„Sowjetischer Rubel“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
(26 dazwischenliegende Versionen von 20 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
[[Datei:Rouble-1961-Paper-1-Obverse.jpg|miniatur|Sowjetischer Rubelschein, 1961]]
[[Datei:Rouble-1961-Paper-1-Obverse.jpg|mini|Sowjetischer Rubelschein, 1961]]
[[Datei:Rouble-1961-Paper-1-Reverse.jpg|miniatur|Sowjetischer Rubelschein, 1961]]
[[Datei:Rouble-1961-Paper-1-Reverse.jpg|mini|Sowjetischer Rubelschein, 1961]]
[[Datei:20kopeek.jpg|miniatur|Sowjetische 20-Kopeken-Münze (1979)]]
[[Datei:20kopeek.jpg|mini|Sowjetische 20-Kopeken-Münze (1979)]]
[[Bild:Poltinnik.jpg|thumb|200px|1924 poltinnik (½ ruble).]]
[[Datei:Poltinnik.jpg|mini|200px|1924 poltinnik (½ Rubel).]]
Der '''Sowjetische Rubel''', zu Sowjetzeiten meist kurz '''Rubel''' genannt ({{RuS|рубль}}, [[Transliteration]] ''Rublʹ''), war die [[Währung]] der [[Sowjetunion]] und einiger Nachfolgestaaten zwischen 1919 und 1993. Die [[Kopeke]] ({{lang|ru|копейка}} / ''kopejka)'' ist der hundertste Teil des Rubels.
Der '''Sowjetische Rubel''', meist kurz '''Rubel''' genannt ({{RuS|рубль}}, [[Transliteration]] ''Rublʹ'', [[ISO 4217]]: SUR), war die [[Währung]] der [[Sowjetunion]] und einiger Nachfolgestaaten zwischen 1919 und 1993. Die [[Kopeke]] ({{lang|ru|копейка}} / ''kopejka)'' ist der hundertste Teil des Rubels.


Neben den in der Sowjetunion verwendeten [[Banknote]]n und [[Münze]]n bestand der [[Transferrubel]] für die Verrechnung von Lieferungen innerhalb des [[Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe|RGW]].
Neben den in der Sowjetunion verwendeten [[Banknote]]n und [[Münze]]n bestand der [[Transferrubel]] als [[Buchgeld]] für die Verrechnung von Lieferungen innerhalb des [[Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe|RGW]].


Für die Etymologie, die Vorgeschichte und die aktuelle Situation siehe den Hauptartikel [[Rubel]].
Für die Etymologie, die Vorgeschichte und die aktuelle Situation siehe den Hauptartikel [[Rubel]].
Zeile 13: Zeile 13:


{|class="wikitable"
{|class="wikitable"
!rowspan=2| Sprache !!colspan=2| in Landessprache
!rowspan="2"| Sprache !!colspan="2"| in Landessprache
|-
|-
! Rubel !! Kopeke
! Rubel !!  Kopeke 
|-
|-
| width=20% | [[Russische Sprache|Russisch]]
| [[Russische Sprache|Russisch]]
| width=20% | рубль
| рубль
| width=20% | копейка
| копейка
|-
|-
| [[Ukrainische Sprache|Ukrainisch]]
| [[Ukrainische Sprache|Ukrainisch]]
Zeile 25: Zeile 25:
| копійка
| копійка
|-
|-
| [[Weissrussische Sprache|Belarusian]]
| [[Belarussische Sprache|Belarussisch]]
| рубель
| рубель
| капейка
| капейка
Zeile 78: Zeile 78:
|}
|}


Hinweis: Für Usbekisch, Aserbaidschanisch, Moldauisch und Turkmenisch wird seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion nicht mehr das [[Kyrillisches Alphabet|Kyrillische Alphabet]] sondern das [[Lateinisches Alphabet|Lateinische Alphabet]] verwendet.
Hinweis: Für Usbekisch, Aserbaidschanisch, Moldauisch und Turkmenisch wird seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion nicht mehr das [[Kyrillisches Alphabet|Kyrillische Alphabet]], sondern das [[Lateinisches Alphabet|Lateinische Alphabet]] verwendet.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
=== Der erste sowjetische Rubel ===
=== Der erste sowjetische Rubel ===
[[Datei:10000roubles1919a.jpg|mini|10.000 Rubel Inflationsgeld]]
[[Datei:10000roubles1919a.jpg|mini|10.000 Rubel Inflationsgeld]]

