„Bad Arolsen“ – Versionsunterschied

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'''Bad Arolsen''' (bis 1997 '''''Arolsen''''') ist eine [[Kleinstadt]] im [[Nordhessen|nordhessischen]] [[Landkreis Waldeck-Frankenberg]].
'''Bad Arolsen''' (bis 1997 und heute umgangssprachlich ''Arolsen'') ist eine [[Kleinstadt]] im [[Nordhessen|nordhessischen]] [[Landkreis Waldeck-Frankenberg]].


Die Stadt war von 1655 bis 1918 [[Residenzstadt]] der Grafen und Fürsten von [[Waldeck]]-Pyrmont und danach bis 1929 Hauptstadt des [[Waldeck|Freistaates Waldeck]], bevor dieser seine Selbstständigkeit durch den Anschluss an [[Preußen]] verlor. Der Ortsname ist erstmals im Jahre 1131 mit der Gründung des [[Augustinerinnen]]-Stift [[Kloster Aroldessen|Aroldessen]] genannt. In manchen der zur Stadt Arolsen 1974 eingemeindeten Dörfer wird zum Teil noch das aussterbende [[Niederdeutsche Sprache|niederdeutsche]] [[Waldecker Platt]] gesprochen.<ref>''Hessenzeitreise'' von [[Jens Kölker]], Sendung im HR-Fernsehen vom 18. Januar 2011</ref>
Die Stadt war von 1655 bis 1918 [[Residenzstadt]] der Grafen und Fürsten von [[Waldeck]]-Pyrmont und danach bis 1929 Hauptstadt des [[Waldeck|Freistaates Waldeck]], bevor dieser seine Selbständigkeit durch den Anschluss an [[Preußen]] verlor. Der Ortsname ist erstmals im Jahre 1131 mit der Gründung des [[Augustinerinnen]]-Stift [[Kloster Aroldessen|Aroldessen]] genannt. In manchen der zur Stadt Arolsen 1974 eingemeindeten Dörfer wird zum Teil noch das aussterbende [[Niederdeutsche Sprache|niederdeutsche]] [[Waldecker Platt]] gesprochen.<ref>''Hessenzeitreise'' von [[Jens Kölker]], Sendung im HR-Fernsehen vom 18. Januar 2011.</ref>


== Geografie ==
== Geografie ==
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== Geschichte ==
== Geschichte ==
=== Von der Gründung bis zur Reformation ===
=== Von der Gründung bis zur Reformation ===
Der Ortsname wurde erstmals im Jahr 1131 verschriftlicht, als [[Itter (Adelsgeschlecht)|Gepa von Itter]] und ihre drei Töchter Lutrud, Mechthild und Bertha das [[Augustiner-Chorherren|Augustiner-Chorfrauenstift]] [[Kloster Aroldessen|Aroldessen]] gründeten. Dieses Kloster war auch die Wiege des [[Hofbrauhaus Heinrich Brüne|Hofbrauhauses Heinrich Brüne]]. Die Siedlung Arolsen bestand bereits vorher und diente zur Gründungsausstattung des Klosters. Es kann *Haroldeshusen (‚Gehöft des Harold‘) zugrundeliegen.<ref>{{Literatur |Titel=Deutsches Ortsnamenbuch |Herausgeber=Manfred Niemeyer |Verlag=De Gruyter |Ort=Berlin |Datum=2012 |ISBN=978-3-11-018908-7 |Seiten=39}}</ref>
Der Ortsname wurde erstmals im Jahr 1131 verschriftlicht, als [[Itter (Adelsgeschlecht)|Gepa von Itter]] und ihre drei Töchter Lutrud, Mechthild und Bertha das [[Augustiner-Chorherren|Augustiner-Chorfrauenstift]] [[Kloster Aroldessen|Aroldessen]] gründeten. Dieses Kloster war auch die Wiege des [[Hofbrauhaus Heinrich Brüne|Hofbrauhauses Heinrich Brüne]]. Die Siedlung Arolsen bestand bereits vorher und diente zur Gründungsausstattung des Klosters. Es kann *Haroldeshusen (‚Gehöft des Harold‘) zugrunde liegen.<ref>{{Literatur |Hrsg=Manfred Niemeyer |Titel=Deutsches Ortsnamenbuch |Verlag=De Gruyter |Ort=Berlin |Datum=2012 |ISBN=978-3-11-018908-7 |Seiten=39}}</ref>


Der Sohn Lutruds, Graf [[Volkwin II. (Schwalenberg)|Volkwin&nbsp;II. von Schwalenberg]], Begründer des Grafengeschlechts von [[Waldeck]], übernahm im Jahre 1155 die [[Vogt]]ei des Klosters. Die Einrichtung blieb danach weitere 338 Jahre im Besitz des Grafenhauses, bis Graf [[Otto IV. (Waldeck)|Otto&nbsp;IV. von Waldeck]] das Stift an die [[Antoniter-Orden|Antonitermönche]] von [[Antoniterkloster Grünberg|Grünberg (Hessen)]] abgab, was zum schnellen Aufschwung des Klosters führte. Bereits 1181 übertraf das Kloster mit Gütern in 20 benachbarten Orten durch seinen Besitzumfang alle anderen Waldecker Klöster mit Ausnahme von [[Flechtdorf]].<ref>''[[Handbuch der historischen Stätten]] Deutschlands: Hessen.'' 3. überarbeitete Aufl., S. 15.</ref>
Der Sohn Lutruds, Graf [[Volkwin II. (Schwalenberg)|Volkwin&nbsp;II. von Schwalenberg]], Begründer des Grafengeschlechts von [[Waldeck]], übernahm im Jahre 1155 die [[Vogt]]ei des Klosters. Die Einrichtung blieb danach weitere 338 Jahre im Besitz des Grafenhauses, bis Graf [[Otto IV. (Waldeck)|Otto&nbsp;IV. von Waldeck]] das Stift an die [[Antoniter-Orden|Antonitermönche]] von [[Antoniterkloster Grünberg|Grünberg (Hessen)]] abgab, was zum schnellen Aufschwung des Klosters führte. Bereits 1181 übertraf das Kloster mit Gütern in 20 benachbarten Orten durch seinen Besitzumfang alle anderen Waldecker Klöster mit Ausnahme von [[Flechtdorf]].<ref>''[[Handbuch der historischen Stätten]] Deutschlands: Hessen.'' 3. überarbeitete Aufl., S. 15.</ref>
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{{Hauptartikel|Stadtkirche (Arolsen)}}
{{Hauptartikel|Stadtkirche (Arolsen)}}


Der [[Klassizismus|klassizistische]] Bildhauer [[Christian Daniel Rauch]], ein Mitbegründer der Berliner Bildhauerschule, wurde 1777 im Hoppenhof in Arolsen geboren. 1787 wurde das Palais [[Neues Schloss (Bad Arolsen)|Neues Schloss]] als [[Wittumspalais]] der [[Christiane Henriette von Pfalz-Zweibrücken|Fürstin Christiane]] fertiggestellt und die Stadtkirche vollendet. Arolsen erhielt im Jahre 1803 weitere Privilegien zum Abhalten von Märkten. Der August-Markt entwickelte sich im Verlauf der Zeit zum heutigen großen Kram- und Viehmarkt.
Der [[Klassizismus|klassizistische]] Bildhauer [[Christian Daniel Rauch]], ein Mitbegründer der Berliner Bildhauerschule, wurde 1777 im Hoppenhof in Arolsen geboren. 1787 wurde das Palais [[Neues Schloss (Bad Arolsen)|Neues Schloss]] als Wittumspalais der [[Christiane Henriette von Pfalz-Zweibrücken|Fürstin Christiane]] fertiggestellt und die Stadtkirche vollendet. Arolsen erhielt im Jahre 1803 weitere Privilegien zum Abhalten von Märkten. Der August-Markt entwickelte sich im Verlauf der Zeit zum heutigen großen Kram- und Viehmarkt.


Söhne der Stadt Arolsen waren [[Wilhelm von Kaulbach|Wilhelm Kaulbach]] (*&nbsp;1804, später von Kaulbach), bekannt als Maler und Akademiedirektor in [[München]], und [[Friedrich Kaulbach (Maler)|Friedrich Kaulbach]] (1822–1903), der ebenfalls Maler und später Professor an der [[Technische Universität Hannover|Technischen Universität Hannover]] wurde.
Söhne der Stadt Arolsen waren [[Wilhelm von Kaulbach|Wilhelm Kaulbach]] (*&nbsp;1804, später von Kaulbach), bekannt als Maler und Akademiedirektor in [[München]], und [[Friedrich Kaulbach (Maler)|Friedrich Kaulbach]] (1822–1903), der ebenfalls Maler und später Professor an der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Technischen Universität Hannover]] wurde.


=== Vom Regierungssitz 1849 bis zum Ende des Ersten Weltkriegs ===
=== Vom Regierungssitz 1849 bis zum Ende des Ersten Weltkriegs ===
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Das Fürstentum Waldeck verlor 1868 durch einen [[Akzession (Völkerrecht)|Akzessionsvertrag]] einen Teil seiner [[Hoheit (Staatsrecht)|Hoheitsrechte]] an Preußen.
Das Fürstentum Waldeck verlor 1868 durch einen [[Akzession (Völkerrecht)|Akzessionsvertrag]] einen Teil seiner [[Hoheit (Staatsrecht)|Hoheitsrechte]] an Preußen.


==== {{Anker|Garnison I}}Garnisonsstadt ====
==== {{Anker|Garnison I}} Garnisonsstadt ====
[[Datei:Bad Arolsen-Gedenkstein-1-3777.jpg|mini|hochkant|Gedenkstein „Bataillon Waldeck“ (1681 bis 1931) an der ehem. Kaserne]]
[[Datei:Bad Arolsen-Gedenkstein-1-3777.jpg|mini|hochkant|Gedenkstein „Bataillon Waldeck“ (1681 bis 1931) an der ehem. Kaserne]]
[[Datei:Bad Arolsen-Gedenkstein-2-3780.jpg|mini|„Gedenkstein Bataillon“ Waldeck an der ehem. Kaserne]]
[[Datei:Bad Arolsen-Gedenkstein-2-3780.jpg|mini|„Gedenkstein Bataillon“ Waldeck an der ehem. Kaserne]]
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Das Ende des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] und der Untergang des [[Deutsches Kaiserreich|Kaiserreichs]] hatte 1918 weitreichende Auswirkungen auf die Form der bisherigen waldeckischen Regierung. Das Haus des Fürsten Friedrich von Waldeck verlor wie alle Fürstenhäuser sämtliche Ämter und Würden, das Fürstentum Waldeck wurde zum [[Freistaat (Republik)|Freistaat]]. Die seit 1871 bestehende Garnison wurde geschlossen. Bei einer [[Volksabstimmung (Deutschland)|Volksabstimmung]] am 30. November 1921 wurde der [[Kreis Pyrmont]] abgetrennt, im Rahmen eines [[Staatsvertrag]]s mit Preußen der preußischen Provinz Hannover zugeordnet und mit dem Landkreis Hameln zum [[Landkreis Hameln-Pyrmont]] vereinigt. Als Preußen den [[Akzession (Völkerrecht)|Akzessionsvertrag]] fünf Jahre später kündigte, führte dies zu großen Finanzproblemen im verbliebenen Teil Waldecks. Im Jahre 1929 verlor der Freistaat Waldeck mit seiner Eingliederung in die preußische Provinz [[Hessen-Nassau]] seine Eigenständigkeit.
Das Ende des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] und der Untergang des [[Deutsches Kaiserreich|Kaiserreichs]] hatte 1918 weitreichende Auswirkungen auf die Form der bisherigen waldeckischen Regierung. Das Haus des Fürsten Friedrich von Waldeck verlor wie alle Fürstenhäuser sämtliche Ämter und Würden, das Fürstentum Waldeck wurde zum [[Freistaat (Republik)|Freistaat]]. Die seit 1871 bestehende Garnison wurde geschlossen. Bei einer [[Volksabstimmung (Deutschland)|Volksabstimmung]] am 30. November 1921 wurde der [[Kreis Pyrmont]] abgetrennt, im Rahmen eines [[Staatsvertrag]]s mit Preußen der preußischen Provinz Hannover zugeordnet und mit dem Landkreis Hameln zum [[Landkreis Hameln-Pyrmont]] vereinigt. Als Preußen den [[Akzession (Völkerrecht)|Akzessionsvertrag]] fünf Jahre später kündigte, führte dies zu großen Finanzproblemen im verbliebenen Teil Waldecks. Im Jahre 1929 verlor der Freistaat Waldeck mit seiner Eingliederung in die preußische Provinz [[Hessen-Nassau]] seine Eigenständigkeit.


Arolsen galt schon vor 1933 als Hochburg der [[Schutzstaffel|SS]]. Unmittelbar nach der [[Machtergreifung|Machtübertragung]] an [[Adolf Hitler|Hitler]] zog ein Kommando der [[Sturmabteilung|SA]]-[[Hilfspolizei]] in ein Gebäude der Polizeiverwaltung Arolsen. Seit dem Frühjahr 1935 war Arolsen erneut Garnisonsstadt. In die Kasernen an der Großen Allee zog das 2. Regiment der [[SS-Verfügungstruppe]] „Germania“ ein. Im Dezember 1935 kam die Dienststelle des neu geschaffenen SS-Oberabschnitts Fulda-Werra unter [[Josias zu Waldeck und Pyrmont|Josias Erbprinz zu Waldeck und Pyrmont]] in das Neue Schloss.<ref>Ursula Krause-Schmitt, Jutta von Freyberg, Gottfried Wehe (Red.): ''Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933–1945''. Bd. 1/2: Hessen II. Regierungsbezirke Gießen und Kassel. Frankfurt am Main 1996, S. 209f.</ref> Die Kasernen dienten in der Folgezeit auch als [[Sturmabteilung|SA]]-Sportschule, [[SS-Verfügungstruppe#SS-Standarte 2 „Germania“|SS]]-Führerschule und bis zum Ende des Krieges als Unterkunft für [[Wehrmacht]]s-Ersatzeinheiten. Hier wurde der spätere Schauspieler [[Horst Tappert]] an der [[Flak]] ausgebildet, der „in den Truppenteilen SS-Flak-Ersatzabteilung Arolsen und 14./SS Panzergrenadierregiment 1 ‚Totenkopf‘“ diente.<ref>[https://www.focus.de/panorama/boulevard/tappert-kam-oft-zu-kameradschaftstreffen-derricks-ss-kiste-mit-nazi-habseligkeiten-gefunden_id_3099380.html „Derricks“ SS-Kiste mit Nazi-Habseligkeiten gefunden], [[Focus]], 29. November 2021</ref>
Arolsen galt schon vor 1933 als Hochburg der [[Schutzstaffel|SS]]. Unmittelbar nach der [[Machtergreifung|Machtübertragung]] an [[Adolf Hitler|Hitler]] zog ein Kommando der [[Sturmabteilung|SA]]-[[Hilfspolizei]] in ein Gebäude der Polizeiverwaltung Arolsen. Seit dem Frühjahr 1935 war Arolsen erneut Garnisonsstadt. In die Kasernen an der Großen Allee zog das 2. Regiment der [[SS-Verfügungstruppe]] „Germania“ ein. Im Dezember 1935 kam die Dienststelle des neu geschaffenen SS-Oberabschnitts Fulda-Werra unter [[Josias zu Waldeck und Pyrmont|Josias Erbprinz zu Waldeck und Pyrmont]] in das Neue Schloss.<ref>Ursula Krause-Schmitt, Jutta von Freyberg, Gottfried Wehe (Red.): ''Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933–1945.'' Band 1/2: Hessen II. Regierungsbezirke Gießen und Kassel. Frankfurt am Main 1996, S. 209&nbsp;f.</ref> Die Kasernen dienten in der Folgezeit auch als [[Sturmabteilung|SA]]-Sportschule, [[SS-Verfügungstruppe#SS-Standarte 2 „Germania“|SS]]-Führerschule und bis zum Ende des Krieges als Unterkunft für [[Wehrmacht]]s-Ersatzeinheiten. Hier wurde der spätere Schauspieler [[Horst Tappert]] an der [[Flak]] ausgebildet, der „in den Truppenteilen SS-Flak-Ersatzabteilung Arolsen und 14./SS Panzergrenadierregiment 1 ‚Totenkopf‘“ diente.<ref>[https://www.focus.de/panorama/boulevard/tappert-kam-oft-zu-kameradschaftstreffen-derricks-ss-kiste-mit-nazi-habseligkeiten-gefunden_id_3099380.html „Derricks“ SS-Kiste mit Nazi-Habseligkeiten gefunden], [[Focus]], 29. November 2021</ref> In Arolsen wurde unter den Augen von NSDAP-Ortsgruppenleiter ''Waldemar von Schoeler'' und [[SS-Obergruppenführer]] [[Josias zu Waldeck und Pyrmont]] am Vorabend der [[Novemberpogrome 1938]] ausgetestet, wie die Öffentlichkeit auf tätliche Übergriffe gegen Juden reagieren würde.<ref>Youtube, Daisy und Ruth Scherler-Mayer (englisch): [https://www.youtube.com/watch?v=7ebg0P1BGGY Arolsen - "Nazi in the Closet" 2003-12-05 (Work in progress)] mit Darstellung der Rolle von ''Waldemar von Schoeler'' und ''Josias zu Waldeck und Pyrmont'' am Vorabend der Pogrome</ref>


