[Dopingskandal Fuentes|Dopingskandal]] um [[Eufemiano Fuentes]] involviert war, obwohl der Spanier noch einen für zwei Jahre laufenden Vertrag hatte.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.gulf-times.com/story/368137/belkin-split-with-sanchez-over-possible-operation-puerto-link |titel=Belkin split with Sanchez over possible Operation Puerto link |datum=2013-10-09 |sprache=en |abruf=2023-12-07}}</ref> Mit [[Robert Gesink]], [[Bauke Mollema]], [[Laurens ten Dam]], [[Steven Kruijswijk]] und dem aufstrebenden [[Wilco Kelderman]] verblieben jedoch zahlreiche niederländische Leistungsträger in der Mannschaft. Auch der Belgier [[Sep Vanmarcke]] überzeugte erneut bei den Frühjahresklassikern und wurde Dritter der [[Flandern-Rundfahrt 2014|Flandern-Rundfahrt]], ehe er als Vierter nur knapp das Podium von [[Paris–Roubaix 2014|Paris–Roubaix]] verpasste. Beim [[Giro d’Italia 2014|Giro d’Italia]] bestritt der erst 23-jährige Wilco Kelderman seine erste [[Grand Tour (Radsport)|Grand Tour]] und beendete diese auf dem siebten Gesamtrang. Mit Laurens Ten Dam und Bauke Mollema platzierten sich gleich zwei Fahrer des Belkin Pro Cycling Teams in den Top 10 der Tour de France, wobei die Mannschaft durch [[Lars Boom]] auf der [[Tour de France 2014/5. Etappe|5. Etappe]] einen Tagessieg feiern konnte. Bereits im Juni des Jahres 2014 kündigte Belkin seinen Rückzug aus dem Radsport an, wodurch sich Richard Plugge erneut nach einem neuen Sponsor umsehen musste.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.skysports.com/cycling/news/12040/9351626/belkin-withdrawing-from-sponsorship-deal-at-end-of-season |titel=Belkin withdrawing from sponsorship deal at end of season |sprache=en |abruf=2023-12-07}}</ref>
{{Siehe auch|Belkin-Pro Cycling Team/Saison 2014}}

=== 2015–2018: Team Lotto NL-Jumbo ===
[[Datei:Leuven - Brabantse Pijl, 15 april 2015, vertrek (B108).JPG|mini|Mannschaftsfoto 2015]]
Die Saison 2015 signalisierte einen Neustart des Teams, das mit der nationalen [[Lotterie]] (Lotto NL) und der [[Supermarktkette]] [[Jumbo (Supermarkt)|Jumbo]] zwei neue Sponsoren lukrieren konnte.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.rad-net.de/ajax.aspx/content/05b1fde8-fa7d-4855-8531-11167b5bc39f.html |titel=MTB-Weltcup: Van der Poel und Langvad gewinnen Short Race-Premiere |hrsg=rad-net.de |datum=2018-05-18 |abruf=2021-03-24}}</ref> Dank der finanziellen Möglichkeiten begann nun eine Phase der Reorganisation und Bildung einer neuen DNA und Team-Kultur.<ref name=":2" /> Mit dem damaligen Kapitän [[Bauke Mollema]] verließen gleich elf Fahrer die Mannschaft, die durch sieben großteils junge Fahrer ersetzt wurden. Aus Sicht der Resultate erreichte das Team Lotto NL Jumbo jedoch mit nur sechs Saisonsiegen einen neuen Tiefpunkt. Zwar fuhren sowohl der mittlerweile 29-jährige [[Robert Gesink]] als auch [[Steven Kruijswijk]] als Sechster bzw. Siebter in die Top 10 der [[Tour de France 2015|Tour de France]] bzw. des [[Giro d’Italia 2015|Giro d’Italia]], doch durch [[Bert-Jan Lindeman]] konnte die Mannschaft einzig bei der [[Vuelta a España 2015|Vuelta a España]] eine Etappe einer [[Grand Tour (Radsport)|Grand Tour]] gewinnen. Am Jahresende belegte das Team Lotto NL-Jumbo den 14. Rang im Ranking der [[UCI WorldTeam]]s, wobei es nur besser als drei anderen Mannschaften abschnitt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.uci.org/discipline/road/6TBjsDD8902tud440iv1Cu?tab=rankings |titel=Road |sprache=en-gb |abruf=2023-12-07}}</ref>
{{Siehe auch|Team Lotto NL-Jumbo/Saison 2015}}
[[Datei:260 chaves nibali kruiswijk.jpg|mini|[[Steven Kruijswijk]] im [[Rosa Trikot]] beim [[Giro d’Italia 2016]]]]
Nach einer durchwachsenen Saison des Jahres 2015 begann im Jahr 2016 der Aufstieg der niederländischen Mannschaft. Im Zuge der Transfers wurden weitere Nachwuchsfahrer verpflichtet. Neben dem Sprinter [[Dylan Groenewegen]] und dem Zeitfahr-Spezialisten [[Victor Campenaerts]] sicherte sich das Team die Dienste des 25-jährigen Slowenen [[Primož Roglič]], der zuvor als [[Skispringen|Skispringer]] erfolgreich gewesen war, und mit starken Leistungen bei [[Adria Mobil (Radsportteam)|Adria Mobil]] aufgezeigt hatte.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.teamjumbovisma.com/article/news/lottonljumbo-signs-talented-slovenian-roglic/ |titel=LottoNL-Jumbo signs talented Slovenian Roglic |sprache=en |abruf=2023-12-07}}</ref> Bereits beim [[Giro d’Italia 2016|Giro d’Italia]], wo Primož Roglič sein [[Grand Tour (Radsport)|Grand Tour]]-Debüt gab, belegte er Platz zwei im Auftaktzeitfahren und gewann kurze Zeit später das [[Einzelzeitfahren]] der 9. Etappe.<ref>{{Internetquelle |autor=VeloNews.com |url=https://velo.outsideonline.com/road/road-racing/giro-roglic-wins-stage-9/ |titel=Roglic wins the Giro's stage 9 TT |werk=Velo |datum=2016-05-15 |sprache=en-US |abruf=2023-12-07}}</ref> Neben dem Slowenen überzeugte auch [[Steven Kruijswijk]], der die Italien-Rundfahrt als Kapitän des Team Lotto NL-Jumbo in Angriff genommen hatte und nach der 14. Etappe das [[Rosa Trikot]] übernahm. Der 28-jährige Niederländer sah lange Zeit wie der mögliche Gesamtsieger des Giro d’Italia aus, ehe er auf der 19. Etappe in der Abfahrt des [[Col Agnel]] zu Sturz kam und schlussendlich als Vierter das Podium nur knapp verpasste.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.radsport-news.com/sport/sportnews_98833.htm |titel=Kruijswijk verliert das Rosa Trikot nach Saltosturz in den Schnee {{!}} radsport-news.com |abruf=2024-09-15}}</ref> Nachdem die Mannschaft bei der [[Tour de France 2016|Tour de France]] hinter den Erwartungen zurückgeblieben war, gewann [[Robert Gesink]] eine Etappe der [[Vuelta a España 2016|Vuelta a España]], die [[George Bennett (Radsportler)|George Bennett]] auf dem Zehnten Gesamtrang beendete. Insgesamt konnte das Team Lotto NL-Jumbo im Jahr 2016 19 Siege feiern, von denen elf auf das Konto des Sprinter Dylan Groenewegen gingen. Auch [[Sep Vanmarcke]] konnte bei den Frühjahres-Klassikern an seine früheren Leistungen anschließen und stand als Dritter erneut auf dem Podium der [[Flandern-Rundfahrt 2016|Flandern-Rundfahrt]].
{{Siehe auch|Team Lotto NL-Jumbo/Saison 2016}}
[[Datei:TDFAube - Dylan Groenewegen (cropped).jpg|mini|[[Dylan Groenewegen]] bei der [[Tour de France 2017]]]]
Im Vorfeld der Saison 2017 verließen mit [[Wilco Kelderman]] und [[Sep Vanmarcke]] zwei Leistungsträger das Team Lotto NL-Jumbo. Dafür sicherte sich die Mannschaft die Dienste des erfahrenen Rundfahrt-Spezialisten [[Jurgen Van Den Broeck|Jürgen Van Den Broeck]], der als Helfer von [[Robert Gesink]] und [[Steven Kruijswijk]] verpflichtet wurde.<ref>{{Internetquelle |autor=Cycling News published |url=https://www.cyclingnews.com/news/van-den-broeck-signs-in-support-role-with-lottonl-jumbo-through-2018/ |titel=Van den Broeck signs in support role with LottoNL-Jumbo through 2018 |datum=2016-08-19 |sprache=en |abruf=2024-09-15}}</ref> Nachdem das niederländische Team bei den Frühjahres-Klassikern nur eine Nebenrolle gespielt hatte, folgten die ersten Erfolge bei den größeren einwöchigen Rundfahrten. Besonders [[Primož Roglič]] zeigte mit Etappensiegen bei der [[Baskenland-Rundfahrt 2017|Baskenland-Rundfahrt]] und dem Gesamtsieg bei der [[Algarve-Rundfahrt 2017|Algarve-Rundfahrt]] auf, ehe er sich sowohl bei [[Tirreno–Adriatico 2017|Tirreno–Adriatico]] als auch bei der [[Tour de Romandie 2017|Tour de Romandie]] als einer der besten Gesamtklassement-Fahrer erwies. Mit [[George Bennett (Radsportler)|George Bennett]] konnte das Team Lotto NL-Jumbo zudem die [[Kalifornien-Rundfahrt 2017|Kalifornien-Rundfahrt]] gewinnen. Nachdem [[Jos van Emden]] das Abschlusszeitfahren des [[Giro d’Italia 2017|Giro d’Italia]] gewonnen hatte, sorgten Primož Roglič und [[Dylan Groenewegen]] für die ersten Etappensieg bei der [[Tour de France 2017|Tour de France]] seit dem Jahr [[Tour de France 2014|2014]]. Steven Kruijswijk konnte nicht an seine Leistungen im vergangenen Jahr anschließen und gab zunächst den Giro d’Italia auf, ehe er die [[Vuelta a España 2017|Vuelta a España]] als Gesamtneunter beendete.
{{Siehe auch|Team Lotto NL-Jumbo/Saison 2017}}
[[Datei:2018 Tour de France -20 Pinodieta (29850650438).jpg|mini|[[Primož Roglič]] auf der [[Tour de France 2018/20. Etappe|20. Etappe]] der [[Tour de France 2018]]]]
Im Dezember des Jahres 2017 wurden [[Juan José Lobato]], [[Antwan Tolhoek]] und [[Pascal Eenkhoorn]] aus disziplinarischen Gründen vom Trainingslager in [[Girona]] ausgeschlossen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.kicker.at/schlafmittelmissbrauch_lotto-nl-jumbo-feuert-lobato-713386/artikel |titel=Schlafmittelmissbrauch: Lotto-NL Jumbo feuert Lobato |sprache=de-AT |abruf=2024-09-15}}</ref> Das Trio wurde nach der Einnahme der Schlafmittel [[Noctamid]] und [[Stilnox]] ins Krankenhaus eingeliefert.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.radsport-news.com/sport/sportnews_107124.htm |titel=Lobato steht bei LottoNL-Jumbo vor dem Rauswurf {{!}} radsport-news.com |abruf=2024-09-15}}</ref> Während der Vertrag von Juan José Lobato aufgelöst wurde, erhielten der 23-jährige Antwan Tolhoek und der 21-jährige Pascal Eenkhoorn eine zweite Chance. Beide wurden jedoch für zwei Monate suspendiert.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.radsport-news.com/sport/sportnews_107132.htm |titel=Unerlaubter Einsatz von Schlafmitteln: LottoNL feuert Lobato {{!}} radsport-news.com |abruf=2024-09-15}}</ref>

