„Hans-Georg Beck“ – Versionsunterschied
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'''Hans-Georg Beck''' (* [[18. Februar]] [[1910]] in [[Schneizlreuth]]; † [[25. Mai]] [[1999]] in [[Unterfinning]]<ref>Otto Kresten: '' Hans-Georg Beck. 18.2.1910–25.5.1999.'' In: Bayerische Akademie der Wissenschaften. Jahrbuch 2000, S. 302–309, hier: S. 302([https://badw.de/fileadmin/nachrufe/Beck%20Hans-Georg.pdf online]).</ref>) war ein deutscher [[Byzantinistik|Byzantinist]]. |
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== Leben und Wirken == |
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Hans-Georg Beck legte 1929 das Abitur ab und |
Hans-Georg Beck legte 1929 das Abitur ab und wurde im gleichen Jahr unter dem [[Ordensname]]n ''Hildebrand'' Beck Mönch im [[Kloster Scheyern|Benediktiner-Kloster Scheyern]]. Er studierte von 1930 bis 1937 Philosophie, Katholische Theologie und Byzantinistik an der [[Ludwig-Maximilians-Universität München|Universität München]] und am [[Päpstliches Athenaeum Sant’Anselmo|Päpstlichen Athenaeum Sant’Anselmo in Rom]]. 1936 wurde er mit der von [[Martin Grabmann]] betreuten Dissertation ''Vorsehung und Vorherbestimmung in der theologischen Literatur der Byzantiner'' zum Dr. theol. promoviert. 1939 wurde Beck Klosterbibliothekar in [[Kloster Scheyern|Scheyern]] und baute dort mit seinem Mitbruder [[Johannes Maria Hoeck]] das „Byzantinische Institut der Abtei Scheyern“ auf. Am 18. Februar 1944 trat er aus dem Orden aus und arbeitete danach teilweise im Verlagswesen, besonders für die Zeitschrift ''[[Hochland (Zeitschrift)|Hochland]]''. Ab 1947 war er Hilfskraft bzw. Assistent am „Mittel- und Neugriechischen Seminar“ der Universität München bei [[Franz Dölger]]. Hier habilitierte er sich auch 1949 mit der Arbeit ''[[Theodoros Metochites]]. Die Krise des byzantinischen Weltbildes im 14. Jahrhundert''; seit dem 11. April 1950 war er Privatdozent für Byzantinistik. |
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Als Nachfolger von Franz Dölger auf dem Lehrstuhl für Byzantinistik und Neugriechische Philologie an der Universität München hat Beck von 1960 bis zur Emeritierung 1975 Institutionengeschichte und byzantinische Literatur stärker in den Vordergrund gerückt und durch Übersetzungen und Auswahlsammlungen von Quellen ein auch dem Nichtgräzisten zugängliches Bild des Lebens im Byzantinischen Reich gezeichnet. Zwischenzeitliche Berufungen an die [[Freie Universität Berlin]] (1965) und die [[Harvard University]] (1972) lehnte er ab. |
Als Nachfolger von Franz Dölger auf dem Lehrstuhl für Byzantinistik und Neugriechische Philologie an der Universität München und Institutsvorstand hat Beck von 1960 bis zur Emeritierung 1975 Institutionengeschichte und byzantinische Literatur stärker in den Vordergrund gerückt und durch Übersetzungen und Auswahlsammlungen von Quellen ein auch dem Nichtgräzisten zugängliches Bild des Lebens im Byzantinischen Reich gezeichnet. Zwischenzeitliche Berufungen an die [[Freie Universität Berlin]] (1965) und die [[Harvard University]] (1972) lehnte er ab. |
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Seit 1962 war Beck ordentliches Mitglied der [[Bayerische Akademie der Wissenschaften|Bayerischen Akademie der Wissenschaften]], in deren Sitzungsberichten zahlreiche seiner Studien veröffentlicht wurden. Er war Vizepräsident der DFG und Mitglied des [[Wissenschaftsrat (Deutschland)|Wissenschaftsrat]]s. Als Gründungsmitglied und Vorsitzender des Trägervereins hat er von 1970 bis 1983 das [[Deutsches Studienzentrum in Venedig|Deutsche Studienzentrum in Venedig]] aufgebaut. Er war Träger des [[Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland|Großen Bundesverdienstkreuzes der Bundesrepublik Deutschland]] ( |