=== KZ Buchenwald – Außenlager Arolsen ===
=== KZ Buchenwald – Außenlager Arolsen ===
Im Herbst 1943 wurde ein Teil der [[SS-Verwaltungsschule Dachau]] in die damalige SS-Kaserne nach Arolsen verlegt. Am 14. November 1943, kurz vor der Eröffnung, wurden 34 Häftlinge für die Umbauarbeiten aus dem [[KZ Buchenwald]] unter dem Decknamen „Arthur“ nach Arolsen gebracht. Weitere 26&nbsp;Häftlinge aus dem [[KZ Dachau]] brachte das SS-Lehrpersonal mit. Im Herbst 1944 waren dort insgesamt 123&nbsp;Häftlinge mit Umbauarbeiten und als Dienstpersonal beschäftigt. Es handelte sich überwiegend um Handwerker aus Deutschland, Belgien, Frankreich, Italien, Jugoslawien, Litauen, Luxemburg, Polen, den Niederlanden, Russland, der Tschechoslowakei, der Ukraine und Ungarn.<ref>{{Toter Link|date=2018-03 |url=https://web.archive.org/web/20070927001907/http://www.keom.de/denkmal/karte/index_lager.html# |text= KZ Buchenwald Außenlager Arolsen auf keom.de}}</ref><ref>[http://books.google.de/books?id=qt9U0G0Z3mUC&pg=PA367&lpg=PA367&dq=Außenlager+Arolsen&source=web&ots=AZbfHfbmRw&sig=WtVdz2dGYDDyIo92CUoEV-rJq-w&hl=de&sa=X&oi=book_result&resnum=5&ct=result#PPA374,M1 Wolfgang Benz, Barbara Distel, Angelika Königseder: ''Der Ort des Terrors'', S.&nbsp;367]</ref>
Im Herbst 1943 wurde ein Teil der [[SS-Verwaltungsschule Dachau]] in die damalige SS-Kaserne nach Arolsen verlegt. Am 14. November 1943, kurz vor der Eröffnung, wurden 34 Häftlinge für die Umbauarbeiten aus dem [[KZ Buchenwald]] unter dem Decknamen „Arthur“ nach Arolsen gebracht. Weitere 26&nbsp;Häftlinge aus dem [[KZ Dachau]] brachte das SS-Lehrpersonal mit. Im Herbst 1944 waren dort insgesamt 123&nbsp;Häftlinge mit Umbauarbeiten und als Dienstpersonal beschäftigt. Es handelte sich überwiegend um Handwerker aus Deutschland, Belgien, Frankreich, Italien, Jugoslawien, Litauen, Luxemburg, Polen, den Niederlanden, Russland, der Tschechoslowakei, der Ukraine und Ungarn.<ref>{{Toter Link |date=2018-03 |url=https://web.archive.org/web/20070927001907/http://www.keom.de/denkmal/karte/index_lager.html# |text=KZ Buchenwald Außenlager Arolsen auf keom.de}}</ref><ref>[http://books.google.de/books?id=qt9U0G0Z3mUC&pg=PA367&lpg=PA367&dq=Außenlager+Arolsen&source=web&ots=AZbfHfbmRw&sig=WtVdz2dGYDDyIo92CUoEV-rJq-w&hl=de&sa=X&oi=book_result&resnum=5&ct=result#PPA374,M1 Wolfgang Benz, Barbara Distel, Angelika Königseder: ''Der Ort des Terrors'', S.&nbsp;367]</ref>


Die [[Schulen der SS, des SD und der Sicherheitspolizei#SS-Führerschule des Wirtschafts-Verwaltungsdienstes|SS-Führerschule]] und SS-Bekleidungskammer hatten unter den [[KZ-Außenlager|Außenlagern]] eine Sonderstellung, da sie direkt dem [[SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt]] (SS-WVHA) in Berlin unterstellt waren.
Die [[Schulen der SS, des SD und der Sicherheitspolizei#SS-Führerschule des Wirtschafts-Verwaltungsdienstes|SS-Führerschule]] und SS-Bekleidungskammer hatten unter den [[KZ-Außenlager|Außenlagern]] eine Sonderstellung, da sie direkt dem [[SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt]] (SS-WVHA) in Berlin unterstellt waren.
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Die Stadt Arolsen blieb in der Zeit des Zweiten Weltkriegs weitgehend von Zerstörungen verschont; der Einmarsch US-amerikanischer Truppen Ende März/Anfang April 1945 verlief ohne größere Kampfhandlungen.
Die Stadt Arolsen blieb in der Zeit des Zweiten Weltkriegs weitgehend von Zerstörungen verschont; der Einmarsch US-amerikanischer Truppen Ende März/Anfang April 1945 verlief ohne größere Kampfhandlungen.


Auf Betreiben der Vereinten Nationen wurde 1946 in Arolsen der [[Internationaler Suchdienst|Internationale Suchdienst]] (ITS) eingerichtet, um die Schicksale der Vermissten, Gefangenen und Verschleppten aus der Zeit der [[Nationalsozialismus|NS]]-Herrschaft und des Zweiten Weltkriegs aufzuklären.<ref>[https://www.welt.de/kultur/article117547271/25-Kilometer-Akten-Millionen-von-Schicksalen.html 25 Kilometer Akten – Millionen von Schicksalen], Eckhard Fuhr, Die Welt, 28. Juni 2013</ref> Parallel dazu richteten die Alliierten 1946 ein bis 1951 bestehendes [[DP-Lager]] ein. Sein Zweck war die Unterbringung von Displaced Persons, die ab 1946 für die [[UNRRA]] und das ''Central Tracing Bureau'' (CTB) arbeiteten, dem Vorläufer des ITS und der heutigen [[#ITS-AA|Arolsen Archives]].<ref name="Panek-Wartezeit">Isabel Panek: ''Zwischen Wartezeit und Neuanfang''</ref>{{Rp|S. 27}} Aufgrund ihrer Sprachkenntnisse arbeiteten die DPs in nahezu allen Bereichen des CTB/ITS, so vor allem in der Dokumenten- und Suchabteilung. Sie übernahmen Schreib- und Übersetzungsaufgaben, waren aber auch im Küchen- und Fahrdienste eingesetzt.<ref name="Panek-Wartezeit" />{{Rp|S. 28}} Das Arolsener DP-Camp verteilte sich über mehrere Standorte, für die mehrere Oberbegriffe im Umlauf waren: DP-Camp Arolsen Nr. 511, DP-Labor Camp und ab Juli 1948 K-181 I.T.S. Employees Camp.<ref>Isabel Panek: ''Zwischen Wartezeit und Neuanfang'', S. 36. Für eine ausführliche Beschreibung der einzelnen Standorte siehe dort auch das Kapitel ''Standorte des DP-Camps in Arolsen'', S. 37 ff., in dem Panek auf deren Verwendung während der NS-Zeit eingeht.</ref>
Auf Betreiben der Vereinten Nationen wurde 1946 in Arolsen der [[Internationaler Suchdienst|Internationale Suchdienst]] (ITS) eingerichtet, um die Schicksale der Vermissten, Gefangenen und Verschleppten aus der Zeit der [[Nationalsozialismus|NS]]-Herrschaft und des Zweiten Weltkriegs aufzuklären.<ref>[https://www.welt.de/kultur/article117547271/25-Kilometer-Akten-Millionen-von-Schicksalen.html 25 Kilometer Akten – Millionen von Schicksalen], Eckhard Fuhr, Die Welt, 28. Juni 2013</ref> Parallel dazu richteten die Alliierten 1946 ein bis 1951 bestehendes [[DP-Lager]] ein. Sein Zweck war die Unterbringung von Displaced Persons, die ab 1946 für die [[UNRRA]] und das ''Central Tracing Bureau'' (CTB) arbeiteten, dem Vorläufer des ITS und der heutigen [[#ITS-AA|Arolsen Archives]].<ref name="Panek-Wartezeit">Isabel Panek: ''Zwischen Wartezeit und Neuanfang''</ref>{{rp|S. 27}} Aufgrund ihrer Sprachkenntnisse arbeiteten die DPs in nahezu allen Bereichen des CTB/ITS, so vor allem in der Dokumenten- und Suchabteilung. Sie übernahmen Schreib- und Übersetzungsaufgaben, waren aber auch im Küchen- und Fahrdienste eingesetzt.<ref name="Panek-Wartezeit" />{{rp|S. 28}} Das Arolsener DP-Camp verteilte sich über mehrere Standorte, für die mehrere Oberbegriffe im Umlauf waren: DP-Camp Arolsen Nr. 511, DP-Labor Camp und ab Juli 1948 K-181 I.T.S. Employees Camp.<ref>Isabel Panek: ''Zwischen Wartezeit und Neuanfang'', S. 36. Für eine ausführliche Beschreibung der einzelnen Standorte siehe dort auch das Kapitel ''Standorte des DP-Camps in Arolsen'', S. 37 ff., in dem Panek auf deren Verwendung während der NS-Zeit eingeht.</ref>


In Arolsen befand sich außerdem von März 1947 bis Ende Juli 1949 ein für den Raum Frankfurt zentrales ''Vocational Training Center'' (VTC), das Berufsbildungskurse für DPs anbot. Die Kurse waren vor allem für DPs gedacht, die nicht mehr in ihre Herkunftsländer zurückkehren wollten oder konnten und sich auf eine Emigration außerhalb Deutschlands vorbereiten wollten. Das VTC in der Trägerschaft der [[Internationale Flüchtlingsorganisation|IRO]] bot berufskundliche Kurse an und sollte auf die Ausreise und das Leben in einem neuen Land vorbereiten. In den mehrwöchigen Kursen besuchten die DPs Sprachkurse oder erlernten handwerkliche Grundkenntnisse als Schreiner, Schlosser, Schweißer oder Schneider. Während des Bestehens des VTC in Arolsen besuchten zeitweise mehr als 700 DPs die Lehrgänge; ein Teil der Teilnehmer an diesen Kursen wechselte in den Dienst des ITS.<ref name="Panek-Wartezeit" />{{Rp|S. 31–33}} 1949 wurde das VTC wegen des Platzbedarfs des ITS von Arolsen nach [[Neuburg an der Donau]] verlegt.<ref name="Panek-Wartezeit" />{{Rp|S. 35}}
In Arolsen befand sich außerdem von März 1947 bis Ende Juli 1949 ein für den Raum Frankfurt zentrales ''Vocational Training Center'' (VTC), das Berufsbildungskurse für DPs anbot. Die Kurse waren vor allem für DPs gedacht, die nicht mehr in ihre Herkunftsländer zurückkehren wollten oder konnten und sich auf eine Emigration außerhalb Deutschlands vorbereiten wollten. Das VTC in der Trägerschaft der [[Internationale Flüchtlingsorganisation|IRO]] bot berufskundliche Kurse an und sollte auf die Ausreise und das Leben in einem neuen Land vorbereiten. In den mehrwöchigen Kursen besuchten die DPs Sprachkurse oder erlernten handwerkliche Grundkenntnisse als Schreiner, Schlosser, Schweißer oder Schneider. Während des Bestehens des VTC in Arolsen besuchten zeitweise mehr als 700 DPs die Lehrgänge; ein Teil der Teilnehmer an diesen Kursen wechselte in den Dienst des ITS.<ref name="Panek-Wartezeit" />{{rp|S. 31–33}} 1949 wurde das VTC wegen des Platzbedarfs des ITS von Arolsen nach [[Neuburg an der Donau]] verlegt.<ref name="Panek-Wartezeit" />{{rp|S. 35}}


Arolsen wurde 1952 zum dritten Mal Garnisonsstadt, als die ehemalige SS-Kaserne von [[Belgische Streitkräfte in Deutschland|belgischen]] [[NATO]]-Streitkräften bezogen wurde. Im Lauf der kommenden Jahrzehnte bildete sich hierdurch und durch Zuzug von Zivilpersonen eine beachtliche belgische Gemeinde, die trotz des Abzugs der Streitkräfte weiterhin regen Bestand hat. Die Hinterlassenschaften aus der NS-Zeit fanden jedoch nicht nur eine militärische Nachnutzung, sondern führten auch zu einer Traditionspflege der anderen Art.
Arolsen wurde 1952 zum dritten Mal Garnisonsstadt, als die ehemalige SS-Kaserne von [[Belgische Streitkräfte in Deutschland|belgischen]] [[NATO]]-Streitkräften bezogen wurde. Im Lauf der kommenden Jahrzehnte bildete sich hierdurch und durch Zuzug von Zivilpersonen eine beachtliche belgische Gemeinde, die trotz des Abzugs der Streitkräfte weiterhin regen Bestand hat. Die Hinterlassenschaften aus der NS-Zeit fanden jedoch nicht nur eine militärische Nachnutzung, sondern führten auch zu einer Traditionspflege der anderen Art.
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|Autor=Isabel Panek
|Autor=Isabel Panek
|Quelle=''Zwischen Wartezeit und Neuanfang'', S. 38. In Ergänzung hierzu: [[#Panorama|''Bericht von 1979 über das Treffen des SS-Kameradschaft Totenkopf in Arolsen und Demonstrationen gegen die Veranstaltung'']].}}
|Quelle=''Zwischen Wartezeit und Neuanfang'', S. 38. In Ergänzung hierzu: [[#Panorama|''Bericht von 1979 über das Treffen des SS-Kameradschaft Totenkopf in Arolsen und Demonstrationen gegen die Veranstaltung'']].}}
Zehn Jahre später war in der [[taz]] zu lesen, dass es dem inzwischen [[Rot-grüne Koalition|rot-grünen]] Magistrat von Arolsen nicht gelungen sei, „ein [..] geplantes ‚Veteranentreffen‘ der ehemaligen SS-Verbände ‚Großdeutschland‘ und ‚Brandenburg‘ zu verhindern“.<ref>[https://taz.de/SS-Treffen-in-Arolsen/!1811844/ SS-Treffen in Arolsen], taz. die tageszeitung, 19. Mai 1989</ref>
Zehn Jahre später war in der [[taz]] zu lesen, dass es dem inzwischen [[Rot-grüne Koalition|rot-grünen]] Magistrat von Arolsen nicht gelungen sei, „ein [] geplantes ‚Veteranentreffen‘ der ehemaligen SS-Verbände ‚Großdeutschland‘ und ‚Brandenburg‘ zu verhindern“.<ref>[https://taz.de/SS-Treffen-in-Arolsen/!1811844/ SS-Treffen in Arolsen], taz. die tageszeitung, 19. Mai 1989</ref>


Bei Bohrungen im Schlosspark wurde 1970 eine [[Grundwasser]]quelle erschlossen, deren Mineraliengehalt zur Verleihung des Prädikats „[[Heilwasser|Heilquelle]]“ für das Vorkommen führte.
Bei Bohrungen im Schlosspark wurde 1970 eine [[Grundwasser]]quelle erschlossen, deren Mineraliengehalt zur Verleihung des Prädikats „[[Heilwasser|Heilquelle]]“ für das Vorkommen führte.


Die [[hessische Gebietsreform]] führte im Jahr 1974 zur Bildung der Großgemeinde Arolsen. Mit den belgischen Truppen, deren Zivilpersonal und den Familienangehörigen verzeichnete Arolsen etwa 18.200 Einwohner in insgesamt zwölf Stadtteilen. Durch den Zusammenschluss mit Mengeringhausen verstärkte sich die Stellung Arolsens als Garnisonsstadt weiter.
Die [[Gebietsreform in Hessen|hessische Gebietsreform]] führte im Jahr 1974 zur Bildung der Großgemeinde Arolsen. Mit den belgischen Truppen, deren Zivilpersonal und den Familienangehörigen verzeichnete Arolsen etwa 18.200 Einwohner in insgesamt zwölf Stadtteilen. Durch den Zusammenschluss mit Mengeringhausen verstärkte sich die Stellung Arolsens als Garnisonsstadt weiter.


=== Hessische Gebietsreform ===
=== Hessische Gebietsreform ===
Im Zuge der [[Gebietsreform in Hessen]] wurde freiwillig eingegliedert: Am 1. November 1970 [[Gemeindefusion|Fusion]] mit der bis dahin [[Selbständige Gemeinde|selbständigen Gemeinde]] Helsen.<ref>{{HessAmtsBL|typ=STAZ |hrsg=Der Hessische Minister des Innern |titel=Zusammenschluß der Stadt Arolson und der Gemeinde Helsen im Landkreis Waldeck zur Stadt „Arolsen“ |nr=52 |jahr=1970 |datum=1970-12-10 |seite=11 |seiten=2447 |fundstelle=Punkt 2465 |kbytes=4780}}</ref> Am 31. Dezember 1970 kamen Braunsen und Schmillinghausen durch [[Eingemeindung]] hinzu.<ref>{{HessAmtsBL|typ=STAZ |hrsg=Der Hessische Minister des Inneren |titel=Eingliederung von Gemeinden in die Stadt Arolsen, Landkreis Waldeck |nr=4 |jahr=1971 |datum=1971-01-07 |seite=6 |seiten=142 |fundstelle=Punkt 181 |kbytes=6230}}</ref> Kohlgrund folgte am 1. Juli 1971.<ref>{{HessAmtsBL|typ=STAZ |hrsg=Der Hessische Minister des Inneren |titel=Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden |nr=28 |jahr=1971 |datum=1971-06-21 |seite=5 |seiten=1117 |fundstelle=Punkt 988; Abs. 2. |kbytes=4970}}</ref> Die bis dahin [[Selbständige Gemeinde|selbständigen Gemeinden]] Bühle, Massenhausen, Neu-Berich und Wetterburg wurden am 31. Dezember 1971 zu Arolser Stadtteilen.<ref>{{HessAmtsBL|typ=STAZ |hrsg=Der Hessische Minister des Inneren |titel=Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden |nr=28 |jahr=1971 |datum=1971-06-21 |seite=5 |seiten=1117 |fundstelle=Punkt 988; Abs. 7. |kbytes=4970}}</ref> Die Reihe der Eingemeindungen wurde kraft Landesgesetz am 1. Januar 1974 mit der Eingliederung der Städte Landau und Mengeringhausen sowie der Gemeinde Volkhardinghausen abgeschlossen.<ref>{{HessAmtsBL|typ=GVBL |hrsg=Der Hessische Minister des Innern |titel=Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Frankenberg und Waldeck (GVBl. II 330-23) |nr=25 |jahr=1973 |datum=1973-10-04 |seite=7 |seiten=359 |fundstelle=§&nbsp;1 |kbytes=2210}}</ref><ref>{{BibISBN|3-17-003263-1|Seite=407–409}}</ref> Für alle durch die Gebietsreform eingegliederten Gemeinden wurden [[Ortsbezirk]]e mit [[Ortsbeirat]] und [[Ortsvorsteher]] nach der [[Hessische Gemeindeordnung|Hessischen Gemeindeordnung]] eingerichtet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bad-arolsen.de/de-wAssets/docs/unsere-stadt/rathaus-online/ortsrecht/0000-0-hauptsatzung_1.pdf#page=2 |titel=Hauptsatzung |titelerg=§;&nbsp;5 |werk=Webauftritt |hrsg=Stadt Arolsen |format=PDF;&nbsp;1,9&nbsp;MB |abruf=2019-03}}</ref>
Im Zuge der [[Gebietsreform in Hessen]] wurde freiwillig eingegliedert: Am 1. November 1970 [[Gemeindefusion|Fusion]] mit der bis dahin [[Selbständige Gemeinde|selbständigen Gemeinde]] Helsen.<ref>{{HessAmtsBL |typ=STAZ |hrsg=Der Hessische Minister des Innern |titel=Zusammenschluß der Stadt Arolson und der Gemeinde Helsen im Landkreis Waldeck zur Stadt „Arolsen“ |nr=52 |jahr=1970 |datum=1970-12-10 |seite=11 |seiten=2447 |fundstelle=Punkt 2465 |kbytes=4780}}</ref> Am 31. Dezember 1970 kamen Braunsen und Schmillinghausen durch [[Eingemeindung]] hinzu.<ref>{{HessAmtsBL |typ=STAZ |hrsg=Der Hessische Minister des Inneren |titel=Eingliederung von Gemeinden in die Stadt Arolsen, Landkreis Waldeck |nr=4 |jahr=1971 |datum=1971-01-07 |seite=6 |seiten=142 |fundstelle=Punkt 181 |kbytes=6230}}</ref> Kohlgrund folgte am 1. Juli 1971.<ref>{{HessAmtsBL |typ=STAZ |hrsg=Der Hessische Minister des Inneren |titel=Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden |nr=28 |jahr=1971 |datum=1971-06-21 |seite=5 |seiten=1117 |fundstelle=Punkt 988; Abs. 2. |kbytes=4970}}</ref> Die bis dahin [[Selbständige Gemeinde|selbständigen Gemeinden]] Bühle, Massenhausen, Neu-Berich und Wetterburg wurden am 31. Dezember 1971 zu Arolser Stadtteilen.<ref>{{HessAmtsBL |typ=STAZ |hrsg=Der Hessische Minister des Inneren |titel=Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden |nr=28 |jahr=1971 |datum=1971-06-21 |seite=5 |seiten=1117 |fundstelle=Punkt 988; Abs. 7. |kbytes=4970}}</ref> Die Reihe der Eingemeindungen wurde kraft Landesgesetz am 1. Januar 1974 mit der Eingliederung der Städte Landau und Mengeringhausen sowie der Gemeinde Volkhardinghausen abgeschlossen.<ref>{{HessAmtsBL |typ=GVBL |hrsg=Der Hessische Minister des Innern |titel=Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Frankenberg und Waldeck (GVBl. II 330-23) |nr=25 |jahr=1973 |datum=1973-10-04 |seite=7 |seiten=359 |fundstelle=§&nbsp;1 |kbytes=2210}}</ref><ref>{{BibISBN|3-17-003263-1|Seite=407–409}}</ref> Für alle durch die Gebietsreform eingegliederten Gemeinden wurden [[Ortsbezirk]]e mit [[Ortsbeirat]] und [[Ortsvorsteher]] nach der [[Hessische Gemeindeordnung|Hessischen Gemeindeordnung]] eingerichtet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bad-arolsen.de/de-wAssets/docs/unsere-stadt/rathaus-online/ortsrecht/0000-0-hauptsatzung_1.pdf#page=2 |titel=Hauptsatzung |titelerg=§;&nbsp;5 |werk=Webauftritt |hrsg=Stadt Arolsen |format=PDF;&nbsp;1,9&nbsp;MB |abruf=2019-03}}</ref>