Nach der [[Oktoberrevolution]] 1917 blieben zunächst die bestehenden zaristischen Rubel in Umlauf. Im [[Russischer Bürgerkrieg|russischen Bürgerkrieg]] gaben sowohl die [[Weiße Armee|Weißen]] als auch die [[Bolschewiki]] eigene Banknoten heraus. Die ab 1919 ausgegebenen Banknoten der kommunistischen Seite waren provisorische Ausgaben, die auf den zaristischen Rubeln basierten. Sie galten offiziell in der [[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik|Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik]], faktisch aber nur in den Gebieten, die im Bürgerkrieg unter der Herrschaft der Bolschewiki standen.
Nach der [[Oktoberrevolution]] 1917 blieben zunächst die bestehenden zaristischen Rubel in Umlauf. Im [[Russischer Bürgerkrieg|russischen Bürgerkrieg]] gaben sowohl die [[Weiße Armee|Weißen]] als auch die [[Bolschewiki]] eigene Banknoten heraus. Die ab 1919 ausgegebenen Banknoten der kommunistischen Seite waren provisorische Ausgaben, die auf den zaristischen Rubeln basierten. Sie galten offiziell in der [[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik|Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik]], faktisch aber nur in den Gebieten, die im Bürgerkrieg unter der Herrschaft der Bolschewiki standen.


Zeile 93: Zeile 92:


{| class="wikitable"
{| class="wikitable"
! bgcolor="#FFDEAD" | Jahr
! Jahr
! bgcolor="#FFDEAD" | Bargeldumlauf<br />(Mrd. Rubel)
! Bargeldumlauf<br />(Mrd. Rubel)
! bgcolor="#FFDEAD" | Preisindex<br />1913=100
! Preisindex<br />1913 = 100
|-
|-
|1915 || 3.030 || {{0}}
|1915 || 3.030 || {{0}}
Zeile 114: Zeile 113:
|-
|-
|1923 1. Juli || 340.150.000 || 1.680.000
|1923 1. Juli || 340.150.000 || 1.680.000
|}<ref>Günther Hedtkamp: Das sowjetische Finanzsystem, Seite 26</ref>
|}<ref>Günter Hedtkamp: ''Das sowjetische Finanzsystem'', S.&nbsp;26.</ref>


Im Rahmen des [[Kriegskommunismus]] sollten laut Parteiprogramm der [[KPdSU]] Geld vollständig abgeschafft und die russische Volkswirtschaft mittelfristig in eine Verteilungswirtschaft überführt werden. Als erster Schritt wurden 1917 alle Banken direkt der Zentralbank (der Volksbank der RSFSR; Narodnyi bank RSFSA) unterstellt<ref>Günther Hedtkamp: Das sowjetische Finanzsystem, Seite 21</ref> und per Dekret vom 28. Januar 1920 alle Banken inklusive der Zentralbank aufgehoben.<ref>Günther Hedtkamp: Das sowjetische Finanzsystem, Seite 27</ref> Emittent des Geldes war nur der Staat selbst.
Im Rahmen des [[Kriegskommunismus]] sollten laut Parteiprogramm der [[Kommunistische Partei der Sowjetunion|KPdSU]] Geld vollständig abgeschafft und die russische Volkswirtschaft mittelfristig in eine Verteilungswirtschaft überführt werden. Als erster Schritt wurden 1917 alle Banken direkt der Zentralbank (der Volksbank der RSFSR; Narodnyi bank RSFSA) unterstellt<ref>Günter Hedtkamp: ''Das sowjetische Finanzsystem'', S.&nbsp;21.</ref> und per Dekret vom 28. Januar 1920 alle Banken inklusive der Zentralbank aufgehoben.<ref>Günter Hedtkamp: ''Das sowjetische Finanzsystem'', S.&nbsp;27.</ref> Emittent des Geldes war nur der Staat selbst.