Seit 1962 war Beck ordentliches Mitglied der [[Bayerische Akademie der Wissenschaften|Bayerischen Akademie der Wissenschaften]], in deren Sitzungsberichten zahlreiche seiner Studien veröffentlicht wurden. Er war von 1965 bis 1967 Vizepräsident der DFG und Mitglied des [[Wissenschaftsrat (Deutschland)|Wissenschaftsrat]]s. Als Gründungsmitglied und Vorsitzender des Trägervereins hat er von 1970 bis 1983 das [[Deutsches Studienzentrum in Venedig|Deutsche Studienzentrum in Venedig]] aufgebaut. Er war Träger des [[Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland|Großen Bundesverdienstkreuzes der Bundesrepublik Deutschland]] (1981) und des [[Bayerischer Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst|Bayerischen Maximiliansordens für Wissenschaft und Kunst]] (1988). Er wurde 1966 korrespondierendes Mitglied der [[Österreichische Akademie der Wissenschaften|Österreichischen Akademie der Wissenschaften]], 1975 Mitglied der [[Akademie von Athen]], 1977 auswärtiges Mitglied der [[British Academy]] und assoziiertes Mitglied der [[Académie royale des Sciences, des Lettres et des Beaux-Arts de Belgique|Königlichen Akademie der Wissenschaften und Schönen Künste von Belgien]],<ref>[https://academieroyale.be/fr/who-who-detail/relations/hans-georg-beck/ Mitglieder: Hans Georg Beck]. Académie royale des Sciences, des Lettres et des Beaux-Arts de Belgique, abgerufen am 13. August 2023.</ref> 1988 Mitglied der [[American Philosophical Society]].<ref>[https://search.amphilsoc.org/memhist/search?creator=Hans-Georg+Beck&title=&subject=&subdiv=&mem=&year=&year-max=&dead=&keyword=&smode=advanced Member History: Hans-Georg Beck]. American Philosophical Society, abgerufen am 3. Mai 2020</ref> Von 1963 bis 1974 war er Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Byzantinisten. |
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Ab 1961 war er Mitherausgeber, von 1964 bis 1977 federführender Herausgeber der [[Byzantinische Zeitschrift|Byzantinischen Zeitschrift]] sowie des Byzantinischen Archivs. Die ''Miscellanea Byzantina Monacensia'' wurden von ihm 1965 begründet, von 1978 bis 1996 hat er sie gemeinsam mit [[Armin Hohlweg]] herausgegeben. Mit [[Athanasios Kambylis]] und [[Rudolf Keydell]] war er Herausgeber der Berliner Reihe des [[Corpus Fontium Historiae Byzantinae]]. Der Interdisziplinarität verpflichtet war die Mitherausgeberschaft bei den ''[[Südost-Forschungen]]'', der Zeitschrift des [[Südost-Institut]]s München (1966 bis 1997) und 1967 die Gründung der ''Schriften zur Geistesgeschichte des östlichen Europa'', gemeinsam mit [[Alois Schmaus]] und [[Georg Stadtmüller]]. |
Ab 1961 war er Mitherausgeber, von 1964 bis 1977 federführender Herausgeber der [[Byzantinische Zeitschrift|Byzantinischen Zeitschrift]] sowie des Byzantinischen Archivs. Die ''Miscellanea Byzantina Monacensia'' wurden von ihm 1965 begründet, von 1978 bis 1996 hat er sie gemeinsam mit [[Armin Hohlweg]] herausgegeben. Mit [[Athanasios Kambylis]] und [[Rudolf Keydell]] war er Herausgeber der Berliner Reihe des [[Corpus Fontium Historiae Byzantinae]]. Der Interdisziplinarität verpflichtet war die Mitherausgeberschaft bei den ''[[Südost-Forschungen]]'', der Zeitschrift des [[Südost-Institut]]s München (1966 bis 1997) und 1967 die Gründung der ''[[Schriften zur Geistesgeschichte des östlichen Europa]]'', gemeinsam mit [[Alois Schmaus]] und [[Georg Stadtmüller]]. |
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== Schriften (Auswahl) == |
== Schriften (Auswahl) == |
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* ''Byzantinistik heute.'' |
* ''Byzantinistik heute.'' De Gruyter, Berlin u. a. 1977, ISBN 3-11-007220-3. |
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* ''Das byzantinische Jahrtausend.'' Beck, München 1978, ISBN 3-406-05997-X, u. ö. |
