„TEOM“ – Versionsunterschied

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In einer [[Konus|konischen]] Glasröhre ist ein [[Filter (Fluidtechnik)|Filter]] angebracht, durch den das zu beprobende Gas geleitet wird. Der obere Teil der Glasröhre ist mit einer [[Elektrischer Leiter|elektrisch leitenden]] Schicht überzogen, die sich zwischen zwei flachen [[Elektrode]]n befindet, die ein konstantes [[elektrisches Feld]] aufrechterhalten. Ein durch die leitende Schicht fließender oszillierender Strom löst eine Schwingung der Glasröhre aus. Im Gleichgewichtszustand entspricht die elektrische Schwingungsfrequenz der mechanischen Eigenfrequenz der konischen Glasröhre. Die Eigenfrequenz ist masseabhängig und somit auch abhängig von der Filterbeladung.
In einer [[Konus|konischen]] Glasröhre ist ein [[Filter (Fluidtechnik)|Filter]] angebracht, durch den das zu beprobende Gas geleitet wird. Der obere Teil der Glasröhre ist mit einer [[Elektrischer Leiter|elektrisch leitenden]] Schicht überzogen, die sich zwischen zwei flachen [[Elektrode]]n befindet, die ein konstantes [[elektrisches Feld]] aufrechterhalten. Ein durch die leitende Schicht fließender oszillierender Strom löst eine Schwingung der Glasröhre aus. Im Gleichgewichtszustand entspricht die elektrische Schwingungsfrequenz der mechanischen Eigenfrequenz der konischen Glasröhre. Die Eigenfrequenz ist masseabhängig und somit auch abhängig von der Filterbeladung.


Messgeräte, die nach dem Prinzip des TEOM arbeiten, können sowohl für Immissions-<ref name="q1"/> als auch für Arbeitsplatzmessungen<ref name="q2"/> eingesetzt werden. Ebenso ist ihr Einsatz bei der Erfassung diffuser [[Emission (Umwelt)|Emissionen]] möglich.<ref>VDI 4285 Blatt 3:2015-11 ''Messtechnische Bestimmung der Emissionen diffuser Quellen; Quantifizierung von diffusen Feinstaubemissionen aus industriellen Anlagen einschließlich landwirtschaftlicher Quellen (Determination of diffusive emissions by measurements - Quantification of diffusive emissions of fine dust from industrial plants including agricultural sources).'' Beuth Verlag, Berlin. S.&nbsp;38.</ref> Sie werden sowohl für den ortsfesten als auch für den personengebundenen Einsatz angeboten.
Messgeräte, die nach dem Prinzip des TEOM arbeiten, können sowohl für Immissions-<ref name="q1"/> als auch für Arbeitsplatzmessungen<ref name="q2"/> eingesetzt werden. Ebenso ist ihr Einsatz bei der Erfassung [[Diffuse Emissionen|diffuser Emissionen]] möglich.<ref>VDI 4285 Blatt 3:2015-11 ''Messtechnische Bestimmung der Emissionen diffuser Quellen; Quantifizierung von diffusen Feinstaubemissionen aus industriellen Anlagen einschließlich landwirtschaftlicher Quellen (Determination of diffusive emissions by measurements - Quantification of diffusive emissions of fine dust from industrial plants including agricultural sources).'' Beuth Verlag, Berlin. S.&nbsp;38.</ref> Sie werden sowohl für den ortsfesten als auch für den personengebundenen Einsatz angeboten.


Mit einem TEOM können [[Staub]]konzentrationen direkt ausgegeben werden.<ref>Carsten Möhlmann, Johannes Pelzer, Albert Hellmann, Jens Niklas: ''Messtechnische Bestimmung von ultrafeinen und Nanopartikeln bei mechanischen Bearbeitungsverfahren von Nanomaterialien und deren Kompositen.'' In: ''Gefahrstoffe – Reinhalt. Luft.'' 72, Nr. 11/12, 2012, {{ISSN|0949-8036}}, S.&nbsp;463–465.</ref> Entsprechende Vorabscheider erlauben die Messung der Fraktionen [[Feinstaub|PM<sub>10</sub>]], PM<sub>2,5</sub> und PM<sub>1</sub>. Um die Kondensation von Wasserdampf zu vermeiden, wird das System auf einer Temperatur von 50&nbsp;°C gehalten. Dadurch ist eine Messung flüchtiger Partikel nicht möglich.
Mit einem TEOM können [[Staub]]konzentrationen direkt ausgegeben werden.<ref>Carsten Möhlmann, Johannes Pelzer, Albert Hellmann, Jens Niklas: ''Messtechnische Bestimmung von ultrafeinen und Nanopartikeln bei mechanischen Bearbeitungsverfahren von Nanomaterialien und deren Kompositen.'' In: ''Gefahrstoffe – Reinhalt. Luft.'' 72, Nr. 11/12, 2012, {{ISSN|0949-8036}}, S.&nbsp;463–465.</ref> Entsprechende Vorabscheider erlauben die Messung der Fraktionen [[Feinstaub|PM<sub>10</sub>]], PM<sub>2,5</sub> und PM<sub>1</sub>. Um die Kondensation von Wasserdampf zu vermeiden, wird das System auf einer Temperatur von 50&nbsp;°C gehalten. Dadurch ist eine Messung flüchtiger Partikel nicht möglich.


