„Unternehmen München“ – Versionsunterschied
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Das '''Unternehmen München''' ({{roS|Operaţiunea München}}) war der [[Decknamen deutscher Militäroperationen im Zweiten Weltkrieg|Deckname einer deutschen Militäroperation]] gemeinsamen mit Rumänien in der Anfangsphase des [[Deutsch-Sowjetischer Krieg|Deutsch-Sowjetischen Krieges]] (Juli 1941) mit dem vorrangigen Ziel, [[Bessarabien]], die Nord[[bukowina]] und das [[Herza-Gebiet]] zurückzuerobern, die ein Jahr zuvor nach einem Ultimatum von [[Königreich Rumänien|Rumänien]] an die [[Sowjetunion]] abgetreten worden waren. Die Operation wurde nach 24 Tagen erfolgreich abgeschlossen. Der Invasion folgte ein [[Holocaust|Völkermord]] an der [[Bessarabien#Jüdische Bevölkerung|jüdischen Bevölkerung]] von Bessarabien. |
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== Vorgeschichte == |
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Am 22. Juni 1941 begann das [[Deutsches Reich 1933-1945|Deutsche Reich]] mit der [[Operation Barbarossa]] den Angriff auf die [[Sowjetunion]]. Hitlers Verbündeter, das [[Königreich Rumänien]] unter Führung des Staatspräsidenten [[Ion Antonescu]] sollte die Offensive über den Pruth planmäßig erst Anfang Juli beginnen. |
Am 22. Juni 1941 begann das [[Deutsches Reich 1933-1945|Deutsche Reich]] mit der [[Operation Barbarossa]] den Angriff auf die [[Sowjetunion]]. Hitlers Verbündeter, das [[Königreich Rumänien]] unter Führung des Staatspräsidenten [[Ion Antonescu]] sollte die Offensive über den Pruth planmäßig erst Anfang Juli beginnen. |
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Zu Beginn des [[Grosser Vaterländischer Krieg|Großen Vaterländischen Krieges]] wurde die 480 Kilometer lange |
Zu Beginn des [[Grosser Vaterländischer Krieg|Großen Vaterländischen Krieges]] wurde die 480 Kilometer lange sowjetisch-rumänische Grenze im Bereich der [[Moldauische SSR|Moldauischen SSR]] durch die Streitkräfte des Militärbezirkes Odessa (364 700 Mann, 950 Flugzeuge, 769 Panzer, 5554 Geschütze und Granatwerfer) gesichert. Am 25. Juni wurde der Militärbezirk Odessa nach Direktive der [[Stawka]] in [[Südfront (Rote Armee)|Südfront]] umbenannt. Neben der bestehenden 9. selbständigen Armee wurde jetzt auch die 18. Armee aktiviert. |
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Der Oberbefehlshaber der deutschen [[Heeresgruppe Süd]], Feldmarschall [[Gerd von Rundstedt|von Rundstedt]] befahl Generaloberst von Schobert am 24. Juni am Morgen des 2. Juli die Offensive zu beginnen. Die im Raum [[Jassy]] konzentrierte deutsche 11. Armee sollte die sowjetische Verteidigung im Raum Balta durchdringen und später durch das Vorgehen auf [[Winnyzja|Winniza]] in Zusammenarbeit mit der [[17. Armee (Wehrmacht)|17. Armee]] versuchen, den noch westlich vorgeschobenen linken Flügel der sowjetischen [[Südwestfront (Rote Armee)|Südwestfront]] zu umgeben und einzukesseln. |
Der Oberbefehlshaber der deutschen [[Heeresgruppe Süd]], Feldmarschall [[Gerd von Rundstedt|von Rundstedt]] befahl Generaloberst von Schobert am 24. Juni am Morgen des 2. Juli die Offensive zu beginnen. Die im Raum [[Iași|Jassy]] konzentrierte deutsche 11. Armee sollte die sowjetische Verteidigung im Raum Balta durchdringen und später durch das Vorgehen auf [[Winnyzja|Winniza]] in Zusammenarbeit mit der [[17. Armee (Wehrmacht)|17. Armee]] versuchen, den noch westlich vorgeschobenen linken Flügel der sowjetischen [[Südwestfront (Rote Armee)|Südwestfront]] zu umgeben und einzukesseln. Von seiten der [[Luftwaffe (Wehrmacht)|Luftwaffe]] stand das [[IV. Fliegerkorps]] der [[Luftflotte 4]] bereit.<ref>{{Literatur |Autor=Ulf Balke |Titel=Der Luftkrieg in Europa 1939–1941 |Verlag=Bechtermünz Verlag |Ort=Augsburg |Datum=1998 |ISBN=3-86047-591-6 |Seiten=416–419}}</ref> |