* ''Das byzantinische Jahrtausend.'' Beck, München 1978, ISBN 3-406-05997-X, u. ö. |
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* ''Byzantinisches Lesebuch.'' Beck, München 1982, ISBN 3-406-08584-9. |
* ''Byzantinisches Lesebuch.'' Beck, München 1982, ISBN 3-406-08584-9. |
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* ''Der Vater der deutschen Byzantinistik. Das Leben des Hieronymus Wolf von ihm selbst erzählt'' (= ''Miscellanea Byzantina Monacensia'' 29, {{ISSN|0076-9347}}). Deutsch von Hans-Georg Beck. Institut für Byzantinistik und neugriechische Philologie der Universität München, München 1984. |
* ''Der Vater der deutschen Byzantinistik. Das Leben des Hieronymus Wolf von ihm selbst erzählt'' (= ''Miscellanea Byzantina Monacensia'' 29, {{ISSN|0076-9347}}). Deutsch von Hans-Georg Beck. Institut für Byzantinistik und neugriechische Philologie der Universität München, München 1984. |
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* ''Byzantinisches Erotikon. Orthodoxie, Literatur, Gesellschaft'' (= ''Bayerische Akademie der Wissenschaften. Philosophisch-Historische Klasse. Sitzungsberichte'' 1984, 5). Verlag der Bayerischen |
* ''Byzantinisches Erotikon. Orthodoxie, Literatur, Gesellschaft'' (= ''Bayerische Akademie der Wissenschaften. Philosophisch-Historische Klasse. Sitzungsberichte'' 1984, 5). Verlag der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München 1984, ISBN 3-7696-1532-8 (Auch: Beck, München 1986, ISBN 3-406-31309-4). |
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* ''Kaiserin Theodora und Prokop. Der Historiker und sein Opfer'' (= ''Piper.'' Bd. 5221 ''Porträt''). Piper, München u. a. 1986, ISBN 3-492-05221-5. |
* ''Kaiserin Theodora und Prokop. Der Historiker und sein Opfer'' (= ''Piper.'' Bd. 5221 ''Porträt''). Piper, München u. a. 1986, ISBN 3-492-05221-5. |
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* [[Günter Prinzing]]: ''Hans-Georg Beck (1910–1999).'' In: ''Südost-Forschungen'' 58, 1999, {{ISSN|0081-9077}}, S. 345–350. |
* [[Günter Prinzing]]: ''Hans-Georg Beck (1910–1999).'' In: ''Südost-Forschungen'' 58, 1999, {{ISSN|0081-9077}}, S. 345–350. |
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* [[Peter Schreiner (Byzantinist)|Peter Schreiner]]: ''Nachruf Hans-Georg Beck (18.2.1910–25.5.1999).'' In: ''Byzantinische Zeitschrift'' 92, 1999, {{ISSN|0007-7704}}, S. 812–816. |
* [[Peter Schreiner (Byzantinist)|Peter Schreiner]]: ''Nachruf Hans-Georg Beck (18.2.1910–25.5.1999).'' In: ''Byzantinische Zeitschrift'' 92, 1999, {{ISSN|0007-7704}}, S. 812–816. |
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* [[Otto Kresten]]: ''Hans-Georg Beck.'' In: ''Bayerische Akademie der Wissenschaften. Jahrbuch'' 2000, |
* [[Otto Kresten]]: '' Hans-Georg Beck. 18.2.1910–25.5.1999.'' In: ''Bayerische Akademie der Wissenschaften. Jahrbuch'' 2000, München 2001, S. 302 ([https://badw.de/fileadmin/nachrufe/Beck%20Hans-Georg.pdf online]). |
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* Günter Prinzing: ''Bibliographie Hans-Georg Beck.'' Arbeitsgemeinschaft Deutscher Byzantinisten, Mainz 2000. |
* Günter Prinzing: ''Bibliographie Hans-Georg Beck.'' Arbeitsgemeinschaft Deutscher Byzantinisten, Mainz 2000. |
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* ''Hans-Georg Beck.'' In: [[Jürgen Petersohn]] (Hrsg.): ''Der Konstanzer Arbeitskreis für mittelalterliche Geschichte 1951–2001. Die Mitglieder und ihr Werk. Eine bio-bibliographische Dokumentation'' (= ''Veröffentlichungen des Konstanzer Arbeitskreises für mittelalterliche Geschichte aus Anlass seines fünfzigjährigen Bestehens 1951–2001.'' Bd. 2). Thorbecke, Stuttgart 2001, ISBN 3-7995-6906-5, S. 29–34. |
