„Zahlenwertgleichung“ – Versionsunterschied
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Eine '''Zahlenwertgleichung''' ist eine [[Gleichung]], in der Symbole für beobachtbare Größen, z. B. [[Physikalische Größe|physikalische]] oder finanztechnischen Größen, nur für die jeweilige [[Physikalische Größe#Zahlenwert und Einheit|Maßzahl]] stehen, nicht für die Kombination aus Maßzahl und [[Maßeinheit]], wie bei einer '''[[Größengleichung]]'''. Die für die Zahlenwertgleichung geltenden Maßeinheiten müssen bekannt sein. Fehlt diese Information, ergeben sich leicht völlig falsche Ergebnisse. |
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Liegen Größen in anderen Einheiten vor, müssen sie vor der Anwendung (Auswertung) der Zahlenwertgleichung auf die festgelegten Einheiten umgerechnet werden. Größengleichungen sind dagegen unabhängig von Einheiten gültig, indem bei jeder Auswertung ggf. nötige Umrechnungsfaktoren berücksichtigt werden. Werden Gleichungen in [[Quellcode]] implementiert, so verwischt der Unterschied. |
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⚫ | Die Nutzung von Zahlenwertgleichungen ist systematisch unbefriedigend, weshalb |
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Wurden zueinander in[[kohärente Einheit]]en festgelegt, so enthält die Zahlenwertgleichung den oder die nötigen Umrechnungsfaktor(en) als einen festen Zahlenfaktor. Ggf. enthält diese Zahl gleichzeitig die Faktoren der entsprechenden Größengleichung, z. B. [[Naturkonstante]]n. |
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⚫ | Im technischen und handwerklichen Bereich sind ''Zahlenwertgleichungen'' jedoch |
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⚫ | Die Nutzung von Zahlenwertgleichungen ist systematisch unbefriedigend, weshalb diese seit den 1930er Jahren als veraltet gelten, nicht mehr verwendet werden sollen und nach DIN 1313 sowie [[Internationales Größensystem|ISO 80000]]-1 auch als Zahlenwertgleichung gekennzeichnet sein müssen.<ref>Klaus H. Blankenburg ([[Informationstechnische Gesellschaft|ITG]]-Fachausschuss 9.1): [https://scdn.rohde-schwarz.com/ur/pws/dl_downloads/dl_common_library/dl_news_from_rs/magazin/RUSN158D.PDF ''Der korrekte Umgang mit Größen, Einheiten und Gleichungen (II).''] Neues von Rohde & Schwarz, Heft 158 (1998/II), S. 30.</ref> |
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== Unzulänglichkeiten == |
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Zahlenwertgleichungen sind allein nicht aussagekräftig, da stets die Zusatzinformation erforderlich ist, in welchen Einheiten bzw. Einheitengrößenordnungen die einzusetzenden Zahlenwerte vorliegen müssen. So können verschiedene Zahlenwertgleichungen einer Größengleichung existieren, die sich durch Zahlenfaktoren voneinander unterscheiden. Fehlt diese Information über die verwendeten Einheiten, ist eine Zahlenwertgleichung nutzlos und führt ggf. zu völlig falschen Ergebnissen. |
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Durch die Verwendung von Größengleichungen wird hingegen sichergestellt, dass es sich bei den enthaltenen Größen um [[Internationales Einheitensystem|SI-Einheiten]] bzw. kohärente SI-Einheiten handelt bzw. zumindest ''innerhalb'' der Formel selbst eindeutig beschrieben ist, welche Größen zu verwenden sind. |
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Somit werden durch den konsequenten Verzicht auf Zahlenwertgleichungen Missverständnisse und Fehlanwendungen vermieden. |
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== Beispiele == |
== Beispiele == |
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:<math>U \lbrack \mathrm{kV} \rbrack = 10^{-3} \cdot R \lbrack \Omega \rbrack \cdot I \lbrack \mathrm{A} \rbrack</math>. |
:<math>U \lbrack \mathrm{kV} \rbrack = 10^{-3} \cdot R \lbrack \Omega \rbrack \cdot I \lbrack \mathrm{A} \rbrack</math>. |
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Diese Schreibweise führt heute vielfach zu Missverständnissen, da heute die eckigen Klammern um das [[Formelzeichen]] geschrieben werden mit der Bedeutung „Einheit von …“. Laut DIN 1313 dürfen {{" |