=== Vom Heilbad über das Bad zur Gegenwart ===
=== Vom Heilbad über das Bad zur Gegenwart ===
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* ab 1942: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, [[Landkreis Waldeck]]
* ab 1942: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, [[Landkreis Waldeck]]
* ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, [[Provinz Kurhessen]], Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
* ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, [[Provinz Kurhessen]], Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
* ab 1945: [[Amerikanische Besatzungszone]], [[Groß-Hessen]], [[Regierungsbezirk Kassel]], Landkreis Waldeck
* ab 1945: Deutsches Reich, [[Amerikanische Besatzungszone]], [[Groß-Hessen]], [[Regierungsbezirk Kassel]], Landkreis Waldeck
* ab 1946: Amerikanische Besatzungszone, [[Hessen]], Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
* ab 1946: Deutsches Reich, Amerikanische Besatzungszone, [[Hessen]], Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
* ab 1949: [[Bundesrepublik Deutschland]], Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
* ab 1949: [[Bundesrepublik Deutschland]], Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
* ab 1974: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, [[Landkreis Waldeck-Frankenberg]]
* ab 1974: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, [[Landkreis Waldeck-Frankenberg]]
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==== Einwohnerentwicklung ====
==== Einwohnerentwicklung ====
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| •&nbsp;1738: || 36 Häuser<ref name="lagis" />
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==== Religionszugehörigkeit ====
==== Religionszugehörigkeit ====
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| •&nbsp;1895: || 2451 [[Evangelische Kirche|evangelische]] (88,55 %), 265 [[Römisch-katholische Kirche|katholische]] (= 9,57 %), 7 anderes christliche-konfessionelle (= 0,25 %), 45 [[Judentum|jüdische]] (= 1,63 %) Einwohner<ref name="lagis" />
| •&nbsp;1895: || 2451 [[Evangelische Kirche|evangelische]] (88,55 %), 265 [[Römisch-katholische Kirche|katholische]] (= 9,57 %), 7 anderes christliche-konfessionelle (= 0,25 %), 45 [[Judentum|jüdische]] (= 1,63 %) Einwohner<ref name="lagis" />
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== Politik ==
== Politik ==
=== Stadtverordnetenversammlung ===
=== Stadtverordnetenversammlung ===
Die [[Kommunalwahlen in Hessen 2021|Kommunalwahl am 14. März 2021]] lieferte folgendes Ergebnis,<ref>{{KW21-Hessen|635002}}</ref> in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:<ref>{{KW16-Hessen|635002}}</ref><ref>{{KW11-Hessen|635002 |wayback=20160615223722}}</ref><ref>{{KW06-Hessen|635002 |wayback=20170501221004}}</ref>
Die [[Kommunalwahlen in Hessen 2021|Kommunalwahl am 14. März 2021]] lieferte folgendes Ergebnis,<ref>{{KW21-Hessen|635002}}</ref> in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:<ref>{{KW16-Hessen|635002 |wayback=20170501080946}}</ref><ref>{{KW11-Hessen|635002 |wayback=20160615223722}}</ref><ref>{{KW06-Hessen|635002 |wayback=20170501221004}}</ref>


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|style="text-align:left;"| Freie Wählergemeinschaft/Offene Liste
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|}
|}


=== Bürgermeister ===
=== Bürgermeister ===
Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der [[Bürgermeister (Hessen)|Bürgermeister]] für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit dem Jahr 1993 in einer [[Direktwahl]], und ist Vorsitzender des [[Magistrat (Deutschland)#Hessen|Magistrats]], dem in der Stadt Bad Arolsen neben dem Bürgermeister der [[Beigeordneter#Begriff|Erste Stadtrat]] sowie sieben weitere ehrenamtliche [[Stadtrat#Deutschland|Stadträte]] angehören.<ref>[https://www.bad-arolsen.de/de/unsere-stadt/politik/kommunalpolitik/magistrat.php Bad Arolsen: Magistrat], abgerufen am 7. August 2023.</ref> Bürgermeister ist seit dem 1. Mai 2022 der parteiunabhängige ''Marko Lambion''.<ref name="ml" /> Sein Amtsvorgänger Jürgen van der Horst, der Ende 2019 für eine dritte Amtszeit gewählt worden war, wechselte mit Jahresende 2021 als [[Landkreis Waldeck-Frankenberg#Landrat|Landrat zum Landkreis Waldeck-Frankenberg]]. Somit musste die Wahl eines neuen Bürgermeisters vorgezogen werden. Marko Lambion wurde am 27. März 2022 im ersten Wahlgang ohne Gegenkandidaten bei 27,67 Prozent Wahlbeteiligung mit 90,94 Prozent der Stimmen gewählt.<ref>[https://votemanager-ks.ekom21cdn.de/2022-03-27/06635002/praesentation/ergebnis.html?wahl_id=415&stimmentyp=0&id=ebene_3_id_4 Votemanager: Bürgermeisterwahl Stadt Bad Arolsen 2022]</ref>
Nachdem die dritte Amtszeit von Jürgen van der Horst (parteilos) durch seine Wahl zum Landrat des Landkreises Waldeck-Frankenberg mit Ende Dezember 2021 vorzeitig endete, wurde der parteiunabhängige Marko Lambion am 27. März 2022 ohne Gegenkandidat mit 90,9 Prozent der Stimmen zum Bürgermeister gewählt. Die Wahlbeteiligung betrug 27,7 Prozent. Er trat sein Amt am 1. Mai 2022 an.<ref>{{Internetquelle |url=https://statistik.hessen.de/direktwahlen/gemeinden/B/635002 |titel=Direktwahlen in Bad Arolsen, Stadt |hrsg=[[Hessisches Statistisches Landesamt]] |abruf=2022-03}}</ref><ref>[[Waldeckische Landeszeitung]], 27. März 2022: [https://www.wlz-online.de/waldeck/bad-arolsen/marko-lambion-ist-der-neue-buergermeister-von-bad-arolsen-91439002.html Marko Lambion ist der neue Bürgermeister von Bad Arolsen]</ref>


;Amtszeiten der Bürgermeister<ref>{{Webarchiv |url=https://statistik-hessen.de/themenauswahl/wahlen/daten/direktwahlen/bad-arolsen-stadt/index.html |text=Hessisches Statistisches Landesamt: Direktwahlen in Bad Arolsen, Stadt |wayback=20200203135731}}</ref>
'''Frühere Bürgermeister:'''
* 2022–2028 Marko Lambion<ref name="ml">[[Waldeckische Landeszeitung]], 27. März 2022: [https://www.wlz-online.de/waldeck/bad-arolsen/marko-lambion-ist-der-neue-buergermeister-von-bad-arolsen-91439002.html Marko Lambion ist der neue Bürgermeister von Bad Arolsen]</ref>
* 1922–1945: Richard Beekmann<ref>{{Internetquelle |url=https://www.hna.de/lokales/frankenberg/bad-arolsen-ort55389/name-fuer-neues-stadion-gesucht-90973199.html |titel=Name für neues, inklusives Sportzentrum in Bad Arolsen gesucht |datum=2021-09-12 |abruf=2022-01-21}}</ref>
* 2008–2021 [[Jürgen van der Horst]]
* 1966–1984: Günter Welteke<ref>{{Internetquelle |url=https://www.hna.de/lokales/korbach/ex-landrat-guenter-welteke-wird-jahre-2993930.html |titel=Ex-Landrat Günter Welteke wird 80 Jahre alt |datum=2013-07-08 |abruf=2022-01-21}}</ref>
* 1996–2008 Gerhard Schaller
* 1984–1990: Ernst Hubert von Michaelis (CDU)<ref>{{Internetquelle |url=https://www.hna.de/lokales/fritzlar-homberg/homberg-efze-ort305309/wollten-ddr-ernst-hubert-michaelis-sprach-ueber-seine-erlebnisse-gefaengnis-4984862.html |titel=Sie wollten aus der DDR: Erlebnisse im Gefängnis |datum=2015-05-09 |abruf=2022-01-21}}</ref>
* 1990–1996: Helmut Kossmann (SPD)<ref>[[Hessische/Niedersächsische Allgemeine|HNA]] 6. November 2017: [https://www.hna.de/lokales/frankenberg/tinnitusklinik-dr-hesse-hat-in-25-jahren-image-stadt-bad-arolsen-als-zentrum-fuer-gesundheit-gepraegt-9140765.html Tinnitusklinik hat in 25 Jahren das Image der Stadt Bad Arolsen geprägt] mit Reihenfolge der Bürgermeister</ref><ref>HNA vom 7. August 2018: [https://www.hna.de/lokales/frankenberg/brueckenbauer-in-bad-arolser-stadtpolitik-10100705.html Der Brückenbauer in der Bad Arolser Stadtpolitik] über Helmut Kossmann</ref>
* 1990–1996 Helmut Kossmann (SPD)<ref>[[Hessische/Niedersächsische Allgemeine|HNA]] 6. November 2017: [https://www.hna.de/lokales/frankenberg/tinnitusklinik-dr-hesse-hat-in-25-jahren-image-stadt-bad-arolsen-als-zentrum-fuer-gesundheit-gepraegt-9140765.html Tinnitusklinik hat in 25 Jahren das Image der Stadt Bad Arolsen geprägt] mit Reihenfolge der Bürgermeister</ref><ref>HNA vom 7. August 2018: [https://www.hna.de/lokales/frankenberg/brueckenbauer-in-bad-arolser-stadtpolitik-10100705.html Der Brückenbauer in der Bad Arolser Stadtpolitik] über Helmut Kossmann</ref>
* 1984–1990 Ernst Hubert von Michaelis (CDU)<ref>HNA, 9. September 2015: [https://www.hna.de/lokales/fritzlar-homberg/homberg-efze-ort305309/wollten-ddr-ernst-hubert-michaelis-sprach-ueber-seine-erlebnisse-gefaengnis-4984862.html Sie wollten aus der DDR: Erlebnisse im Gefängnis.] Michaelis wurde 1984, zu der Zeit Bürgermeister von Bad Arolsen, auf der Transitstrecke durch die DDR verhaftet.</ref>
* 1996–2008: Gerhard Schaller (parteilos)
* 1966–1984 Günter Welteke<ref>{{Internetquelle |url=https://www.hna.de/lokales/korbach/ex-landrat-guenter-welteke-wird-jahre-2993930.html |titel=Ex-Landrat Günter Welteke wird 80 Jahre alt |datum=2013-07-08 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20220121081316/https://www.hna.de/lokales/korbach/ex-landrat-guenter-welteke-wird-jahre-2993930.html |archiv-datum=2022-01-21 |abruf=2022-01-21}}</ref>
* 2008–2021: Jürgen van der Horst (parteilos)
* …
* 1922–1945 Richard Beekmann<ref>{{Internetquelle |url=https://www.hna.de/lokales/frankenberg/bad-arolsen-ort55389/name-fuer-neues-stadion-gesucht-90973199.html |titel=Name für neues, inklusives Sportzentrum in Bad Arolsen gesucht |datum=2021-09-12 |abruf=2022-01-21}}</ref>


=== Wappen ===
=== Wappen ===
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|Kurzdarstellung = Wappen von Bad Arolsen
|Kurzdarstellung = Wappen von Bad Arolsen
|Blasonierung = In Silber eine bewurzelte grüne Eiche mit goldenen Eicheln, belegt mit einem goldenen Herzschild, der ein schwarzes A überhöht von einem oberhalben schwarzen Stern zeigt.
|Blasonierung = In Silber eine bewurzelte grüne Eiche mit goldenen Eicheln, belegt mit einem goldenen Herzschild, der ein schwarzes A überhöht von einem oberhalben schwarzen Stern zeigt.
|Begründung = Das Wappen ist eine Kombination aus einer [[Eiche (Heraldik)|Eiche]] als Symbol der [[Wald|Wälder]] in der Umgebung und der Tatsache, dass die Stadt ein [[Kurort]] ist, der auf sauberer Luft und sauberem Wasser basiert, und einem [[Herzschild]], das den [[Waldeck#Waldecker Stern|Waldecker Stern]] und den Anfangsbuchstaben des Stadtnamens zeigt.
|Begründung = Das Wappen ist eine Kombination aus einer [[Eiche (Heraldik)|Eiche]] als Symbol der [[Wald|Wälder]] in der Umgebung und der Tatsache, dass die Stadt ein [[Kurort]] ist, der auf sauberer Luft und sauberem Wasser basiert, und einem [[Herzschild]], das den [[Waldeck#Waldecker Stern|Waldecker Stern]] und den Anfangsbuchstaben des Stadtnamens zeigt. Das ursprüngliche Wappen, das vom 18. Jahrhundert bis 1938 verwendet wurde, zeigte den Stern und die Initiale unter dem sogenannten [[Gottesauge (Heraldik)|Gottesauge]], einem von Sonnenstrahlen umgebenen Dreieck. Das Gottesauge war wahrscheinlich ein religiöses oder [[Freimaurerei|freimaurerisches]] Symbol und in den 1930er Jahren nicht akzeptabel. 1938 wurde es daher durch eine Eiche ersetzt, um das heutige Wappen zu bilden. Es wurde am 2. Februar 1938 für die Stadt Arolsen und 1976 erneut für die neugebildete Großgemeinde genehmigt. Der Einfluss der Nationalsozialisten in die Entscheidung belegt die Akte im Stadtarchiv.<ref>Arolsen, Hauptamt, Akte Nr. 020 - 07 "Stadtwappen, -fahne, -name", Eintrag 22.10.1936: Schreiben des Landrats Marquardt an Bürgermeister Arolsen "...Schon die Vermutung in weiten Kreisen, daß es sich um ein Wappen freimaurerischen Ursprungs handelt und die Tatsache, daß es mit solchem große Ähnlichkeit aufweist, müßte m.E. genügen, das Wappen durch ein neues, gediegenes Stadtwappen zu ersetzen."</ref>

Das ursprüngliche Wappen, das vom 18. Jahrhundert bis 1938 verwendet wurde, zeigte den Stern und die Initiale unter dem sogenannten [[Gottesauge (Heraldik)|Gottesauge]], einem von Sonnenstrahlen umgebenen Dreieck. Das Gottesauge war wahrscheinlich ein religiöses oder [[Freimaurerei|freimaurerisches]] Symbol und in den 1930er Jahren nicht akzeptabel. 1938 wurde es daher durch eine Eiche ersetzt, um das heutige Wappen zu bilden. Es wurde am 2. Februar 1938 für die Stadt Arolsen und 1976 erneut für die neugebildete Großgemeinde genehmigt.
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{{Zitat
|Text=Die Flagge zeigt die Farben Schwarz-Gold-Schwarz im Verhältnis 1:3:1, belegt mit dem Wappen der Stadt.
|Text=Die Flagge zeigt die Farben Schwarz-Gold-Schwarz im Verhältnis 1:3:1, belegt mit dem Wappen der Stadt.
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}}Ab dem 23. September 1929 führte Arolsen bereits eine Flagge, die, angelehnt an das damalige Wappen, ein schwarz-gelb-schwarzes Flaggentuch mit einem Streifenverhältnis von ca. 1:4:1 zeigte, in dem im gelben Streifen, der leicht zur Höhe verschoben war, sich eine schwarze Initiale „A“ befand, die von einem oberhalben schwarzen achtstrahligen Stern gekrönt wurde. Auf der Grenzlinie der oberen Streifen befand sich ein weißes Gottesauge mit Strahlen in gegenläufigen Farben.
Ab dem 23. September 1929 führte Arolsen bereits eine Flagge, die, angelehnt an das damalige Wappen, ein schwarz-gelb-schwarzes Flaggentuch mit einem Streifenverhältnis von ca. 1:4:1 zeigte, in dem im gelben Streifen, der leicht zur Höhe verschoben war, sich eine schwarze Initiale „A“ befand, die von einem oberhalben schwarzen achtstrahligen Stern gekrönt wurde. Auf der Grenzlinie der oberen Streifen befand sich ein weißes Gottesauge mit Strahlen in gegenläufigen Farben.