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== Gegnerische Streitkräfte == |
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(Armeegeneral [[Iwan Wladimirowitsch Tjulenew|I. W. Tjulenew]]) |
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* [[18. Armee (Rote Armee)|18. Armee]] (General [[Andrei Kirillowitsch Smirnow|A. K. Smirnow]]) |
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** 17. Schützenkorps ([[Iwan Wassiljewitsch Galanin|I. W. Galanin]]) mit 96. und 60. Gebirgs- sowie 164. Schützendivision |
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** 16. mechanisiertes Korps (A. D. Sokolow) mit 15. und 39. Panzer- sowie 240. motorisierte Division |
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** 55. Schützenkorps ([[Konstantin Apollonowitsch Korotejew|K. A. Korotejew]]) mit 130., 169. und 189. Schützendivision |
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* 2. mechanisiertes Korps ([[Juri Wladimirowitsch Nowoselski|J. W. Nowoselski]]) mit 11. und 16. Panzer- sowie 15. motorisierte Division |
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* 18. mechanisiertes Korps ([[Pjotr Wassiljewitsch Woloch|P. W. Woloch]]) mit 44. und 47. Panzer- sowie 218. motorisierte Division |
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* [[9. Armee (Rote Armee)|9. Armee]] (Generalleutnant [[Jakow Timofejewitsch Tscherewitschenko|J. T. Tscherewitschenko]]) |
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** 35. Schützenkorps (I. F. Daschitschew) mit 30. Gebirgs-, 95., 176. Schützendivision |
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** 48. Schützenkorps ([[Rodion Malinowski|R. Malinowski]]) mit 74., 116. und 150. Schützendivision |
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** 2. mechanisiertes Korps ([[Juri Wladimirowitsch Nowoselski|J. W. Nowoselski]]) mit 11. und 16. Panzer- sowie 15. motorisierte Division |
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** 18. mechanisiertes Korps ([[Pjotr Wassiljewitsch Woloch|P. W. Woloch]]) mit 44. und 47. Panzer- sowie 218. motorisierte Division |
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** 2. Kavalleriekorps ([[Pawel Alexejewitsch Below|P. A. Below]]) mit 5. und 9. Kavalleriedivision |
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** 14. Schützenkorps (D. G. Jegorow) mit 25. und 51. Schützendivision |
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Donau-Flottille (Konteradmiral N. O. Abramow) |
* Donau-Flottille (Konteradmiral N. O. Abramow) |
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=== Heeresgruppe |
=== Heeresgruppe Süd === |
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[[3. Armee (Rumänien)| |
*rumänische [[3. Armee (Rumänien)|3. Armee]] (Korpsgeneral [[Petre Dumitrescu]]) |
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* Gebirgskorps, General [[Gheorghe Avramescu|Avramescu]] (1., 2. und 4. Gebirgs-Brigade sowie 7. Infanterie-Division) |
** Gebirgskorps, General [[Gheorghe Avramescu|Avramescu]] (1., 2. und 4. Gebirgs-Brigade sowie 7. Infanterie-Division) |
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* Kavalleriekorps, General [[Mihail Racovita]] (6. Infanterie-Division, 5., 6. und 8. Kavallerie |
** Kavalleriekorps, General [[Mihail Racovita]] (6. Infanterie-Division, 5., 6. und 8. Kavallerie-Brigade) |
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* IV. Armeekorps, General [[Constantin Sănătescu|Sănătescu]] (13. und 14. Infanterie-Division) |
** IV. Armeekorps, General [[Constantin Sănătescu|Sănătescu]] (13. und 14. Infanterie-Division) |
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* Reserve: 1. Panzerdivision |