Diese Schreibweise führt heute vielfach zu Missverständnissen, da heute die eckigen Klammern um das [[Formelzeichen]] geschrieben werden mit der Bedeutung „Einheit von …“. Laut DIN 1313 dürfen {{"|Text=eckige Klammern […] nicht um Einheitenzeichen gesetzt werden|Sprache=de}}.<ref>DIN 1313 Dezember 1998 – ''Größen.'' S. 5.</ref> In der veralteten Form der Zahlenwertgleichung wird jedoch die Einheit geklammert. |
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=== Mechanische Leistungsformel === |
=== Mechanische Leistungsformel === |
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In der ''technischen Mechanik'' sind die |
In der ''technischen Mechanik'' sind die Größen |
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* Leistung <math>P |
* Leistung <math>P</math> |
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* Drehzahl <math>n |
* Drehzahl <math>n</math> |
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* Drehmoment <math>M |
* Drehmoment <math>M</math> |
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: <math>M=\frac P{2\pi\ n}</math> |
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verknüpft. Sind zwei Werte bekannt, kann der dritte Wert hinreichend genau mit der ''Zahlenwertgleichung'' |
verknüpft. Sind zwei Werte bekannt, kann der dritte Wert hinreichend genau mit der ''Zahlenwertgleichung'' |
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:<math>\{M\} = \frac{ |
:<math>\{M\} = \frac{9549 \{P\}}{\{n\}} \qquad \text{mit} \qquad \{M\}\text{ in Nm, }\{P\}\text{ in kW, }\{n\}\mathrm{\ in\ min^{-1}}</math> |
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berechnet werden. Die |
berechnet werden. Die internationale Normung<ref>Deutsche Fassung als DIN EN ISO 80000-1:2013 ''Größen und Einheiten – Teil 1: Allgemeines.'' Kap. 6.3.</ref> fasst das zusammen zur Schreibweise |
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:<math>\{M\}_\mathrm{Nm} = \frac{ |
:<math>\{M\}_\mathrm{Nm} = \frac{9549 \cdot \{P\}_\mathrm{kW}}{\{n\}_\mathrm{min^{-1}}}</math> |
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dabei ist |
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: <math>\{M\}_\mathrm{Nm} =\frac M\mathrm{Nm}</math> usw. |
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* Für die Leistung <math>P</math> ergibt sich umgestellt |
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:<math>\{P\} = \frac {\{M\} \cdot \{n\}} {9550} \qquad \text{mit} \qquad \{M\}\text{ in Nm, }\{P\}\text{ in kW, }\{n\}\mathrm{\ in\ min^{-1}}</math> |
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== Zugeschnittene Größengleichung == |
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* Die Drehzahl <math>n</math> ermittelt sich aus |
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:<math>\{n\} = \frac {9550 \cdot \{P\}} {\{M\}} \qquad \text{mit} \qquad \{M\}\text{ in Nm, }\{P\}\text{ in kW, }\{n\}\mathrm{\ in\ min^{-1}}</math> |
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;Herleitung |
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Der gerundete Zahlenwert 9550 ist lediglich eine leicht zu merkende Konstante für die Berechnung. Die Umrechnungen der in der technischen Praxis üblichen Einheiten auf die [[SI-Einheit]]en entfallen. |
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:<math>\frac 1{2\pi} =\frac{60\,\mathrm{\frac s{min}}\cdot 1000\,\mathrm{\frac W{kW}}}{2\,\cdot \pi} =\frac{30\,000}\pi\ \mathrm{min}^{-1}\,\mathrm{\frac {Nm}{kW}}</math> |
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Die vereinbarten Einheiten werden dann in Zahlenwertgleichungen weggelassen. |
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Die [[Messabweichung#Relative Messabweichung|Abweichung]] des Näherungswertes <math>9550</math> vom exakten Wert <math>\tfrac{30\,000}\pi</math> beträgt nur 0,007 %. |
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== Größengleichungen == |
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Die Größengleichung der oben genannten Zahlenwertgleichung sieht wie folgt aus: |
Die Größengleichung der oben genannten Zahlenwertgleichung sieht wie folgt aus: |
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(sprich: Die Spannung ''U'' ist der Zahlenwert von ''U'' mal die Einheit von ''U'') |