== Literatur ==
== Literatur ==
* DIN 33899-1:2014-02 ''Exposition am Arbeitsplatz - Leitfaden für die Anwendung direkt anzeigender Geräte zur Überwachung von Aerosolen - Teil 1: Auswahl des Monitors für besondere Anwendungsfälle.'' Beuth Verlag, Berlin.
* DIN 33899-1:2014-02 ''Exposition am Arbeitsplatz Leitfaden für die Anwendung direkt anzeigender Geräte zur Überwachung von Aerosolen Teil 1: Auswahl des Monitors für besondere Anwendungsfälle.'' Beuth Verlag, Berlin.


== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Messgerät]]
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[[Kategorie:Luftverschmutzung]]
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Aktuelle Version vom 11. Juni 2022, 05:23 Uhr

Ein TEOM (Abkürzung von englisch Tapered Element Oscillating Microbalance)[1] ist ein Messgerät zur Bestimmung von Schwebstaub. Das Messprinzip basiert darauf, dass die Eigenfrequenz eines schwingenden Systems masseabhängig ist.[2]

Aufbau und Verfahren

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In einer konischen Glasröhre ist ein Filter angebracht, durch den das zu beprobende Gas geleitet wird. Der obere Teil der Glasröhre ist mit einer elektrisch leitenden Schicht überzogen, die sich zwischen zwei flachen Elektroden befindet, die ein konstantes elektrisches Feld aufrechterhalten. Ein durch die leitende Schicht fließender oszillierender Strom löst eine Schwingung der Glasröhre aus. Im Gleichgewichtszustand entspricht die elektrische Schwingungsfrequenz der mechanischen Eigenfrequenz der konischen Glasröhre. Die Eigenfrequenz ist masseabhängig und somit auch abhängig von der Filterbeladung.

Messgeräte, die nach dem Prinzip des TEOM arbeiten, können sowohl für Immissions-[1] als auch für Arbeitsplatzmessungen[2] eingesetzt werden. Ebenso ist ihr Einsatz bei der Erfassung diffuser Emissionen möglich.[3] Sie werden sowohl für den ortsfesten als auch für den personengebundenen Einsatz angeboten.

Mit einem TEOM können Staubkonzentrationen direkt ausgegeben werden.[4] Entsprechende Vorabscheider erlauben die Messung der Fraktionen PM10, PM2,5 und PM1. Um die Kondensation von Wasserdampf zu vermeiden, wird das System auf einer Temperatur von 50 °C gehalten. Dadurch ist eine Messung flüchtiger Partikel nicht möglich.

  • DIN 33899-1:2014-02 Exposition am Arbeitsplatz – Leitfaden für die Anwendung direkt anzeigender Geräte zur Überwachung von Aerosolen – Teil 1: Auswahl des Monitors für besondere Anwendungsfälle. Beuth Verlag, Berlin.

Einzelnachweise

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  1. a b Stephan Pannek, Traugott Kilgus, Abdreas Müllauer: PM10-Monitor comparison: TEOM FDMS/SHARP/airpointer PM-Module. In: Gefahrstoffe – Reinhalt. Luft. 67, Nr. 10, 2007, ISSN 0949-8036, S. 439–443.
  2. a b James H. Vincent: Aerosol Sampling - Science, Standards, Instrumentation and Applications. John Wiley & Sons, Chichester 2007, ISBN 978-0-470-02725-7, S. 381.
  3. VDI 4285 Blatt 3:2015-11 Messtechnische Bestimmung der Emissionen diffuser Quellen; Quantifizierung von diffusen Feinstaubemissionen aus industriellen Anlagen einschließlich landwirtschaftlicher Quellen (Determination of diffusive emissions by measurements - Quantification of diffusive emissions of fine dust from industrial plants including agricultural sources). Beuth Verlag, Berlin. S. 38.
  4. Carsten Möhlmann, Johannes Pelzer, Albert Hellmann, Jens Niklas: Messtechnische Bestimmung von ultrafeinen und Nanopartikeln bei mechanischen Bearbeitungsverfahren von Nanomaterialien und deren Kompositen. In: Gefahrstoffe – Reinhalt. Luft. 72, Nr. 11/12, 2012, ISSN 0949-8036, S. 463–465.