** Reserve: rumänische 1. Panzerdivision |
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[[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F016198-34, Rumänien, Brückenbau am Pruth, Offiziere.jpg|mini|Generaloberst von Schobert beim Übergang über den Pruth]] |
[[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F016198-34, Rumänien, Brückenbau am Pruth, Offiziere.jpg|mini|Generaloberst von Schobert beim Übergang über den Pruth]] |
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*deutsche [[11. Armee (Wehrmacht)|11. Armee]] (Generaloberst [[Eugen von Schobert]]) |
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** [[XXX. Armeekorps (Wehrmacht)|XXX. Armeekorps]] (General der Infanterie [[Hans von Salmuth|von Salmuth]]) mit [[76. Infanterie-Division (Wehrmacht)|76.]] und [[198. Infanterie-Division (Wehrmacht)|198. Infanterie-Division]] |
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** [[LIV. Armeekorps (Wehrmacht)|LIV. Armeekorps]] (General der Kavallerie [[Erik Hansen (General)|Hansen]]) mit der [[50. Infanterie-Division (Wehrmacht)|50.]] und [[170. Infanterie-Division (Wehrmacht)|170. Infanterie-Division]] |
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** III. Armeekorps, General Atanasiu (15. Infanterie- und 35. Reserve-Division) |
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** V. Armeekorps, General Sion (Garde-Division und 21. Infanterie-Division) |
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=== Luftwaffe === |
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* 4. Fliegerkorps (Generalleutnant [[Kurt Pflugbeil|Pflugbeil]]) |
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* [[Luftflotte 4]] (Generaloberst [[Alexander Löhr]]) |
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** [[IV. Fliegerkorps]]<ref>{{Literatur |Autor=Ulf Balke |Titel=Der Luftkrieg in Europa 1939–1941 |Verlag=Bechtermünz Verlag |Ort=Augsburg |Datum=1998 |ISBN=3-86047-591-6 |Seiten=416–419}}</ref> (Generalleutnant [[Kurt Pflugbeil|Pflugbeil]]) mit der 3./Fernaufklärungsgruppe 121; [[Kampfgeschwader 27|I., II. und III./Kampfgeschwader 27]], [[Kampfgeschwader 4 „General Wever“|II./Kampfgeschwader 4]]; [[Jagdgeschwader 77|II. und III./Jagdgeschwader 77]], [[Lehrgeschwader 2|I./Lehrgeschwader 2]] |
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* III. Armeekorps, General Atanasiu (15. Infanterie- und 35. Reserve-Division) |
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* V. Armeekorps, General Sion (Grenzschutz- und 21. Infanterie-Division) |
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[[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F016198-0033, Rumänien, Brückenbau über den Pruth.jpg|mini|Behelfsbrücke über den Pruth]] |
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Die Offensive begann am 2. Juli 1941. Zu Beginn der Offensive zählte die sowjetische Südfront etwa 15 Schützen-Divisionen sowie 3 Kavallerie-, 6 Panzer- und 3 motorisierte Divisionen. Die deutsch-rumänischen Truppen bestanden aus 7 deutschen Divisionen und 13 rumänischen Divisionen. Generalmajor Avramescu |
Die Offensive begann am 2. Juli 1941. Zu Beginn der Offensive zählte die sowjetische Südfront etwa 15 Schützen-Divisionen sowie 3 Kavallerie-, 6 Panzer- und 3 motorisierte Divisionen. Die deutsch-rumänischen Truppen bestanden aus 7 deutschen Divisionen und 13 rumänischen Divisionen. Das rumänische Gebirgskorps unter Generalmajor Avramescu hatte am Nordabschnitt den Auftrag [[Czernowitz]] zu erreichen, die [[Bukowina]] zu besetzen und den Angriff in Richtung auf [[Kamenez-Podolski]] vorzutreiben. Das in vorderer Front stehende sowjetische 17. Schützenkorps, das zuvor der [[12. Armee (Rote Armee)|12. Armee]] unterstellt war, stand auf 75 km Breite im Raum