=== Zweiter sowjetischer Rubel, 1. Januar 1922–31. Dezember 1922 ===
=== Zweiter sowjetischer Rubel, 1. Januar 1922 – 31. Dezember 1922 ===
[[Datei:1 rouble of 1922.jpg|mini|200px|Silberrubel von 1922]]
[[Datei:1 rouble of 1922.jpg|mini|200px|Silberrubel von 1922]]
Der Krise des Finanzwesens konnte erst mit der Wiedereröffnung der Staatsbank am 16. November 1921 abgeholfen werden. Das Dekret vom 30. Juni 1921 erlaubte auch wieder den privaten Besitz von Geld ohne Einschränkungen.<ref>Günter Hedtkamp: ''Das sowjetische Finanzsystem'', S.&nbsp;34.</ref> Mit dem [[Tscherwonez]] wurde dann eine neue (Parallel-)Währung mit (offiziell) 25-prozentiger [[Goldstandard|Golddeckung]] eingeführt. Der „neue“ Rubel wurde im Verhältnis 1 zu 10.000 gegen die alten Rubel getauscht. Bis die Sowsnaki ab Februar 1924 aus dem Verkehr gezogen wurden, hatte man eine Doppelwährung. Trotz des offiziellen Bekenntnisses zur teilweisen Golddeckung erfolgte weiter ein umfangreicher Druck neuer Noten, verbunden mit der entsprechenden Inflation.


=== Dritter sowjetischer Rubel, 1. Januar 1923 – 6. März 1924 ===
Der Krise des Finanzwesens konnte erst mit der Wiedereröffnung der Staatsbank am 16. November 1921 abgeholfen werden. Das Dekret vom 30. Juni 1921 erlaubte auch wieder den privaten Besitz von Geld ohne Einschränkungen.<ref>Günther Hedtkamp: Das sowjetische Finanzsystem, Seite 34</ref> Mit dem [[Tscherwonez]] wurde dann eine neue (Parallel-)Währung mit (offiziell) 25-prozentiger [[Golddeckung]] eingeführt. Der „neue“ Rubel wurde im Verhältnis 1 zu 10.000 gegen die alten Rubel getauscht. Bis die Sowsnaki ab Februar 1924 aus dem Verkehr gezogen wurden, hatte man eine Doppelwährung. Trotz des offiziellen Bekenntnisses zur teilweisen Golddeckung erfolgte weiter ein umfangreicher Druck neuer Noten, verbunden mit der entsprechenden Inflation.
Diese Ausgabe war streng genommen die erste der 1922 gegründeten Sowjetunion. Erneut erfolgte eine [[Währungsreform]]. Die bestehenden Rubel wurden zum Verhältnis 1 zu 100 abgewertet. Hergestellt wurden die Banknoten von der [[Gosnak]] (Leitender Künstler [[Iwan Iwanowitsch Dubassow|Iwan Dubassow]]).

=== Dritter sowjetischer Rubel, 1. Januar 1923–6. März 1924 ===
Diese Ausgabe war streng genommen die erste der 1922 gegründeten Sowjetunion. Erneut erfolgte eine [[Währungsreform]]. Die bestehenden Rubel wurden zum Verhältnis 1 zu 100 abgewertet.


=== Vierter (Gold) sowjetischer Rubel, 7. März 1924–1947 ===
=== Vierter (Gold) sowjetischer Rubel, 7. März 1924–1947 ===
Eine dritte Währungsreform im Jahr 1924 führte den „Gold“-Rubel mit einem Wert von 50.000 der bisherigen Rubel ein. Mit dieser Reform wurde der Rubel an den Tscherwonez gebunden. Münzen wurden in Rubel geprägt. Scheine wurden für die kleineren Nominale bis 10 Rubel in Rubel und darüber in Tscherwonez herausgegeben.
Eine dritte Währungsreform im Jahr 1924 führte den „[[Goldmünze|Gold]]“-Rubel mit einem Wert von 50.000 der bisherigen Rubel ein. Mit dieser Reform wurde der Rubel an den [[Tscherwonez]] gebunden. Münzen wurden in Rubel geprägt. Scheine wurden für die kleineren Nominalen bis 10 Rubel in Rubel und darüber in Tscherwonez herausgegeben.