Mit [[Sepp Kuss]] und [[Neilson Powless]] verpflichtete das Team Lotto NL-Jumbo zur Saison 2018 zwei junge US-Amerikaner, während [[Victor Campenaerts]] und [[Jurgen Van Den Broeck|Jürgen Van Den Broeck]] die Mannschaft verließen. [[Primož Roglič]] setzte seine Entwicklung zum Gesamtklassement-Fahrer fort und gewann mit der [[Baskenland-Rundfahrt]], [[Tour de Romandie 2018|Tour de Romandie]] und [[Slowenien-Rundfahrt]] drei [[Etappenrennen]], ehe er an der Seite von [[Steven Kruijswijk]] bei der Frankreich-Rundfahrt an den Start ging. Bei der [[Tour de France 2018|Tour de France]] erwies sich der Slowene als stärkster Fahrer der niederländischen Mannschaft und konnte mit der [[Tour de France 2018/19. Etappe|19. Etappe]] den letzten Abschnitt in den [[Pyrenäen]] für sich entscheiden. Vor dem Zeitfahren der [[Tour de France 2018/20. Etappe|20. Etappe]] lag er zwischenzeitlich sogar auf dem dritten Gesamtrang, den er schlussendlich an [[Chris Froome]] abgeben musste. Hinter Primož Roglič wurde Steven Kruijswijk Fünfter der Gesamtwertung. [[Dylan Groenewegen]] sorge mit zwei Etappensiegen für die bislang erfolgreichste Tour de France seit der Neustrukturierung im Jahr 2013. Auch abseits der Frankreich-Rundfahrt konnte das Team Lotto NL-Jumbo überzeugen. Nach dem Achten Gesamtrang von [[George Bennett (Radsportler)|George Bennett]] beim [[Giro d’Italia 2018|Giro d’Italia]] verpasste Steven Kruijswijk bei der [[Vuelta a España 2018|Vuelta a España]] als Vierter nur knapp das Podium. Durch Dylan Groenewegen konnte die Mannschaft mit [[Kuurne–Brüssel–Kuurne]] wieder ein größeres Eintagesrennen gewinnen, ehe Sepp Kuss gegen Ende der Saison mit drei Etappensiegen und dem Gesamtsieg bei der [[Tour of Utah]] aufzeigte.
{{Siehe auch|Team Lotto NL-Jumbo/Saison 2018}}

=== 2019–2023: Jumbo-Visma ===
[[Datei:(Podio) Almeida entrega el primer premio de La Vuelta Ciclista a España 2019 03.jpg|mini|[[Primož Roglič]] gewinnt die [[Vuelta a España 2019]] vor [[Alejandro Valverde]] (links) und [[Tadej Pogačar]] (rechts)]]
Ab dem Jahr 2019 ging das Team unter dem Namen Jumbo-Visma an den Start. Mit dem vierfachen Zeitfahrweltmeister [[Tony Martin (Radsportler)|Tony Martin]] und dem dreifachen [[Cyclocross]]-Weltmeister [[Wout van Aert]] unterschrieben weitere bekanntere Radsportler bei der niederländische Mannschaft, die auch den Rückkehrer [[Mike Teunissen]], den Belgier [[Laurens De Plus|Laurens de Plus]] und den 22-jährigen Dänen [[Jonas Vingegaard]] unter Vertrag nahm. [[Primož Roglič]] gewann im Frühjahr mit der [[UAE Tour]], [[Tirreno–Adriatico]] und der [[Tour de Romandie 2019|Tour de Romandie]] drei [[Etappenrennen]] der [[UCI WorldTour 2019|UCI WorldTour]] und ging im Anschluss als Mitfavorit beim [[Giro d’Italia 2019|Giro d’Italia]] an den Start. Nachdem er das Auftaktzeitfahren der Italien-Rundfahrt für sich hatte entscheiden können, trug er die [[Maglia Rosa]] für fünf Tage und stand nach einem weiteren Etappensieg als Gesamtdritter erstmals auf dem Podium einer [[Grand Tour (Radsport)|Grand Tour]]. Wenige Wochen später konnte das Team Jumbo-Visma auch bei der [[Tour de France 2019|Tour de France]] überzeugen. Nachdem Mike Teunissen die [[Tour de France 2019/1. Etappe|1. Etappe]] gewonnen und das [[Gelbes Trikot|Gelbe Trikot]] für zwei Tage getragen hatte, sorgten [[Dylan Groenewegen]] ([[Tour de France 2019/7. Etappe|7. Etappe]]) und Wout van Aert ([[Tour de France 2019/10. Etappe|10. Etappe]]) für die nächsten Etappen-Erfolge. Mit [[Steven Kruijswijk]] stand zudem erstmals seit [[Tour de France 2008|2008]] wieder ein Fahrer der niederländischen Mannschaft auf dem Podium der Gesamtwertung. Der größte Erfolg der Saison 2019 folgte jedoch bei der letzten Grand Tour des Jahres, als Primož Roglič die 74. Austragung der [[Vuelta a España 2019|Vuelta a España]] für sich entschied. Der Slowene und sein Helfer [[Sepp Kuss]] gewannen zudem jeweils eine Etappe. Später war Roglič auch bei den [[Eintagesrennen]] [[Giro dell’Emilia]] und [[Tre Valli Varesine]] erfolgreich und führte am Jahresende das UCI-Ranking als bester Fahrer an.<ref>{{Internetquelle |autor=Alex Ballinger published in News |url=https://www.cyclingweekly.com/news/racing/alejandro-valverde-sits-top-uci-world-ranking-despite-not-raced-2019-406374 |titel=Primož Roglič tops UCI World Ranking |datum=2019-10-02 |sprache=en |abruf=2024-09-15}}</ref>
{{Siehe auch|Team Jumbo-Visma/Saison 2019}}
[[Datei:2020 Tour de France Stage 20 (50362781278).jpg|mini|[[Primož Roglič]] verliert das [[Gelbes Trikot|Gelbe Trikot]] am [[Tour de France 2020/20. Etappe|vorletzten Etappentag]] der [[Tour de France 2020]]]]
Nach den Erfolgen des Vorjahres stieg die Jumbo-Visma Mannschaft im Jahr 2020 zum dominanten Team im Fahrerfeld auf. Mit [[Tom Dumoulin]] sicherte sich die Mannschaft die Dienste des bis damals letzten niederländischen [[Grand Tour (Radsport)|Grand Tour]]-Siegers. Weiters konnte sie den Norweger [[Tobias Foss]] verpflichten, der im Jahr 2019 mit der [[Tour de l’Avenir]] die größte Nachwuchsrundfahrt gewonnen hatte. Die Saison des Jahres 2020 stand ganz im Zeichen der [[COVID-19-Pandemie]], die im März zur vorläufigen Absage aller Rennen führte. Mit August wurde der Rennbetrieb wieder aufgenommen, wobei die [[Tour de France]] im September und somit vor dem [[Giro d’Italia]] und der [[Vuelta a España]] abgehalten wurde.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.uci.org/article/the-uci-unveils-the-revised-2020-calendars-for-the-uci-worldtour-and-uci-women-s-worldtour/4h6tePyCYRkkvUV2Z818a3 |titel=The UCI unveils the revised 2020 calendars for the UCI WorldTour & UCI Women’s WorldTour |sprache=en-gb |abruf=2024-09-15}}</ref>

Bereits in den ersten Rennen nach der COVID-19 bedingten Rennpause zeigte [[Wout van Aert]] auf und gewann nach der [[Strade Bianche]] mit [[Mailand–Sanremo 2020|Mailand–Sanremo]] das erste [[Monument des Radsports]] nach der Neuformierung der Mannschaft. Nach der [[Tour de l’Ain]] zeigte sich die Überlegenheit der Jumbo-Visma Mannschaft auch beim [[Critérium du Dauphiné|Criterium du Dauphine]], das [[Primož Roglič]] vor dem letzten Etappentag im Gelben Trikot fahrend aufgrund eines Sturzes verlassen musste.<ref>{{Internetquelle |autor=CTT |url=https://cycling.today/primoz-roglic-out-of-criterium-du-dauphine-after-crash/ |titel=Primoz Roglic out of Criterium du Dauphine after crash |werk=Cycling Today |datum=2020-08-16 |sprache=en-US |abruf=2024-09-15}}</ref> Trotz seiner Verletzungen ging der Slowene als Favorit bei der anschließenden [[Tour de France 2020|Tour de France]] an den Start, wo er die [[Bergankunft]] der [[Tour de France 2020/4. Etappe|4. Etappe]] in [[Orcières|Orcières Merlette]] gewann und am Ende der ersten Woche das Gelbe Trikot des Gesamtführenden übernahm. Im weiteren Verlauf der Frankreich-Rundfahrt etablierte sich [[Tadej Pogačar|Tadej Pogacar]] als größter Kontrahent, wobei Primož Roglič vor der vorletzten Etappe einen Vorsprung von 57 Sekunden aufwies. Im 36,2 Kilometer langen Zeitfahren der [[Tour de France 2020/20. Etappe|20. Etappe]], das auf der [[Planche des Belles Filles]] zu Ende ging, musste sich Primož Roglič seinem jüngeren Landsmann jedoch geschlagen geben und verlor fast zwei Minuten, wodurch er tags drauf als Gesamtzweiter in Paris ankam. Nach der Tour de France gewann Roglič für Jumbo-Visma mit [[Lüttich–Bastogne–Lüttich]] ein weiteres Monument des Radsports, wobei ihm der Sieg per Jury-Entscheid zugesprochen wurde.<ref>{{Internetquelle |autor=CTT |url=https://cycling.today/roglic-wins-liege-bastogne-liege-as-alaphilippe-celebrates-too-soon/ |titel=Roglic wins Liege-Bastogne-Liege as Alaphilippe celebrates too soon |werk=Cycling Today |datum=2020-10-04 |sprache=en-US |abruf=2024-09-15}}</ref> Am Ende der Saison wiederholte der Slowene seinen Gesamtsieg bei der [[Vuelta a España 2020|Vuelta a España]] und feierte zudem vier Etappensiege. Neben Primož Roglič überzeugte auch Wout van Aert, der nach zwei Tour-de-France-Etappensiegen Zweiter beim Zeitfahren und Straßenrennen der [[Straßenradsport-Weltmeisterschaften 2020|Weltmeisterschaften in Imola]] wurde und sich bei der [[Flandern-Rundfahrt 2020|Flandern-Rundfahrt]] nur [[Mathieu van der Poel]] geschlagen geben musste. Das Team Jumbo-Visma führte am Jahresende die UCI-Rangliste an und stellte zudem mit Primož Roglič zum zweiten Mal in Folge den besten Fahrer.<ref>{{Internetquelle |autor=CTT |url=https://cycling.today/roglic-jumbo-visma-finish-2020-top-of-uci-rankings/ |titel=Roglic, Jumbo-Visma finish 2020 top of UCI rankings |werk=Cycling Today |datum=2020-11-11 |sprache=en-US |abruf=2024-09-15}}</ref>