(sprich: Die Spannung ''U'' ist der Zahlenwert von ''U'' mal die Einheit von ''U'') |
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Zu beachten: es steht das Formelzeichen in der eckigen Klammer, nicht die Einheit selbst, da das Formelzeichen in eckigen Klammern die Einheit selbst darstellt, also [U] = V |
Zu beachten: es steht das Formelzeichen in der eckigen Klammer, nicht die Einheit selbst, da das Formelzeichen in eckigen Klammern die Einheit selbst darstellt, also [U] = V. |
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Obige Gleichung nach dem Zahlenwert aufgelöst ergibt: |
Obige Gleichung nach dem Zahlenwert aufgelöst ergibt: |
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:<math>\left\{ U \right\} = \left\{ R \right\} \cdot \left\{ I \right\}</math> |
:<math>\left\{ U \right\} = \left\{ R \right\} \cdot \left\{ I \right\}</math> |
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also eine Gleichung, die nur aus Zahlen besteht |
also eine Gleichung, die nur aus Zahlen besteht. |
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Diese Gleichung führt aber nur dann zu einem richtigen Ergebnis, wenn zuvor, wie bereits oben angedeutet, mit den zugehörigen Einheiten gerechnet wurde. |
Diese Gleichung führt aber nur dann zu einem richtigen Ergebnis, wenn zuvor, wie bereits oben angedeutet, mit den zugehörigen Einheiten gerechnet wurde. |
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Es wird jeweils ein [[Quotient]] aus der Größe und der gewünschten Einheit geschrieben. Diese Darstellung kann daher so gelesen werden, wie Benutzer der Zahlenwertgleichungen es gewohnt sind. Sie ist aber nach den heute üblichen Konventionen gültig und verständlich. |
Es wird jeweils ein [[Quotient]] aus der Größe und der gewünschten Einheit geschrieben. Diese Darstellung kann daher so gelesen werden, wie Benutzer der Zahlenwertgleichungen es gewohnt sind. Sie ist aber nach den heute üblichen Konventionen gültig und verständlich. |
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* {{Internetquelle |autor=Wolfgang Kessel |url=https://www.tugraz.at/fileadmin/user_upload/Institute/IEP/Thermophysics_Group/Files/Groessen_Theorie.PDF#page=54 |titel=Einführung in die Messtechnik – Größen und Einheiten |hrsg=[[Technische Universität Graz|TU Graz]] / [[Physikalisch-Technische Bundesanstalt|PTB Braunschweig]] |datum=2004-11-02 |seiten=54 |sprache=de |format=PDF; 1,1 MB | abruf=2024-01-20}} |
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== Einzelnachweise == |
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[[Kategorie:Ingenieurwissenschaft]] |
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Aktuelle Version vom 3. Juli 2024, 08:46 Uhr
Eine Zahlenwertgleichung ist eine Gleichung, in der Symbole für beobachtbare Größen, z. B. physikalische oder finanztechnischen Größen, nur für die jeweilige Maßzahl stehen, nicht für die Kombination aus Maßzahl und Maßeinheit, wie bei einer Größengleichung. Die für die Zahlenwertgleichung geltenden Maßeinheiten müssen bekannt sein. Fehlt diese Information, ergeben sich leicht völlig falsche Ergebnisse.
Liegen Größen in anderen Einheiten vor, müssen sie vor der Anwendung (Auswertung) der Zahlenwertgleichung auf die festgelegten Einheiten umgerechnet werden. Größengleichungen sind dagegen unabhängig von Einheiten gültig, indem bei jeder Auswertung ggf. nötige Umrechnungsfaktoren berücksichtigt werden. Werden Gleichungen in Quellcode implementiert, so verwischt der Unterschied.
Wurden zueinander inkohärente Einheiten festgelegt, so enthält die Zahlenwertgleichung den oder die nötigen Umrechnungsfaktor(en) als einen festen Zahlenfaktor. Ggf. enthält diese Zahl gleichzeitig die Faktoren der entsprechenden Größengleichung, z. B. Naturkonstanten.
Die Nutzung von Zahlenwertgleichungen ist systematisch unbefriedigend, weshalb diese seit den 1930er Jahren als veraltet gelten, nicht mehr verwendet werden sollen und nach DIN 1313 sowie ISO 80000-1 auch als Zahlenwertgleichung gekennzeichnet sein müssen.[1]
Im technischen und handwerklichen Bereich sind Zahlenwertgleichungen jedoch weit verbreitet, da bei einheitlicher Wahl der Maßeinheiten mühsame und fehlerträchtige Einheitenumrechnungen entfallen.