=== Städtepartnerschaften ===
=== Städtepartnerschaften ===
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* {{BEL|#}} [[Heusden-Zolder]], [[Flandern]], [[Belgien]] (seit 1973)
* {{BEL|#}} [[Heusden-Zolder]], [[Flandern]], [[Belgien]] (seit 1973)
* {{USA|#}} [[Hermann (Missouri)|Hermann]], [[Missouri]], Vereinigte Staaten (seit 1987)
* {{USA|#}} [[Hermann (Missouri)|Hermann]], [[Missouri]], Vereinigte Staaten (seit 1987)
* {{GER|#}} [[Klütz]], [[Mecklenburg-Vorpommern]], Deutschland (seit 1990)
* {{DEU|#}} [[Klütz]], [[Mecklenburg-Vorpommern]], Deutschland (seit 1990)
* {{GER|#}} [[Bad Köstritz]], [[Thüringen]], Deutschland (seit 1991)
* {{DEU|#}} [[Bad Köstritz]], [[Thüringen]], Deutschland (seit 1991)


In Bad Arolsen und Umgebung waren zahlreiche belgische Soldaten stationiert. Dies erklärt die relativ große belgische Gemeinde in der Gegend.
In Bad Arolsen und Umgebung waren zahlreiche belgische Soldaten stationiert. Dies erklärt die relativ große belgische Gemeinde in der Gegend.
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=== Museen ===
=== Museen ===
==== Museum Bad Arolsen ====
==== Museum Bad Arolsen ====
{{Weiterleitungshinweis|Kaulbachhaus|Zu anderen Gebäuden siehe [[Villa Kaulbach]].}}
Das [[Museum Bad Arolsen]]<ref>[http://www.museum-bad-arolsen.de/museumsplan.php Website des Museums Bad Arolsen]</ref> präsentiert in insgesamt fünf über die Stadt verteilten Gebäuden Kunstsammlungen. Dabei handelt es sich im Einzelnen um:
Das [[Museum Bad Arolsen]]<ref>[http://www.museum-bad-arolsen.de/museumsplan.php Website des Museums Bad Arolsen]</ref> präsentiert in insgesamt fünf über die Stadt verteilten Gebäuden Kunstsammlungen. Dabei handelt es sich im Einzelnen um:
* Im '''Christian-Daniel-Rauch-Museum''' im Marstall werden zahlreiche Skulpturen als Leihgaben der [[Alte Nationalgalerie|Alten Nationalgalerie]] in Berlin zusammen mit Werken von [[Christian Daniel Rauch]] gezeigt.
* Im '''Christian-Daniel-Rauch-Museum''' im Marstall werden zahlreiche Skulpturen als Leihgaben der [[Alte Nationalgalerie|Alten Nationalgalerie]] in Berlin zusammen mit Werken von [[Christian Daniel Rauch]] gezeigt.
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* Im Jahr 2003 war Bad Arolsen Ausrichter des 43.&nbsp;[[Hessentag]]s.
* Im Jahr 2003 war Bad Arolsen Ausrichter des 43.&nbsp;[[Hessentag]]s.
* Am 6. und 7. Juli 2007 und vom 9. bis 12. Juli 2008 fanden die beiden ersten „[[Magic Circle Festival]]s“ in der ehemaligen Prinz-Eugen-Kaserne in Mengeringhausen statt.
* Am 6. und 7. Juli 2007 und vom 9. bis 12. Juli 2008 fanden die beiden ersten „[[Magic Circle Festival]]s“ in der ehemaligen Prinz-Eugen-Kaserne in Mengeringhausen statt.
* Alle sieben Jahre ist der Stadtteil Mengeringhausen Austragungsort des traditionellen großen [[Freischießen]]s. Die nächste Veranstaltung ist für 2021 vorgesehen.
* Alle sieben Jahre ist der Stadtteil Mengeringhausen Austragungsort des traditionellen großen [[Freischießen]]s. Die nächste Veranstaltung ist für Juni 2024 vorgesehen.


=== Twistesee ===
=== Twistesee ===
{{Hauptartikel|Twistesee}}
{{Hauptartikel|Twistesee}}


Ein Ausflugsziel in unmittelbarer Nähe von Bad Arolsen ist der als [[Hochwasserschutz]]bauwerk angelegte Twistesee, der viele Freizeitmöglichkeiten bietet. Der am Zufluss des Twistesees gelegene Vorstau ist als [[Vogelschutzgebiet]] ausgewiesen. Am Westufer befindet sich ein Strandbad mit Umkleidemöglichkeiten, Toilette und Kiosk, in der Nähe befindet sich ein Golfplatz sowie ein Wasserski-Lift. Ein 7&nbsp;km langer Rundweg um den See führt am Westufer über die Strandpromenade, am Ostufer nur teilweise asphaltiert mit einigen kurzen aber kräftigen Steigungen durch den Wald, der hier bis an das Seeufer reicht.
Ein Ausflugsziel in unmittelbarer Nähe von Bad Arolsen ist der als [[Hochwasserschutz]]bauwerk angelegte Twistesee, der viele Freizeitmöglichkeiten bietet. Der am Zufluss des Twistesees gelegene Vorstau ist als [[Vogelschutzgebiet]] ausgewiesen. Am Westufer befindet sich ein Strandbad mit Umkleidemöglichkeiten, Toilette und Kiosk, in der Nähe befindet sich ein Golfplatz sowie ein Wasserski-Lift. Ein 7&nbsp;km langer Rundweg um den See führt am Westufer über die Strandpromenade, am Ostufer nur teilweise asphaltiert mit einigen kurzen aber kräftigen Steigungen durch den Wald, der hier bis an das Seeufer reicht. Am Ostufer gibt es eine große Liegewiese, eine [[FKK]]-Wiese und eine abgesperrte Fläche für Schiffsmodelle.

{{Panorama|Panorama Twistesee Bad Arolsen.jpg|800|Panoramabild des Twistesees mit dem „Café im See“ und dem Bad Arolser Ortsteil Wetterburg. Blickrichtung von Süden (links) bis Südwest (rechts)}}
{{Panorama|Panorama Twistesee Bad Arolsen.jpg|800|Panoramabild des Twistesees mit dem „Café im See“ und dem Bad Arolser Ortsteil Wetterburg. Blickrichtung von Süden (links) bis Südwest (rechts)}}


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* Superior Essex Inc. (USA) [gehört zum Konzern [[LS Cable & System]]], die eine Produktionsstätte zur Herstellung und Lackbeschichtung von Kupfer-Wickeldrähten betreibt und diese 1992 von Alcatel übernommen hatte.
* Superior Essex Inc. (USA) [gehört zum Konzern [[LS Cable & System]]], die eine Produktionsstätte zur Herstellung und Lackbeschichtung von Kupfer-Wickeldrähten betreibt und diese 1992 von Alcatel übernommen hatte.
* [[H-Hotels]] AG (vormals „Hospitality Alliance AG Deutschland“, davor „TREFF Hotels“), eine der größten Hotelketten in Deutschland.
* [[H-Hotels]] AG (vormals „Hospitality Alliance AG Deutschland“, davor „TREFF Hotels“), eine der größten Hotelketten in Deutschland.
* [[Bathildisheim]], ein diakonisches Sozialunternehmen, welches vielfältige Dienstleistungen für Menschen mit Behinderungen anbietet. Wirkungsort ist Nordhessen.


=== Gewerbegebiete ===
=== Gewerbegebiete ===
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Die [[Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck]] mit zahlreichen Pfarrämtern, diakonischen Einrichtungen, Kindergärten und im Kirchenkreisamt.
Die [[Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck]] mit zahlreichen Pfarrämtern, diakonischen Einrichtungen, Kindergärten und im Kirchenkreisamt.


=== Behindertenbetreuung ===
=== Behindertenförderung ===
Seit dem Jahr 1912 gibt es in Bad Arolsen Einrichtungen zur Betreuung [[Behinderung (Sozialrecht)|behinderter]] Menschen. Nach ihrer Namensgeberin, Fürstin Bathildis, wurde das inzwischen aus drei Abteilungen bestehende [[Bathildisheim]] benannt. Grundlage war ein Heim für die Betreuung [[Körperbehinderung|körperbehinderter]] Kinder. Heute gliedert sich das Bathildisheim als Schul-, Pflege- und Betreuungszentrum für behinderte Menschen in:
Seit dem Jahr 1912 gibt es in Bad Arolsen Einrichtungen zur Betreuung [[Behinderung (Sozialrecht)|behinderter]] Menschen. Nach ihrer Namensgeberin, Fürstin Bathildis, wurde das [[Bathildisheim]] benannt. Grundlage war ein Heim für die Betreuung [[Körperbehinderung|körperbehinderter]] Kinder.
Heute ist es ein modernes Sozialunternehmen, welches vielfältige Dienstleistungen für Menschen mit Behinderungen anbietet. Es gliedert sich in folgende Bereiche:


* mein weg – Wohnangebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene
* das [[Rehabilitation]]szentrum mit angeschlossener Schule
* Bathildisheimer Werkstätten
* das [[Berufsbildungswerk]] Nordhessen (BBW) und
* Berufsbildungswerk Nordhessen
* das „Pflegeheim Waldfrieden“ im Ortsteil Neu-Berich.
* Karl-Preising-Schule
* Zentrale Fachdienste
* Bunte Vielfalt
* PIKSL Labor Kassel.


Insgesamt werden in diesen Stätten über 1100 behinderte Menschen betreut, ausgebildet und gepflegt.
Insgesamt werden im Bathildisheim über 1100 Menschen mit Behinderung gefördert und begleitet.

[[Datei:Bad Arolsen-Krankenhaus-1-3719.jpg|mini|Krankenhaus Bad Arolsen]]


=== Gesundheit ===
=== Gesundheit ===
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=== Söhne und Töchter der Stadt ===
=== Söhne und Töchter der Stadt ===
(Wenn keine Angabe, dann ist der Geburtsort Arolsen oder unbekannt)
(Wenn keine Angabe, dann ist der Geburtsort Arolsen oder unbekannt)
[[Datei:Ludwig von Stieglitz.jpg|mini|hochkant|Ludwig von Stieglitz]]
[[Datei:Ludwig Baron Stieglitz 1779 Arolsen -1843 St. Petersburg.jpg|mini|hochkant|Ludwig Baron Stieglitz]]
[[Datei:Porträt Wilhelm von Kaulbach 1864.jpg|mini|hochkant|Wilhelm von Kaulbach 1864]]
[[Datei:Porträt Wilhelm von Kaulbach 1864.jpg|mini|hochkant|Wilhelm von Kaulbach 1864]]
* [[Philipp Nicolai]] (1556 Mengeringhausen –1608), Pfarrer, Liederdichter und Reformator
* [[Philipp Nicolai]] (1556 Mengeringhausen –1608), Pfarrer, Liederdichter und Reformator
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* [[Carl Schumacher (Politiker)|Carl Schumacher]] (1799–1854), deutscher Richter und Abgeordneter
* [[Carl Schumacher (Politiker)|Carl Schumacher]] (1799–1854), deutscher Richter und Abgeordneter
* [[Carl Speirmann]] (1805–1870), Jurist, Rittergutsbesitzer und Abgeordneter im Fürstentum Waldeck
* [[Carl Speirmann]] (1805–1870), Jurist, Rittergutsbesitzer und Abgeordneter im Fürstentum Waldeck
* [[Karl Kaulbach]] (1808–1884), Bildhauer, Maler und Zeichenlehrer
* [[Gustav Kleinschmit]] von Lengefeld (1811–1879), Jurist und Politiker
* [[Gustav Kleinschmit]] von Lengefeld (1811–1879), Jurist und Politiker
* [[Georg Viktor (Waldeck-Pyrmont)|Georg Viktor zu Waldeck und Pyrmont]] (1831–1893), Fürst zu Waldeck und Pyrmont
* [[Georg Viktor (Waldeck-Pyrmont)|Georg Viktor zu Waldeck und Pyrmont]] (1831–1893), Fürst zu Waldeck und Pyrmont
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* [[Wilhelm von Kaulbach]] (1805–1874), Maler
* [[Wilhelm von Kaulbach]] (1805–1874), Maler
* [[Julius Steinmetz]] (1808–1874), Pfarrer und Abgeordneter
* [[Julius Steinmetz]] (1808–1874), Pfarrer und Abgeordneter
* [[Adolf Speyer]] (1812–1892), Mediziner und Entomologe
* [[Ferdinand Schmidt (Politiker, 1818)|Ferdinand Schmidt]] (1818–1903), Förster und Politiker
* [[Ferdinand Schmidt (Politiker, 1818)|Ferdinand Schmidt]] (1818–1903), Förster und Politiker
* [[Friedrich Rösener]] (1815–1878), Pastor, Rektor und Politiker
* [[Friedrich Rösener]] (1815–1878), Pastor, Rektor und Politiker
* [[Heinrich Langenbeck (Politiker, 1817)]] (1817–1896), Richter und Abgeordneter
* [[Heinrich Langenbeck (Politiker, 1817)]] (1817–1896), Richter und Abgeordneter
* [[Robert Varnhagen]] (1818–1903), Jurist und Politiker
* [[Hermann Neumann (Politiker, 1820)|Hermann Neumann]] (1820–1906), Jurist, Geheimer Regierungsrat, Politiker und Landtagspräsident
* [[Hermann Neumann (Politiker, 1820)|Hermann Neumann]] (1820–1906), Jurist, Geheimer Regierungsrat, Politiker und Landtagspräsident
* [[Carl Steineck]] (1821–1899), 1851 bis 1854 Bürgermeister von Arolsen, Landgerichtsdirektor in Kassel, Landtagspräsident
* [[Carl Steineck]] (1821–1899), 1851 bis 1854 Bürgermeister von Arolsen, Landgerichtsdirektor in Kassel, Landtagspräsident
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* [[Karl M. Baer]] (1885–1956), Schriftsteller, Sozialarbeiter und Zionist
* [[Karl M. Baer]] (1885–1956), Schriftsteller, Sozialarbeiter und Zionist
* [[Herbert Müller-Bowe]] (1896–1979), Kommunalpolitiker, Oberbürgermeister der Stadt Eisenach
* [[Herbert Müller-Bowe]] (1896–1979), Kommunalpolitiker, Oberbürgermeister der Stadt Eisenach
* [[Heinrich Maria Christmann]] (1890–1965), römisch-katholischer Priester und Theologe
* [[Josias zu Waldeck und Pyrmont]] (1896–1967), SS-Obergruppenführer, 1947 als Kriegsverbrecher verurteilt
* [[Josias zu Waldeck und Pyrmont]] (1896–1967), SS-Obergruppenführer, 1947 als Kriegsverbrecher verurteilt
* [[Hans Renner (Musikschriftsteller)|Hans Renner]] (1901–1971), Komponist, Pianist und Dirigent
* [[Hans Renner (Musikschriftsteller)|Hans Renner]] (1901–1971), Komponist, Pianist und Dirigent
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* [[Wittekind zu Waldeck und Pyrmont]] (* 1936), seit 1967 Familienoberhaupt des Hauses Waldeck-Pyrmont
* [[Wittekind zu Waldeck und Pyrmont]] (* 1936), seit 1967 Familienoberhaupt des Hauses Waldeck-Pyrmont
* [[Walter Scholz (Musiker)|Walter Scholz]] (* 1938 in Helsen), Trompeter
* [[Walter Scholz (Musiker)|Walter Scholz]] (* 1938 in Helsen), Trompeter
* [[Peter Pagé]] (* 1939), Software-Pionier, Vorstand der [[Software AG]]
* [[Peter Pagé]] (1939–2020), Software-Pionier, Vorstand der [[Software AG]]
* [[Rolf Kunisch]] (1941–2018), Vorstandsvorsitzender der Beiersdorf AG
* [[Rolf Kunisch]] (1941–2018), Vorstandsvorsitzender der Beiersdorf AG
* [[Gerhard Aumüller]] (* 1942), Anatom und Musikwissenschaftler
* [[Gerhard Aumüller]] (* 1942), Anatom und Musikwissenschaftler
* [[Alfred Opitz]] (1943–2014), Maler, Romanist und Professor für deutsche und europäische Kulturgeschichte an der Neuen Universität Lissabon
* [[Uli Aumüller]] (* 1945), Literaturübersetzerin und Filmemacherin
* [[Uli Aumüller]] (* 1945), Literaturübersetzerin und Filmemacherin
* [[Barbara Focke]] (* 1945), Schauspielerin und Regisseurin
* [[Barbara Focke]] (* 1945), Schauspielerin und Regisseurin
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* [[Thommi Baake]] (* 1962), Schauspieler, Komiker, Autor, Entertainer und Sänger
* [[Thommi Baake]] (* 1962), Schauspieler, Komiker, Autor, Entertainer und Sänger
* [[Anne Fingerling]] (1964–2022), deutsche Schriftstellerin, Journalistin und Fotografin
* [[Anne Fingerling]] (1964–2022), deutsche Schriftstellerin, Journalistin und Fotografin
* [[Heike Ulrich]] (* 1964), Schauspielerin, Drehbuchdramaturgin, Autorin
* [[Heike Ulrich]] (* 1963), Schauspielerin, Drehbuchdramaturgin, Autorin
* [[Heinrich Köbberling]] (* 1967), Jazzschlagzeuger
* [[Heinrich Köbberling]] (* 1967), Jazzschlagzeuger
* [[Dorothea Weltecke]] (* 1967), Historikerin
* [[Dorothea Weltecke]] (* 1967), Historikerin
* [[Armin Schwarz (Politiker)|Armin Schwarz]] (* 1968), Lehrer und Politiker (CDU), Mitglied im Hessischen Landtag
* [[Armin Schwarz (Politiker)|Armin Schwarz]] (* 1968), Lehrer und Politiker (CDU), Mitglied im Hessischen Landtag
* [[Pierre Blaszczyk]] (1974–2012), Techno-DJ und Musiker (DJ Pierre)
* [[DJ Pierre (DJ, 1974)|Pierre Blaszczyk]] (1974–2012), Techno-DJ und Musiker (DJ Pierre)
* [[Joachim Rock]] (* 1974), Soziallobbyist
* [[Jens Knippschild]] (* 1975), Tennisspieler
* [[Jens Knippschild]] (* 1975), Tennisspieler
* [[Jens Deutschendorf]] (* 1977), Ingenieur und Politiker (Bündnis 90/Die Grünen)
* [[Jens Deutschendorf]] (* 1977), Ingenieur und Politiker (Bündnis 90/Die Grünen)
* [[Frank Lamm]] (* 1979), Kameramann
* [[Frank Lamm]] (* 1979), Kameramann
* [[Andreas Pape (Schauspieler)|Andreas Pape]] (* 1980), Schauspieler und Wasserskisportler
* [[Andreas Pape (Schauspieler)|Andreas Pape]] (* 1980), Schauspieler und Wasserskisportler
* [[Samuel Greef]] (* 1982), Politikwissenschaftler und Hochschullehrer
* [[Henning Grieneisen]] (* 1984), Fußballspieler
* [[Henning Grieneisen]] (* 1984), Fußballspieler
* [[Anna Häfele]] (* 1989), Skispringerin
* [[Anna Häfele]] (* 1989), Skispringerin
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== Literatur ==
== Literatur ==
* {{MerianTopo |Titel=Arolsen |Band=7 |Seite=22}}
* Ursula Braasch-Schwersmann, Holger Th. Gräf (Bearb.): ''Hessischer Städteatlas,'' Lieferung I,1: ''Arolsen.'' Hessisches Landesamt für geschichtliche Landeskunde, Marburg 2005, ISBN 3-87707-642-4. ([{{LAGIS|ref=LNK|ID=downloads/statl/1.pdf}} Textheft])
* [[Ursula Braasch-Schwersmann]], [[Holger Th. Gräf]] (Bearb.): ''Hessischer Städteatlas,'' Lieferung I,1: ''Arolsen.'' Hessisches Landesamt für geschichtliche Landeskunde, Marburg 2005, ISBN 3-87707-642-4. ([{{LAGIS|ref=LNK|ID=downloads/statl/1.pdf}} Textheft])
* Sigrid Puntigam: ''Von der Planstadt zur Realstadt''. A3-Flyer, zweimal gefaltet (also 6 Seiten) mit kleiner, enger Schrift. Hg. Museum Bad Arolsen 1998
* Sigrid Puntigam: ''Von der Planstadt zur Realstadt''. A3-Flyer, zweimal gefaltet (also 6 Seiten) mit kleiner, enger Schrift. Hg. Museum Bad Arolsen 1998
* Birgit Kümmel (Hrsg.), Bernd Steltner, Andrea El-Danasouri u.&nbsp;a.: ''Made in Arolsen. [[HEWI]] und die [[Kaulbach (Familie)|Kaulbachs]]. Zwischen höfischem Handwerk und Industriedesign'', Ausstellungskatalog. Museum Bad Arolsen und Museumsverein, Bad Arolsen 1998, ISBN 3-930930-05-6.
* Birgit Kümmel (Hrsg.), Bernd Steltner, Andrea El-Danasouri u.&nbsp;a.: ''Made in Arolsen. HEWI und die Kaulbachs. Zwischen höfischem Handwerk und Industriedesign'', Ausstellungskatalog. Museum Bad Arolsen und Museumsverein, Bad Arolsen 1998, ISBN 3-930930-05-6.
* [[Birgit Kümmel]], Richard Hüttel (Hrsg.): ''Arolsen – Indessen will es glänzen. Eine barocke Residenz.'' Im Auftrag der Stadt Arolsen. Bing, Korbach 1992, ISBN 3-87077-086-4.
* [[Birgit Kümmel]], Richard Hüttel (Hrsg.): ''Arolsen – Indessen will es glänzen. Eine barocke Residenz.'' Im Auftrag der Stadt Arolsen. Bing, Korbach 1992, ISBN 3-87077-086-4.
* Marianne Jedicke: ''Arolsen. Edelhof – Kloster – Residenz – Stadt.'' Arolsen 1992
* Marianne Jedicke: ''Arolsen. Edelhof – Kloster – Residenz – Stadt.'' Arolsen 1992
* Michael Winkelmann: ''Auf einmal sind sie weggemacht. Lebensbilder Arolser Juden im 20. Jahrhundert.'' Kassel 1992, ISBN 3-88122-671-0.
* Michael Winkelmann: ''Auf einmal sind sie weggemacht. Lebensbilder Arolser Juden im 20. Jahrhundert.'' Kassel 1992, ISBN 3-88122-671-0.
* Michael Winkelmann: "Ort des Lebens. Der jüdische Friedhof in Arolsen-Helsen. Eine Dokumentation, 1995, 288 Seiten.
* Friedrich Bleibaum: ''Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Kassel.'' N.F. Band 2: ''Kreis der Twiste''. Bearbeitet von Gottfried Ganßauge, Walter Kramm und Wolfgang Meding, Kassel 1938
* Friedrich Bleibaum: ''Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Kassel.'' N.F. Band 2: ''Kreis der Twiste''. Bearbeitet von Gottfried Ganßauge, Walter Kramm und Wolfgang Meding, Kassel 1938
* Adolf Gabert: ''Arolsen, eine fürstliche Residenz des 18. Jahrhunderts.'' Mengeringhausen 1909
* Adolf Gabert: ''Arolsen, eine fürstliche Residenz des 18. Jahrhunderts.'' Mengeringhausen 1909
* {{HessBib |PPN=116341998|GND=4003019-2}}
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* Isabel Panek: ''Zwischen Wartezeit und Neuanfang: Displaced Persons in Arolsen''. In: Christian Höschler Christian und Isabel Panek (Hrsg.): ''Zweierlei Suche: Fundstücke zu Displaced Persons in Arolsen nach 1945'', Arolsen Archives – International Center on Nazi Persecution, Bad Arolsen 2019. ([https://arolsen-archives.org/content/uploads/200215_aa_fundstuecke_web_de_rz.pdf Online])
* Isabel Panek: ''Zwischen Wartezeit und Neuanfang: Displaced Persons in Arolsen.'' In: Christian Höschler Christian und Isabel Panek (Hrsg.): ''Zweierlei Suche: Fundstücke zu Displaced Persons in Arolsen nach 1945.'' Arolsen Archives – International Center on Nazi Persecution, Bad Arolsen 2019. ([https://arolsen-archives.org/content/uploads/200215_aa_fundstuecke_web_de_rz.pdf] PDF).
* {{Gartenlaube |Wikisource=Deutsche Städtebilder/Arolsen |Titel=Arolsen |Autor=[[Jenny Schwabe]] |Jahr=1894 |Heft=40 |Seite=684–687 |Kommentar=}}
* ''Besten Willens. In Arolsen hat »Holocaust« nichts verändert. Ende April wollen sich in der hessischen Kleinstadt wieder Veteranen der 3. SS-Panzer-Division »Totenkopf« treffen.'' In: ''Der Spiegel.'' 15, 8. April 1979 ([https://www.spiegel.de/politik/besten-willens-a-af4bf235-0002-0001-0000-000040350488]).