{{Siehe auch|Team Jumbo-Visma/Saison 2020}}
[[Datei:Stage 16, 2021 TDF20079 van aert (51322351584).jpg|mini|[[Wout van Aert]] und [[Jonas Vingegaard]] (1. bzw. 3. Position) bei der [[Tour de France 2021]]]]
[[Datei:Primoz Roglic. Vuelta ciclista a Eapaña 2020. Alto de la Garganta de Baños de Montemayor. (50576911892).jpg|mini|[[Primož Roglič]] gewinnt zum dritten Mal in Folge die [[Vuelta a España]] ]]
Im Jahr 2021 stiegen mit [[Olav Kooij]], [[Gijs Leemreize]] und [[Mick van Dijke]] drei Fahrer der Development-Mannschaft ins WorldTeam auf. Zudem verpflichtete Jumbo-Visma neben [[Edoardo Affini]] und [[Nathan Van Hooydonck]] den niederländischen Rundfahrt-Spezialisten [[Sam Oomen]]. [[Laurens De Plus]] verließ die niederländische Mannschaft, nachdem er im Jahr zuvor aufgrund einer Erkrankung und Hüftverletzung kaum Rennen bestritten hatte. Am 21. Januar gab [[Tom Dumoulin]] bekannt auf unbestimmte Zeit keine Rennen mehr zu bestreiten und eine Pause vom Profi-Radsport zu nehmen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.teamvismaleaseabike.com/news/news/dumoulin-takes-a-break/ |titel=Dumoulin takes a break |sprache=en |abruf=2024-09-15}}</ref> Aufgrund der Abwesenheit des Niederländers stieg der 24-jährige Däne [[Jonas Vingegaard]] in der Mannschaftshierarchie auf und gewann nach einem Etappensieg bei der [[UAE Tour 2021|UAE Tour]] die Gesamtwertung der [[Settimana Internazionale Coppi e Bartali]], ehe er hinter [[Primož Roglič]] Zweiter der [[Baskenland-Rundfahrt 2021|Baskenland-Rundfahrt]] wurde. Primož Roglič hatte zuvor die Gesamtwertung bei [[Paris–Nizza 2021|Paris–Nizza]] aufgrund eines Sturzes am letzten Etappentag verloren.<ref>{{Internetquelle |autor=Dani Ostanek published |url=https://www.cyclingnews.com/news/primoz-roglic-crashes-twice-on-final-stage-of-paris-nice/ |titel=Primoz Roglic loses Paris-Nice after crashing twice on final stage |datum=2021-03-14 |sprache=en |abruf=2024-09-15}}</ref> Dennoch ging der Slowenen neben seinem Landsmann [[Tadej Pogačar]] als Favorit an den Start der [[Tour de France 2021]]. Auf der [[Tour de France 2021/3. Etappe|3. Etappe]] der Frankreich-Rundfahrt kam Primož Roglič jedoch erneut zu Fall und verlor mehr als eine Minute auf seine Kontrahenten. Nachdem er auf der [[Tour de France 2021/8. Etappe|8. Etappe]] noch mehr Zeit geeinbüßt hatte, verließ er die Tour de France.<ref>{{Internetquelle |autor=Alex Ballinger published in News |url=https://www.cyclingweekly.com/news/primoz-roglic-abandons-tour-de-france-2021 |titel=Primož Roglič abandons Tour de France 2021 |datum=2021-07-04 |sprache=en |abruf=2024-09-15}}</ref> In Abwesenheit des Kapitäns erhielten die Jumbo-Visma Fahrer nun mehr Freiheiten, was sich in insgesamt vier Etappensiegen durch [[Wout van Aert]] und [[Sepp Kuss]] äußerte. Der Belgier Wout van Aert, der im Frühjahr mit [[Gent–Wevelgem 2021|Gent–Wevelgem]] und dem [[Amstel Gold Race 2021|Amstel Gold Race]] zwei [[Eintagesrennen]] der [[UCI WorldTour 2021|UCI WorldTour]] gewonnen hatte, siegte dabei sowohl auf einer Bergetappe, die über den [[Mont Ventoux]] führte, und gewann ein [[Einzelzeitfahren]], sowie den abschließenden Sprint auf der [[Avenue des Champs Élysées]]. Die Entdeckung der Tour de France war jedoch Jonas Vingegaard, der sich nach dem Ausscheiden von Primož Roglič als größter Herausforderer von Tadej Pogačar präsentierte und am Ende den zweiten Gesamtrang belegte. Bei den [[Olympische Sommerspiele 2020|Olympischen Spielen von Tokio]] kehrte Primož Roglič in den Rennbetrieb zurück und holte die Gold-Medaille im Einzelzeitfahren, ehe er erneut die [[Vuelta a España 2021|Vuelta a España]] in Angriff nahm. Mit drei Etappensiegen gewann er kurz darauf die Spanien-Rundfahrt zum dritten Mal in Folge. Am Ende der Saison gewann der Slowenen bei den italienischen Herbstklassikern erneut den [[Giro dell’Emilia]] und [[Mailand–Turin]] und verpasste als Vierter nur knapp das Podium der [[Lombardei-Rundfahrt 2021|Lombardei-Rundfahrt]].