Die Bezeichnungen „Zahlenwertgleichung“, „Größengleichung“ und „zugeschnittene Größengleichung“ gehen auf Julius Wallot zurück und werden in der Norm DIN 1313 „Größen“ (Erstausgabe 1931: „Schreibweise physikalischer Gleichungen“) behandelt.
Beispiele
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ohmsches Gesetz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Beispielsweise lautet die aus dem ohmschen Gesetz folgende Gleichung in Zahlenwertschreibweise:[2]
Wenn Missverständnisse ausgeschlossen sind, kann aus Gründen der Übersichtlichkeit für die Zahlenwerte {G} einer Größe G einfach G geschrieben werden. Daraus folgt folgende alternative Zahlenwertschreibweise für das ohmsche Gesetz:
Früher existierte noch eine andere Schreibweise, bei der die Einheiten in eckigen Klammern gesetzt wurden.
- .
Diese Schreibweise führt heute vielfach zu Missverständnissen, da heute die eckigen Klammern um das Formelzeichen geschrieben werden mit der Bedeutung „Einheit von …“. Laut DIN 1313 dürfen „eckige Klammern […] nicht um Einheitenzeichen gesetzt werden“.[3] In der veralteten Form der Zahlenwertgleichung wird jedoch die Einheit geklammert.
Mechanische Leistungsformel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der technischen Mechanik sind die Größen
- Leistung
- Drehzahl
- Drehmoment
über die Gleichung
verknüpft. Sind zwei Werte bekannt, kann der dritte Wert hinreichend genau mit der Zahlenwertgleichung
berechnet werden. Die internationale Normung[4] fasst das zusammen zur Schreibweise
dabei ist
- usw.
Der Zahlenwert 9549 beinhaltet den Faktor die Umrechnung von Minute in Sekunde, Kilowatt in Watt und einen Rundungsfehler von 0,003 %.
Zugeschnittene Größengleichung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Größengleichung der oben genannten Zahlenwertgleichung sieht wie folgt aus:
Möchte man diese Gleichung nur mit Zahlenwerten aufbauen, kann die zugeschnittene Größengleichung verwendet werden, in der die physikalischen Größen durch ihre Einheiten geteilt werden:
Dies folgt aus der Schreibweise einer physikalischen Größe:
(sprich: Die Spannung U ist der Zahlenwert von U mal die Einheit von U)
Zu beachten: es steht das Formelzeichen in der eckigen Klammer, nicht die Einheit selbst, da das Formelzeichen in eckigen Klammern die Einheit selbst darstellt, also [U] = V.
Obige Gleichung nach dem Zahlenwert aufgelöst ergibt:
Daraus folgt direkt die Zahlenwertgleichung in heutiger Form:
also eine Gleichung, die nur aus Zahlen besteht.
Diese Gleichung führt aber nur dann zu einem richtigen Ergebnis, wenn zuvor, wie bereits oben angedeutet, mit den zugehörigen Einheiten gerechnet wurde.
Die oben zuerst angeführte Gleichung sieht demnach als zugeschnittene Größengleichung folgendermaßen aus:
- .
Es wird jeweils ein Quotient aus der Größe und der gewünschten Einheit geschrieben. Diese Darstellung kann daher so gelesen werden, wie Benutzer der Zahlenwertgleichungen es gewohnt sind. Sie ist aber nach den heute üblichen Konventionen gültig und verständlich.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wolfgang Kessel: Einführung in die Messtechnik – Größen und Einheiten. (PDF; 1,1 MB) TU Graz / PTB Braunschweig, 2. November 2004, S. 54, abgerufen am 20. Januar 2024.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Klaus H. Blankenburg (ITG-Fachausschuss 9.1): Der korrekte Umgang mit Größen, Einheiten und Gleichungen (II). Neues von Rohde & Schwarz, Heft 158 (1998/II), S. 30.
- ↑ DIN 1313 Dezember 1998 – Größen. S. 13.
- ↑ DIN 1313 Dezember 1998 – Größen. S. 5.
- ↑ Deutsche Fassung als DIN EN ISO 80000-1:2013 Größen und Einheiten – Teil 1: Allgemeines. Kap. 6.3.