„Dorche“ – Versionsunterschied

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Die '''Dorche''' ist ein Fluss im [[Naturpark Schlaubetal]] und fließt im ''Dorchetal''. Das Tal ist ein 131 ha großes [[Richtlinie 92/43/EWG (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie)|Fauna-Flora-Habitat]].<ref>[http://www.natura.org/DOC/bio-geo_continental.pdf Official Journal of the European Union] (PDF-Datei; 1,29&nbsp;MB) vom 7. Dezember 2004, L 382/38</ref>


== Entstehung ==
== Entstehung ==
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== Verlauf ==
== Verlauf ==
Die Dorche entspringt zwischen Ossendorf und Bomsdorf östlich von Schwerzko und westlich von Göhlen. Diese [[Ortsteil]]e gehören alle zur Gemeinde [[Neuzelle.]]. Von dort aus führt ihr Weg in den ''Großen Kahntopfen'', ein kleines Gewässer, an welchem sich noch [[Sumpf-Glanzkraut]], eine [[Orchideen|Orchideenart]], findet. Weiter in den Kleinen Kahntopfen und von dort aus nach Schwerzko. Auf den [[Feuchtwiese]]n des [[Großer Schwerzkoer Teich|Großen Schwerzkoer Teich]] findet sich ein Bestand von [[Breitblättriges Knabenkraut|Breitblättrigem Knabenkraut]].<ref>[http://www.mugv.brandenburg.de/cms/media.php/lbm1.a.2334.de/udb_natur.pdf Erfassung von Orchideen im Naturpark Schlaubetal durch die Naturwacht] Umweltdaten Brandenburg 2008/09, Quelle: LUA 2009, S. 29</ref> Hier ist die noch erhaltene [[Schwerzkoer Mühle]] von 1420 zu finden.
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== Namensdeutung ==
== Namensdeutung ==
Die beiden Kahntopfen werden bereits 1733 zum Neuzeller Kloster gezählt. ''Kantopp'' oder ''Cantöpffe'', so wurden die Weiher ebenfalls genannt, beziehen sich auf das [[Sorbische Sprachen|altsorbische]] ''konothope'' bzw. ''konotop'', was ''Pferdeschwemme'' bedeutet. <ref>Klaus-Dieter Gansleweit: Eisenhüttenstadt und seine Umgebung. Ergebnisse der heimatkundlichen Bestandsaufnahme im Gebiet zwischen Oder, Neisse und Schlaubetal um Eisenhüttenstadt und Neuzelle, Werte unserer Heimat, Band 45, Akademie-Verla, 1986, S. 154 ff</ref>Die Dorche findet sich 1733 als ''türckel wasser'', im [[Mittelhochdeutsch|mittelhochdeutschwn]] bezeichnet ''türkel'' einen ''blau- grauen [[Edelstein]]'', vermutlich wurde die Farbe des Wassers so beschrieben.<ref>Klaus-Dieter Gansleweit: Untersuchungen zur Namenkunde und Siedlungsgeschichte der nordöstlichen Niederlausitz. Die Flur- und Ortsnamen im Bereich des früheren Stiftes Neuzelle, Deutsch-slawische Forschungen zur Namenkunde und Siedlungsgeschichte, Band 34, Akademie-Verlag 1982, S. 286</ref> Das Neuzeller [[Messtischblatt|Urmeßtischblatt]] von 1844 überliefert die Bezeichnung ''Kahntöpfe-Bach'', später auch ''Kahntopfenfließ'' genannt.<ref>Institut für Sorbische Volksforschung in Bautzen: Lětopis Instituta za serbski ludospyt w Budyšinje, Rěčespyt a literatura. Rěč a literatura, Band 20/21, Domowina 1973, S. 185</ref> Der Name ''Dorche'' scheint sich erst Ende des 19. Jahrhunderts eingebürgert zu haben, da bis dahin auch ''Grenzfließ'' oder ''Mühlenfließ'' in der Umgangssprache üblich waren.<ref>Klaus-Dieter Gansleweit: Untersuchungen zur Namenkunde und Siedlungsgeschichte der nordöstlichen Niederlausitz. Die Flur- und Ortsnamen im Bereich des früheren Stiftes Neuzelle, Deutsch-slawische Forschungen zur Namenkunde und Siedlungsgeschichte, Band 34, Akademie-Verlag 1982, S. 154 ff, 178</ref>
Die beiden Kahntopfen werden bereits 1733 zum Neuzeller Kloster gezählt. ''Kantopp'' oder ''Cantöpffe'', so wurden die Weiher ebenfalls genannt, beziehen sich auf das [[Sorbische Sprache|altsorbische]] ''konothope'' bzw. ''konotop'', was ''Pferdeschwemme'' bedeutet.<ref>{{WdH|45|154 ff}}</ref> Die Dorche findet sich 1733 als ''türckel wasser'', im [[Mittelhochdeutsch]]en bezeichnet ''türkel'' einen ''blaugrauen [[Schmuckstein|Edelstein]]'', vermutlich wurde die Farbe des Wassers so beschrieben.<ref>Klaus-Dieter Gansleweit: Untersuchungen zur Namenkunde und Siedlungsgeschichte der nordöstlichen Niederlausitz. Die Flur- und Ortsnamen im Bereich des früheren Stiftes Neuzelle, Deutsch-slawische Forschungen zur Namenkunde und Siedlungsgeschichte, Band 34, Akademie-Verlag 1982, S. 286</ref> Das Neuzeller [[Messtischblatt|Urmeßtischblatt]] von 1844 überliefert die Bezeichnung ''Kahntöpfe-Bach'', später auch ''Kahntopfenfließ'' genannt.<ref>{{Literatur |Hrsg=[[Institut für sorbische Volksforschung]] |Ort=Bautzen |Titel=[[Lětopis]] A, |Band=Band 20/21 |Verlag=Domowina-Verlag |Datum=1973 |Seiten=185 |Online={{Google Buch |BuchID=SvGyAAAAIAAJ |Seite=185 |Hervorhebung="Es muß also eine gleichnamige Lokalität auf der Westseite der Oder gesucht werden."}}}}</ref> Der Name ''Dorche'' scheint sich erst Ende des 19. Jahrhunderts eingebürgert zu haben, da bis dahin auch ''Grenzfließ'' oder ''Mühlenfließ'' in der Umgangssprache üblich waren.<ref>Klaus-Dieter Gansleweit: Untersuchungen zur Namenkunde und Siedlungsgeschichte der nordöstlichen Niederlausitz. Die Flur- und Ortsnamen im Bereich des früheren Stiftes Neuzelle, Deutsch-slawische Forschungen zur Namenkunde und Siedlungsgeschichte, Band 34, Akademie-Verlag 1982, S. 154 ff, 178</ref>


