„GLX“ – Versionsunterschied

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{{Infobox Software
'''GLX''' (Abkürzung für "Open'''GL''' Extension to the '''X''' Window System") unterstützt die lückenlose Verbindung zwischen [[OpenGL]] und dem [[X Window System]]: es ermöglicht, OpenGL-Programme auf ein Fenster des X-Window-Systems zu zeichnen. GLX besteht aus drei Teilen:
| Name = GLX
| Hersteller = [[Silicon Graphics|Silicon Graphics, Inc.]]
| Erscheinungsjahr = 1992
| AktuelleVersion = 1.4
| AktuelleVersionFreigabeDatum= 16. Dezember 2005
| Betriebssystem = [[Unixoides System|unixoide]]
| Kategorie = [[Programmierschnittstelle]] (API)
| Lizenz = SGI FreeB License<ref>{{Internetquelle |url=https://spdx.org/licenses/SGI-B-2.0.html |titel=SGI Free Software License B v2.0 |werk=Software Package Data Exchange |datum=2008-09-18 |sprache=en |abruf=2024-05-09}}</ref>
| Website = [http://www.sgi.com/products/software/ sgi.com/products/software]
}}
[[Datei:Linux graphics drivers DRI current.svg|mini|'''GLX''' und [[AIGLX]] versus [[Direct Rendering Manager|direct rendering]].]]
[[Datei:Linux graphics drivers DRI Wayland.svg|mini|[[Wayland (Display-Server-Protokoll)|Wayland]] verwendet [[EGL (Programmierschnittstelle)|EGL]].]]

'''GLX''' (''Open'''GL''' Extension to the '''X''' Window System'') ist eine [[Programmierschnittstelle]] (API), welche es Programmen ermöglicht, [[OpenGL]]-Befehle über das [[X Window System|X11]]-Protokoll zu versenden. GLX ist netzwerktransparent, d.&nbsp;h. die Grafik kann auch über das Netzwerk transportiert werden. Schneller ist das [[Direct Rendering Manager|direct rendering]], mit dem GLX entweder ersetzt oder erweitert werden kann.

== Geschichte ==
GLX wurde von [[Silicon Graphics]] entworfen und befindet sich momentan in Version 1.4. Der Free-X-Server [[X.Org-Server|X.Org]] unterstützt GLX (inkl. [[Mesa 3D|Mesa]] und [[Direct Rendering Infrastructure|DRI]]) ab Version X11R6.7.0, der X-Server [[XFree86]] ab Version 4.0.

Die Software wurde 1999 zunächst unter einer [[Proprietär|proprietären]] Lizenz veröffentlicht. Am 19. September 2008 stellte SGI eine neue Version seiner "SGI Free Software License B" vor. Seit dieser Version steht die Software im Einklang mit dem Verständnis der [[Open Source|Open-Source]]-Gemeinschaft von [[freie Software|freier Software]]. Die [[Free Software Foundation|FSF]] begrüßte diesen Schritt ebenfalls.<ref>[http://www.sgi.com/global/de/pdf/newsroom/2008/sgi_2008-09-19_OpenGL.pdf SGI – OpenGL unter freier Lizenz]</ref>

== Eigenschaften ==
GLX besteht aus drei Teilen:
* Einer [[Programmierschnittstelle|API]], welche dazu benutzt wird, OpenGL-Programme für das X-Window-System zu schreiben.
* Einer [[Programmierschnittstelle|API]], welche dazu benutzt wird, OpenGL-Programme für das X-Window-System zu schreiben.
* Einer Erweiterung des X-Protokolls, welches dem [[X-Client|Client]] (der OpenGL-Applikation) erlaubt, 3D-Render-Befehle an den [[X Window System#Technik|X-Server]] (die Software, welche für die Anzeige zuständig ist) zu senden. Client und Server können dabei auf verschiedenen Rechnern laufen.
* Einer Erweiterung des X-Protokolls, welches dem [[X-Client|Client]] (der OpenGL-Applikation) erlaubt, 3D-Render-Befehle an den [[X Window System#Technik|X-Server]] (die Software, welche für die Anzeige zuständig ist) zu senden. Client und Server können dabei auf verschiedenen Rechnern laufen.
* Einer Erweiterung des X-Servers, welche die empfangenen Render-Befehle übersetzt und sie an die hardwarebeschleunigte 3D-[[Grafikkarte]] sendet oder sie per Software, unter Verwendung der [[Mesa 3D|Mesa]]-Bibliothek, rendert (was sehr viel langsamer ist).
* Einer Erweiterung des X-Servers, welche die empfangenen Render-Befehle übersetzt und sie an die hardwarebeschleunigte 3D-[[Grafikkarte]] sendet oder sie per Software, unter Verwendung der [[Mesa 3D|Mesa]]-Bibliothek, rendert (was sehr viel langsamer ist).