südwestlich von Czernowitz. Die Aufgabe bestand darin, den Gegner daran zu hindern, über [[Radautz]] über die Bahnlinie Glybokaja – Czernowitz vorzugehen. Die deutsche 239. und die rumänische 8. Infanteriedivision griffen bei [[Ștefănești (Botoșani)]] die Stellungen der 176. Schützendivision an, die sich über den Pruth auf [[Mogilew-Podolski]] zurückziehen musste. Die Truppen der sowjetischen 12. und [[26. Armee (Rote Armee)|26. Armee]], welche an den östlichen [[Karpaten]]-Front die Südflanke der Südwestfront sicherten, standen zwar gegenüber den ungarischen Truppen außerhalb schwerer Kämpfe, mussten aber schnell abbauen, um der Einkesselung zu entgehen. |
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Bis zum Abend des 4. Juli brachen Teile des deutschen XI. und XXX. Armeekorps an der Linie Stolnichena, Zaikany, Schuchulia, Kulugar-Sosch und Busila durch und stießen auf [[Bălți|Balti]] durch. Am 5. Juli wurde [[Czernowitz]], die Hauptstadt der nördlichen Bukowina, vom rumänischen 3. und 23. Vânători-Bataillon eingenommen. Die rumänische 14. Division die beim XXX. deutschen Korps operierte wurde längerfristig vor Balti gestoppt. Die rumänische 5. Division, die sich auf der rechten Flügel des deutschen LIV. Korps befand, wurde von sowjetischer Kavallerie im Gebiet Zgardesti-Mandresti zurückgeworfen. |
Bis zum Abend des 4. Juli brachen Teile des deutschen XI. und XXX. Armeekorps an der Linie Stolnichena, Zaikany, Schuchulia, Kulugar-Sosch und Busila durch und stießen auf [[Bălți|Balti]] durch. Am 5. Juli wurde [[Czernowitz]], die Hauptstadt der nördlichen Bukowina, vom rumänischen 3. und 23. Vânători-Bataillon eingenommen. Die rumänische 14. Division die beim XXX. deutschen Korps operierte wurde längerfristig vor Balti gestoppt. Die rumänische 5. Division, die sich auf der rechten Flügel des deutschen LIV. Korps befand, wurde von sowjetischer Kavallerie im Gebiet Zgardesti-Mandresti zurückgeworfen. |
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Die rumänische 1. Panzerdivision erhielt Weisung, nach Süden in Richtung Mosana |
Die rumänische 1. Panzerdivision erhielt Weisung, nach Süden in Richtung auf Mosana und Soroca vorzustoßen und bis zum 10. Juli den Rückzug der in Richtung Mogiljow zurückgehenden sowjetischen Truppen abzuschneiden und erreichte das rechte Ufer des Dnjster bei [[Soroca]]. |
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Am 16. Juli wurde [[Chișinău|Kischinew]], die Hauptstadt Bessarabiens, nach heftigen Kämpfen durch die rumänischen 1. Panzerdivision (Divizia 1 Blindată) eingenommen, die hauptsächlich mit 126 leichten [[Panzerkampfwagen 35(t)|R-2]]-Panzern ausgerüstet waren. |
Am 16. Juli wurde [[Chișinău|Kischinew]], die Hauptstadt Bessarabiens, nach heftigen Kämpfen durch die rumänischen 1. Panzerdivision (Divizia 1 Blindată) eingenommen, die hauptsächlich mit 126 leichten [[Panzerkampfwagen 35 (t)|R-2]]-Panzern ausgerüstet waren. |
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Nach dem Fall von Kischinew wurde die ''Heeresgruppe Antonescu'' aufgelöst, die deutsche 11. Armee übernahm auch die Führung über die rumänische 3. Armee (Kavallerie- und Gebirgskorps) und das IV. Korps (6., 8., 13. und 14. Infanterie-Division). Anderseits verblieb die rumänische 5. und 15. Infanterie- sowie 1. Panzerdivision unter dem direkten Kommando des rumänischen Generalstabs. Die rumänische 4. Armee mit dem III. Korps (11. und 35. Infanterie- und Grenzschutz-Division) und das V. Korps (21. Infanterie- und Garde Division) sowie die 7. |