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
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[[Kategorie:Fluss in Europa]]
[[Kategorie:Gewässer im Landkreis Oder-Spree]]
[[Kategorie:Fluss in Brandenburg]]
[[Kategorie:Naturpark Schlaubetal]]
[[Kategorie:Landkreis Oder-Spree]]
[[Kategorie:Geographie (Neuzelle)]]
[[Kategorie:Schlaubetal]]
[[Kategorie:Neuzelle]]

Aktuelle Version vom 17. Mai 2024, 07:33 Uhr

Dorche
Dorche an der Schwerzkoer Mühle

Dorche an der Schwerzkoer Mühle

Daten
Lage Brandenburg, Deutschland
Flusssystem Oder
Abfluss über Klostergraben → Neuzeller Hauptgraben → Alter Abstich → Oder-Spree-Kanal → Oder
Quelle Wiesen östlich von Schwerzko
52° 3′ 8″ N, 14° 35′ 31″ O
Quellhöhe 90 m ü. NHN
Mündung zwei Mündungen in den Klosterteich in NeuzelleKoordinaten: 52° 5′ 20″ N, 14° 39′ 3″ O
52° 5′ 20″ N, 14° 39′ 3″ O
Mündungshöhe 39,5 m ü. NHN
Höhenunterschied 50,5 m

Einzugsgebiet 25 km²
Gemeinden Neuzelle

Die Dorche ist ein Fluss im Naturpark Schlaubetal und fließt im Dorchetal. Das Tal ist ein 131 ha großes Fauna-Flora-Habitat.[1]

Das etwa 7 km lange Dorchetal entstand aus einer Schmelzwasserrinne unter dem Inlandeis vor etwa 21.000 Jahren in der Weichseleiszeit.