Wenn ein Client und Server auf dem selben Rechner laufen und eine 3D-beschleunigte Grafik mit passendem Treiber verfügbar ist, können die letzteren beiden Komponenten mit Hilfe von [[Direct Rendering Infrastructure|DRI]] umgangen werden: Das Client-Programm kann dann direkt auf die Grafikhardware zugreifen, was weitere Geschwindigkeitsvorteile bringt.
Wenn ein Client und ein Server auf demselben Rechner laufen und eine 3D-beschleunigte Grafik mit passendem Treiber verfügbar ist, können die letzteren beiden Komponenten mit Hilfe von [[Direct Rendering Infrastructure|DRI]] umgangen werden: Das Client-Programm kann dann direkt auf die Grafikhardware zugreifen, was weitere Geschwindigkeitsvorteile bringt.


[[Datei:Glxgears Xfce.png|mini|glxgears]]
Auf einem laufenden X-Server können eine Menge an Diagnoseinformationen über GLX, eingeschlossen der GLX-Optiken, die das System unterstützt, mit dem Befehl "glxinfo" extrahiert werden. Das Demonstrationswerkzeug "glxgears" unterstützt eine grobe Einschätzung der Geschwindigkeit der 3D-Render-Einrichtung.
Auf einem laufenden X-Server können eine Menge an Diagnoseinformationen über GLX, eingeschlossen der GLX-Optiken, die das System unterstützt, mit dem Befehl „glxinfo“ extrahiert werden. Das Demonstrationswerkzeug „glxgears“ unterstützt eine grobe Einschätzung der Geschwindigkeit der 3D-Render-Einrichtung.


Die Windows-Variante wird [[Windows Graphics Library|WGL]] genannt.
GLX wurde von [[Silicon Graphics]] entworfen und befindet sich momentan in Version 1.4. Der Free-X-Server unterstützt [[X.Org-Server|X.Org]] seit seiner ersten Version und der X-Server [[XFree86]] seit Version 4.0 GLX (und Mesa und DRI).

== Siehe auch ==
* [[Windows Graphics Library|WGL]] – eine zu GLX äquivalente Schnittstelle zwischen dem [[Microsoft Windows|Windows]]-Fenstersystem und OpenGL
* [[Core OpenGL|CGL]] – eine zu GLX äquivalente Schnittstelle zwischen dem [[macOS]]-Fenstersystem und OpenGL
* [[EGL (Programmierschnittstelle)|EGL]] – eine zu GLX äquivalente Schnittstelle zwischen dem Fenstersystem (bzw. Anwendungen darin) und [[OpenGL]], [[OpenGL ES]] sowie [[OpenVG]]. EGL wird auch auf eingebetteten Systemen ohne Fenstermanager verwendet, z.&nbsp;B. in der Avionik oder anderen Fahrzeugen
* [[AIGLX]] – erweitert GLX um Direct Rendering


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.opengl.org/documentation/specs/glx/glx1.4.pdf OpenGL Graphics with the X Window System]
* [http://www.opengl.org/documentation/specs/glx/glx1.4.pdf OpenGL Graphics with the X Window System] (PDF; 446 kB)


== Quellenangaben ==
[[Kategorie:Computergrafik]]
<references />
[[Kategorie:Freie Software]]
[[Kategorie:Bibliothek (Programmierung)]]
[[Kategorie:X Window System]]