Nach dem Fall von Kischinew wurde die ''Heeresgruppe Antonescu'' aufgelöst, die deutsche 11. Armee übernahm auch die Führung über die rumänische 3. Armee (Kavallerie- und Gebirgskorps) und das IV. Korps (6., 8., 13. und 14. Infanterie-Division). Anderseits verblieb die rumänische 5. und 15. Infanterie- sowie 1. Panzerdivision unter dem direkten Kommando des rumänischen Generalstabs. Die rumänische 4. Armee mit dem III. Korps (11. und 35. Infanterie- und Grenzschutz-Division) und das V. Korps (21. Infanterie- und Garde Division) sowie die 7. Infanterie-Division verblieben als Reserve an der südlichen Grenze stehen. |
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== Ausklang == |
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Bis zum 26. Juli befand sich die gesamte Region unter rumänisch-deutscher Kontrolle. Die Verluste der Truppen der sowjetischen Südfront betrugen nach eigenen Angaben 8.519 Tote, 9.374 Verwundete und 17.893 Vermisste und Gefangene. Die Gesamtverluste der rumänischen Truppen betrugen rund 23.000 Menschen, die deutschen Verluste sind nicht näher bekannt. |
Bis zum 26. Juli befand sich die gesamte Region unter rumänisch-deutscher Kontrolle. Die Verluste der Truppen der sowjetischen Südfront betrugen nach eigenen Angaben 8.519 Tote, 9.374 Verwundete und 17.893 Vermisste und Gefangene. Die Gesamtverluste der rumänischen Truppen betrugen rund 23.000 Menschen, die deutschen Verluste sind nicht näher bekannt. |
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Am 17. August wurden Bessarabien und die nördliche Bukowina offiziell wieder in den rumänischen Staat integriert. |
Am 17. August wurden Bessarabien und die nördliche Bukowina offiziell wieder in den rumänischen Staat integriert. |
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== Literatur == |
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* Mark Axworthy, Cornel Scafes, Cristian Craciunoiu: ''Third Axis Fourth Ally: Romanian Armed Forces in the European War, 1941–1945.'' Arms & Armour Press, London 1995, ISBN 1-85409-267-7. |
* Mark Axworthy, Cornel Scafes, Cristian Craciunoiu: ''Third Axis Fourth Ally: Romanian Armed Forces in the European War, 1941–1945.'' Arms & Armour Press, London 1995, ISBN 1-85409-267-7. |
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* Alesandru Dutu/Florica Dobre7Leonida Loghin: ''Armata Română în al doilea război mondial (1941-1945)'', Dictionar enciclopedic, Editura enciclopedică, Bukaresti 1999. |
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== Einzelnachweise == |
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Aktuelle Version vom 28. November 2024, 19:37 Uhr
Das Unternehmen München (rumänisch Operaţiunea München) war der Deckname einer deutschen Militäroperation gemeinsamen mit Rumänien in der Anfangsphase des Deutsch-Sowjetischen Krieges (Juli 1941) mit dem vorrangigen Ziel, Bessarabien, die Nordbukowina und das Herza-Gebiet zurückzuerobern, die ein Jahr zuvor nach einem Ultimatum von Rumänien an die Sowjetunion abgetreten worden waren. Die Operation wurde nach 24 Tagen erfolgreich abgeschlossen. Der Invasion folgte ein Völkermord an der jüdischen Bevölkerung von Bessarabien.
Vorgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 22. Juni 1941 begann das Deutsche Reich mit der Operation Barbarossa den Angriff auf die Sowjetunion. Hitlers Verbündeter, das Königreich Rumänien unter Führung des Staatspräsidenten Ion Antonescu sollte die Offensive über den Pruth planmäßig erst Anfang Juli beginnen. Zu Beginn des Großen Vaterländischen Krieges wurde die 480 Kilometer lange sowjetisch-rumänische Grenze im Bereich der Moldauischen SSR durch die Streitkräfte des Militärbezirkes Odessa (364 700 Mann, 950 Flugzeuge, 769 Panzer, 5554 Geschütze und Granatwerfer) gesichert. Am 25. Juni wurde der Militärbezirk Odessa nach Direktive der Stawka in Südfront umbenannt. Neben der bestehenden 9. selbständigen Armee wurde jetzt auch die 18. Armee aktiviert.
