„Fanal“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Markierungen: Manuelle Zurücksetzung Visuelle Bearbeitung
 
(25 dazwischenliegende Versionen von 22 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
{{Begriffsklärungshinweis}}
{{Dieser Artikel|beschäftigt sich mit dem Fanal als Leuchtfeuer. Für eine anarchistische Zeitschrift, siehe [[Fanal (Zeitschrift)]]; für ein Mineralöl, siehe [[Fanal (Mineralöl)]].}}
'''Fanal''' (von italienisch ''fanale'' ‚Leuchte‘, ‚Fackel‘, das vom griechischen ''fanos'' stammt) kam im 18. bis 19. Jahrhundert als Bezeichnung für ein [[Leuchtfeuer]] von Italien nach Deutschland. Mit vereinbarten Rauch- und Flammenzeichen übermittelte man bereits im Altertum, zum Beispiel bei den Persern, Griechen und Römern, bis in die frühe [[Neuzeit]] bestimmte Nachrichten über kurze Entfernungen. Siehe dazu auch [[Kreidfeuer]], [[Lärmfeuer]] und [[Hochwacht]].


Im Militärwesen wurde das Fanal als senkrecht aufgerichtete Stange benutzt, an deren oberem Ende brennbares Material wie [[Werg]] oder mit [[Teer]] und [[Pech (Stoff)|Pech]] getränkte Wolle angebracht war.<ref>Brockhaus – die Enzyklopädie in 24 Bänden. 20. Aufl. Leipzig: Brockhaus, 1996–1999; Band 7, S. 103</ref><ref>{{Meyers-1905|6|309|309|spezialkapitel=Fanāl}}</ref> Bei Entzünden des Fanals entstand eine intensive Flamme mit starker Rauchbildung, so dass es sowohl bei Tage als auch in der Dunkelheit als [[Signal]]geber dienen konnte. Man stellte es auf hoch gelegenen Punkten der Landschaft auf, um so weit verstreute Vorpostenstellungen und Truppenteile alarmieren zu können.
'''Fanal''' (von italienisch ''fanale'' ‚Leuchte‘, ‚Fackel‘) kam im 18. bis 19. Jahrhundert als Bezeichnung für ein [[Leuchtfeuer]] von Italien nach Deutschland. Mit vereinbarten Rauch- und Flammenzeichen übermittelte man bereits im Altertum, zum Beispiel bei den Persern, Griechen und Römern, aber auch noch im Mittelalter bestimmte Nachrichten über kurze Entfernungen.


== Heutige Bedeutung ==
Im Militärwesen wurde das Fanal als senkrecht aufgerichtete Stange benutzt, an deren oberem Ende brennbares Material wie [[Werg]] oder mit [[Teer]] und [[Pech (Stoff)|Pech]] getränkte Wolle angebracht war. Bei Entzünden des Fanals entstand eine intensive Flamme mit starker Rauchbildung, so dass es sowohl bei Tage als auch in der Dunkelheit als [[Signal]]geber dienen konnte. Man stellte es auf hoch gelegenen Punkten der Landschaft auf, um so weit verstreute Vorpostenstellungen und Truppenteile alarmieren zu können.
Heute bedeutet ''Fanal'' ein Aufmerksamkeit erregendes und Veränderung ankündigendes Zeichen, oft in Form eines bedeutungsschweren, folgenreichen oder symbolträchtigen Ereignisses oder einer solchen Handlung<ref>Meyers enzyklopädisches Lexikon in 25 Bänden. 9. Aufl. Mannheim: Bibliografisches Institut, 1971–1979; Band 8, S. 498</ref> („ein Fanal setzen“, „ein Fanal der Hoffnung“). Bei einem solchen Ereignis, das zum Ausbruch eines Krieges führt, ist spezieller von einem ''[[Casus Belli]]'' die Rede.


== Weblinks ==
Heute hat das Fanal auch die übertragene Bedeutung eines Aufmerksamkeit erregenden und eine Veränderung ankündigenden Zeichens in Form eines bedeutungsschweren, folgenreichen oder symbolträchtigen Ereignisses oder einer solchen Handlung („ein Fanal setzen“, „ein Fanal der Hoffnung“).
{{Wiktionary}}


== Einzelnachweise ==
[[Kategorie:Signal]]
<references />

[[Kategorie:Optisches Signal]]
[[Kategorie:Feuer in der Kultur]]

Aktuelle Version vom 19. Mai 2022, 08:53 Uhr

Fanal (von italienisch fanale ‚Leuchte‘, ‚Fackel‘, das vom griechischen fanos stammt) kam im 18. bis 19. Jahrhundert als Bezeichnung für ein Leuchtfeuer von Italien nach Deutschland. Mit vereinbarten Rauch- und Flammenzeichen übermittelte man bereits im Altertum, zum Beispiel bei den Persern, Griechen und Römern, bis in die frühe Neuzeit bestimmte Nachrichten über kurze Entfernungen. Siehe dazu auch Kreidfeuer, Lärmfeuer und Hochwacht.

Im Militärwesen wurde das Fanal als senkrecht aufgerichtete Stange benutzt, an deren oberem Ende brennbares Material wie Werg oder mit Teer und Pech getränkte Wolle angebracht war.[1][2] Bei Entzünden des Fanals entstand eine intensive Flamme mit starker Rauchbildung, so dass es sowohl bei Tage als auch in der Dunkelheit als Signalgeber dienen konnte. Man stellte es auf hoch gelegenen Punkten der Landschaft auf, um so weit verstreute Vorpostenstellungen und Truppenteile alarmieren zu können.

Heutige Bedeutung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heute bedeutet Fanal ein Aufmerksamkeit erregendes und Veränderung ankündigendes Zeichen, oft in Form eines bedeutungsschweren, folgenreichen oder symbolträchtigen Ereignisses oder einer solchen Handlung[3] („ein Fanal setzen“, „ein Fanal der Hoffnung“). Bei einem solchen Ereignis, das zum Ausbruch eines Krieges führt, ist spezieller von einem Casus Belli die Rede.

Wiktionary: Fanal – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Brockhaus – die Enzyklopädie in 24 Bänden. 20. Aufl. Leipzig: Brockhaus, 1996–1999; Band 7, S. 103
  2. Fanāl. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage. Band 6: Erdeessen–Franzén. Bibliographisches Institut, Leipzig / Wien 1906, S. 309 (zeno.org).
  3. Meyers enzyklopädisches Lexikon in 25 Bänden. 9. Aufl. Mannheim: Bibliografisches Institut, 1971–1979; Band 8, S. 498