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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{{Wikisource|Topographia Hassiae: Arolsen|Bad Arolsen in Merians Topographia Hassiae}}
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* [https://www.bad-arolsen.de/ Offizielle Website der Stadt Bad Arolsen]
* {{DNB-Portal|4003019-2}}
* {{LAGIS|ref=nein|DB=OL|ID=635002010|titel=Bad Arolsen, Landkreis Waldeck-Frankenberg}}
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* {{dmoz|World/Deutsch/Regional/Europa/Deutschland/Hessen/Landkreise/Waldeck-Frankenberg/Städte_und_Gemeinden/Bad_Arolsen|Bad Arolsen}}
* {{dmoz|World/Deutsch/Regional/Europa/Deutschland/Hessen/Landkreise/Waldeck-Frankenberg/Städte_und_Gemeinden/Bad_Arolsen|Bad Arolsen}}
* {{Anker|Panorama}}[https://daserste.ndr.de/panorama/archiv/1979/-,panorama13172.html Bericht von 1979 über das Treffen des SS-Kameradschaft Totenkopf in Arolsen und Demonstrationen gegen die Veranstaltung], ARD-Panorama-Sendung vom 22. Mai 1979.
* {{Anker|Panorama}}[https://daserste.ndr.de/panorama/archiv/1979/-,panorama13172.html Bericht von 1979 über das Treffen des SS-Kameradschaft Totenkopf in Arolsen und Demonstrationen gegen die Veranstaltung], ARD-Panorama-Sendung vom 22. Mai 1979.
* [https://www.spiegel.de/politik/besten-willens-a-af4bf235-0002-0001-0000-000040350488 ''Besten Willens. In Arolsen hat »Holocaust« nichts verändert. Ende April wollen sich in der hessischen Kleinstadt wieder Veteranen der 3. SS-Panzer-Division »Totenkopf« treffen.''] DER SPIEGEL 15/1979 vom 8. April 1979.


== Anmerkungen und Einzelnachweise ==
== Anmerkungen und Einzelnachweise ==
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statistik.hessen.de/hesis Hessisches Statistisches Informationssystem (vorübergehend offline) In: Statistik.Hessen.
[https://statistik.hessen.de/unsere-zahlen/datenbank-hesis Hessisches Statistisches Informationssystem (Hesis)] In: Statistik.Hessen.
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Aktuelle Version vom 28. September 2024, 09:39 Uhr

Wappen Deutschlandkarte
Bad Arolsen
Deutschlandkarte, Position der Stadt Bad Arolsen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 23′ N, 9° 1′ OKoordinaten: 51° 23′ N, 9° 1′ O
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Kassel
Landkreis: Waldeck-Frankenberg
Höhe: 290 m ü. NHN
Fläche: 126,47 km2
Einwohner: 15.984 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 126 Einwohner je km2
Postleitzahl: 34454
Vorwahlen: 05691

05696 (OT Landau)
02993 (OT Kohlgrund)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text

Kfz-Kennzeichen: KB, FKB, WA
Gemeindeschlüssel: 06 6 35 002
Stadtgliederung: 12 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Große Allee 26
34454 Bad Arolsen
Website: www.bad-arolsen.de
Bürgermeister: Marko Lambion (parteilos)
Lage der Stadt Bad Arolsen im Landkreis Waldeck-Frankenberg
KarteHatzfeld (Eder)Battenberg (Eder)Allendorf (Eder)Burgwald (Gemeinde)Rosenthal (Hessen)Gemünden (Wohra)Haina (Kloster)Frankenberg (Eder)FrankenauBad WildungenLichtenfels (Hessen)KorbachWillingen (Upland)Diemelsee (Gemeinde)DiemelstadtVöhlVolkmarsenBad ArolsenTwistetalWaldeck (Stadt)EdertalNordrhein-WestfalenLandkreis KasselSchwalm-Eder-KreisLandkreis Marburg-Biedenkopf
Karte

Bad Arolsen (bis 1997 und heute umgangssprachlich Arolsen) ist eine Kleinstadt im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg.

Die Stadt war von 1655 bis 1918 Residenzstadt der Grafen und Fürsten von Waldeck-Pyrmont und danach bis 1929 Hauptstadt des Freistaates Waldeck, bevor dieser seine Selbständigkeit durch den Anschluss an Preußen verlor. Der Ortsname ist erstmals im Jahre 1131 mit der Gründung des Augustinerinnen-Stift Aroldessen genannt. In manchen der zur Stadt Arolsen 1974 eingemeindeten Dörfer wird zum Teil noch das aussterbende niederdeutsche Waldecker Platt gesprochen.[2]

Geografische Lage und Landschaft

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Bad Arolsen liegt mit seinen Stadtteilen am Nordrand des nordhessischen Mittelgebirgsraums ungefähr 45 Kilometer westnordwestlich von Kassel im Waldecker Land. Im Waldecker Wald erstreckt es sich am Nordrand des Langen Walds auf 286 m ü. NN. Die Kernstadt befindet sich zwischen den Bächen Bicke (auch Biek genannt) im Norden und Thiele im Süden, die in die südlich und später östlich an der Stadt vorbeifließende Aar münden. Diese ist ein westlicher Zufluss der Twiste, an der unweit östlich der Stadt der Twistesee liegt. In diese mündet etwas außerhalb des Stadtgebiets die den südöstlichen Stadtteil Landau passierende Watter.

Die nordwaldeckische Landschaft um Bad Arolsen, die nur spärlich industrialisiert ist, hat hügeligen Charakter mit ausgedehnten Laub- und Nadelwaldbeständen. Trotzdem ist die landwirtschaftliche Nutzung durch Ackerbau, Viehzucht und Waldwirtschaft deutlich ausgeprägt.

Das Klima in der Gegend von Bad Arolsen ist reizarm ohne große Extreme in den Temperaturen. Im Nordstau des Mittelgebirges kann es mitunter bei Nord- bis Nordwestwetterlagen zu teils ergiebigen Regenfällen kommen. Im Herbst muss mit Nebel, frühen Kälteeinbrüchen und überraschend auftretender Straßenglätte gerechnet werden. In der Winterperiode gibt es oft frühen und manchmal ergiebigen Schneefall.

Nachbargemeinden

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Bad Arolsen grenzt im Norden an die Stadt Diemelstadt, im Nordosten an die Stadt Volkmarsen (beide im Landkreis Waldeck-Frankenberg), im Südosten an die Stadt Wolfhagen (Landkreis Kassel), im Süden an die Stadt Waldeck, im Südwesten an die Gemeinde Twistetal, sowie im Westen an die Gemeinde Diemelsee (diese drei im Landkreis Waldeck-Frankenberg) und die Stadt Marsberg (Hochsauerlandkreis in Nordrhein-Westfalen).

Stadtgliederung

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Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurden insgesamt zwölf ehemals eigenständige Gemeinden zur Großgemeinde Arolsen zusammengeschlossen. Hier die Stadtteile und deren Einwohnerzahlen (Dezember 2009):[3]

Von der Gründung bis zur Reformation

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Der Ortsname wurde erstmals im Jahr 1131 verschriftlicht, als Gepa von Itter und ihre drei Töchter Lutrud, Mechthild und Bertha das Augustiner-Chorfrauenstift Aroldessen gründeten. Dieses Kloster war auch die Wiege des Hofbrauhauses Heinrich Brüne. Die Siedlung Arolsen bestand bereits vorher und diente zur Gründungsausstattung des Klosters. Es kann *Haroldeshusen (‚Gehöft des Harold‘) zugrunde liegen.[4]

Der Sohn Lutruds, Graf Volkwin II. von Schwalenberg, Begründer des Grafengeschlechts von Waldeck, übernahm im Jahre 1155 die Vogtei des Klosters. Die Einrichtung blieb danach weitere 338 Jahre im Besitz des Grafenhauses, bis Graf Otto IV. von Waldeck das Stift an die Antonitermönche von Grünberg (Hessen) abgab, was zum schnellen Aufschwung des Klosters führte. Bereits 1181 übertraf das Kloster mit Gütern in 20 benachbarten Orten durch seinen Besitzumfang alle anderen Waldecker Klöster mit Ausnahme von Flechtdorf.[5]

Im Zuge der Reformation wurde das Kloster nach fast 500-jähriger Existenz im Jahre 1526 als erstes waldeckisches Kloster säkularisiert und unter maßgeblicher Leitung des Grafen Philipp III. zur Residenz der Waldecker Grafen umgestaltet. Die Anlage erhielt einen Flügelanbau im Renaissance-Stil. Der Braubetrieb des Klosters wurde als gräfliche Brauerei übernommen und weiterbetrieben.

Vom Dreißigjährigen Krieg bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts

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Arolsen – Auszug aus der „Topographia Hassiae“ von Matthäus Merian 1655

Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Schloss ab 1622 als Festung ausgebaut. Im Jahre 1634 waren die Arbeiten abgeschlossen und die Bewohner besser vor Überfällen und Plünderungen geschützt. Der Graf und spätere Fürst Georg Friedrich vollendete 1668 den Bau des Lustschlosses Charlottenthal (später umbenannt in Schloss Luisenthal), gelegen am westlichen Ende der um 1670 entstandenen Großen Allee. 1677 wurde das alte Schloss renoviert und die Eisenberger Linie der Grafenfamilie verlegte ihre Residenz von Rhoden in das aufstrebende Arolsen.

Nach dem Regierungsantritt des Grafen Friedrich Anton Ulrich im Jahre 1706 plante er den Neubau eines Residenzschlosses, der im Jahr 1710 begonnen wurde. Die Anlage wurde nach den Vorstellungen des Baumeisters Julius Ludwig Rothweil als moderne Barockanlage im Stil von Schloss Versailles ausgeführt. Der anspruchsvolle Bauplan sah auch die gezielte Ortsbebauung westlich des Schlosses vor, so wie sie heute zwischen Schloss und Evangelischer Kirche steht. Ursprünglich sollte spiegelverkehrt zum westlichen Stadtgebiet zwischen Residenzschloss und Kirche auch eine geometrisch gleiche, östliche Bebauung entstehen, doch es blieb bei dem Vorhaben.

Die Gestaltung der Innenarchitektur oblag Andrea Galasini und Ludovico Castello. Die Grafenfamilie bezog im Jahr 1711 nach Abschluss von Umbauarbeiten das in Luisenthal umbenannte Schloss Charlottenthal. Im gleichen Jahr wurde Friedrich Anton Ulrich in den Reichsfürstenstand erhoben und 1717 die Annahme des erblichen Fürstentitels verkündet. Im gleichen Jahr veranlasste Fürst Friedrich Anton Ulrich die Errichtung der ersten drei Häuser in der Neustadt Arolsen.

Im Jahr 1719 wurden die Privilegien und Freyheiten zur Gründung der Neustadt Arolsen verkündet. Im darauffolgenden Jahr war das Residenzschloss endlich bereit zum Einzug des Fürstenpaares, jedoch lag das Ende der Bauarbeiten noch in weiter Ferne. 1725 wurde das Lustschloss Luisental abgerissen. Nach 22-jähriger Regentschaft starb im Jahre 1728 Fürst Friedrich Anton Ulrich; im gleichen Jahr verlegte die oberste Landesbehörde ihren Sitz von Mengeringhausen in die Residenzstadt.

Christian Daniel Rauch

Der noch jungen Stadt Arolsen wurde im Jahre 1731 das Privileg zur Abhaltung dreier Märkte verliehen. Ein Jahr später, 1732, wurde auf dem neu errichteten Friedhof die erste Bestattung vollzogen.

Die Bauarbeiten für die erste Kirche des Ortes begannen 1735 mit der Grundsteinlegung. Es dauerte 52 Jahre, bis die Stadtkirche Arolsen 1787 fertiggestellt und geweiht wurde. Vorher, im Jahr 1770, löste sich die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde von der bisherigen Muttergemeinde Helsen und wurde selbständig.

Der klassizistische Bildhauer Christian Daniel Rauch, ein Mitbegründer der Berliner Bildhauerschule, wurde 1777 im Hoppenhof in Arolsen geboren. 1787 wurde das Palais Neues Schloss als Wittumspalais der Fürstin Christiane fertiggestellt und die Stadtkirche vollendet. Arolsen erhielt im Jahre 1803 weitere Privilegien zum Abhalten von Märkten. Der August-Markt entwickelte sich im Verlauf der Zeit zum heutigen großen Kram- und Viehmarkt.

Söhne der Stadt Arolsen waren Wilhelm Kaulbach (* 1804, später von Kaulbach), bekannt als Maler und Akademiedirektor in München, und Friedrich Kaulbach (1822–1903), der ebenfalls Maler und später Professor an der Technischen Universität Hannover wurde.

Vom Regierungssitz 1849 bis zum Ende des Ersten Weltkriegs

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Unter Fürstin Emma zu Waldeck und Pyrmont wurde 1849 das damals modernste Staatsgrundgesetz in Deutschland erlassen; vier Verwaltungskreise wurden eingerichtet. Arolsen erhielt neben dem Sitz der Landesregierung die Verwaltung des Kreises der Twiste. Das sogenannte Töpferhaus wurde aus Mitteln der fürstlichen Domanialverwaltung angekauft und zum ersten Krankenhaus im Fürstentum Waldeck umgebaut. Die Einrichtung nahm 1850 ihren Betrieb auf.

Prinzessin Emma zu Waldeck und Pyrmont wurde 1858 in Arolsen geboren. Sie wurde 1879 Königin der Niederlande und 1890 Regentin. Ihre große Beliebtheit ist einer der Gründe für zahlreiche Besuche niederländischer Touristen in Bad Arolsen.

1861 wurde August Bier in Helsen geboren. Er war einer der führenden deutschen Ärzte jener Zeit und später als Professor in Berlin tätig. Bekannt wurde er durch seine Arbeiten auf dem Gebiet der Rückenmarkanästhesie, sein Eintreten für die Homöopathie, seine Erfindung des Stahlhelms und die auf ihn zurückzuführende Gründung der Hochschule für Leibesübungen.