* ''Hans-Georg Beck.'' In: [[Jürgen Petersohn]] (Hrsg.): ''Der Konstanzer Arbeitskreis für mittelalterliche Geschichte 1951–2001. Die Mitglieder und ihr Werk. Eine bio-bibliographische Dokumentation'' (= ''Veröffentlichungen des Konstanzer Arbeitskreises für mittelalterliche Geschichte aus Anlass seines fünfzigjährigen Bestehens 1951–2001.'' Bd. 2). Thorbecke, Stuttgart 2001, ISBN 3-7995-6906-5, S. 29–34 ([http://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/vuf/article/view/20183/13973 online]). |
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* [[Vera von Falkenhausen]]: [http://www.propylaeum.de/fileadmin/upload/Karl_Krumbacher/Beck/Vera%20von%20Falkenhausen.%20Zum%20100sten%20Geburtstag%20Becks.pdf ''Zum 100sten Geburtstag von Hans-Georg Beck'']. bei [[Propylaeum – Virtuelle Fachbibliothek Altertumswissenschaften]] (PDF; (143 kB); veröffentlicht am 28. Juni 2010). |
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Aktuelle Version vom 14. August 2023, 20:40 Uhr
Hans-Georg Beck (* 18. Februar 1910 in Schneizlreuth; † 25. Mai 1999 in Unterfinning[1]) war ein deutscher Byzantinist.
Leben und Wirken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hans-Georg Beck legte 1929 das Abitur ab und wurde im gleichen Jahr unter dem Ordensnamen Hildebrand Beck Mönch im Benediktiner-Kloster Scheyern. Er studierte von 1930 bis 1937 Philosophie, Katholische Theologie und Byzantinistik an der Universität München und am Päpstlichen Athenaeum Sant’Anselmo in Rom. 1936 wurde er mit der von Martin Grabmann betreuten Dissertation Vorsehung und Vorherbestimmung in der theologischen Literatur der Byzantiner zum Dr. theol. promoviert. 1939 wurde Beck Klosterbibliothekar in Scheyern und baute dort mit seinem Mitbruder Johannes Maria Hoeck das „Byzantinische Institut der Abtei Scheyern“ auf. Am 18. Februar 1944 trat er aus dem Orden aus und arbeitete danach teilweise im Verlagswesen, besonders für die Zeitschrift Hochland. Ab 1947 war er Hilfskraft bzw. Assistent am „Mittel- und Neugriechischen Seminar“ der Universität München bei Franz Dölger. Hier habilitierte er sich auch 1949 mit der Arbeit Theodoros Metochites. Die Krise des byzantinischen Weltbildes im 14. Jahrhundert; seit dem 11. April 1950 war er Privatdozent für Byzantinistik.
Als Nachfolger von Franz Dölger auf dem Lehrstuhl für Byzantinistik und Neugriechische Philologie an der Universität München und Institutsvorstand hat Beck von 1960 bis zur Emeritierung 1975 Institutionengeschichte und byzantinische Literatur stärker in den Vordergrund gerückt und durch Übersetzungen und Auswahlsammlungen von Quellen ein auch dem Nichtgräzisten zugängliches Bild des Lebens im Byzantinischen Reich gezeichnet. Zwischenzeitliche Berufungen an die Freie Universität Berlin (1965) und die Harvard University (1972) lehnte er ab.
Seit 1962 war Beck ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, in deren Sitzungsberichten zahlreiche seiner Studien veröffentlicht wurden. Er war von 1965 bis 1967 Vizepräsident der DFG und Mitglied des Wissenschaftsrats. Als Gründungsmitglied und Vorsitzender des Trägervereins hat er von 1970 bis 1983 das Deutsche Studienzentrum in Venedig aufgebaut. Er war Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes der Bundesrepublik Deutschland (1981) und des Bayerischen Maximiliansordens für Wissenschaft und Kunst (1988). Er wurde 1966 korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, 1975 Mitglied der Akademie von Athen, 1977 auswärtiges Mitglied der British Academy und assoziiertes Mitglied der Königlichen Akademie der Wissenschaften und Schönen Künste von Belgien,[2] 1988 Mitglied der American Philosophical Society.[3] Von 1963 bis 1974 war er Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Byzantinisten.