Nachdem er in der ersten Jahreshälfte kein Rennen absolviert hatte, kehrte Tom Dumoulin bei der Tour de Suisse ins Fahrerfeld zurück. Der Gesamtsieger des [[Giro d’Italia 2017]] konnte jedoch nicht an seine früheren Leistungen anschließen, wenngleich er Zweiter im Zeitfahren der Olympischen Spiele wurde.
{{Siehe auch|Jumbo-Visma/Saison 2021}}
[[Datei:TDF00024 pogacar vingegaard (52243930215).jpg|mini|[[Jonas Vingegaard]] ([[Gelbes Trikot]]) gewinnt die [[Tour de France 2022]]]]
Für die Saison 2022 verstärkte sich die Jumbo-Visma Mannschaft mit weiteren Klassiker-Spezialisten. Neben [[Christophe Laporte]] und [[Tiesj Benoot]] nahm sie auch den zweifachen Zeitfahrweltmeister [[Rohan Dennis]] und den [[Mountainbike]]r [[Milan Vader]] unter Vertrag. Prominente Abgänge waren [[Tony Martin (Radsportler)|Tony Martin]], [[George Bennett (Radsportler)|George Bennett]] und [[Dylan Groenewegen]], der aufgrund der zunehmenden Gesamtklassement-Ambitionen des Teams einen neuen Arbeitgeber suchte.<ref>{{Internetquelle |autor=Jim Cotton |url=https://velo.outsideonline.com/road/dylan-groenewegen-released-from-jumbo-visma-contract-to-join-bikeexchange/ |titel=Dylan Groenewegen released from Jumbo-Visma contract to join BikeExchange |werk=Velo |datum=2021-12-11 |sprache=en-US |abruf=2023-12-14}}</ref> Die niederländische Mannschaft zeigte ihre Dominanz nun auch bei den Frühjahresklassikern, wobei [[Wout van Aert]] sowohl den [[Omloop Het Nieuwsblad 2022|Omloop Het Nieuwsblad]] als auch [[Gent–Wevelgem 2022|Gent–Wevelgem]] gewann. Christophe Laporte und Tiesj Benoot sorgten für weitere Podestplätze bei den großen belgischen [[Eintagesrennen]]. Nachdem Wout van Aert die [[Flandern-Rundfahrt 2022|Flandern-Rundfahrt]] aufgrund einer [[COVID-19]]-Erkrankung verpasst hatte, wurde er Zweiter bei [[Paris–Roubaix 2022|Paris–Roubaix]] und Dritter bei [[Lüttich–Bastogne–Lüttich 2022|Lüttich–Bastogne–Lüttich]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.radsport-news.com/sport/sportnews_129175.htm |titel=Van Aert verpasst Flandern-Rundfahrt wegen Corona-Erkrankung {{!}} radsport-news.com |abruf=2023-12-14}}</ref> Beim [[Giro d’Italia 2022|Giro d’Italia]] nahm [[Tom Dumoulin]] neben [[Tobias Foss]] die Kapitänsrolle ein, wobei beide bereits in der ersten Woche viel Zeit verloren.<ref>{{Internetquelle |autor=CyclingMagazine |url=https://www.cyclingmagazine.de/2022/01/11/jumbo-visma-2022-dumoulin-foss-zum-giro-roglic-vingegaard-zur-tour/ |titel=Jumbo-Visma 2022: Dumoulin & Foss zum Giro, Roglic & Vingegaard zur Tour |werk=cyclingmagazine |datum=2022-01-11 |sprache=de-DE |abruf=2023-12-14}}</ref> [[Koen Bouwman]] konnte jedoch zwei Etappen und die [[Bergwertung (Giro d’Italia)|Bergwertung]] für die Jumbo-Visma Mannschaft entscheiden. Unterdessen konnten sowohl [[Primož Roglič]] als auch [[Jonas Vingegaard]] mit ihren Leistungen überzeugen. Während der Slowene die Gesamtwertung von [[Paris–Nizza 2022|Paris–Nizza]] gewann, wurde Jonas Vingegaard hinter [[Tadej Pogačar]] Zweiter bei [[Tirreno–Adriatico 2022|Tirreno–Adriatico]]. In Vorbereitung auf die [[Tour de France 2022|Tour de France]] bestritten beide das [[Critérium du Dauphiné 2022|Critérium du Dauphiné]], wobei sie sich überlegen vor den anderen Fahrern durchsetzten.<ref>{{Internetquelle |autor=CTT |url=https://cycling.today/roglic-and-vingegaard-share-glory-in-last-stage-of-dauphine/ |titel=Roglic and Vingegaard share glory in last stage of Dauphine |werk=Cycling Today Official |datum=2022-06-12 |sprache=en-US |abruf=2023-12-14}}</ref> Auch bei der Frankreich-Rundfahrt gingen die beiden als Co-Leader ins Rennen, wobei Primož Roglič bereits auf der [[Tour de France 2022/5. Etappe|5. Etappe]] neuerlich zu Sturz kam und wertvolle Zeit im Gesamtklassement verlor.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.derstandard.at/story/2000137222076/pogacar-glaenzt-beim-sturz-chaos-in-der-tour-hoelle |titel=Pogacar brilliert, schwarzer Tag für Roglic – Gogl stürzt schwer |sprache=de-AT |abruf=2023-12-14}}</ref> Auf der [[Tour de France 2022/11. Etappe|11. Etappe]] nutzte das Jumbo-Visma Team seine Mannschaftsstärke und griff abwechselnd mit beiden Kapitänen im vorletzten Anstieg des Tages, dem [[Col du Galibier]] an. Im Schlussanstieg des [[Col de Granon]] distanzierte Jonas Vingegaard den gesamtführenden Tadej Pogačar und übernahm das [[Gelbes Trikot|Gelbe Trikot]], das er anschließend nicht mehr abgeben sollte.<ref>{{Internetquelle |autor=Tom Thewlis last updated |url=https://www.cyclingweekly.com/racing/jonas-vingegaard-climbs-to-victory-on-tour-de-france-stage-11 |titel=Tour de France 2022: Jonas Vingegaard takes yellow jersey from Tadej Pogačar with victory on stage 11 |datum=2022-07-13 |sprache=en |abruf=2023-12-14}}</ref> Eine Schlüsselrolle beim ersten Tour-de-France-Sieg der niederländischen Mannschaft spielte erneut Wout van Aert, der zu Beginn der Rundfahrt das Gelbe Trikot trug, drei Etappen gewann und im [[Punktewertung (Tour de France)|Grüne Trikot]] in Paris einfuhr. Insgesamt konnte die Jumbo-Visma Mannschaft sechs Etappensiege, drei Wertungstrikots und die Mannschaftswertung gewinnen und war somit das erfolgreichste Team der 109. Austragung.<ref>{{Internetquelle |url=https://road.cc/content/news/tour-de-france-review-jumbo-visma-last-294651 |titel=Tour de France review: Jumbo-Visma, at last |datum=2022-07-25 |sprache=en |abruf=2023-12-14}}</ref> Am Ende der Saison ging Primož Roglič bei der [[Vuelta a España 2022|Vuelta a España]] an den Start, wo er mit [[Remco Evenepoel]] um den Gesamtsieg kämpfte, ehe er die Rundfahrt kurz vor deren Ende erneut wegen eines Sturzes aufgab.<ref>{{Internetquelle |url=https://cyclinguptodate.com/cycling/vuelta-2022-primoz-roglic-will-not-start-anymore |titel=Primoz Roglic abandons Vuelta a Espana following devastating stage 16 crash |datum=2022-09-07 |sprache=en |abruf=2023-12-14}}</ref> Der Slowene sorgte jedoch mit einem Tageserfolg auf der 4. Etappe für den insgesamt neunten [[Grand Tour (Radsport)|Grand Tour]]-Etappensieg in der Saison 2022. Am 15. August verkündete Tom Dumoulin sein sofortiges Karriereende, nachdem er auch in der Saison 2022 nicht an seine früheren Erfolge hatte anschließen können.<ref>{{Internetquelle |autor=sportschau.de |url=https://www.sportschau.de/newsticker/dpa-dumoulin-beendet-seine-karriere-mit-sofortiger-wirkung-100.html |titel=Weltklasse-Radfahrer: "Der Tank ist leer" - Tom Dumoulin beendet Karriere |sprache=de |abruf=2023-12-14}}</ref>
{{Siehe auch|Jumbo-Visma/Saison 2022}}
[[Datei:Roglic receives trophy from Mattarella 6.jpg|mini|[[Primož Roglič]] gewinnt den [[Giro d’Italia 2023]]]]
[[Datei:TDF32038 vingegaard (53062523058).jpg|links|mini|[[Jonas Vingegaard]] gewinnt die [[Tour de France 2023]]]]
[[Datei:Vuelta a España 2023 Contrarreloj Valladolid-117.jpg|mini|[[Sepp Kuss]] gewinnt die [[Vuelta a España 2023]], womit das Team Jumbo-Visma alle drei [[Grand Tour (Radsport)|Grand Tours]] der Saison für sich entschied]]
Nach dem frühzeitigen Karriereende von [[Tom Dumoulin]] verstärkte sich das Team Jumbo-Visma für die Saison 2023 mit dem [[Paris–Roubaix]]-Sieger [[Dylan van Baarle|Dylan Van Baarle]], [[Attila Valter]], [[Jan Tratnik]] und dem jungen Briten [[Thomas Gloag]]. Zudem kehrte [[Wilco Kelderman]] zu der niederländischen Mannschaft zurück, wobei er keine Kapitänsrolle einnahm, sondern die [[Grand Tour (Radsport)|Grand Tours]] als wichtiger Helfer absolvierte. Die Überlegenheit des Team Jumbo-Visma zeigte sich bereits bei den Frühjahresklassikern, wo es sowohl beim [[Omloop Het Nieuwsblad 2023|Omloop Het Nieuwsblad]] als auch bei [[Kuurne–Brüssel–Kuurne]], [[E3 Saxo Bank Classic 2023|E3 Saxo Bank Classic]], [[Gent–Wevelgem 2023|Gent–Wevelgem]] und [[Dwars door Vlaanderen 2023|Dwars door Vlaanderen]] den Sieger stellte.<ref>{{Internetquelle |autor=Brecht Decaluwé |url=https://velo.outsideonline.com/road/road-racing/is-jumbo-visma-the-new-quick-step-in-the-classics-this-is-not-like-playstation/ |titel=Is Jumbo-Visma the new Quick-Step in the classics?: 'This is not like PlayStation' |werk=Velo |datum=2023-03-28 |sprache=en-US |abruf=2023-12-14}}</ref> Nach Platz drei bei [[Mailand–Sanremo 2023|Mailand–Sanremo]] konnte der Kapitän [[Wout van Aert]] bei der [[Flandern-Rundfahrt 2023|Flandern-Rundfahrt]] jedoch keinen weiteren Erfolg einfahren und musste sich auch bei [[Paris–Roubaix 2023|Paris–Roubaix]] mit Platz drei geschlagen geben. Nachdem [[Primož Roglič]] in den vergangenen drei Jahren bei der Tour de France gestartet war, fokussierte er sich im Jahr 2023 auf den [[Giro d’Italia 2023|Giro d’Italia]], wo er nach Gesamtsiegen bei [[Tirreno–Adriatico 2023|Tirreno–Adriatico]] und der [[Katalonien-Rundfahrt 2023|Katalonien-Rundfahrt]] als Favorit an den Start ging. Der Slowene präsentierte sich als einer der stärksten Fahrer, konnte die [[Maglia Rosa]] jedoch erst am [[Giro d’Italia 2023/20. Etappe|vorletzten Etappentag]] übernehmen, als er das [[Einzelzeitfahren]] auf den [[Monte Lussari]] für sich entschied.<ref>{{Internetquelle |autor=Kārlis Ozols |url=https://lanternerouge.com/2023/05/27/roglic-rewrites-history-with-huge-giro-ditalia-comeback/ |titel=Roglič Rewrites History with Huge Giro d'Italia Comeback |datum=2023-05-27 |sprache=en-US |abruf=2023-12-14}}</ref> Schlussendlich gewann Primož Roglič die Italien-Rundfahrt mit einem Vorsprung von nur 14 Sekunden vor [[Geraint Thomas]]. Bei der [[Tour de France 2023|Tour de France]] ging [[Jonas Vingegaard]] in der Abwesenheit seines slowenischen Teamkollegen als Kapitän ins Rennen. Der Däne hatte zuvor mit [[Gran Camiño]], der [[Baskenland-Rundfahrt 2023|Baskenland-Rundfahrt]] und dem [[Critérium du Dauphiné 2023|Critérium du Dauphiné]] drei [[Etappenrennen]] gewinnen können, musste sich bei [[Paris–Nizza 2023|Paris–Nizza]] jedoch seinem größten Kontrahenten [[Tadej Pogačar]] geschlagen geben. Nachdem sich die beiden Dominatoren in den ersten Wochen ein knappes Duell geliefert hatten, fuhr Jonas Vingegaard im Zeitfahren der [[Tour de France 2023/16. Etappe|16. Etappe]] mit seinem einzigen Etappensieg einen größeren Vorsprung heraus und fixierte tags drauf im Anstieg des [[Col de la Loze]] seinen zweiten Gesamtsieg bei der Frankreich-Rundfahrt. Am letzten Etappentag bestätigte Jonas Vingegaard seinen Start bei der [[Vuelta a España 2023|Vuelta a España]], wo er an der Seite von Primož Roglič als Co-Leader an den Start ging.<ref>{{Internetquelle |autor=Alasdair Fotheringham last updated |url=https://www.cyclingnews.com/news/jonas-vingegaard-to-ride-vuelta-a-espana-as-jumbo-visma-target-grand-tour-grand-slam/ |titel=Vingegaard to co-lead at Vuelta a España as Jumbo-Visma eye Grand Tour grand slam |datum=2023-07-23 |sprache=en |abruf=2023-12-14}}</ref> Mit [[Sepp Kuss]] bestritt auch der wichtigste Helfer der beiden die Spanien-Rundfahrt. Nachdem der US-Amerikaner bereits den Giro d’Italia und die Tour de France des Jahres 2023 absolviert hatte, ging er auf der [[Vuelta a España 2023/6. Etappe|6. Etappe]] in die Fluchtgruppe, gewann die Etappe und übernahm zwei Tage später das [[Rotes Trikot|Rote Trikot]] des Gesamtführenden.<ref>{{Internetquelle |autor=Andrew Hood |url=https://velo.outsideonline.com/road/road-racing/vuelta-a-espana/sepp-kuss-makes-history-with-breakthrough-vuelta-a-espana-win/ |titel=Sepp Kuss makes history with breakthrough Vuelta a España win: 'I'm living the dream' |werk=Velo |datum=2023-09-17 |sprache=en-US |abruf=2023-12-14}}</ref> Da sich Sepp Kuss auch auf den anschließenden Etappen beweisen konnte, erhielt er die Möglichkeit auf den Gesamtsieg zu fahren, wobei er teils von seinen eigenen Teamkollegen angegriffen wurde. Sowohl Jonas Vingegaard als auch Primož Roglič gewannen zwei Etappen und distanzierten dabei ihren Teamkollegen, der sie bei den vorangegangenen Grand Tours unterstützt hatte. Die Fahrweise der beiden Jumbo-Visma Kapitäne sorgte für Unverständnis, sodass die Mannschaft ab der [[Vuelta a España 2023/18. Etappe|18. Etappe]] geschlossen um Sepp Kuss fuhr.<ref>{{Internetquelle |url=https://cyclinguptodate.com/cycling/its-so-disrespectful-sharp-criticism-of-primoz-roglic-following-attacks-and-interview-at-alto-de-langliru |titel="It's so disrespectful" - Sharp criticism of Primoz Roglic following attacks and interview at Alto de l'Angliru |datum=2023-09-14 |sprache=en |abruf=2023-12-14}}</ref> Mit dem US-Amerikaner gewann die niederländische Mannschaft kurz darauf auch die dritte Grand Tour innerhalb eines Jahres, wobei Jonas Vingegaard als Gesamtzweiter und Primož Roglič als Gesamtdritter die Übermacht des Teams unterstrichen.