Waldecksches Diakonissenhaus Sophienheim

Fürstin Helene gründete im Jahre 1864 in Helsen ein Waisenhaus für zwölf Landmädchen, aus dem das spätere Sophienheim hervorging. Als Erzieherinnen wurden junge evangelische Frauen aus dem Waldecker Land eingesetzt. Diese betreuten zusätzlich alte, kranke und pflegebedürftige Menschen in den umliegenden Gemeinden. Der Betheler Pastor Friedrich von Bodelschwingh unterstützte das kleine Heim. Er entsandte die Diakonisse Mathilde Kötter, die mit Tatkraft und Zielstrebigkeit für den weiteren Ausbau und für die Lebensordnung der Sophienheim-Schwestern sorgte. Im Jahre 1887 erfolgte die Umbenennung in Waldecksches Diakonissenhaus Sophienheim. Das Mutterhaus wurde in unmittelbarer Nähe des Paulinen-Hospitals an der Helenenstraße errichtet.

Das Fürstentum Waldeck verlor 1868 durch einen Akzessionsvertrag einen Teil seiner Hoheitsrechte an Preußen.

Garnisonsstadt

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Gedenkstein „Bataillon Waldeck“ (1681 bis 1931) an der ehem. Kaserne
„Gedenkstein Bataillon“ Waldeck an der ehem. Kaserne

Im Jahr 1871 begann die lange Geschichte Arolsens als Garnisonsstadt mit der Fertigstellung der ersten waldeckischen Kaserne unweit des heutigen Stadtzentrums. Das Bataillon Waldeck, die 83er, bezogen die neuen Quartiere; die bisherigen Unterkünfte in den umliegenden Ortschaften wurden aufgegeben. Dieses Bataillon bestand seit 1681.

Ein weiterer großer Bürger der Stadt Arolsen war der Arzt und Professor Rudolf Klapp. Als Chirurg und Orthopäde war er an der Weiterentwicklung seines Medizinzweigs maßgeblich beteiligt.

Arolsen 1894

Die moderne Zeit begann, als am 1. Mai 1890 anlässlich eines Besuchs von Kaiser Wilhelm II. der auf dem Gebiet der Nachbargemeinde Helsen liegende Bahnhof eingeweiht wurde. Die Bahnstrecke, die ihren Ursprung in Warburg hatte, wurde bis 1893 nach Korbach ausgebaut. Ein erneuter Besuch des Kaisers in Arolsen fand anlässlich der Einweihung des Denkmals für seinen Großvater, Kaiser Wilhelm I., im Jahr 1899 statt.

Nach der Stadt ist ein Intercity-Express benannt.

Ein nach Fürstin Bathildis benanntes Heim für körperbehinderte Kinder wurde im Jahr 1912 eingeweiht.

Die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs

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Das Ende des Ersten Weltkriegs und der Untergang des Kaiserreichs hatte 1918 weitreichende Auswirkungen auf die Form der bisherigen waldeckischen Regierung. Das Haus des Fürsten Friedrich von Waldeck verlor wie alle Fürstenhäuser sämtliche Ämter und Würden, das Fürstentum Waldeck wurde zum Freistaat. Die seit 1871 bestehende Garnison wurde geschlossen. Bei einer Volksabstimmung am 30. November 1921 wurde der Kreis Pyrmont abgetrennt, im Rahmen eines Staatsvertrags mit Preußen der preußischen Provinz Hannover zugeordnet und mit dem Landkreis Hameln zum Landkreis Hameln-Pyrmont vereinigt. Als Preußen den Akzessionsvertrag fünf Jahre später kündigte, führte dies zu großen Finanzproblemen im verbliebenen Teil Waldecks. Im Jahre 1929 verlor der Freistaat Waldeck mit seiner Eingliederung in die preußische Provinz Hessen-Nassau seine Eigenständigkeit.

Arolsen galt schon vor 1933 als Hochburg der SS. Unmittelbar nach der Machtübertragung an Hitler zog ein Kommando der SA-Hilfspolizei in ein Gebäude der Polizeiverwaltung Arolsen. Seit dem Frühjahr 1935 war Arolsen erneut Garnisonsstadt. In die Kasernen an der Großen Allee zog das 2. Regiment der SS-Verfügungstruppe „Germania“ ein. Im Dezember 1935 kam die Dienststelle des neu geschaffenen SS-Oberabschnitts Fulda-Werra unter Josias Erbprinz zu Waldeck und Pyrmont in das Neue Schloss.[6] Die Kasernen dienten in der Folgezeit auch als SA-Sportschule, SS-Führerschule und bis zum Ende des Krieges als Unterkunft für Wehrmachts-Ersatzeinheiten. Hier wurde der spätere Schauspieler Horst Tappert an der Flak ausgebildet, der „in den Truppenteilen SS-Flak-Ersatzabteilung Arolsen und 14./SS Panzergrenadierregiment 1 ‚Totenkopf‘“ diente.[7] In Arolsen wurde unter den Augen von NSDAP-Ortsgruppenleiter Waldemar von Schoeler und SS-Obergruppenführer Josias zu Waldeck und Pyrmont am Vorabend der Novemberpogrome 1938 ausgetestet, wie die Öffentlichkeit auf tätliche Übergriffe gegen Juden reagieren würde.[8]

KZ Buchenwald – Außenlager Arolsen

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Im Herbst 1943 wurde ein Teil der SS-Verwaltungsschule Dachau in die damalige SS-Kaserne nach Arolsen verlegt. Am 14. November 1943, kurz vor der Eröffnung, wurden 34 Häftlinge für die Umbauarbeiten aus dem KZ Buchenwald unter dem Decknamen „Arthur“ nach Arolsen gebracht. Weitere 26 Häftlinge aus dem KZ Dachau brachte das SS-Lehrpersonal mit. Im Herbst 1944 waren dort insgesamt 123 Häftlinge mit Umbauarbeiten und als Dienstpersonal beschäftigt. Es handelte sich überwiegend um Handwerker aus Deutschland, Belgien, Frankreich, Italien, Jugoslawien, Litauen, Luxemburg, Polen, den Niederlanden, Russland, der Tschechoslowakei, der Ukraine und Ungarn.[9][10]

Die SS-Führerschule und SS-Bekleidungskammer hatten unter den Außenlagern eine Sonderstellung, da sie direkt dem SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt (SS-WVHA) in Berlin unterstellt waren.

Am 29. März 1945, unmittelbar vor dem Einmarsch der US-Armee in den Raum Waldeck/Kassel, erfolgte die „Evakuierung“ durch die SS. Alle Häftlinge wurden in das Lager Buchenwald verbracht. Von einigen ist nachgewiesen, dass sie die anschließenden Todesmärsche nicht überlebten.

Von der Nachkriegszeit bis zur Gebietsreform 1974

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Die Stadt Arolsen blieb in der Zeit des Zweiten Weltkriegs weitgehend von Zerstörungen verschont; der Einmarsch US-amerikanischer Truppen Ende März/Anfang April 1945 verlief ohne größere Kampfhandlungen.

Auf Betreiben der Vereinten Nationen wurde 1946 in Arolsen der Internationale Suchdienst (ITS) eingerichtet, um die Schicksale der Vermissten, Gefangenen und Verschleppten aus der Zeit der NS-Herrschaft und des Zweiten Weltkriegs aufzuklären.[11] Parallel dazu richteten die Alliierten 1946 ein bis 1951 bestehendes DP-Lager ein. Sein Zweck war die Unterbringung von Displaced Persons, die ab 1946 für die UNRRA und das Central Tracing Bureau (CTB) arbeiteten, dem Vorläufer des ITS und der heutigen Arolsen Archives.[12]:S. 27 Aufgrund ihrer Sprachkenntnisse arbeiteten die DPs in nahezu allen Bereichen des CTB/ITS, so vor allem in der Dokumenten- und Suchabteilung. Sie übernahmen Schreib- und Übersetzungsaufgaben, waren aber auch im Küchen- und Fahrdienste eingesetzt.[12]:S. 28 Das Arolsener DP-Camp verteilte sich über mehrere Standorte, für die mehrere Oberbegriffe im Umlauf waren: DP-Camp Arolsen Nr. 511, DP-Labor Camp und ab Juli 1948 K-181 I.T.S. Employees Camp.[13]

In Arolsen befand sich außerdem von März 1947 bis Ende Juli 1949 ein für den Raum Frankfurt zentrales Vocational Training Center (VTC), das Berufsbildungskurse für DPs anbot. Die Kurse waren vor allem für DPs gedacht, die nicht mehr in ihre Herkunftsländer zurückkehren wollten oder konnten und sich auf eine Emigration außerhalb Deutschlands vorbereiten wollten. Das VTC in der Trägerschaft der IRO bot berufskundliche Kurse an und sollte auf die Ausreise und das Leben in einem neuen Land vorbereiten. In den mehrwöchigen Kursen besuchten die DPs Sprachkurse oder erlernten handwerkliche Grundkenntnisse als Schreiner, Schlosser, Schweißer oder Schneider. Während des Bestehens des VTC in Arolsen besuchten zeitweise mehr als 700 DPs die Lehrgänge; ein Teil der Teilnehmer an diesen Kursen wechselte in den Dienst des ITS.[12]:S. 31–33 1949 wurde das VTC wegen des Platzbedarfs des ITS von Arolsen nach Neuburg an der Donau verlegt.[12]:S. 35

Arolsen wurde 1952 zum dritten Mal Garnisonsstadt, als die ehemalige SS-Kaserne von belgischen NATO-Streitkräften bezogen wurde. Im Lauf der kommenden Jahrzehnte bildete sich hierdurch und durch Zuzug von Zivilpersonen eine beachtliche belgische Gemeinde, die trotz des Abzugs der Streitkräfte weiterhin regen Bestand hat. Die Hinterlassenschaften aus der NS-Zeit fanden jedoch nicht nur eine militärische Nachnutzung, sondern führten auch zu einer Traditionspflege der anderen Art.

„Ab Mitte der 1950er Jahre gab es in Arolsen regelmäßige Treffen der Hilfsgemeinschaft auf Gegenseitigkeit der ehemaligen Angehörigen der Waffen-SS (HIAG) oder von ehemaligen Angehörigen der 3. SS-Panzer-Division Totenkopf. 1959 erwirkte die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) ein Verbot der Veranstaltung. Trotzdem kam es in den folgenden Jahren immer wieder zu Treffen ehemaliger SS-Angehöriger in Arolsen. Viele Arolser*innen schauten bei solchen Treffen jahrelang weg, andere sympathisierten. Erst 1979 entstand ein breiter Protest und die Initiativen Waldecker Bürgerinitiative gegen Neofaschismus und die Kasseler Initiative für das Verbot der SS-Treffen in Arolsen-Mengeringhausen wurden gegründet.“

Isabel Panek: Zwischen Wartezeit und Neuanfang, S. 38. In Ergänzung hierzu: Bericht von 1979 über das Treffen des SS-Kameradschaft Totenkopf in Arolsen und Demonstrationen gegen die Veranstaltung.

Zehn Jahre später war in der taz zu lesen, dass es dem inzwischen rot-grünen Magistrat von Arolsen nicht gelungen sei, „ein […] geplantes ‚Veteranentreffen‘ der ehemaligen SS-Verbände ‚Großdeutschland‘ und ‚Brandenburg‘ zu verhindern“.[14]

Bei Bohrungen im Schlosspark wurde 1970 eine Grundwasserquelle erschlossen, deren Mineraliengehalt zur Verleihung des Prädikats „Heilquelle“ für das Vorkommen führte.

Die hessische Gebietsreform führte im Jahr 1974 zur Bildung der Großgemeinde Arolsen. Mit den belgischen Truppen, deren Zivilpersonal und den Familienangehörigen verzeichnete Arolsen etwa 18.200 Einwohner in insgesamt zwölf Stadtteilen. Durch den Zusammenschluss mit Mengeringhausen verstärkte sich die Stellung Arolsens als Garnisonsstadt weiter.

Hessische Gebietsreform

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Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde freiwillig eingegliedert: Am 1. November 1970 Fusion mit der bis dahin selbständigen Gemeinde Helsen.[15] Am 31. Dezember 1970 kamen Braunsen und Schmillinghausen durch Eingemeindung hinzu.[16] Kohlgrund folgte am 1. Juli 1971.[17] Die bis dahin selbständigen Gemeinden Bühle, Massenhausen, Neu-Berich und Wetterburg wurden am 31. Dezember 1971 zu Arolser Stadtteilen.[18] Die Reihe der Eingemeindungen wurde kraft Landesgesetz am 1. Januar 1974 mit der Eingliederung der Städte Landau und Mengeringhausen sowie der Gemeinde Volkhardinghausen abgeschlossen.[19][20] Für alle durch die Gebietsreform eingegliederten Gemeinden wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.[21]

Vom Heilbad über das Bad zur Gegenwart

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Als Heilbad ist Arolsen seit 1977 anerkannt. Im Jahr 1979 wurde die Twistetalsperre nahe dem Ortsteil Wetterburg ihrer Bestimmung übergeben. Der Hauptzweck des Bauwerks ist der Schutz des weiter nördlich und westlich beiderseits der Twiste gelegenen Umlands vor Überschwemmungen; doch schon bald wurde der touristische Wert des neu entstandenen Twistesees erkannt.

Mit der ersten Veranstaltung der „Arolser Barock-Festspiele“ wurde 1985 eine neue kulturelle Tradition begründet. 1990 wurde die nahe dem Residenzschloss gelegene „Fürstliche Reitbahn“ als Festspielhaus eingeweiht. Die Umgestaltung des Bundeswehrstandortes im Ortsteil Mengeringhausen warf ihre Schatten voraus. Mit der Stationierung einer Flugabwehrraketeneinheit und der Reduzierung der dort bisher stationierten gepanzerten Heereseinheiten begann der Wandel zu einem reinen Luftwaffenstandort.

Im Neuen Schloss zwischen „Großer Allee“ und Baumpark wurde 1992 die „Tinnitus-Klinik“ eingerichtet. Sie dient der Behandlung von Patienten, die unter Ohrgeräuschen (Tinnitus) und Erkrankungen des Gleichgewichtsorgans im Innenohr leiden, und erlangte auf diesem Gebiet überregionale Bedeutung. Vorher war das Neue Schloss ein Hotelbetrieb und wurde 1977 von der Dorint AG als 7. Betrieb der Kette übernommen. Als Hoteldirektor wurde der erfahrene Hotelexperte Werner Flegel eingesetzt, der das Hotel erfolgreich bis 1982 leitete.

Mit dem Abzug der belgischen NATO-Truppen 1994 wurde die „Belgische Kaserne“ (die frühere SS-Kaserne) geschlossen. Problematisch blieb die Verwertung des Geländes in günstiger zentraler Lage. In Mengeringhausen räumten die Heereseinheiten die Prinz-Eugen-Kaserne, zwei weitere Flugabwehrraketeneinheiten ließen Arolsen zum reinen Luftwaffenstandort mit etwa 360 Soldaten werden.

Am 22. Januar 1997 wurde der Stadt das Prädikat „Bad“ verliehen.[22] Auf dem Gelände des ehemaligen technischen Bereichs der leerstehenden „Belgischen Kaserne“ entstand im Jahre 2000 mit dem „Arobella“ ein modernes Spaß- und Freizeitbad mit Außenbecken, integrierter Saunalandschaft und angeschlossenem Gesundheitszentrum. Eine 100 Meter lange Röhrenrutsche ist eine der vielen Attraktionen dieser Einrichtung.

Die Truppenstärke in der Prinz-Eugen-Kaserne in Mengeringhausen, in der inzwischen etwa 360 Luftwaffensoldaten stationiert waren, sollte durch Umstrukturierungen auf etwa 400 Soldaten anwachsen. Umfangreiche, mehrere Millionen Euro teure Umbau- und Modernisierungsarbeiten in der Kaserne und auf dem Standortübungsplatz wurden 2002 begonnen, während die Luftwaffeneinheiten die Verlegung nach Bad Arolsen vorbereiteten.

Der 2003 in Bad Arolsen veranstaltete 43. Hessentag brachte bei sommerlichem Wetter rund 780.000 Besucher in die Stadt. Für die Bad Arolser war jedoch die kurz vor Veranstaltungsbeginn angekündigte Schließung des Bundeswehrstandortes im Ortsteil Mengeringhausen ein herber Schlag. Der Zuzug der neuen Einheiten wurde gestoppt, die Auflösung und Verlegung der Verbände und Einheiten sowie der Standortverwaltung wurde angeordnet.

Bad Arolsen verlor im Sommer 2005 den Status als Garnisonsstadt. Die Prinz-Eugen-Kaserne wurde im Dezember 2005 endgültig geschlossen, nachdem zuvor alle Einheiten abgezogen oder aufgelöst worden waren. Die Stadt Bad Arolsen kaufte das Kasernengelände.

Bis 2007 wurden umfangreiche Straßenbauarbeiten in der Schloss- und der Bahnhofstraße durchgeführt. Die Innenstadt Bad Arolsens wurde weitgehend vom Schwerlastverkehr befreit. Anschließend wurde die ehemalige Panzerstraße zur Südumgehung umgebaut und erhielt den Status einer Bundesstraße. Gleichzeitig erfolgte die Rückstufung der bisher durch die Innenstadt verlaufende Bundesstraße zur Gemeindestraße.

Im Frühjahr 2009 wurde ein Teil der Gebäude der Prinz-Eugen-Kaserne abgerissen.