Der Oberbefehlshaber der deutschen Heeresgruppe Süd, Feldmarschall von Rundstedt befahl Generaloberst von Schobert am 24. Juni am Morgen des 2. Juli die Offensive zu beginnen. Die im Raum Jassy konzentrierte deutsche 11. Armee sollte die sowjetische Verteidigung im Raum Balta durchdringen und später durch das Vorgehen auf Winniza in Zusammenarbeit mit der 17. Armee versuchen, den noch westlich vorgeschobenen linken Flügel der sowjetischen Südwestfront zu umgeben und einzukesseln. Von seiten der Luftwaffe stand das IV. Fliegerkorps der Luftflotte 4 bereit.[1]
Gegnerische Streitkräfte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Südfront
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten](Armeegeneral I. W. Tjulenew)
- 18. Armee (General A. K. Smirnow)
- 17. Schützenkorps (I. W. Galanin) mit 96. und 60. Gebirgs- sowie 164. Schützendivision
- 16. mechanisiertes Korps (A. D. Sokolow) mit 15. und 39. Panzer- sowie 240. motorisierte Division
- 55. Schützenkorps (K. A. Korotejew) mit 130., 169. und 189. Schützendivision
- 10. befestigter Raum
- 9. Armee (Generalleutnant J. T. Tscherewitschenko)
- 35. Schützenkorps (I. F. Daschitschew) mit 30. Gebirgs-, 95., 176. Schützendivision
- 48. Schützenkorps (R. Malinowski) mit 74., 116. und 150. Schützendivision
- 2. mechanisiertes Korps (J. W. Nowoselski) mit 11. und 16. Panzer- sowie 15. motorisierte Division
- 18. mechanisiertes Korps (P. W. Woloch) mit 44. und 47. Panzer- sowie 218. motorisierte Division
- 2. Kavalleriekorps (P. A. Below) mit 5. und 9. Kavalleriedivision
- 14. Schützenkorps (D. G. Jegorow) mit 25. und 51. Schützendivision
- 80. und 82 befestigter Raum (am Dnjster)
- Donau-Flottille (Konteradmiral N. O. Abramow)
Heeresgruppe Süd
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- rumänische 3. Armee (Korpsgeneral Petre Dumitrescu)
- Gebirgskorps, General Avramescu (1., 2. und 4. Gebirgs-Brigade sowie 7. Infanterie-Division)
- Kavalleriekorps, General Mihail Racovita (6. Infanterie-Division, 5., 6. und 8. Kavallerie-Brigade)
- IV. Armeekorps, General Sănătescu (13. und 14. Infanterie-Division)
- Reserve: rumänische 1. Panzerdivision
- deutsche 11. Armee (Generaloberst Eugen von Schobert)
- XI. Armeekorps (General der Infanterie von Kortzfleisch) mit der 22., 46. und 239. Infanterie-Division
- XXX. Armeekorps (General der Infanterie von Salmuth) mit 76. und 198. Infanterie-Division
- LIV. Armeekorps (General der Kavallerie Hansen) mit der 50. und 170. Infanterie-Division
- rumänische 4. Armee (Korpsgeneral Nicolae Ciupercă)
- III. Armeekorps, General Atanasiu (15. Infanterie- und 35. Reserve-Division)
- V. Armeekorps, General Sion (Garde-Division und 21. Infanterie-Division)
- XI. Armeekorps, General Constantinescu (4. Infanterie-Division sowie 1. und 2. Festungs-Brigade).
- Reserve: 5. Infanterie-Division
- II. Armeekorps, General Nicolae Macici (Donau-Gruppe mit 9. und 10. Division)
Luftwaffe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Luftflotte 4 (Generaloberst Alexander Löhr)
- IV. Fliegerkorps[2] (Generalleutnant Pflugbeil) mit der 3./Fernaufklärungsgruppe 121; I., II. und III./Kampfgeschwader 27, II./Kampfgeschwader 4; II. und III./Jagdgeschwader 77, I./Lehrgeschwader 2
Verlauf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Offensive begann am 2. Juli 1941. Zu Beginn der Offensive zählte die sowjetische Südfront etwa 15 Schützen-Divisionen sowie 3 Kavallerie-, 6 Panzer- und 3 motorisierte Divisionen. Die deutsch-rumänischen Truppen bestanden aus 7 deutschen Divisionen und 13 rumänischen Divisionen. Das rumänische Gebirgskorps unter Generalmajor Avramescu hatte am Nordabschnitt den Auftrag Czernowitz zu erreichen, die Bukowina zu besetzen und den Angriff in Richtung auf Kamenez-Podolski vorzutreiben. Das in vorderer Front stehende sowjetische 17. Schützenkorps, das zuvor der 12. Armee unterstellt war, stand auf 75 km Breite im Raum südwestlich von Czernowitz. Die Aufgabe bestand darin, den Gegner daran zu hindern, über Radautz über die Bahnlinie Glybokaja – Czernowitz vorzugehen. Die deutsche 239. und die rumänische 8. Infanteriedivision griffen bei Ștefănești (Botoșani) die Stellungen der 176. Schützendivision an, die sich über den Pruth auf Mogilew-Podolski zurückziehen musste. Die Truppen der sowjetischen 12. und 26. Armee, welche an den östlichen Karpaten-Front die Südflanke der Südwestfront sicherten, standen zwar gegenüber den ungarischen Truppen außerhalb schwerer Kämpfe, mussten aber schnell abbauen, um der Einkesselung zu entgehen.