Bereits im Juni des Jahres 2023 gab [[Jumbo (Supermarkt)|Jumbo]] bekannt sich als Hauptsponsor zurückzuziehen, wodurch der Teamchef Richard Plugge nach einem neuen Geldgeber suchen musste.<ref>{{Internetquelle |autor=Alasdair Fotheringham published |url=https://www.cyclingnews.com/news/jumbo-confirmed-to-cease-sponsorship-at-end-of-2024-if-not-earlier/ |titel=Jumbo confirmed to cease sponsorship at end of 2024, if not earlier |datum=2023-06-02 |sprache=en |abruf=2023-12-14}}</ref> Am 24. September berichtete die niederländische Zeitschrift [[Wielerflits]] von einer möglichen Fusion mit der belgischen Mannschaft [[Soudal Quick-Step]], wobei Richard Plugge als CEO weiterhin an der Spitze des Teams verbleiben würde.<ref>{{Internetquelle |autor=Kirsten Frattini published |url=https://www.cyclingnews.com/news/jumbo-visma-soudal-quickstep-discuss-potential-merger/ |titel=Jumbo-Visma, Soudal-QuickStep discuss potential merger |datum=2023-09-24 |sprache=en |abruf=2023-12-14}}</ref> Wenige Tage später verkündete Primož Roglič beim [[Giro dell’Emilia]], das er die niederländische Mannschaft verlassen würde, wenngleich der Slowenen noch einen für zwei Jahre laufenden Vertrag hatte.<ref>{{Internetquelle |autor=Barry Ryan published |url=https://www.cyclingnews.com/news/primoz-roglic-confirms-departure-from-jumbo-visma/ |titel=Primoz Roglic confirms departure from Jumbo-Visma |datum=2023-09-30 |sprache=en |abruf=2023-12-14}}</ref> Als Grund für seinen Abschied gab der Langzeit-Kapitän die unterschiedlichen Interessen zwischen ihm und dem Team an und unterschrieb kurz darauf bei [[Bora-hansgrohe]].<ref>{{Internetquelle |autor=Kirsten Frattini published |url=https://www.cyclingnews.com/news/jumbo-visma-soudal-quickstep-discuss-potential-merger/ |titel=Jumbo-Visma, Soudal-QuickStep discuss potential merger |datum=2023-09-24 |sprache=en |abruf=2023-12-14}}</ref> Nach heftiger Kritik von Seiten der Fahrer der Soudal Quick-Step Mannschaft wurden die Fusion mit Jumbo-Visma am 6. Oktober abgesagt.<ref>{{Internetquelle |autor=Stephen Farrand published |url=https://www.cyclingnews.com/news/jumbo-visma-and-soudal-quickstep-merger-is-off-according-to-belgian-reports/ |titel=Jumbo-Visma and Soudal-QuickStep merger is off, according to Belgian reports |datum=2023-10-06 |sprache=en |abruf=2023-12-14}}</ref> Da die Jumbo-Visma Mannschaft zunächst noch keinen neuen Sponsor vorgestellt hatte, löste sie die Lizenz für das Jahr 2024 als ''Blanco Pro Cycling Team'', ehe am 24. November der neue Name ''Visma-Lease a Bike'' bestätigt wurde.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.radsport-news.com/sport/sportnews_136148.htm |titel=Jumbo – Visma registriert sich für 2024 als Blanco Pro Cycling Team {{!}} radsport-news.com |abruf=2023-12-14}}</ref> Am 9. Dezember 2023 wurde bekanntgegeben, dass [[Cian Uijtdebroeks]] zum Team Visma-Lease a Bike wechseln würde, obwohl der 20-jährige Belgier einen laufenden Vertrag bei der Bora-hansgrohe Mannschaft hatte.<ref>{{Internetquelle |url=http://dx.doi.org/10.1163/2214-8264_dutchpamphlets-kb3-kb30461 |titel=Der Aufstand der Belgier im September 1830 |abruf=2023-12-14}}</ref>
{{Siehe auch|Jumbo-Visma/Saison 2023}}

=== Ab 2024: Visma-Lease a Bike ===
[[Datei:TF241655 Yates Vingegaard Jorgenson (53872710997).jpg|mini|[[Jonas Vingegaard]] und [[Matteo Jorgenson]] (beide rechts) bei der [[Tour de France 2024]]]]
Beim Team Visma-Lease a Bike war die Saison 2024 maßgeblich von Stürzen und Krankheit geprägt. Nach seinem Sieg bei [[Kuurne–Brüssel–Kuurne]] kam [[Wout van Aert]] bei [[Dwars door Vlaanderen 2024|Dwars door Vlaanderen]] schwer zu Sturz und verpasste so die wichtigsten Rennen des Frühjahres.<ref>{{Internetquelle |autor=sportschau.de |url=https://www.sportschau.de/radsport/wout-van-aert-schwer-gestuerzt-100.html |titel=Mehrere Knochenbrüche: Radprofi van Aert bei Eintagesrennen schwer gestürzt |sprache=de |abruf=2024-10-19}}</ref> Nur eine Woche später wurde [[Jonas Vingegaard]] nach seinem Gesamtsieg bei [[Tirreno–Adriatico 2024|Tirreno–Adriatico]] in einem Massensturz bei der [[Baskenland-Rundfahrt 2024|Baskenland-Rundfahrt]] verwickelt und zog sich dabei schwere Verletzungen zu.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.sport1.de/news/radsport/2024/04/vingegaard-roglic-und-evenepoel-bei-sturzen-schwer-verletzt |titel=Sturz-Drama! Sorge um Vingegaard - Team nennt Diagnose |datum=2024-04-05 |sprache=de |abruf=2024-10-19}}</ref> Der Start des Titelverteidigers bei der [[Tour de France 2024|Tour de France]] wurde erst kurz vor dem Start des Rennens bestätigt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.radsport-news.com/sport/sportnews_138558.htm |titel=Visma - Lease a Bike mit Vingegaard und van Aert zur Tour {{!}} radsport-news.com |abruf=2024-10-19}}</ref> Anders als in den vorangegangenen Jahren konnte der Däne nicht mit [[Tadej Pogačar]] mithalten und belegte schlussendlich den zweiten Gesamtrang. Auf der [[Tour de France 2024/11. Etappe|11. Etappe]] feierte er jedoch einen emotionalen Etappensieg, als er seinen Kontrahenten im Sprint bezwang.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.radsport-news.com/sport/sportnews_138829.htm |titel=Vingegaard schlägt Pogacar im Bergaufsprint {{!}} radsport-news.com |abruf=2024-10-19}}</ref> Beim [[Giro d’Italia 2024|Giro d’Italia]] führte der 20-jährige [[Cian Uijtdebroeks]] nach der Hälfte des Rennens die Nachwuchswertung an, ehe er die Rundfahrt krankheitsbedingt aufgeben musste.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.radsport-news.com/sport/sportnews_138161.htm |titel=Uijtdebroeks muss Giro vor 11. Etappe im Weißen Trikot aufgeben {{!}} radsport-news.com |abruf=2024-10-19}}</ref> Auch der [[Olav Kooij]], der einen Massensprint der Italien-Rundfahrt für sich entschieden hatte, schied krankheitsbedingt frühzeitig aus.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.radsport-news.com/sport/sportnews_138145.htm |titel=Kooij, Kanter, Vernon und Mayrhofer nicht mehr beim Giro dabei {{!}} radsport-news.com |abruf=2024-10-19}}</ref> [[Sepp Kuss]], der nach dem Abgang von [[Primož Roglič]] zum Co-Leader aufgestiegen war, verpasste die Tour de France aufgrund einer COVID-19 Infektion und blieb am Ende der Saison als 14. der [[Vuelta a España 2024|Vuelta a España]] hinter den Erwartungen zurück.<ref>{{Internetquelle |autor=James Moultrie published |url=https://www.cyclingnews.com/news/sepp-kuss-ruled-out-of-tour-de-france-after-covid-19-infection-at-dauphine/ |titel=Sepp Kuss ruled out of Tour de France after COVID-19 infection at Dauphiné |datum=2024-06-25 |sprache=en |abruf=2024-10-19}}</ref> Wout van Aert gewann am Ende der Saison drei Etappen der Spanien-Rundfahrt und trug für zwei Tage das [[Maillot Rojo|Rote Trikot]], ehe er als Führender der [[Punktewertung (Vuelta a España)|Punkte-]] und [[Bergwertung]] seine Saison nach einem weiteren Sturz frühzeitig beenden musste.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.radsport-news.com/sport/sportnews_139415.htm |titel=Van Aert gibt die Vuelta mit stark lädiertem Knie auf {{!}} radsport-news.com |abruf=2024-10-19}}</ref> Auch Jonas Vingegaard beendete seine Saison bereits im August, nachdem er die [[Polen-Rundfahrt 2024|Polen-Rundfahrt]] für sich entschieden hatte.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.radsport-news.com/sport/sportnews_139325.htm |titel=Bestätigt: Vingegaard bestreitet 2024 kein Rennen mehr {{!}} radsport-news.com |abruf=2024-10-19}}</ref> Für ein Aufsehen sorgte der Neuzugang [[Matteo Jorgenson]], der im Frühjahr [[Paris–Nizza 2024|Paris–Nizza]] und Dwars door Vlanderen gewann und sich später als wichtigster Helfer von Jonas Vingegaard bei der Tour de France präsentierte. Für weitere große Erfolge sorgten [[Jan Tratnik]] und [[Christophe Laporte]], die sich beim [[Omloop Het Nieuwsblad 2024|Omloop Het Nieuwsblad]] bzw. bei [[Paris–Tours]] durchsetzten. Letzterer verpasste im Trikot des Europameisters den Großteil des Frühjahres wegen einer [[Magen-Darm-Grippe]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.radsport-news.com/sport/sportnews_137633.htm |titel=Laporte fällt für Dwars door Vlaanderen und die Ronde aus {{!}} radsport-news.com |abruf=2024-10-19}}</ref>
{{Siehe auch|Team Visma-Lease a Bike/Saison 2024}}

