„Oskar Grünwald“ – Versionsunterschied

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'''Oskar Grünwald''' (* [[6. Juli]] [[1937]] in [[Wien]]) war ein führender Repräsentant der [[österreich]]ischen [[Verstaatlichung in Österreich|Verstaatlichten Industrie]].
'''Oskar Grünwald''' (* [[6. Juli]] [[1937]] in [[Wien]]) ist ein österreichischer [[Manager (Wirtschaft)|Manager]]. Er war hauptsächlich in der [[Verstaatlichung in Österreich|Verstaatlichten Industrie]] tätig.


== Leben ==
Oskar Grünwald studierte an der [[Hochschule für Welthandel]] in Wien und erwarb dort die Titel [[Diplomkaufmann]] und das [[Doktorat]]. Der engagierte Sozialdemokrat wurde Mitarbeiter von [[Eduard März]] in der wirtschaftswissenschaftlichen Abteilung der [[Arbeiterkammer]] Wien, wo er gemeinsam mit [[Ferdinand Lacina]] unter anderem eine große Studie über das Thema „Das Auslandskapital in der österreichischen Wirtschaft“ (Europaverlag, Wien 1970) verfasste. Nach etwa 10-jähriger Tätigkeit in der AK wechselte Grünwald für den Rest seiner beruflichen Laufbahn hauptberuflich in die [[ÖIAG]], als deren Vorstandsvorsitzender er 1978 bis 1986 tätig war. Anders als sein Vorgänger [[Franz Geist]], der für die Verstaatlichten-Holding – vergeblich – ein Weisungsrecht gegenüber den einzelnen verstaatlichten Unternehmen forderte, versuchte Grünwald, mit der beschränkten gesetzlichen Rolle der ÖIAG auszukommen. In der großen Krise der Verstaatlichten Industrie von 1985–1986 ([[Intertrading]]-Debakel der [[VOEST]] etc.) unterstützte Grünwald die harte Reformlinie von Minister Lacina. Grünwald war auch nach der Übergabe des ÖIAG-Vorsitzes an [[Hugo Michael Sekyra]] in führenden wirtschaftlichen Funtionen tätig, etwa 18 Jahre als Vorsitzender des Aufsichtsrates der [[OMV]]. Er fungierte auch als Honorarprofessor für Industriepolitik an der WIrtschaftsuniversität Wien.
Oskar Grünwald wurde als Sohn des [[Jude|jüdischen]] Wilhelm Grünwald und dessen „[[Arier#Nationalsozialismus|arischer]]“ Frau Aloisia Pfitzner, in der Diktion des [[Zeit des Nationalsozialismus|NS-Diktatur]] eine „[[Mischehe (Nationalsozialismus)|Mischehe]]“, geboren. Nach dem Tod des Vaters gelang es der Mutter – als einen der seltenen Fälle – ihren als sogenannten „[[Geltungsjude]]n“ kategorisierten Sohn Oskar zu einem „[[Jüdischer Mischling|Mischling]]“ umstufen zu lassen.<ref>[https://science.orf.at/v2/stories/2821034/ ''„Mischehefamilien“ im NS-Regime.''] In: ''science.[[ORF.at]],'' 24. Jänner 2017, abgerufen am 21. Juli 2021.</ref>