Bis zum Abend des 4. Juli brachen Teile des deutschen XI. und XXX. Armeekorps an der Linie Stolnichena, Zaikany, Schuchulia, Kulugar-Sosch und Busila durch und stießen auf Balti durch. Am 5. Juli wurde Czernowitz, die Hauptstadt der nördlichen Bukowina, vom rumänischen 3. und 23. Vânători-Bataillon eingenommen. Die rumänische 14. Division die beim XXX. deutschen Korps operierte wurde längerfristig vor Balti gestoppt. Die rumänische 5. Division, die sich auf der rechten Flügel des deutschen LIV. Korps befand, wurde von sowjetischer Kavallerie im Gebiet Zgardesti-Mandresti zurückgeworfen. Die rumänische 1. Panzerdivision erhielt Weisung, nach Süden in Richtung auf Mosana und Soroca vorzustoßen und bis zum 10. Juli den Rückzug der in Richtung Mogiljow zurückgehenden sowjetischen Truppen abzuschneiden und erreichte das rechte Ufer des Dnjster bei Soroca.
Am 16. Juli wurde Kischinew, die Hauptstadt Bessarabiens, nach heftigen Kämpfen durch die rumänischen 1. Panzerdivision (Divizia 1 Blindată) eingenommen, die hauptsächlich mit 126 leichten R-2-Panzern ausgerüstet waren.
Nach dem Fall von Kischinew wurde die Heeresgruppe Antonescu aufgelöst, die deutsche 11. Armee übernahm auch die Führung über die rumänische 3. Armee (Kavallerie- und Gebirgskorps) und das IV. Korps (6., 8., 13. und 14. Infanterie-Division). Anderseits verblieb die rumänische 5. und 15. Infanterie- sowie 1. Panzerdivision unter dem direkten Kommando des rumänischen Generalstabs. Die rumänische 4. Armee mit dem III. Korps (11. und 35. Infanterie- und Grenzschutz-Division) und das V. Korps (21. Infanterie- und Garde Division) sowie die 7. Infanterie-Division verblieben als Reserve an der südlichen Grenze stehen.
Ausklang
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis zum 26. Juli befand sich die gesamte Region unter rumänisch-deutscher Kontrolle. Die Verluste der Truppen der sowjetischen Südfront betrugen nach eigenen Angaben 8.519 Tote, 9.374 Verwundete und 17.893 Vermisste und Gefangene. Die Gesamtverluste der rumänischen Truppen betrugen rund 23.000 Menschen, die deutschen Verluste sind nicht näher bekannt. Am 17. August wurden Bessarabien und die nördliche Bukowina offiziell wieder in den rumänischen Staat integriert.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Mark Axworthy, Cornel Scafes, Cristian Craciunoiu: Third Axis Fourth Ally: Romanian Armed Forces in the European War, 1941–1945. Arms & Armour Press, London 1995, ISBN 1-85409-267-7.
- Alesandru Dutu/Florica Dobre7Leonida Loghin: Armata Română în al doilea război mondial (1941-1945), Dictionar enciclopedic, Editura enciclopedică, Bukaresti 1999.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ulf Balke: Der Luftkrieg in Europa 1939–1941. Bechtermünz Verlag, Augsburg 1998, ISBN 3-86047-591-6, S. 416–419.
- ↑ Ulf Balke: Der Luftkrieg in Europa 1939–1941. Bechtermünz Verlag, Augsburg 1998, ISBN 3-86047-591-6, S. 416–419.