== Doping ==
Aufgrund von mehreren Aussagen gilt es als gesichert, dass im Rabobank ProTeam zwischen den Jahren 1996 und 2012 systematisch gedopt wurde.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.laola1.at/de/red/archiv/redaktion/sport-mix/radsport/doping/news/rabobank-systematisches-doping/ |titel=rabobank systematisches doping |sprache=de |abruf=2024-09-15}}</ref> So meinte [[David Dekker]], dass damals fast jeder Top-Fahrer Bluttransfusionen erhalten hatte, die von den Mannschaftsärzten durchgeführt wurden. Zudem soll die Mannschaftsleitung die Fahrer zum Doping aufgefordert haben. Als Auslöser nannten mehrere Zeugen die schwache Frühjahressaison des Jahres 1996. Da das gesamte Fahrerfeld damals mit [[Erythropoetin|EPO]] gedopt worden war, habe die Teamleitung ein umfangreiches Dopingsystem aufgebaut.<ref>{{Internetquelle |autor=RP ONLINE |url=https://rp-online.de/sport/radsport/team-rabobank-hat-systematisch-gedopt_aid-14664653 |titel=Neuer Radsport-Skandal: Team Rabobank hat systematisch gedopt |datum=2013-01-19 |sprache=de |abruf=2024-09-15}}</ref> Eine zentrale Rolle spielte der Mannschaftsarzt [[Geert Leinders]], der als Dreh- und Angelpunkt des Doping-Systems gilt.<ref name=":7" />

Als Erster Rabobank-Fahrer gestand der Niederländer [[Jans Koerts]] seinen Doping-Missbrauch im Jahr 2007.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.nieuwsblad.be/cnt/b18211043070726 |titel=Ex-wielrenner Jans Koerts geeft dopinggebruik toe |abruf=2024-09-15}}</ref> Wenige Tage zuvor suspendierte die niederländische Mannschaft den Dänen [[Michael Rasmussen]], der zu diesem Zeitpunkt die Gesamtwertung der [[Tour de France 2007|Tour de France]] anführte.<ref name=":8" /> Im Jahr 2008 wurden mehrere Fahrer mit der HumanPlasma-Affäre in Verbindung gebracht, woraufhin ein Doping-Geständnis von David Dekker im Jahr 2009 folgte.<ref name=":9" /> In den nachfolgenden Jahren wurde das systematische Dopingnetzwerk durch Aussagen von [[Theo de Rooij|Theo De Rooij]], Michael Rasmussen und [[Levi Leipheimer]] aufgedeckt. Im Anschluss kam es zu einem Verfahren gegen den ehemaligen Mannschaftsarzt [[Geert Leinders]].<ref>{{Internetquelle |autor=doping-archiv.de |url=https://www.doping-archiv.de/allgemein/radsport/doping-affairen-radsport/team-rabobank-und-doping/ |titel=Team Rabobank und Doping |werk=Doping-Archiv |datum=2018-09-21 |sprache=de-DE |abruf=2024-09-15}}</ref>

Seit der Neustrukturierung im Jahr 2012 kam es zu drei weiteren Auffälligkeiten. Im Dezember des Jahres 2017 wurden [[Juan José Lobato]], [[Antwan Tolhoek]] und [[Pascal Eenkhoorn]] von einem Trainingslager ausgeschlossen, da sie aufgrund der unerlaubten Einnahme von [[Schlafmittel]]n ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten. Der erstgenannte Spanier wurde daraufhin von der Mannschaft suspendiert.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.radsport-news.com/sport/sportnews_107132.htm |titel=Unerlaubter Einsatz von Schlafmitteln: LottoNL feuert Lobato {{!}} radsport-news.com |abruf=2024-09-15}}</ref> Am 22. November 2022 machte der [[Tour de France 2022|Tour-de-France]]-Sieger [[Jonas Vingegaard]] in einem Interview mit dem dänischen [[Ekstra Bladet]] öffentlich, dass er im Jahr 2019 eine unangekündigte Dopingkontrolle verpasst hatte. Laut eigener Aussage funktionierte damals seine Türklingel nicht und er konnte nicht über sein Mobiltelefon erreicht werden.<ref>{{Internetquelle |autor=Tom Davidson published |url=https://www.cyclingweekly.com/news/jonas-vingegaard-reveals-he-missed-an-anti-doping-test |titel=Jonas Vingegaard reveals he missed an anti-doping test |datum=2023-11-22 |sprache=en |abruf=2024-09-15}}</ref> Im Juni 2023 wurde beim Deutsche [[Michel Heßmann]] ein [[Diuretikum]] nachgewiesen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.faz.net/aktuell/sport/sportpolitik/doping/doping-rad-profi-michel-hessmann-nach-positiver-probe-suspendiert-19108682.html |titel=Doping: Rad-Profi Michel Heßmann nach positiver Probe suspendiert |datum=2023-08-17 |sprache=de |abruf=2024-09-15}}</ref> Nachdem auch die B-Probe positiv ausgefallen war, wurde die Staatsanwaltschaft tätig.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.sport1.de/news/radsport/2023/11/radsport-die-b-probe-des-deutschen-radprofis-michel-hessmann-fallt-positiv-aus |titel=Radsport: Die B-Probe des deutschen Radprofis Michel Heßmann fällt positiv aus! |datum=2023-11-04 |sprache=de |abruf=2024-09-15}}</ref> Heßmann erhielt eine 21-monatige Sperre, wobei das Team Jumbo-Visma angab, seinen auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.radsport-news.com/sport/sportnews_139274.htm |titel=Heßmann erzielt Vergleich mit der WADA {{!}} radsport-news.com |abruf=2024-09-15}}</ref>

=== Dopingskandal um Michael Rasmussen (Tour de France 2007) ===
Drei Tage nachdem [[Michael Rasmussen]] das [[Gelbes Trikot|Gelbe Trikot]] bei der [[Tour de France 2007|Tour de France]] übernommen hatte, gab der dänische Radsportverband bekannt den 33-jährigen aus der Nationalmannschaft auszuschließen, da er den Dopingkontrolleuren mehrmals seine Aufenthaltsorte verschwiegen hatte. In einem Interview meinte Rasmussen von der Suspendierung bereits seit mehreren Wochen gewusst zu haben, da der Beschluss des Verbandes bereits am 21. Juni gefallen sei, jedoch noch nicht öffentlich kommuniziert wurde. Trotz der Berichte meinte der damalige Tour-Direktor [[Christian Prudhomme]], dass Rasmussen aufgrund von mangelnden Ausschlussgründen weiterfahren dürfe.<ref>{{Literatur |Titel=Doping-Kontrollsystem unterlaufen: Dänischer Verband verstößt Rasmussen |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2007-07-19 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/sport/sonst/doping-kontrollsystem-unterlaufen-daenischer-verband-verstoesst-rasmussen-a-495538.html |Abruf=2024-09-13}}</ref> Im Zuge einer Pressekonferenz, die nach der [[Tour de France 2007/12. Etappe|12. Etappe]] am 20. Juli abgehalten wurde, stellte Michael Rasmussen klar, dass er zwei Verwarnungen vom internationalen Radsportverband ([[Union Cycliste Internationale|UCI]]) und eine Verwarnung vom dänischen Verband (DCU) erhalten hatte. Er äußerte sich jedoch nicht zum Zeitpunkt der dritten Verwarnung, die erst von der UCI auf ihre Gültigkeit geprüft wurde. Im Falle von drei verpassten [[Doping]]-Tests innerhalb von 18 Monaten drohte dem Dänen jedoch eine zweijährige Sperre. Der damalige Teamchef des Rabobank ProTeams, [[Theo de Rooij]], stellte sich zu diesem Zeitpunkt hinter seinen Fahrer und wies auf drei negative Dopingkontrollen im vergangenen Monat hin. Der DCU-Geschäftsführer [[Jesper Worre]] sprach unterdessen von einer vierten Verwarnung, die ebenfalls von der UCI geprüft werden musste.<ref>{{Literatur |Titel=Doping-Verdacht: Spitzenreiter Rasmussen droht Tour-Aus |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2007-07-20 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/sport/sonst/doping-verdacht-spitzenreiter-rasmussen-droht-tour-aus-a-495724.html |Abruf=2024-09-12}}</ref>

Am 21. Juli verdichtete sich der Doping-Verdacht als der US-amerikanische Mountainbiker [[Whitney Richards]] berichtete, dass er im März des Jahres 2002 als Doping-Kurier für Michael Rasmussen fungieren hätte sollen. Dieser wies ihn an eine Schachtel mit Radschuhen zu dessen Trainingslager nach Italien zu bringen. Anstelle der Schuhe meinte Richards jedoch 14 Infusionsbeutel vorgefunden zu haben, die er entsorgte. Rasmussen äußerte sich nicht zu den Aussagen, wobei er nicht leugnete Whitney Richards namentlich zu kennen.<ref>{{Literatur |Titel=Blutbeutel-Schmuggel: US-Radsportler belastet Tour-Spitzenreiter Rasmussen |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2007-07-21 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/sport/sonst/blutbeutel-schmuggel-us-radsportler-belastet-tour-spitzenreiter-rasmussen-a-495757.html |Abruf=2024-09-12}}</ref>

Trotz der anhaltenden Kritik setzte Michael Rasmussen die Tour de France als Gesamtführender fort und gewann am 25. Juli die [[Tour de France 2007/16. Etappe|abschließende Bergankunft]], wobei er von den Zusehern ausgebuht wurde.<ref>{{Literatur |Autor=Jörg Schallenberg |Titel=Doping-Tour: Wetten auf den nächsten Sünder-Fall |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2007-07-25 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/sport/sonst/doping-tour-wetten-auf-den-naechsten-suender-fall-a-496562.html |Abruf=2024-09-13}}</ref> Nachdem er das Gelbe Trikot am Podium übergestreift hatte, wurde er noch am selben Abend von seiner eigenen Mannschaft aus dem Rennen genommen.<ref name=":8">{{Internetquelle |url=https://www.derstandard.at/consent/tcf/story/2973858/fuehrender-rasmussen-von-team-aus-der-tour-genommen-und-gefeuert |titel=Führender Rasmussen von Team aus der Tour genommen und gefeuert |sprache=de-AT |abruf=2024-09-13}}</ref> Als Begründung meinte ein Sprecher der Rabobank-Mannschaft, dass Rasmussen durch Lügen die teaminternen Regeln gebrochen habe, da er „mehrmals“ falsche Trainingsorte angegeben habe. Als Auslöser gilt eine Aussage des früheren Rad-Profis [[Davide Cassani]], der in der [[Rai – Radiotelevisione Italiana|Rai]] Live-Übertragung vom 15. Juli erzählt hatte, dass er Michael Rasmussen am 13. Juni beim Training im [[Val di Fassa]] gesehen hatte. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Däne jedoch angegeben sich in Mexiko aufzuhalten. Die Aussagen von Davide Cassani wurden vom dänischen Fernsehen aufgegriffen, wobei der Italiener beteuerte Michael Rasmussen ursprünglich nicht schaden zu wollen, da er dessen Trainingsausfahrt bei regnerischen Bedingungen als Zeichen von Präzision und Hingabe brachte. Am Abend des Ausschlusses berichtete Davide Cassani ein Telefonat mit dem Rabobank-Teamchef Theo De Rooy geführt zu haben, wobei er ihm die Wahrheit der Geschichte bestätigte.<ref>{{Literatur |Autor=[[Vincenzo Delle Donne]] |Titel=Italienischer Radsportexperte: Der Mann, der Rasmussen aus Versehen verriet |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2007-07-26 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/sport/sonst/italienischer-radsportexperte-der-mann-der-rasmussen-aus-versehen-verriet-a-496781.html |Abruf=2024-09-13}}</ref>