Ehemalige Garnisonsstadt

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Besondere wirtschaftliche Bedeutung für die Stadt hatte ihre Rolle als Garnisonsstadt. Diese Entwicklung begann 1871 mit der Fertigstellung der ersten waldeckischen Kaserne und setzte sich nach einer Unterbrechung während der Weimarer Republik fort mit der Wiederbelebung des Garnisisionswesens ab 1935, die Arolsen zum Standort von SS-Einheiten machte. An die nach dem Zweiten Weltkrieg noch intakte militärische Infrastruktur wurde dann in den 1950er Jahren erneut angeknüpft:

  • Während des Kalten Krieges war von November 1952 bis 1994 als Teil der Belgischen Streitkräfte in Deutschland das wallonische Regiment 2e régiment de carabiniers-cyclistes (2cy) bis 5. Mai 1959, abgelöst vom 1. flämischen Panzeraufklärungsregiment (1e Regiment Jagers te Paard) zusammen mit einer Nachschubkompanie und einer Pionierkompanie in der sogenannten „Belgischen Kaserne“ nahe dem Stadtzentrum stationiert.
  • Am 17. Dezember 2004 wurde nach 40-jährigem Bestehen der Bundeswehrstandort Bad Arolsen-Mengeringhausen aufgelöst. Im Laufe der Jahre waren in der Prinz-Eugen-Kaserne unter anderem folgende Einheiten und Verbände von Heer und Luftwaffe stationiert:
    • Panzerbataillon 63 (aufgelöst)
    • 3./ Panzerbataillon 61 (gem./gekad.) (aufgelöst)
    • Panzerartilleriebataillon 65 (aufgelöst)
    • Panzerjägerkompanie 60 (aufgelöst)
    • 1., 3. und 4. Staffel der Flugabwehrraketengruppe 38 (aufgelöst)
    • 1., 4. und 5. (jetzt 3.) Staffel der Flugabwehrraketengruppe 21 (jetzt in Sanitz/Prangendorf in Mecklenburg-Vorpommern)

Staats- und Verwaltungsgeschichte im Überblick

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Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten, in denen Arolsen bzw. Bad Arolsen lag:[23][24]

Einwohnerstruktur 2011

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Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Bad Arolsen 15.603 Einwohner. Darunter waren 890 (5,7 %) Ausländer, von denen 461 aus dem EU-Ausland, 243 aus anderen europäischen Ländern und 186 aus anderen Staaten kamen.[25] Nach dem Lebensalter waren 2589 Einwohner unter 18 Jahren, 6276 waren zwischen 18 und 49, 3228 zwischen 50 und 64 und 5850 Einwohner waren älter.[26] Von den deutschen Einwohnern hatten 14,5 % einen Migrationshintergrund.[27] (Bis zum Jahr 2020 erhöhte sich die Ausländerquote auf 12,4 %.[28]) Die Einwohner lebten in 7047 Haushalten. Davon waren 2559 Singlehaushalte, 1922 Paare ohne Kinder und 1833 Paare mit Kindern, sowie 609 Alleinerziehende und 144 Wohngemeinschaften. In 1653 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 4650 Haushaltungen leben keine Senioren.[26]

Einwohnerentwicklung

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• 1738: 36 Häuser[23]
• 1770: 70 Häuser, 810 Einwohner[23]
Bad Arolsen: Einwohnerzahlen von 1770 bis 2020
Jahr  Einwohner
1770
  
810
1800
  
?
1834
  
1.980
1840
  
2.120
1846
  
1.797
1852
  
2.946
1858
  
2.004
1864
  
2.164
1871
  
2.381
1875
  
2.460
1885
  
2.442
1895
  
2.768
1905
  
2.811
1910
  
2.793
1925
  
2.440
1939
  
3.838
1946
  
4.726
1950
  
5.759
1956
  
5.854
1961
  
5.646
1967
  
6.193
1972
  
10.631
1975
  
15.619
1980
  
16.356
1985
  
15.981
1990
  
15.277
1995
  
16.504
2000
  
16.968
2005
  
16.861
2010
  
16.159
2011
  
15.603
2015
  
15.507
2020
  
15.571
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [23][29]; 1972:[30]; ab 1972:[28]; Zensus 2011[25]
Ab 1972 einschließlich der im Zuge der Gebietsreform in Hessen eingegliederten Orte.

Religionszugehörigkeit

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• 1895: 2451 evangelische (88,55 %), 265 katholische (= 9,57 %), 7 anderes christliche-konfessionelle (= 0,25 %), 45 jüdische (= 1,63 %) Einwohner[23]
• 1961: 4126 evangelische (= 73,08 %), 1195 katholische (= 21,17 %) Einwohner[23]
• 1987: 10.604 evangelische (= 72,20 %), 2632 katholische (= 17,92 %), 1450 sonstige (= 9,87 %) Einwohner[31]
• 2011: 9540 evangelische (= 62,1 %), 2760 katholische (= 18,0 %), 200 orthodoxe (= 1,3 %), 250 andersgläubig (= 1,6 %), 2490 sonstige[Anm. 2] (= 16,2 %) Einwohner[32]

Erwerbstätigkeit

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Die Gemeinde im Vergleich mit Landkreis, Regierungsbezirk Kassel und Hessen:[29]

Jahr Gemeinde Landkreis Regierungsbezirk Hessen
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte 2019 7.195 63.889 479.687 2.630.864
Veränderung zu 2000 +2,7 % +15,1 % +19,4 % +18,8 %
davon Vollzeit 2018 62,8 % 70,8 % 68,8 % 71,1 %
davon Teilzeit 2018 37,2 % 29,2 % 31,2 % 28,9 %
Ausschließlich geringfügig entlohnte Beschäftigte 2019 1.075 9.658 74.996 363.019
Veränderung zu 2000 +7,1 % +5,4 % +2,1 % +5,9 %

Stadtverordnetenversammlung

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Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[33] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[34][35][36]

Stadtverordnetenversammlung – Kommunalwahlen 2021
Stimmenanteil in %
Wahlbeteiligung 47,4 %
 %
40
30
20
10
0
33,7
(−2,4)
23,9
(−3,2)
15,6
(+5,2)
10,2
(n. k.)
8,8
(n. k.)
7,9
(−1,2)
n. k.
(−17,3)
2016

2021

Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
d 2016: zusammen mit OL
e Offene Liste; 2016: zusammen mit FWG
Sitzverteilung
      
Insgesamt 37 Sitze
Parteien und Wählergemeinschaften %
2021
Sitze
2021
%
2016
Sitze
2016
%
2011
Sitze
2011
%
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 33,7 12 36,1 13 30,4 11 40,9 15 39,2 14
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 23,9 9 27,1 10 24,5 9 30,2 11 31,7 12
Grüne Bündnis 90/Die Grünen 15,6 6 10,4 4 9,8 4 6,6 2 5,1 2
FWG Freie Wählergemeinschaft 10,2 4 4,6 2 6,8 3 7,0 3
OL Offene Liste 8,8 3 7,5 3 8,2 3 10,1 4
FDP Freie Demokratische Partei 7,9 3 9,1 3 4,3 2 7,3 3 6,9 2
FWG/OL Freie Wählergemeinschaft/Offene Liste 17,3 7
BGL Die Bürgerliste 17,7 6
SAG SAG 1,2 0
Gesamt 100,0 37 100,0 37 100,0 37 100,0 37 100,0 37
Wahlbeteiligung in % 47,4 47,1 48,8 46,8 54,6

Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der Bürgermeister für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit dem Jahr 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Magistrats, dem in der Stadt Bad Arolsen neben dem Bürgermeister der Erste Stadtrat sowie sieben weitere ehrenamtliche Stadträte angehören.[37] Bürgermeister ist seit dem 1. Mai 2022 der parteiunabhängige Marko Lambion.[38] Sein Amtsvorgänger Jürgen van der Horst, der Ende 2019 für eine dritte Amtszeit gewählt worden war, wechselte mit Jahresende 2021 als Landrat zum Landkreis Waldeck-Frankenberg. Somit musste die Wahl eines neuen Bürgermeisters vorgezogen werden. Marko Lambion wurde am 27. März 2022 im ersten Wahlgang ohne Gegenkandidaten bei 27,67 Prozent Wahlbeteiligung mit 90,94 Prozent der Stimmen gewählt.[39]

Amtszeiten der Bürgermeister[40]
  • 2022–2028 Marko Lambion[38]
  • 2008–2021 Jürgen van der Horst
  • 1996–2008 Gerhard Schaller
  • 1990–1996 Helmut Kossmann (SPD)[41][42]
  • 1984–1990 Ernst Hubert von Michaelis (CDU)[43]
  • 1966–1984 Günter Welteke[44]
  • 1922–1945 Richard Beekmann[45]

Am 30. März 1976 genehmigte der Hessische Minister des Innern das Wappen mit folgender Beschreibung:[46]

Wappen von Bad Arolsen
Wappen von Bad Arolsen
Blasonierung: „In Silber eine bewurzelte grüne Eiche mit goldenen Eicheln, belegt mit einem goldenen Herzschild, der ein schwarzes A überhöht von einem oberhalben schwarzen Stern zeigt.“
Wappenbegründung: Das Wappen ist eine Kombination aus einer Eiche als Symbol der Wälder in der Umgebung und der Tatsache, dass die Stadt ein Kurort ist, der auf sauberer Luft und sauberem Wasser basiert, und einem Herzschild, das den Waldecker Stern und den Anfangsbuchstaben des Stadtnamens zeigt. Das ursprüngliche Wappen, das vom 18. Jahrhundert bis 1938 verwendet wurde, zeigte den Stern und die Initiale unter dem sogenannten Gottesauge, einem von Sonnenstrahlen umgebenen Dreieck. Das Gottesauge war wahrscheinlich ein religiöses oder freimaurerisches Symbol und in den 1930er Jahren nicht akzeptabel. 1938 wurde es daher durch eine Eiche ersetzt, um das heutige Wappen zu bilden. Es wurde am 2. Februar 1938 für die Stadt Arolsen und 1976 erneut für die neugebildete Großgemeinde genehmigt. Der Einfluss der Nationalsozialisten in die Entscheidung belegt die Akte im Stadtarchiv.[47]
Hiss- und Bannerflagge

Am 30. März 1976 genehmigte der Hessische Minister des Innern die Flagge mit folgender Beschreibung:

„Die Flagge zeigt die Farben Schwarz-Gold-Schwarz im Verhältnis 1:3:1, belegt mit dem Wappen der Stadt.“[46]

Ab dem 23. September 1929 führte Arolsen bereits eine Flagge, die, angelehnt an das damalige Wappen, ein schwarz-gelb-schwarzes Flaggentuch mit einem Streifenverhältnis von ca. 1:4:1 zeigte, in dem im gelben Streifen, der leicht zur Höhe verschoben war, sich eine schwarze Initiale „A“ befand, die von einem oberhalben schwarzen achtstrahligen Stern gekrönt wurde. Auf der Grenzlinie der oberen Streifen befand sich ein weißes Gottesauge mit Strahlen in gegenläufigen Farben.

Städtepartnerschaften

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Bad Arolsen unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:[48]

In Bad Arolsen und Umgebung waren zahlreiche belgische Soldaten stationiert. Dies erklärt die relativ große belgische Gemeinde in der Gegend.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Innenstadt mit Stadtkirche Arolsen

Bemerkenswert ist der barocke Stadtgrundriss in der Nähe des Schlosses. Das Straßenraster zeigt das für die damalige Zeit typische Schachbrettmuster. Geplant war, östlich und westlich des Schlosses einen gespiegelten Stadtgrundriss zu bebauen. Die Planung wurde jedoch nicht vollständig ausgeführt, da nach der Fertigstellung des westlichen Teils der Marstall-Anlage kein Geld für deren östliche Erweiterung übrigblieb. Die östliche Hälfte wird deshalb heute durch Landschaftsbaumaßnahmen bestimmt.

Viele der Gebäude im östlichen Altstadtbereich stehen unter Denkmalschutz. Seit 1999 gibt es eine Gestaltungssatzung für diesen Bereich, um durch einen Ensembleschutz das Stadtbild zu sichern.

Die Große Allee

Eine Besonderheit des Stadtbilds ist die im Jahre 1676 angelegte Große Allee, die auf etwa 1600 Meter Länge in Ost-West-Richtung verläuft und einst am Alten Schloss begann. Sie ist sechsreihig mit rund 880 Eichen bepflanzt. Besonders im Sommer lockt sie wegen ihrer schattenspendenden Anlage viele Spaziergänger an. Gedacht war sie als breite und repräsentative Verbindung des Schlosses mit dem Lustschloss Charlottenthal, das allerdings schon 1725 wieder abgerissen wurde.

Residenzschloss

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Residenzschloss

Fürst Friedrich Anton zu Waldeck und Pyrmont ließ das barocke Residenzschloss als imposante dreiflügelige Anlage durch den Baumeister Julius Ludwig Rothweil ab 1710 erbauen und bezog es 1720 unfertig. Aus Geldnot zogen sich die Bauarbeiten rund hundert Jahre hin. Erst unter dem Fürsten Friedrich wurde das Schloss um 1810 vollendet. Bedeutend sind insbesondere die Deckengemälde des italienischen Künstlers Carlo Ludovici Castelli und die herausragenden Stuckarbeiten von Andrea Gallasini. Die Architektur orientiert sich am Schloss Versailles.

Stadtkirche Arolsen

Das Sakralbau ist anders als üblich nicht geostet, sondern wurde aufgrund des fürstlichen Bauplans für die barocke Kernstadt „gewestet“ (= der Altar ist in westlicher Himmelsrichtung). Abweichend von diesem unvollendet gebliebenen Plan ist nicht das Residenzschloss, sondern die Kirche der faktische Mittelpunkt der Altstadt.[49]

Nach der Grundsteinlegung am 16. August 1735 waren drei Baumeister am Kirchenbau beteiligt, der Bau ging meist wegen Geldmangel nur schleppend voran: Das Richtfest war 21 Jahre später, am 19. November 1756. Bis zur Fertigstellung vergingen nochmals 31 Jahre: Nach insgesamt 52 Jahren Bauzeit war die Kirchweihe der Stadtkirche am 16. September 1787.

Zu ihren Besonderheiten zählen die drei weißen Marmor-Skulpturen „Glaube“, „Liebe“, „Hoffnung“ (1844/1852) von Christian Daniel Rauch.

Neues Schloss

Das Neue Schloss wurde als Witwensitz von Christiane, der Gattin von Karl August Friedrich, durch Baumeister Franz Friedrich Rothweil von 1764 bis 1778 erbaut und mit einer Innenausstattung im Rokokostil eingerichtet. Der Schlosspark wurde nach dem Abschluss der Bauarbeiten angelegt und vielseitig, überwiegend mit exotischen Nadelbäumen bepflanzt. Nach Süden schloss der Park mit einem großen terrassenförmig angelegten Obst- und Gemüsegarten ab. Ein Reiseführer aus dem Jahr 1785 beschreibt den „Fürstin Garten“ als besondere Schönheit. 1853 gestaltete der Baumeister Franz Curtze das Schloss nach Plänen von Wilhelm Braß klassizistisch um. Bei einem Brand 1970 wurde das Innere vollständig zerstört. Im selben Jahr begann der Wiederaufbau mit einer Erweiterung nach Süden. Nach Abschluss der Arbeiten wurde dort 1974 das Hotel Neues Schloss eröffnet, das seit 1998 zusammen mit einem Neubau als Tinnitus-Klinik genutzt wird. 1977 pachtete die Dorint das Hotel und ließ es durch Werner Flegel als Direktor bis 1982 leiten.

Museum Bad Arolsen

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Das Museum Bad Arolsen[50] präsentiert in insgesamt fünf über die Stadt verteilten Gebäuden Kunstsammlungen. Dabei handelt es sich im Einzelnen um:

  • Im Christian-Daniel-Rauch-Museum im Marstall werden zahlreiche Skulpturen als Leihgaben der Alten Nationalgalerie in Berlin zusammen mit Werken von Christian Daniel Rauch gezeigt.
  • Das C. D. Rauch-Geburtshaus, Geburtshaus Christian Daniel Rauchs, zeigt sowohl persönliche Gegenstände aus dem Leben des Künstlers als auch Skizzen von ihm.
  • Das Schreibersche Haus bietet unter anderem Gemälde und graphische Arbeiten aus dem 19. Jahrhundert aus der Malerdynastie um Wilhelm von Kaulbach. Der Festsaal, von Johann Friedrich Valentin gestaltet, gehört mit seinen Schnitzereien zu den schönsten Hessens.
  • Das Kaulbachhaus, Geburtshaus des Historienmalers und Illustrators Wilhelm von Kaulbach, gehört zu den ältesten Gebäuden der Stadt. Es beherbergt Gemälde und graphische Arbeiten der Arolser Malerfamilie und eine originale Schreinerwerkstatt.
  • Das Residenzschloss bietet zusätzlich zu den eigenen Besichtigungsmöglichkeiten wechselnde Kunstausstellungen.
  • Heimatmuseum in Mengeringhausen,
  • Heimatstube in Helsen,
  • Waldecker Spielzeugmuseum in Massenhausen[51]
  • Museum für Frühlings- und Osterbräuche in Schmillinghausen

Veranstaltungen

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Jährliche Veranstaltungen

  • Seit 1985 werden die überregional bekannten Arolser Barock-Festspiele im Festspielhaus „Fürstliche Reitbahn“ präsentiert.
  • Seit 1985 findet zudem der Traditionelle Bad Arolser Ostermarkt und seit 2007 am Ostersonntag das Osterfeuer der Freiwilligen Feuerwehr Bad Arolsen auf dem Festplatz Königsberg statt.
  • Jährlich, in der ersten Augustwoche wird der Arolser Kram- und Viehmarkt, der heute eines der größten Volksfeste Nordhessens ist, mit Gewerbeschau und dem traditionellen Viehauftrieb am Freitagvormittag, auf dem Königsberg ausgetragen. 2010 bereits zum 280. Mal.
  • Internationaler Bad Arolser Twistesee-Triathlon jedes Jahr Mitte/Ende August
  • Landauer Kram- und Viehmarkt im Stadtteil Landau
  • Twistesee-Adventsmarathon jeweils am Samstag vor dem ersten Advent
  • Weihnachtsmarkt – an vier Tagen auf dem Kirchplatz im Stadtzentrum. Neben den üblichen Marktständen und Fahrgeschäften wird auf mehreren Bühnen Live-Musik geboten.

Sonstige Veranstaltungen

  • Im Jahr 2003 war Bad Arolsen Ausrichter des 43. Hessentags.
  • Am 6. und 7. Juli 2007 und vom 9. bis 12. Juli 2008 fanden die beiden ersten „Magic Circle Festivals“ in der ehemaligen Prinz-Eugen-Kaserne in Mengeringhausen statt.
  • Alle sieben Jahre ist der Stadtteil Mengeringhausen Austragungsort des traditionellen großen Freischießens. Die nächste Veranstaltung ist für Juni 2024 vorgesehen.

Ein Ausflugsziel in unmittelbarer Nähe von Bad Arolsen ist der als Hochwasserschutzbauwerk angelegte Twistesee, der viele Freizeitmöglichkeiten bietet. Der am Zufluss des Twistesees gelegene Vorstau ist als Vogelschutzgebiet ausgewiesen. Am Westufer befindet sich ein Strandbad mit Umkleidemöglichkeiten, Toilette und Kiosk, in der Nähe befindet sich ein Golfplatz sowie ein Wasserski-Lift. Ein 7 km langer Rundweg um den See führt am Westufer über die Strandpromenade, am Ostufer nur teilweise asphaltiert mit einigen kurzen aber kräftigen Steigungen durch den Wald, der hier bis an das Seeufer reicht. Am Ostufer gibt es eine große Liegewiese, eine FKK-Wiese und eine abgesperrte Fläche für Schiffsmodelle.

Panoramabild des Twistesees mit dem „Café im See“ und dem Bad Arolser Ortsteil Wetterburg. Blickrichtung von Süden (links) bis Südwest (rechts)

Der Edersee liegt etwa 22 Kilometer südlich der Stadt und bietet vielfältige Freizeitmöglichkeiten.

Bad Arolsen und seine Umgebung wie der Twistesee sind Gegenstand des Schlagertitels „Wir seh’n uns wieder in Arolsen“ von Bernd Apitz.[52]

Wirtschaft und Infrastruktur

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Bad Arolsen und seine Ortsteile liegen in einer ausgeprägt hügeligen Landschaft mit ausgedehnten Waldbeständen. Zahlreiche Wanderwege und Radwanderstrecken sind ausgeschildert.

Durch das Stadtgebiet verläuft die deutsch-niederländische Ferienstraße „Oranier-Route“.

Bad Arolsen liegt an der Bahnstrecke von Kassel nach Korbach. Der Bahnhof wird stündlich von der Linie RB4 bedient.