Grünwald studierte an der [[Wirtschaftsuniversität Wien|Hochschule für Welthandel]] in Wien und erwarb dort die Titel [[Diplomkaufmann]] und das [[Doktorat]]. Der engagierte Sozialdemokrat wurde Mitarbeiter von [[Eduard März]] in der wirtschaftswissenschaftlichen Abteilung der [[Kammer für Arbeiter und Angestellte|Arbeiterkammer]] Wien, wo er gemeinsam mit [[Ferdinand Lacina]] unter anderem eine große Studie über das Thema ''Das Auslandskapital in der österreichischen Wirtschaft'' (Europaverlag, Wien 1970) verfasste. Nach etwa 10-jähriger Tätigkeit in der AK wechselte Grünwald für den Rest seiner beruflichen Laufbahn hauptberuflich in die [[ÖIAG]], als deren Vorstandsvorsitzender er von 1978 bis 1986 tätig war. Anders als sein Vorgänger [[Franz Geist]], der für die Verstaatlichten-Holding – vergeblich&nbsp;– ein Weisungsrecht gegenüber den einzelnen verstaatlichten Unternehmen forderte, versuchte Grünwald, mit der beschränkten gesetzlichen Rolle der ÖIAG auszukommen. In der großen Krise der Verstaatlichten Industrie von 1985 bis 1986 ([[Intertrading-Skandal]], Bayou-Debakel der [[VÖEST]] etc.) unterstützte Grünwald die Reformlinie von Minister Lacina. Grünwald war auch nach der Übergabe des ÖIAG-Vorsitzes an [[Hugo Michael Sekyra]] in führenden wirtschaftlichen Funktionen tätig, etwa 18 Jahre als Vorsitzender des Aufsichtsrates der [[OMV]]. Er fungierte auch als Honorarprofessor für Industriepolitik an der [[Technische Universität Wien|Technischen Universität Wien]].<ref>[http://cec.tuwien.ac.at/about_us/faculty/faculty_member/EN/?user_cecfaculty_pi1%5BshowUid%5D=252 Mitgliedsseite an der TU Wien]{{Toter Link|url=http://cec.tuwien.ac.at/about_us/faculty/faculty_member/EN/?user_cecfaculty_pi1%5BshowUid%5D=252 |date=2019-05 |archivebot=2019-05-05 13:16:56 InternetArchiveBot }}</ref>


== Weblinks ==
== Weblinks ==


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== Einzelnachweise ==
<references />

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Aktuelle Version vom 6. Oktober 2022, 01:53 Uhr

Oskar Grünwald (* 6. Juli 1937 in Wien) ist ein österreichischer Manager. Er war hauptsächlich in der Verstaatlichten Industrie tätig.

Oskar Grünwald wurde als Sohn des jüdischen Wilhelm Grünwald und dessen „arischer“ Frau Aloisia Pfitzner, in der Diktion des NS-Diktatur eine „Mischehe“, geboren. Nach dem Tod des Vaters gelang es der Mutter – als einen der seltenen Fälle – ihren als sogenannten „Geltungsjuden“ kategorisierten Sohn Oskar zu einem „Mischling“ umstufen zu lassen.[1]

Grünwald studierte an der Hochschule für Welthandel in Wien und erwarb dort die Titel Diplomkaufmann und das Doktorat. Der engagierte Sozialdemokrat wurde Mitarbeiter von Eduard März in der wirtschaftswissenschaftlichen Abteilung der Arbeiterkammer Wien, wo er gemeinsam mit Ferdinand Lacina unter anderem eine große Studie über das Thema Das Auslandskapital in der österreichischen Wirtschaft (Europaverlag, Wien 1970) verfasste. Nach etwa 10-jähriger Tätigkeit in der AK wechselte Grünwald für den Rest seiner beruflichen Laufbahn hauptberuflich in die ÖIAG, als deren Vorstandsvorsitzender er von 1978 bis 1986 tätig war. Anders als sein Vorgänger Franz Geist, der für die Verstaatlichten-Holding – vergeblich – ein Weisungsrecht gegenüber den einzelnen verstaatlichten Unternehmen forderte, versuchte Grünwald, mit der beschränkten gesetzlichen Rolle der ÖIAG auszukommen. In der großen Krise der Verstaatlichten Industrie von 1985 bis 1986 (Intertrading-Skandal, Bayou-Debakel der VÖEST etc.) unterstützte Grünwald die Reformlinie von Minister Lacina. Grünwald war auch nach der Übergabe des ÖIAG-Vorsitzes an Hugo Michael Sekyra in führenden wirtschaftlichen Funktionen tätig, etwa 18 Jahre als Vorsitzender des Aufsichtsrates der OMV. Er fungierte auch als Honorarprofessor für Industriepolitik an der Technischen Universität Wien.[2]

Einzelnachweise

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  1. „Mischehefamilien“ im NS-Regime. In: science.ORF.at, 24. Jänner 2017, abgerufen am 21. Juli 2021.
  2. Mitgliedsseite an der TU Wien@1@2Vorlage:Toter Link/cec.tuwien.ac.at (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.