Michael Rasmussen wies die Doping-Anschuldigungen zurück, obwohl er mit sofortiger Wirkung von Rabobank-Mannschaft suspendiert wurde und mit 26. Juli 2007 für zwei Jahre von der UCI gesperrt wurde.<ref>{{Internetquelle |autor=06 09 2007 Um 02:41 |url=https://www.diepresse.com/319053/rasmussen-gefeuert-tour-ohne-gelbes-trikot |titel=Rasmussen gefeuert: Tour ohne Gelbes Trikot |datum=2007-09-06 |sprache=de |abruf=2024-09-13}}</ref> Am Ende seiner Karriere gestand er am 31. Januar 2013 in seiner gesamten Zeit als Radprofi gedopt zu haben.<ref>{{Literatur |Titel=Radsport: Profi Rasmussen gesteht Doping |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2013-01-31 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/sport/sonst/radsport-profi-rasmussen-gesteht-doping-a-880768.html |Abruf=2024-09-13}}</ref> Nachdem er im Sommer des gleichen Jahres ein umfangreiches Geständnis abgelegt hatte, meinte er in einem späteren Interview, das alle Fahrer des Rabobank ProTeams während der Tour de France 2007 gedopt hatten, womit er seine Teamkollegen [[Denis Menchow]], [[Michael Boogerd]], [[Bram de Groot]], [[Thomas Dekker (Radsportler)|Thomas Dekker]], [[Juan Antonio Flecha]], [[Pieter Weening]], [[Grischa Niermann]] und den dreifachen [[Straßenradsport-Weltmeisterschaften|Weltmeister]] [[Óscar Freire Gómez|Óscar Freire]] unter Druck setzte.<ref>{{Literatur |Titel=Rasmussen: "Jeder im Team Rabobank hat gedopt" |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2013-11-05 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/sport/sonst/rasmussen-jeder-im-team-rabobank-hat-gedopt-a-931865.html |Abruf=2024-09-13}}</ref> Im Anschluss relativierte er jedoch seine Aussagen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.radsport-news.com/sport/sportnews_84764.htm |titel=Dopingvorwürfe gegen Rabobank - Rasmussen rudert zurück {{!}} radsport-news.com |abruf=2024-09-14}}</ref> Weiters warf er [[Bjarne Riis]], [[Ryder Hesjedal]], [[Nicki Sørensen]], [[Rolf Sørensen]], [[Frank Høj]] und dem damaligen Rabobank Teamarzt [[Geert Leinders|Dr. Geert Leinders]] ebenfalls Dopingpraktiken in seiner Autobiographie ''Yellow Fever'' vor.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.cyclingquotes.com/news/rasmussen_claims_entire_rabobank_team_doped_in_2007/ |titel=CyclingQuotes.com Rasmussen claims entire Rabobank team doped in 2007 |abruf=2024-09-13}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Nigel Wynn published |url=https://www.cyclingweekly.com/news/michael-rasmussen-tells-all-in-new-book-23747 |titel=Michael Rasmussen tells all in new book |datum=2013-10-30 |sprache=en |abruf=2024-09-13}}</ref>

=== HumanPlasma-Affäre ===
Im Februar des Jahr 2008 begann das österreichische [[Bundeskriminalamt (Österreich)|Bundeskriminalamt]] mit Ermittlungen gegen 30 Sportler aus der Ausdauerszene, die von einer Wiener Firma namens HumanPlasma beim Blutdoping unterstützt wurden. Als Kronzeuge fungierte unter anderen auch der ehemalige österreichische Rad-Profi [[Bernhard Kohl]], der selbst im Jahr 2008 positiv auf CERA getestet worden war. Im Zuge der Aufklärung wurde ein Dopingnetzwerk um den Humanplasma-Mediziner Paul Höcker und [[Stefan Matschiner]] aufgedeckt, wobei sich die Hinweise verdichteten, dass mehrere Fahrer des Team Rabobank als Kunden nach Wien gereist waren.<ref>{{Internetquelle |autor=doping-archiv.de |url=https://www.doping-archiv.de/allgemein/radsport/doping-affairen-radsport/oesterreich-humanplasma-und-mehr/ |titel=Österreich: Humanplasma und mehr |werk=Doping-Archiv |datum=2019-03-01 |sprache=de-DE |abruf=2024-09-13}}</ref>

Im Mai des Jahres 2009 gab das Team Rabobank bekannt von den österreichischen Behörden bezüglich der HumanPlasma-Affäre kontaktiert worden zu sein. [[Luuc Eisinga]], der Pressesprecher der niederländischen Mannschaft, meinte damals, dass es keinen Anhaltspunkt dafür gebe, dass die Fahrer seiner Mannschaft in den Skandal involviert waren, und versprach volle Kooperation. Der Russe [[Denis Menschov]], der zu diesem Zeitpunkt den [[Giro d’Italia 2009|Giro d’Italia]] anführte, äußerte sich nicht zu der HumanPlasma-Affäre, wobei er von einem deutschen TV-Reporter als Kunde beschuldigt worden war.<ref>{{Internetquelle |autor=ahood |url=https://velo.outsideonline.com/road/road-racing/giro-ditalia/austrian-doping-investigators-talk-to-rabobank-menchov-distances-himself/ |titel=Austrian doping investigators talk to Rabobank; Menchov distances himself |werk=Velo |datum=2009-05-27 |sprache=en-US |abruf=2024-09-14}}</ref> Im Sommer desselben Jahres wurden mit Denis Menschov, [[Joost Posthuma]] und [[Pieter Weening]] drei Fahrer des Rabobank ProTeams vom österreichischen Bundeskriminalamt verhört, ehe auch [[Michael Boogerd]] und [[Thomas Dekker (Radsportler)|Thomas Dekker]] einvernommen wurden, die zu diesem Zeitpunkt nicht mehr für die niederländische Mannschaft fuhren.<ref name=":6">{{Internetquelle |url=http://www.velonation.com/News/ID/2523/Boogerd-and-Dekker-questioned-about-HumanPlasma-doping-scandal.aspx |titel=Boogerd and Dekker questioned about HumanPlasma doping scandal |abruf=2024-09-14}}</ref> Laut einer Aussage von Bernhard Kohl hatten die beiden letztgenannten die Blutzentrifuge von Stefan Matschiner genutzt.<ref name=":6" /> Ende September legte Thomas Dekker ein Doping-Geständnis ab.<ref name=":9">{{Internetquelle |url=https://www.kicker.at/dekker-gesteht-doping-515323/artikel |titel=Dekker gesteht Doping |sprache=de-AT |abruf=2024-09-14}}</ref>

Am 5. Mai 2012 berichtete die niederländische Tageszeitung [[De Volkskrant]], das Doping im Rabobank ProTeam unter der Führung von [[Theo de Rooij|Theo De Rooij]] bis ins Jahr 2007 geduldet wurde. Der damalige Teamchef war im Jahr 2007 nach dem Dopingskandal um [[Michael Rasmussen]] von seiner leitenden Position zurückgetreten. In einem Interview sprach er von medizinischer Betreuung, wobei die Fahrer selbst entscheiden konnten, wie weit sie im medizinischen Feld gingen. Er gab jedoch an, dass die Fahrer keinerlei finanzielle Unterstützungen erhielten und weder zu Doping gezwungen noch ermutigt wurden. Weiters bestritt von den Verwicklungen seiner Fahrer in die HumanPlasma-Affäre gewusst zu haben.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.radsport-news.com/sport/sportnews_74904.htm |titel=De Rooij: Rabobank tolerierte Doping bis 2007 {{!}} radsport-news.com |abruf=2024-09-14}}</ref> Einen Tag nachdem das Interview veröffentlicht worden war, gestand auch Michael Boogerd seinen Doping-Missbrauch, nachdem er sich jahrelang gegen die Anschuldigungen von Stefan Matschiner gewehrt hatte.<ref>{{Literatur |Titel=Radsport: Boogerd gesteht jahrelanges Doping |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2013-03-06 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/sport/sonst/radsport-boogerd-gesteht-jahrelanges-doping-a-887153.html |Abruf=2024-09-14}}</ref>

=== Ermittlungen gegen Dr. Geert Leinders ===
Im Zuge der USADA-Untersuchung im Fall [[Discovery Channel Pro Cycling Team|US-Postal]], sagte der US-Amerikaner [[Levi Leipheimer]] aus in seiner Zeit beim Rabobank ProTeam (2002–2004) vom Teamarzt [[Geert Leinders]] mit [[Erythropoetin|EPO]] versorgt worden zu sein. Dies berichtete die niederländische Zeitschrift NRC Handelsblad im Dezember des Jahres 2012. Weiters soll ein nicht namentlich genannter Mitarbeiter Leinders beschuldigt haben den Doping-Missbrauch seiner Fahrer beaufsichtigt zu haben.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.velonation.com/News/ID/13549/Ex-Rabobank-doctor-Leinders-said-to-have-supplied-doping-products-to-Leipheimer.aspx |titel=Ex-Rabobank doctor Leinders said to have supplied doping products to Leipheimer |abruf=2024-09-14}}</ref> Nach den Aussagen von Ex-Teamchef [[Theo de Rooij|Theo De Rooij]] und [[Thomas Dekker (Radsportler)|Thomas Dekker]], die systematisches Doping im Rabobank ProTeam angedeutet hatten,<ref>{{Literatur |Titel=Radsport: Dekker gesteht Doping bei Rabobank |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2013-01-19 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/sport/sonst/radsport-dekker-gesteht-doping-bei-rabobank-a-878547.html |Abruf=2024-09-14}}</ref> leitete die Staatsanwaltschaft im belgischen Dendermonde am 16. Februar 2013 ein Verfahren gegen den ehemaligen Teamarzt Geert Leinders ein.<ref>{{Literatur |Autor=SID |Titel=Radsport: Ermittlungen gegen Ex-Rabobank-Arzt Leinders |Sammelwerk=Die Zeit |Ort=Hamburg |Datum=2013-02-16 |ISSN=0044-2070 |Online=https://www.zeit.de/news/2013-02/16/radsport-ermittlungen-gegen-ex-rabobank-arzt-leinders-16182804 |Abruf=2024-09-14}}</ref> Nach mehreren Zeugenaussagen kam die niederländischen Anti-Doping-Agentur (NAD) zu dem Schluss, das Geert Leinders in seiner Zeit beim Rabobank ProTeam (1996–2009) als Dreh- und Angelpunkt des Doping-Systems fungierte. Er beriet die Fahrer darüber was sie wann und wie verwenden sollten und half ihnen nicht erwischt zu werden. Weiter hatte er sie beim Blutdoping unterstützt und stellte sicher das die Fahrer einen [[Hämatokrit]]-Wert von weniger als 50 % aufwiesen. In den frühen 2000er Jahren dopte Geert Leinders seine Athleten mit EPO und Bluttransfusionen, die entweder von Familienmitgliedern oder gelagerten Blutbeuteln stammten.<ref name=":7">{{Internetquelle |autor=Caley Fretz |url=https://velo.outsideonline.com/road/testimony-sheds-light-leinders-rabobanks-systematic-doping/ |titel=Testimony sheds light on Leinders, Rabobank’s systematic doping |werk=Velo |datum=2015-01-22 |sprache=en-US |abruf=2024-09-14}}</ref>