Ab 1961 war er Mitherausgeber, von 1964 bis 1977 federführender Herausgeber der Byzantinischen Zeitschrift sowie des Byzantinischen Archivs. Die Miscellanea Byzantina Monacensia wurden von ihm 1965 begründet, von 1978 bis 1996 hat er sie gemeinsam mit Armin Hohlweg herausgegeben. Mit Athanasios Kambylis und Rudolf Keydell war er Herausgeber der Berliner Reihe des Corpus Fontium Historiae Byzantinae. Der Interdisziplinarität verpflichtet war die Mitherausgeberschaft bei den Südost-Forschungen, der Zeitschrift des Südost-Instituts München (1966 bis 1997) und 1967 die Gründung der Schriften zur Geistesgeschichte des östlichen Europa, gemeinsam mit Alois Schmaus und Georg Stadtmüller.
Schriften (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Byzantinistik heute. De Gruyter, Berlin u. a. 1977, ISBN 3-11-007220-3.
- Das byzantinische Jahrtausend. Beck, München 1978, ISBN 3-406-05997-X, u. ö.
Texte und Literatur aus Byzanz
- Vademecum des byzantinischen Aristokraten. Das sogenannte Strategikon des Kekaumenos. (= Byzantinische Geschichtsschreiber 5, ZDB-ID 532553-5). Styria, Graz u. a. 1956.
- Geschichte der byzantinischen Volksliteratur (= Handbuch der Altertumswissenschaft. Abteilung 12: Byzantinisches Handbuch. Teil 2, Band 3). Beck, München 1971, ISBN 3-406-01420-8.
- Byzantinisches Lesebuch. Beck, München 1982, ISBN 3-406-08584-9.
- Der Vater der deutschen Byzantinistik. Das Leben des Hieronymus Wolf von ihm selbst erzählt (= Miscellanea Byzantina Monacensia 29, ISSN 0076-9347). Deutsch von Hans-Georg Beck. Institut für Byzantinistik und neugriechische Philologie der Universität München, München 1984.
- Byzantinisches Erotikon. Orthodoxie, Literatur, Gesellschaft (= Bayerische Akademie der Wissenschaften. Philosophisch-Historische Klasse. Sitzungsberichte 1984, 5). Verlag der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München 1984, ISBN 3-7696-1532-8 (Auch: Beck, München 1986, ISBN 3-406-31309-4).
- Kaiserin Theodora und Prokop. Der Historiker und sein Opfer (= Piper. Bd. 5221 Porträt). Piper, München u. a. 1986, ISBN 3-492-05221-5.
Theologie
- Vorsehung und Vorherbestimmung in der theologischen Literatur der Byzantiner (= Orientalia Christiana Analecta 114, ISSN 1590-7449). Pontificium Institutum Studiorum Orientum, Rom 1937 (Nachdruck. ebenda 1963).
- Kirche und theologische Literatur im byzantinischen Reich (= Handbuch der Altertumswissenschaft. Abteilung 12: Byzantinisches Handbuch. Teil 2, Band 1). Beck, München 1959.
- Von der Fragwürdigkeit der Ikone (= Bayerische Akademie der Wissenschaften. Philosophisch-Historische Klasse. Sitzungsberichte 1975, 7). Verlag der Bayerischen Akademie der Wissenschaften u. a., München 1975, ISBN 3-7696-1474-7.
- Actus fidei. Wege zum Autodafé (= Bayerische Akademie der Wissenschaften. Philosophisch-Historische Klasse. Sitzungsberichte 1987, 3). Verlag der Bayerischen Akademie der Wissenschaften u. a., München 1987, ISBN 3-7696-1545-X.
- Vom Umgang mit Ketzern. Der Glaube der kleinen Leute und die Macht der Theologen. Beck, München 1993, ISBN 3-406-37618-5.
Staat und Gesellschaft
- Theodoros Metochites. Die Krise des byzantinischen Weltbildes im 14. Jahrhundert. Beck, München 1952.
- Senat und Volk von Konstantinopel. Probleme der byzantinischen Verfassungsgeschichte (= Bayerische Akademie der Wissenschaften. Philosophisch-Historische Klasse. Sitzungsberichte 1966, 6, ISSN 0342-5991). Verlag der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München 1966.
- Res Publica Romana. Vom Staatsdenken der Byzantiner (= Bayerische Akademie der Wissenschaften. Philosophisch-Historische Klasse. Sitzungsberichte 1970, 2). Verlag der Bayerischen Akademie der Wissenschaften u. a., München u. a. 1970.
