„Sulfone“ – Versionsunterschied

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'''Sulfone''' (sg: Sulfon) sind eine Klasse von Verbindungen mit [[Organische Chemie|organisch]] gebundenem [[Schwefel]] und [[Sauerstoff]] mit der allgemeinen [[Strukturformel]] R-S(=O)<sub>2</sub>-R', dabei sind R und R' organische Reste. Die Einzahl Sulfon wird häufig auch als [[Trivialname]] für das [[Dimethylsulfon]] verwendet (R = R' = CH<sub>3</sub>). Dimethylsulfon ist ein Beispiel für ein symmetrisches Sulfon (R = R'). Bei unsymmetrischen Sulfonen gilt: R ≠ R'.
'''Sulfone''' (Einzahl '''Sulfon''') sind eine Klasse von Verbindungen mit [[Organische Chemie|organisch]] gebundenem [[Schwefel]] und [[Sauerstoff]] mit der allgemeinen [[Strukturformel]] R<sup>1</sup>-S(=O)<sub>2</sub>-R<sup>2</sup>, dabei sind R<sup>1</sup> und R<sup>2</sup> organische Reste. Die Einzahl Sulfon wird häufig auch als [[Trivialname]] für das [[Dimethylsulfon]] verwendet (R<sup>1</sup> = R<sup>2</sup> = CH<sub>3</sub>). Dimethylsulfon ist ein Beispiel für ein symmetrisches Sulfon (R<sup>1</sup> = R<sup>2</sup>). Bei unsymmetrischen Sulfonen gilt: R<sup>1</sup> ≠ R<sup>2</sup>. In der Natur besitzen Sulfone nur eine untergeordnete Bedeutung.<ref name=Gossauer>[[Albert Gossauer]]: ''Struktur und Reaktivität der Biomoleküle'', Verlag Helvetica Chimica Acta, Zürich, 2006, S. 235, ISBN 978-3-906390-29-1.</ref>


== Darstellung ==
== Darstellung ==
Sulfone lassen sich industriell und im Labor durch Oxidation von [[Thioether]]n, z.&nbsp;B. mit [[Wasserstoffperoxid]], [[Kaliumpermanganat]] oder anderen [[Oxidationsmittel]]n gewinnen. Die entsprechenden [[Sulfoxide]] sind dabei Zwischenprodukte.
Sulfone lassen sich industriell und im Labor durch Oxidation von [[Thioether]]n, z.&nbsp;B. mit [[Wasserstoffperoxid]], [[Kaliumpermanganat]] oder anderen [[Oxidationsmittel]]n gewinnen. Die entsprechenden [[Sulfoxide]] sind dabei Zwischenprodukte.<ref name=Hauptmann>[[Siegfried Hauptmann]]: Organische Chemie, 2. Auflage, VEB Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig, 1985, S. 479–480, ISBN 3-342-00280-8.</ref>


== Eigenschaften ==
== Eigenschaften ==
Sulfone sind schwer flüchtige und polare Verbindungen, sie sind bei Raumtemperatur Feststoffe. Sulfone sind chemisch recht beständig und lassen sich nur schwer oxidieren und recht schwer reduzieren. Wasserstoffe am [[Ständigkeit (Chemie)|α-ständigen]] Kohlenstoff sind durch den [[Mesomerer Effekt|−M-Effekt]] der Sulfongruppe acide.
Sulfone sind schwer flüchtige und polare Verbindungen, sie sind bei Raumtemperatur meist Feststoffe. Sulfone sind chemisch recht beständig und lassen sich nur schwer oxidieren und recht schwer reduzieren. Wasserstoffe am [[Ständigkeit|α-ständigen]] Kohlenstoff sind durch den [[Mesomerer Effekt|−M-Effekt]] der Sulfongruppe [[CH-Acidität|acide]].


== Verwendungen ==
== Verwendungen ==
Einige Sulfone sind als Medikamente in Gebrauch. z.&nbsp;B. [[Dapson|4,4'-Diaminodiphenylsulfon]] unter dem Namen Dandron<sup>®</sup>.
Einige Sulfone sind als Medikamente in Gebrauch, z.&nbsp;B. der [[Arzneistoff]] [[Dapson]] (4,4'-Diaminodiphenylsulfon) oder [[Sulfonal]].

== Einzelnachweise ==
<references />


[[Kategorie:Sulfon| ]]
[[Kategorie:Sulfon| ]]
[[Kategorie:Stoffgruppe]]
[[Kategorie:Stoffgruppe]]

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[[es:Sulfona]]
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[[ja:スルホン]]
[[sv:Sulfon]]
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Aktuelle Version vom 5. Mai 2024, 08:12 Uhr

Strukturformel der Sulfone mit der Sulfonylgruppe (blau markiert).

Sulfone (Einzahl Sulfon) sind eine Klasse von Verbindungen mit organisch gebundenem Schwefel und Sauerstoff mit der allgemeinen Strukturformel R1-S(=O)2-R2, dabei sind R1 und R2 organische Reste. Die Einzahl Sulfon wird häufig auch als Trivialname für das Dimethylsulfon verwendet (R1 = R2 = CH3). Dimethylsulfon ist ein Beispiel für ein symmetrisches Sulfon (R1 = R2). Bei unsymmetrischen Sulfonen gilt: R1 ≠ R2. In der Natur besitzen Sulfone nur eine untergeordnete Bedeutung.[1]

Sulfone lassen sich industriell und im Labor durch Oxidation von Thioethern, z. B. mit Wasserstoffperoxid, Kaliumpermanganat oder anderen Oxidationsmitteln gewinnen. Die entsprechenden Sulfoxide sind dabei Zwischenprodukte.[2]

Sulfone sind schwer flüchtige und polare Verbindungen, sie sind bei Raumtemperatur meist Feststoffe. Sulfone sind chemisch recht beständig und lassen sich nur schwer oxidieren und recht schwer reduzieren. Wasserstoffe am α-ständigen Kohlenstoff sind durch den −M-Effekt der Sulfongruppe acide.

Einige Sulfone sind als Medikamente in Gebrauch, z. B. der Arzneistoff Dapson (4,4'-Diaminodiphenylsulfon) oder Sulfonal.

Einzelnachweise

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  1. Albert Gossauer: Struktur und Reaktivität der Biomoleküle, Verlag Helvetica Chimica Acta, Zürich, 2006, S. 235, ISBN 978-3-906390-29-1.
  2. Siegfried Hauptmann: Organische Chemie, 2. Auflage, VEB Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig, 1985, S. 479–480, ISBN 3-342-00280-8.