{{SORTIERUNG:Glx}}
[[en:GLX]]
[[Kategorie:Grafikbibliothek]]
[[es:GLX]]
[[Kategorie:X Window System]]
[[fr:GLX]]
[[sk:GLX]]
[[Kategorie:Abkürzung]]

Aktuelle Version vom 10. Mai 2024, 00:11 Uhr

GLX
Basisdaten

Entwickler Silicon Graphics, Inc.
Erscheinungsjahr 1992
Aktuelle Version 1.4
(16. Dezember 2005)
Betriebssystem unixoide
Programmier­sprache C
Kategorie Programmierschnittstelle (API)
Lizenz SGI FreeB License[1]
sgi.com/products/software
GLX und AIGLX versus direct rendering.
Wayland verwendet EGL.

GLX (OpenGL Extension to the X Window System) ist eine Programmierschnittstelle (API), welche es Programmen ermöglicht, OpenGL-Befehle über das X11-Protokoll zu versenden. GLX ist netzwerktransparent, d. h. die Grafik kann auch über das Netzwerk transportiert werden. Schneller ist das direct rendering, mit dem GLX entweder ersetzt oder erweitert werden kann.

GLX wurde von Silicon Graphics entworfen und befindet sich momentan in Version 1.4. Der Free-X-Server X.Org unterstützt GLX (inkl. Mesa und DRI) ab Version X11R6.7.0, der X-Server XFree86 ab Version 4.0.

Die Software wurde 1999 zunächst unter einer proprietären Lizenz veröffentlicht. Am 19. September 2008 stellte SGI eine neue Version seiner "SGI Free Software License B" vor. Seit dieser Version steht die Software im Einklang mit dem Verständnis der Open-Source-Gemeinschaft von freier Software. Die FSF begrüßte diesen Schritt ebenfalls.[2]

GLX besteht aus drei Teilen:

  • Einer API, welche dazu benutzt wird, OpenGL-Programme für das X-Window-System zu schreiben.
  • Einer Erweiterung des X-Protokolls, welches dem Client (der OpenGL-Applikation) erlaubt, 3D-Render-Befehle an den X-Server (die Software, welche für die Anzeige zuständig ist) zu senden. Client und Server können dabei auf verschiedenen Rechnern laufen.
  • Einer Erweiterung des X-Servers, welche die empfangenen Render-Befehle übersetzt und sie an die hardwarebeschleunigte 3D-Grafikkarte sendet oder sie per Software, unter Verwendung der Mesa-Bibliothek, rendert (was sehr viel langsamer ist).

Wenn ein Client und ein Server auf demselben Rechner laufen und eine 3D-beschleunigte Grafik mit passendem Treiber verfügbar ist, können die letzteren beiden Komponenten mit Hilfe von DRI umgangen werden: Das Client-Programm kann dann direkt auf die Grafikhardware zugreifen, was weitere Geschwindigkeitsvorteile bringt.

glxgears

Auf einem laufenden X-Server können eine Menge an Diagnoseinformationen über GLX, eingeschlossen der GLX-Optiken, die das System unterstützt, mit dem Befehl „glxinfo“ extrahiert werden. Das Demonstrationswerkzeug „glxgears“ unterstützt eine grobe Einschätzung der Geschwindigkeit der 3D-Render-Einrichtung.

Die Windows-Variante wird WGL genannt.

  • WGL – eine zu GLX äquivalente Schnittstelle zwischen dem Windows-Fenstersystem und OpenGL
  • CGL – eine zu GLX äquivalente Schnittstelle zwischen dem macOS-Fenstersystem und OpenGL
  • EGL – eine zu GLX äquivalente Schnittstelle zwischen dem Fenstersystem (bzw. Anwendungen darin) und OpenGL, OpenGL ES sowie OpenVG. EGL wird auch auf eingebetteten Systemen ohne Fenstermanager verwendet, z. B. in der Avionik oder anderen Fahrzeugen
  • AIGLX – erweitert GLX um Direct Rendering
  1. SGI Free Software License B v2.0. In: Software Package Data Exchange. 18. September 2008, abgerufen am 9. Mai 2024 (englisch).
  2. SGI – OpenGL unter freier Lizenz