- Ideen und Realitäten in Byzanz. Gesammelte Aufsätze (= Variorum Reprint. CS 13). Variorum Reprints, London 1972, ISBN 0-902089-41-2.
- Theorie und Praxis im Aufbau der byzantinischen Zentralverwaltung (= Bayerische Akademie der Wissenschaften. Philosophisch-Historische Klasse. Sitzungsberichte 1974, 8). Verlag der Bayerischen Akademie der Wissenschaften u. a., München u. a. 1974, ISBN 3-7696-1462-3.
Unter dem Pseudonym Peter Hamann veröffentlichte Beck:
- Geistliches Biedermeier im altbayerischen Raum. Pustet, Regensburg 1954.
- Saitenspiel des Daseins. Buch-Kunstverlag, Ettal 1958.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Günter Prinzing: Hans-Georg Beck (1910–1999). In: Südost-Forschungen 58, 1999, ISSN 0081-9077, S. 345–350.
- Peter Schreiner: Nachruf Hans-Georg Beck (18.2.1910–25.5.1999). In: Byzantinische Zeitschrift 92, 1999, ISSN 0007-7704, S. 812–816.
- Otto Kresten: Hans-Georg Beck. 18.2.1910–25.5.1999. In: Bayerische Akademie der Wissenschaften. Jahrbuch 2000, München 2001, S. 302 (online).
- Günter Prinzing: Bibliographie Hans-Georg Beck. Arbeitsgemeinschaft Deutscher Byzantinisten, Mainz 2000.
- Hans-Georg Beck. In: Jürgen Petersohn (Hrsg.): Der Konstanzer Arbeitskreis für mittelalterliche Geschichte 1951–2001. Die Mitglieder und ihr Werk. Eine bio-bibliographische Dokumentation (= Veröffentlichungen des Konstanzer Arbeitskreises für mittelalterliche Geschichte aus Anlass seines fünfzigjährigen Bestehens 1951–2001. Bd. 2). Thorbecke, Stuttgart 2001, ISBN 3-7995-6906-5, S. 29–34 (online).
- Vera von Falkenhausen: Zum 100sten Geburtstag von Hans-Georg Beck. bei Propylaeum – Virtuelle Fachbibliothek Altertumswissenschaften (PDF; (143 kB); veröffentlicht am 28. Juni 2010).
- Günter Prinzing: Beck, Hans-Georg. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 31, Bautz, Nordhausen 2010, ISBN 978-3-88309-544-8, Sp. 75–78 .
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Hans-Georg Beck im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Seite zu Hans-Georg Beck bei Propylaeum – Virtuelle Fachbibliothek Altertumswissenschaften
- Beck, Hans-Georg. Publikationen in der bibliografischen Datenbank der Regesta Imperii.
- Eintrag bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, mit Nachruf und Porträtfoto
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Otto Kresten: Hans-Georg Beck. 18.2.1910–25.5.1999. In: Bayerische Akademie der Wissenschaften. Jahrbuch 2000, S. 302–309, hier: S. 302(online).
- ↑ Mitglieder: Hans Georg Beck. Académie royale des Sciences, des Lettres et des Beaux-Arts de Belgique, abgerufen am 13. August 2023.
- ↑ Member History: Hans-Georg Beck. American Philosophical Society, abgerufen am 3. Mai 2020
Personendaten | |
---|---|
NAME | Beck, Hans-Georg |
ALTERNATIVNAMEN | Beck, Hildebrand (Ordensname); Hamann, Peter (Pseudonym) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Byzantinist |
GEBURTSDATUM | 18. Februar 1910 |
GEBURTSORT | Schneizlreuth |
STERBEDATUM | 25. Mai 1999 |
STERBEORT | München |
- Byzantinist
- Hochschullehrer (Ludwig-Maximilians-Universität München)
- Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes
- Träger des Bayerischen Maximiliansordens für Wissenschaft und Kunst
- Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
- Mitglied der American Philosophical Society
- Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
- Mitglied der British Academy
- Korrespondierendes Mitglied der Akademie von Athen
- Mitglied der Königlichen Akademie der Wissenschaften und Schönen Künste von Belgien
- Mitglied des Konstanzer Arbeitskreises für mittelalterliche Geschichte
- Deutscher
- Geboren 1910
- Gestorben 1999
- Mann