Nach einer Aussage von Michael Rasmussen schlug ihm Geert Leinders nach der [[Tour de France 2005]] vor Kontakt zu [[Michael Boogerd]] aufzunehmen, der bereits damals Kunde der HumanPlasma-Klinik war. Auf diese Weise konnte er mehrere Blutbeutel lagern, da sein Vater nach einem Test nicht als Spender in Frage kam. Während des [[Giro d’Italia 2007]] testeten Michael Rasmussen und Geert Leinders die Auswirkungen der Verabreichung von zwei Blutbeutel, wobei sie ein Sysmex-Gerät der Rabobank-Mannschaft nutzten, das damals von der [[Union Cycliste Internationale|UCI]] bei Dopingkontrollen eingesetzt wurde.<ref name=":7" /> Die Anschaffung der Blutanalyse-Maschine kostete 75.000 €, wobei die Rabobank-Teamleitung um [[Theo de Rooij]] den Einkauf beschloss.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.radsport-news.com/sport/sportnews_82102.htm |titel=Rabobank verwendete Blutanalyse-Maschine zur Doping-Verschleierung {{!}} radsport-news.com |abruf=2024-09-14}}</ref> Da der Test keine Auffälligkeiten aufwies, wurde Rasmussen während der [[Tour de France 2007]] vom Teamarzt [[Jan-Paul van Mantgem]] dieselbe Menge verabreicht. Während der [[Vuelta a España 2003]] leitete Geert Leinders eine Bluttransfusion bei Levi Leipheimer, der das Blut von seinem Bruder bekommen hatte. Nach der Rundfahrt machte ihn Geert Leinders darauf aufmerksam, dass die Dopingtests der UCI das fremde Blut ab dem Jahr 2004 erkennen würden. Sowohl Michael Rasmussen als auch Levi Leipheimer sagten aus, dass sie in ihrer Zeit beim Rabobank ProTeam mit EPO, [[Testosteron]] und [[Cortison]] versorgt wurden, wobei letzteres in einem Vitamin-Kanister aufbewahrt wurde.<ref name=":7" />

Neben Geert Leinders belastete Michael Rasmussen mit seinen Aussagen auch den damaligen UCI-Chefmediziner [[Mario Zorzoli]]. Im Vorfeld der Tour de France 2005 informierte die UCI das Rabobank ProTeam darüber, dass Rasmussen bei einer Dopingkontrolle eine niedrige [[Retikulozyt|Retikulitenzahl]] aufgewiesen hatte, was auf eine Blutmanipulation schließen lässt. Nach einem anschließenden Treffen zwischen Geert Leinders und Mario Zorzoli soll Leinders gegenüber Rasmussen gemeint haben, dass er der am besten geschützten Fahrer im Rennen sei. Während der Tour de France 2005 verabreichte Geert Leinders seinem Schützling eine Injektion, wodurch sich sein luteinisierenden Hormonspiegel (LH) erhöhte. Obwohl ein Dopingtest zeigte, dass sich sein LH-Wert 20-mal höher war als eine Woche zuvor, kam es von Seiten der UCI zu keinen Maßnahmen.<ref name=":7" />

Am 22. Jänner 2015 erhielt Geert Leinders von der UCI eine lebenslängliche Sperre, womit er nicht mehr mit Profi-Teams zusammenarbeiten darf.<ref>{{Literatur |Autor=William Fotheringham |Titel=Former Team Sky doctor Geert Leinders banned for life over doping violations |Sammelwerk=The Guardian |Datum=2015-01-22 |ISSN=0261-3077 |Online=https://www.theguardian.com/sport/2015/jan/22/geert-leinders-life-ban-team-sky-doctor |Abruf=2024-09-14}}</ref> Dieser meinte, dass er sich als Arzt in dieser Angelegenheit für unschuldig halte.<ref>{{Internetquelle |autor=Caley Fretz |url=https://velo.outsideonline.com/road/former-rabobank-sky-doctor-geert-leinders-handed-lifetime-ban/ |titel=Former Rabobank, Sky doctor Geert Leinders handed lifetime ban |werk=Velo |datum=2015-01-22 |sprache=en-US |abruf=2024-09-14}}</ref> Die Behauptungen gegen Mario Zorzoli wurden an die Cycling Independent Reform Commission (CIRC) weitergeleitet. Diese fand keine Beweise, die die Behauptungen stützen könnten, womit er seine Aufgaben als UCI-Arzt und wissenschaftlicher Berater wieder aufnehmen konnte.<ref>{{Internetquelle |autor=Shane Stokes |url=https://velo.outsideonline.com/news/citing-circ-report-uci-says-allegations-against-zorzoli-are-unsubstantiated-and-that-he-can-return-to-work/ |titel=Citing CIRC report, UCI says allegations against Zorzoli are unsubstantiated and that he can return to work |werk=Velo |datum=2015-03-24 |sprache=en-US |abruf=2024-09-14}}</ref>
== Platzierungen in UCI-Ranglisten ==
'''[[UCI-Weltrangliste Straßenradsport (Männer)|UCI World Ranking]]'''
{{Cycling race/teamranking|Q6233|WR}}

'''UCI-Weltrangliste (bis 2004)'''
{| class="wikitable" style="text-align:center;"
|-
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!width=225| Fahrer
|-
| 1995 || 12. || align=left| {{RUS|#}} [[Wjatscheslaw Jekimow]] (14.)
|-
| 1996 || 11. || align=left| {{DNK|#}} [[Rolf Sørensen]] (25.)
|-
| 1997 || 6. || align=left| {{DNK|#}} [[Rolf Sørensen]] (19.)
|-
| 1998 || 3. || align=left| {{NLD|#}} [[Michael Boogerd]] (5.)
|-
| 1999 || 2. || align=left| {{NLD|#}} [[Michael Boogerd]] (2.)
|-
| 2000 || 6. || align=left| {{NLD|#}} [[Erik Dekker]] (17.)
|-
| 2001 || 3. || align=left| {{NLD|#}} [[Erik Dekker]] (2.)
|-
| 2002 || 9. || align=left| {{NLD|#}} [[Michael Boogerd]] (17.)
|-
| 2003 || 8. || align=left| {{NLD|#}} [[Michael Boogerd]] (9.)
|-
| 2004 || 5. || align=left| {{ESP|#}} [[Óscar Freire Gomez|Óscar Freire]] (4.)
|}

'''UCI ProTour'''
{| class="wikitable" style="text-align:center;"
|-
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!width=120| Team
!width=225| Fahrer
|-
| [[UCI ProTour 2005|2005]] || 3. || align=left| {{RUS|#}} [[Denis Menschow]] (14.)
|-
| [[UCI ProTour 2006|2006]] || 3. || align=left| {{NLD|#}} [[Michael Boogerd]] (16.)
|-
| [[UCI ProTour 2007|2007]] || 8. || align=left| {{ESP|#}} [[Óscar Freire Gomez|Óscar Freire]] (5.)
|-
| [[UCI ProTour 2008|2008]] || 10. || align=left| {{ESP|#}} [[Óscar Freire Gomez|Óscar Freire]] (23.)
|}

'''UCI World Calendar'''
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|-
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|-
| [[UCI World Calendar 2009|2009]] || 9. ||align=left| {{NLD|#}} [[Robert Gesink]] (10.)
|-
| [[UCI World Calendar 2010|2010]] || 4. ||align=left| {{NLD|#}} [[Robert Gesink]] (7.)
|}

'''UCI World Tour'''
{| class="wikitable" style="text-align:center;"
|-
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|-
| [[UCI World Tour 2011|2011]] || 10. ||align=left| {{NLD|#}} [[Robert Gesink]] (18.)
|-
| [[UCI World Tour 2012|2012]] || 8. ||align=left| {{NLD|#}} [[Bauke Mollema]] (17.)
|-
| [[UCI World Tour 2013|2013]] || 11. ||align=left| {{NLD|#}} [[Bauke Mollema]] (17.)
|-
| [[UCI World Tour 2014|2014]] || 12. ||align=left| {{NLD|#}} [[Bauke Mollema]] (19.)
|-
| [[UCI World Tour 2015|2015]] || 14. ||align=left| {{NLD|#}} [[Robert Gesink]] (41.)
|-
| [[UCI WorldTour 2016|2016]] || 12. ||style="text-align:left;"| {{BEL|#}} [[Sep Vanmarcke]] (18.)
|-
| [[UCI WorldTour 2017|2017]] || 16. ||style="text-align:left;"| {{SLO|#}} [[Primož Roglič]] (27.)
|-
| [[UCI WorldTour 2018|2018]] || 10. ||style="text-align:left;"| {{SLO|#}} [[Primož Roglič]] (11.)
|}

== Mannschaft 2024 ==
{{Cycling race/teamroster|Q123531383}}

== Weblinks ==
{{Commonscat|Team Jumbo-Visma}}
* [https://www.teamvismaleaseabike.com/ Offizielle Website]
* {{ProCyclingStats |Typ=Team |Id=1330 }}

== Einzelnachweise ==
<references />

{{Navigationsleiste Saisons Team Lotto NL}}
{{Navigationsleiste UCI WorldTeams}}

[[Kategorie:UCI WorldTeam]]
[[Kategorie:Radsportteam in den Niederlanden]]
[[Kategorie:Visma-Lease a Bike| ]]