„Quinquereme“ – Versionsunterschied
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Aktuelle Version vom 28. November 2024, 10:08 Uhr
Eine Quinquereme (lateinisch quinqueremis [navis], von quinque ‚fünf‘ und remus ‚Riemen‘), Fünfruderer oder Pentere (altgriechisch πεντήρης pentḗrēs) ist ein antikes Ruderkriegsschiff, bei dem jeweils fünf Ruderer eine Einheit bildeten.
Auf wie viele Ebenen die Ruderer verteilt waren, ist in der Forschung umstritten, da die Angaben der antiken Autoren und bildliche Darstellungen in dieser Hinsicht zu knapp sind. Es gibt bis zum heutigen Tag keine Abbildung und keinen archäologischen Fund eines Schiffes mit mehr als drei Ebenen. Somit ist man sicher, dass es keine Riemenschiffe mit mehr als drei Ebenen gab. Ein Riemenschiff mit fünf Ebenen übereinander, wie der Entwurf von Bernhard Graser zeigte, ist faktisch unfahrbar. Die Synchronisation der Ruderebenen ist unmöglich. Vermutlich hatten die meisten „Fünfruderer“ drei Ebenen wie die Triere, wobei zwei Riemen doppelt besetzt waren; es sind aber auch Quinqueremen mit nur einer oder zwei Ruderebenen denkbar.
Quinqueremen wurden wahrscheinlich zuerst im 4. Jahrhundert v. Chr. von den Karthagern oder Dionysios I. von Syrakus entwickelt. In den hellenistischen Monarchien entstanden noch größere Schiffstypen mit sechs, zehn oder noch mehr Ruderern pro Einheit, die aber nie in größerer Zahl verwendet wurden.
„Fünfruderer“ waren (von einzelnen Flaggschiffen abgesehen) die größten Kriegsschiffe der Karthager und wurden auch in den Punischen Kriegen benutzt.
Auch die Römer bauten Quinqueremen. Nach Polybios kopierten die römischen Schiffbauer eine gestrandete karthagische Quinquereme und bauten 100 Schiffe nach diesem Vorbild. In der Seeschlacht von Mylae im Jahr 260 v. Chr. besiegten sie mit dem neuartigen Corvus, einer Art Enterbrücke, ausgestatteten römischen Quinqueremen ihre karthagischen Gegner.
Die Bezeichnung eines solchen Schiffes als Galeere sollte vermieden werden. Diese Bezeichnung ist eigentlich nur für die Ruderkriegsschiffe vom späten Mittelalter bis ins 18. Jahrhundert hinein korrekt.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Vernon Foley, Werner Soedel: Ancient oared warships. In: Scientific American. Band 244, 4, April, 1981, S. 116–129.
- Fik Meijer: A history of seafaring in the classical world. Croom and Helm, London 1986, ISBN 0-7099-3565-X.
- J. S. Morrison, R. T. Williams: Greek oared ships: 900–322 BC. Cambridge University Press, Cambridge 1968.
- J. S. Morrison, J. F. Coates: Greek and Roman oared warships. Oxbow Books, Oxford 1996, ISBN 1-900188-07-4.
- Hans D. L. Viereck: Die Römische Flotte - Classis Romana. Koehlers, Herford 1975, ISBN 3-7822-0106-X.