Linie Verlauf Takt
RB4 Korbach Hbf – Twiste – Mengeringhausen – Bad Arolsen – Külte-Wetterburg – Volkmarsen – Ehringen – Wolfhagen – Zierenberg – Ahnatal-Weimar – Vellmar-Obervellmar – Kassel-Wilhelmshöhe
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021
60 min

Ein großer Teil des öffentlichen Personennahverkehrs wird mit Bussen des Nordhessischen Verkehrsverbunds (NVV) abgewickelt. Außerdem wird die Stadt vom Busverkehr Ruhr-Sieg (BRS) angefahren. Im Stadtbereich Bad Arolsen wird zudem ein Anrufsammeltaxidienst angeboten.

Die Stadt liegt an den Bundesstraßen 252 (OstwestfalenMarburg) und 450 (Bad Arolsen–WolfhagenFritzlar). Im Norden ist Bad Arolsen über die B 252 in etwa 13 km Entfernung an das Autobahnnetz angeschlossen (A 44, Anschlussstelle Diemelstadt).

Über Land- und Kreisstraßen sind Marsberg, Diemelsee, Volkmarsen und Bad Wildungen, über Bundesstraßen die benachbarten Städte Diemelstadt, Wolfhagen und Korbach erreichbar.

Mit dem Ausbau der ehemals als Panzerstraße genutzten Hagenstraße zur Bundesstraße 450 verfügt Bad Arolsen ab Ende 2008 über eine Südumgehung. Diese trägt zur weiteren Verkehrsberuhigung der Stadt bei, das Stadtgebiet wird weitgehend vom Schwerlastverkehr entlastet.

Ansässige Unternehmen

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Neben zahlreichen kleineren Unternehmen sind die größten Arbeitgeber der Stadt:

  • ALMO-Erzeugnisse Erwin Busch GmbH, weltweit tätiger Hersteller medizinischer Einmalspritzen (gehört zum Konzern B. Braun Melsungen).
  • HEWI Heinrich Wilke GmbH, Hersteller von Sanitärprogrammen, Beschlägen, Beschilderungen, elektronischen Schließsystemen.
  • Superior Essex Inc. (USA) [gehört zum Konzern LS Cable & System], die eine Produktionsstätte zur Herstellung und Lackbeschichtung von Kupfer-Wickeldrähten betreibt und diese 1992 von Alcatel übernommen hatte.
  • H-Hotels AG (vormals „Hospitality Alliance AG Deutschland“, davor „TREFF Hotels“), eine der größten Hotelketten in Deutschland.
  • Bathildisheim, ein diakonisches Sozialunternehmen, welches vielfältige Dienstleistungen für Menschen mit Behinderungen anbietet. Wirkungsort ist Nordhessen.

Ehemalige belgische Kaserne

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Nach dem Abzug der belgischen Streitkräfte 1994, war das gesamte Gelände der ehemaligen „Belgischen Kaserne“ in guter Innenstadtlage lange Zeit ungenutzt. Nur gelegentlich wurde der große Exerzierplatz für öffentliche Veranstaltungen genutzt. Nach langen Verhandlungen wurde unter Einbeziehung der teilweise unter Denkmalschutz stehenden Teile ein Einkaufszentrum mit großzügigen Parkflächen errichtet.

An der Bundesstraße 450 entsteht seit August 2006 auf dem Gelände der ehemaligen Prinz-Eugen-Kaserne im Stadtteil Mengeringhausen ein Industrie- und Gewerbepark. Zurzeit befindet sich ein Holzheizkraftwerk mit 20 MW Feuerungsleistung im Bau, und für 2009 ist die Errichtung einer Biogasanlage mit 2,5 MW elektrischer Leistung geplant. Ein Asphalt-Mischwerk befindet sich am östlichen Rand des ehemaligen Kasernengeländes.[53]

Mengeringhäuser Feld

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Das größte Gewerbegebiet Bad Arolsens liegt südwestlich der Kernstadt im „Mengeringhäuser Feld“. Es verfügt über einen direkten Anschluss an die Bundesstraße 252.

Das kleinste Gewerbegebiet in Bad Arolsen befindet sich auf dem ehemaligen Gelände der hagro-Möbelfabrik in der Nähe des Bahnhofs. Dort sind Unternehmen aus den Bereichen Werbung, Handel, Handwerk und Industrie angesiedelt, zudem das BAC Theater (Bad Arolsen Company e. V.). Die BAC ist ein freies Theaterensemble.[54]

Öffentliche Einrichtungen

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Bad Arolsen ist der Sitz einer Verwaltungsstelle des Hessischen Amtes für Straßen- und Verkehrswesen sowie einer Außenstelle der Kfz-Zulassungsbehörde des Landkreises Waldeck-Frankenberg. Das Amtsgericht Bad Arolsen wurde im Jahre 2011 aufgelöst. Zuständig ist seitdem das Amtsgericht Korbach.

Das Hauptgebäude des ITS

Bad Arolsen ist seit 1946 Sitz des Internationalen Suchdienstes (ITS), ein Dokumentationszentrum über die nationalsozialistische Verfolgung, das für Überlebende und Angehörige ins Leben gerufen wurde. Diese Institution wurde ab 1955 vom Internationalen Komitee vom Roten Kreuz geleitet und verwaltet. Das Bundesarchiv hat diese Funktion zum Jahreswechsel 2012/13 übernommen, da sich der Aufgabenbereich des ITS inzwischen vom Humanitären zum Archivarischen gewandelt hatte und er nun primär der Forschung dient; das Rote Kreuz besitzt weiterhin Beobachterstatus. Die Finanzierung wird von der Bundesrepublik Deutschland geleistet.[55] Seit 21. Mai 2019 trägt die Einrichtung den Namen Arolsen Archives – International Center on Nazi Persecution.

Sonderstandesamt

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Für die Beurkundung der Sterbefälle von Häftlingen der ehemaligen deutschen Konzentrationslager ist laut § 38 Personenstandsgesetz ausschließlich der Standesbeamte des Sonderstandesamts in Bad Arolsen zuständig.

Bad Arolsen verfügt über ein breitgefächertes schulisches Angebot:

  • vier Grundschulen (Kernstadt Bad Arolsen, Helsen, Landau, Mengeringhausen)
  • zwei Förderschulen (Heinrich-Lüttecke-Schule, Karl-Preising-Schule)
  • eine Haupt- und Realschule (Kaulbach-Schule)
  • ein Gymnasium (Christian-Rauch-Schule)
  • zwei Berufsschulen (Berufliche Schulen Korbach und Bad Arolsen, Staatliche Berufsschule im Berufsbildungswerk Nordhessen)
  • Musikschule Bad Arolsen

Die folgenden Einrichtung der örtlichen Kinder- und Jugendbetreuung stehen unter der Leitung des Kirchlichen Rentamts:

  • acht Kindertagesstätten
  • das Kinderheim „Sophienheim“
  • das Jugend- und Kulturzentrum „Come In“

Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck mit zahlreichen Pfarrämtern, diakonischen Einrichtungen, Kindergärten und im Kirchenkreisamt.

Behindertenförderung

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Seit dem Jahr 1912 gibt es in Bad Arolsen Einrichtungen zur Betreuung behinderter Menschen. Nach ihrer Namensgeberin, Fürstin Bathildis, wurde das Bathildisheim benannt. Grundlage war ein Heim für die Betreuung körperbehinderter Kinder. Heute ist es ein modernes Sozialunternehmen, welches vielfältige Dienstleistungen für Menschen mit Behinderungen anbietet. Es gliedert sich in folgende Bereiche:

  • mein weg – Wohnangebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene
  • Bathildisheimer Werkstätten
  • Berufsbildungswerk Nordhessen
  • Karl-Preising-Schule
  • Zentrale Fachdienste
  • Bunte Vielfalt
  • PIKSL Labor Kassel.

Insgesamt werden im Bathildisheim über 1100 Menschen mit Behinderung gefördert und begleitet.

Bad Arolsen verfügt über mehrere Krankenhäuser und Spezialkliniken:

  • Krankenhaus Bad Arolsen GmbH“ als Allgemeinkrankenhaus
  • „Medizinisch-psychosomatische Klinik Große Allee“. Kompetenzzentrum für Psychosomatik für die Behandlung von Tinnitus, Depressionen, Angststörungen und Burn-out-Syndrom sowie Schwindelerkrankungen
  • „Medizinisch-psychosomatische Klinik Bad Arolsen“. Fachkrankenhaus für Psychosomatik, seit 1. April 2008 Teil des Krankenhausplans des Landes Hessen
  • „Gesundheitszentrum im Freizeitbad Arobella“. Gesundheitsvorsorge und Therapie.

Trotz der Förderung von Arolsen als Kurort über Jahrzehnte hinweg befindet sich der Gesundheitssektor der Stadt – wie andere traditionelle Kurorte auch – in einer Krise.

Persönlichkeiten

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Söhne und Töchter der Stadt

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(Wenn keine Angabe, dann ist der Geburtsort Arolsen oder unbekannt)

Ludwig Baron Stieglitz
Wilhelm von Kaulbach 1864

Mit Bad Arolsen verbunden

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  • Martin Zeiller: Arolsen. In: Matthäus Merian (Hrsg.): Topographia Hassiae et Regionum Vicinarum (= Topographia Germaniae. Band 7). 2. Auflage. Matthaeus Merians Erben, Frankfurt am Main 1655, S. 22 (Volltext [Wikisource]).
  • Ursula Braasch-Schwersmann, Holger Th. Gräf (Bearb.): Hessischer Städteatlas, Lieferung I,1: Arolsen. Hessisches Landesamt für geschichtliche Landeskunde, Marburg 2005, ISBN 3-87707-642-4. (Textheft)
  • Sigrid Puntigam: Von der Planstadt zur Realstadt. A3-Flyer, zweimal gefaltet (also 6 Seiten) mit kleiner, enger Schrift. Hg. Museum Bad Arolsen 1998
  • Birgit Kümmel (Hrsg.), Bernd Steltner, Andrea El-Danasouri u. a.: Made in Arolsen. HEWI und die Kaulbachs. Zwischen höfischem Handwerk und Industriedesign, Ausstellungskatalog. Museum Bad Arolsen und Museumsverein, Bad Arolsen 1998, ISBN 3-930930-05-6.
  • Birgit Kümmel, Richard Hüttel (Hrsg.): Arolsen – Indessen will es glänzen. Eine barocke Residenz. Im Auftrag der Stadt Arolsen. Bing, Korbach 1992, ISBN 3-87077-086-4.
  • Marianne Jedicke: Arolsen. Edelhof – Kloster – Residenz – Stadt. Arolsen 1992
  • Michael Winkelmann: Auf einmal sind sie weggemacht. Lebensbilder Arolser Juden im 20. Jahrhundert. Kassel 1992, ISBN 3-88122-671-0.
  • Michael Winkelmann: "Ort des Lebens. Der jüdische Friedhof in Arolsen-Helsen. Eine Dokumentation, 1995, 288 Seiten.
  • Friedrich Bleibaum: Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Kassel. N.F. Band 2: Kreis der Twiste. Bearbeitet von Gottfried Ganßauge, Walter Kramm und Wolfgang Meding, Kassel 1938
  • Adolf Gabert: Arolsen, eine fürstliche Residenz des 18. Jahrhunderts. Mengeringhausen 1909
  • Literatur über Bad Arolsen nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
  • Isabel Panek: Zwischen Wartezeit und Neuanfang: Displaced Persons in Arolsen. In: Christian Höschler Christian und Isabel Panek (Hrsg.): Zweierlei Suche: Fundstücke zu Displaced Persons in Arolsen nach 1945. Arolsen Archives – International Center on Nazi Persecution, Bad Arolsen 2019. ([1] PDF).
  • Jenny Schwabe: Arolsen. In: Die Gartenlaube. Heft 40, 1894, S. 684–687 (Volltext [Wikisource]).
  • Besten Willens. In Arolsen hat »Holocaust« nichts verändert. Ende April wollen sich in der hessischen Kleinstadt wieder Veteranen der 3. SS-Panzer-Division »Totenkopf« treffen. In: Der Spiegel. 15, 8. April 1979 ([2]).
Commons: Bad Arolsen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Bad Arolsen – Reiseführer

Anmerkungen und Einzelnachweise

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Anmerkungen

  1. Trennung zwischen Justiz (Kreisgericht Arolsen) und Verwaltung.
  2. Keiner öffentlich rechtlichen Religionsgemeinschaft angehörig.

Einzelnachweise

  1. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2023 (Landkreise, kreisfreie Städte und Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Hessenzeitreise von Jens Kölker, Sendung im HR-Fernsehen vom 18. Januar 2011.
  3. Strukturdaten Stand: 15. Dezember 2009.
  4. Manfred Niemeyer (Hrsg.): Deutsches Ortsnamenbuch. De Gruyter, Berlin 2012, ISBN 978-3-11-018908-7, S. 39.
  5. Handbuch der historischen Stätten Deutschlands: Hessen. 3. überarbeitete Aufl., S. 15.
  6. Ursula Krause-Schmitt, Jutta von Freyberg, Gottfried Wehe (Red.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933–1945. Band 1/2: Hessen II. Regierungsbezirke Gießen und Kassel. Frankfurt am Main 1996, S. 209 f.
  7. „Derricks“ SS-Kiste mit Nazi-Habseligkeiten gefunden, Focus, 29. November 2021
  8. Youtube, Daisy und Ruth Scherler-Mayer (englisch): Arolsen - "Nazi in the Closet" 2003-12-05 (Work in progress) mit Darstellung der Rolle von Waldemar von Schoeler und Josias zu Waldeck und Pyrmont am Vorabend der Pogrome
  9. @1@2Vorlage:Toter Link/web.archive.orgKZ Buchenwald Außenlager Arolsen auf keom.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2018. Suche in Webarchiven)
  10. Wolfgang Benz, Barbara Distel, Angelika Königseder: Der Ort des Terrors, S. 367
  11. 25 Kilometer Akten – Millionen von Schicksalen, Eckhard Fuhr, Die Welt, 28. Juni 2013
  12. a b c d Isabel Panek: Zwischen Wartezeit und Neuanfang
  13. Isabel Panek: Zwischen Wartezeit und Neuanfang, S. 36. Für eine ausführliche Beschreibung der einzelnen Standorte siehe dort auch das Kapitel Standorte des DP-Camps in Arolsen, S. 37 ff., in dem Panek auf deren Verwendung während der NS-Zeit eingeht.
  14. SS-Treffen in Arolsen, taz. die tageszeitung, 19. Mai 1989
  15. Zusammenschluß der Stadt Arolson und der Gemeinde Helsen im Landkreis Waldeck zur Stadt „Arolsen“ vom 10. Dezember 1970. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr. 52, S. 2447, Punkt 2465 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,8 MB]).
  16. Eingliederung von Gemeinden in die Stadt Arolsen, Landkreis Waldeck vom 7. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 4, S. 142, Punkt 181 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,3 MB]).
  17. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Juni 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 28, S. 1117, Punkt 988; Abs. 2. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,0 MB]).
  18. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Juni 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 28, S. 1117, Punkt 988; Abs. 7. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,0 MB]).
  19. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Frankenberg und Waldeck (GVBl. II 330-23) vom 4. Oktober 1973. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1973 Nr. 25, S. 359, § 1 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 2,3 MB]).
  20. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 407–409 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  21. Hauptsatzung. (PDF; 1,9 MB) §; 5. In: Webauftritt. Stadt Arolsen, abgerufen im März 2019.
  22. StBA: Änderungen bei den Gemeinden, siehe 1997
  23. a b c d e f Bad Arolsen, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 11. Dezember 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  24. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  25. a b Bevölkerung nach Staatsangehörigkeit (Gruppen): Stadt Bad Arolsen. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im Januar 2024.
  26. a b Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 42 und 103, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  27. Bevölkerung nach Migrationshintergrund und -erfahrung: Stadt Bad Arolsen. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im Januar 2024.
  28. a b Hessisches Statistisches Informationssystem (Hesis) In: Statistik.Hessen.
  29. a b Gemeindedatenblatt: Bad Arolsen. (PDF; 222 kB) In: Hessisches Gemeindelexikon. HA Hessen Agentur GmbH;
  30. Kommunalwahlen 1972; Maßgebliche Einwohnerzahlen der Gemeinden vom 4. August 1972. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 33, S. 1424, Punkt 1025 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,9 MB]).
  31. Ausgewählte Strukturdaten über die Bevölkerung am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 115, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 31. März 2022;.
  32. Bevölkerung nach Religion (ausführlich): Stadt Bad Arolsen. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im Januar 2024.
  33. Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.
  34. Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2016.
  35. Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2011.
  36. Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2006.
  37. Bad Arolsen: Magistrat, abgerufen am 7. August 2023.
  38. a b Waldeckische Landeszeitung, 27. März 2022: Marko Lambion ist der neue Bürgermeister von Bad Arolsen
  39. Votemanager: Bürgermeisterwahl Stadt Bad Arolsen 2022
  40. Hessisches Statistisches Landesamt: Direktwahlen in Bad Arolsen, Stadt (Memento vom 3. Februar 2020 im Internet Archive)
  41. HNA 6. November 2017: Tinnitusklinik hat in 25 Jahren das Image der Stadt Bad Arolsen geprägt mit Reihenfolge der Bürgermeister
  42. HNA vom 7. August 2018: Der Brückenbauer in der Bad Arolser Stadtpolitik über Helmut Kossmann
  43. HNA, 9. September 2015: Sie wollten aus der DDR: Erlebnisse im Gefängnis. Michaelis wurde 1984, zu der Zeit Bürgermeister von Bad Arolsen, auf der Transitstrecke durch die DDR verhaftet.
  44. Ex-Landrat Günter Welteke wird 80 Jahre alt. 8. Juli 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. Januar 2022; abgerufen am 21. Januar 2022.
  45. Name für neues, inklusives Sportzentrum in Bad Arolsen gesucht. 12. September 2021, abgerufen am 21. Januar 2022.
  46. a b Genehmigung eines Wappens und einer Flagge der Stadt Arolsen, Landkreis Waldeck-Frankenberg vom 19. April 1976. In: Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1976 Nr. 16, S. 718, Punkt 537 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF]).
  47. Arolsen, Hauptamt, Akte Nr. 020 - 07 "Stadtwappen, -fahne, -name", Eintrag 22.10.1936: Schreiben des Landrats Marquardt an Bürgermeister Arolsen "...Schon die Vermutung in weiten Kreisen, daß es sich um ein Wappen freimaurerischen Ursprungs handelt und die Tatsache, daß es mit solchem große Ähnlichkeit aufweist, müßte m.E. genügen, das Wappen durch ein neues, gediegenes Stadtwappen zu ersetzen."
  48. Partnerstädte – Bad Arolsen. Abgerufen am 10. März 2022.
  49. unser-stadtplan.de
  50. Website des Museums Bad Arolsen
  51. Waldecker Spielzeugmuseum in Massenhausen
  52. GEMA-Werk.-Nr.: 3546334-001
  53. Waldeckische Landeszeitung vom 25. Juni 2010
  54. BAC Theater auf bad-arolsen.de
  55. Online-Präsenz des Internationalen Suchdienstes