Die Dorche entspringt zwischen Ossendorf und Bomsdorf westlich von Schwerzko und östlich von Göhlen. Diese Ortsteile gehören alle zur Gemeinde Neuzelle. Von dort aus führt ihr Weg in den Großen Kahntopfen, ein kleines Gewässer, an welchem sich noch Sumpf-Glanzkraut, eine Orchideenart, findet. Weiter in den Kleinen Kahntopfen und von dort aus nach Schwerzko. Auf den Feuchtwiesen des Großen Schwerzkoer Teich findet sich ein Bestand von Breitblättrigem Knabenkraut.[2] Hier ist die noch erhaltene Schwerzkoer Mühle von 1420 zu finden.

Auf ihrem weiteren Weg durch eine Anzahl kleiner Teiche, am ehemaligen Standort der Mittelmühle vorbei, erreicht die Dorche den Mühlenteich der ehemaligen Neumühle. In Kummro liegt der Mühlensee der Kummeroer Mühle, vorbei an Belgers Mühle, um kurz darauf den Klosterteich über zwei Einmündungen in Neuzelle mit den Resten der Neuzeller Klostermühle zu erreichen. Von hier wird das Wasser über Gräben Richtung Oder abgeführt. Der abführende Klostergraben wird auch Töpfergraben genannt.[3]

Die beiden Kahntopfen werden bereits 1733 zum Neuzeller Kloster gezählt. Kantopp oder Cantöpffe, so wurden die Weiher ebenfalls genannt, beziehen sich auf das altsorbische konothope bzw. konotop, was Pferdeschwemme bedeutet.[4] Die Dorche findet sich 1733 als türckel wasser, im Mittelhochdeutschen bezeichnet türkel einen blaugrauen Edelstein, vermutlich wurde die Farbe des Wassers so beschrieben.[5] Das Neuzeller Urmeßtischblatt von 1844 überliefert die Bezeichnung Kahntöpfe-Bach, später auch Kahntopfenfließ genannt.[6] Der Name Dorche scheint sich erst Ende des 19. Jahrhunderts eingebürgert zu haben, da bis dahin auch Grenzfließ oder Mühlenfließ in der Umgangssprache üblich waren.[7]

Einzelnachweise

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  1. Official Journal of the European Union (PDF-Datei; 1,29 MB) vom 7. Dezember 2004, L 382/38
  2. Erfassung von Orchideen im Naturpark Schlaubetal durch die Naturwacht 2004–2008. (PDF-Datei; 6,7 MB) S. 29, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 12. April 2020 (Umweltdaten Brandenburg 2008/09, Quelle: LUA 2009).@1@2Vorlage:Toter Link/lfu.brandenburg.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  3. Brandenburg Viewer
  4. Eisenhüttenstadt und seine Umgebung (= Werte unserer Heimat. Band 45). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1986, S. 154 ff.
  5. Klaus-Dieter Gansleweit: Untersuchungen zur Namenkunde und Siedlungsgeschichte der nordöstlichen Niederlausitz. Die Flur- und Ortsnamen im Bereich des früheren Stiftes Neuzelle, Deutsch-slawische Forschungen zur Namenkunde und Siedlungsgeschichte, Band 34, Akademie-Verlag 1982, S. 286
  6. Institut für sorbische Volksforschung (Hrsg.): Lětopis A,. Band 20/21. Domowina-Verlag, Bautzen 1973, S. 185 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Klaus-Dieter Gansleweit: Untersuchungen zur Namenkunde und Siedlungsgeschichte der nordöstlichen Niederlausitz. Die Flur- und Ortsnamen im Bereich des früheren Stiftes Neuzelle, Deutsch-slawische Forschungen zur Namenkunde und Siedlungsgeschichte, Band 34, Akademie-Verlag 1982, S. 154 ff, 178