=== Fünfter sowjetischer Rubel, 1947–1961 ===
=== Fünfter sowjetischer Rubel, 1947–1961 ===
Zeile 134: Zeile 132:
=== Sechster sowjetischer Rubel, 1961–1991 ===
=== Sechster sowjetischer Rubel, 1961–1991 ===
[[Datei:Soviet Union-1989-Coin-0.50.jpg|mini|200px|50 Kopeke Ausgabe 1961–1991]]
[[Datei:Soviet Union-1989-Coin-0.50.jpg|mini|200px|50 Kopeke Ausgabe 1961–1991]]
1961 wurde erneut ein Währungsschnitt nach dem Muster der Maßnahme des Jahres 1947 vorgenommen. Auch hier erfolgte der Schnitt 1:10. Die neuen Banknoten waren durch den Künstler [[Victor Tsigal]] mit Propagandadarstellungen des sowjetischen Lebens und der sowjetischen Industrie erstellt worden. Formal entsprach dieser Rubel des Jahres 1961 einer Menge von 0,987412&nbsp;Gramm [[Gold]]. Aufgrund des strikten [[Goldverbot]]es, also des Verbotes des Handels mit Gold für die Bevölkerung, spielte dies in der Praxis jedoch keine Rolle. Offiziell legte die Regierung einen Umtauschkurs von 1 zu 1 zum [[Pfund Sterling]] fest. Dieser offizielle Kurs blieb bis zum Ende der Sowjetunion unverändert. Da der Rubel nicht [[Konvertibilität|frei konvertierbar]] war, spielte dieser Kurs nur für den [[Mindestumtausch|Zwangsumtausch]] und strafrechtlich eine Rolle. Im Handel innerhalb des [[Ostblock]]s wurde der [[Transferrubel]] als Verrechnungseinheit genutzt, im Handel mit nicht-sozialistischen Staaten in Westwährung abgerechnet. Dieser Rubel blieb bis zum Zusammenbruch der Sowjetunion in Verwendung und wurde von den Währungen der Nachfolgestaaten abgelöst.

1961 wurde erneut ein Währungsschnitt nach dem Muster der Maßnahme des Jahres 1947 vorgenommen. Auch hier erfolgte der Schnitt 1 : 10. Die neuen Banknoten waren durch den Künstler [[Victor Tsigal]] mit Propagandadarstellungen des sowjetischen Lebens und der sowjetischen Industrie erstellt worden. Formal entsprach dieser Rubel des Jahres 1961 einer Menge von 0,987412&nbsp;Gramm [[Gold]]. Aufgrund des strikten [[Goldverbot]]es, also des Verbotes des Handels mit Gold für die Bevölkerung, spielte dies in der Praxis jedoch keine Rolle. Offiziell legte die Regierung einen Umtauschkurs von 1 zu 1 zum [[Pfund Sterling]] fest. Dieser offizielle Kurs blieb bis zum Ende der Sowjetunion unverändert. Da der Rubel nicht [[Konvertibilität|frei konvertierbar]] war, spielte dieser Kurs nur für den [[Mindestumtausch|Zwangsumtausch]] und strafrechtlich eine Rolle. Im Handel innerhalb des [[Ostblock]]s wurde der [[Transferrubel]] als Verrechnungseinheit genutzt, im Handel mit nicht-sozialistischen Staaten in Westwährung abgerechnet. Dieser Rubel blieb bis zum Zusammenbruch der Sowjetunion in Verwendung und wurde von den Währungen der Nachfolgestaaten abgelöst.


{|class="wikitable" style="font-size: 90%"
{|class="wikitable" style="font-size: 90%"
!colspan="6"| Serie 1961
! colspan="3" | Serie 1961
|-
|-
!colspan="2"| Bild !!rowspan="2"| Wert
!colspan="2"| Bild !!rowspan="2"| Wert
Zeile 174: Zeile 171:


{|class="wikitable" style="font-size: 90%"
{|class="wikitable" style="font-size: 90%"
!colspan="6"| Serie 1991
! colspan="3" | Serie 1991
|-
|-
!colspan="2"| Bild !!rowspan="2"| Wert
!colspan="2"| Bild !!rowspan="2"| Wert
Zeile 218: Zeile 215:


== Wirtschaftliche Bedeutung ==
== Wirtschaftliche Bedeutung ==
In der [[Planwirtschaft|planwirtschaftlich]] organisierten Wirtschaft der Sowjetunion legte die Regierung die Warenpreise und Währungskurse fest. Daher ergaben sich immer Geldüberhänge, nur ein Teil der Produkte konnte in den gewünschten Mengen gegen Rubel erworben werden ([[Mangelwirtschaft]]). Eine Vielzahl Produkte war nur gegen [[Lebensmittelmarke|Bezugsschein]], auf dem [[Schwarzmarkt]] oder mit Beziehungen erhältlich. Die Rolle des Geldes war daher eine andere als in [[Marktwirtschaft]]en. Der Rubel war nicht konvertierbar und durfte nicht ausgeführt werden.
In der [[Zentralverwaltungswirtschaft|planwirtschaftlich]] organisierten Wirtschaft der Sowjetunion legte die Regierung die Warenpreise und Währungskurse fest. Dabei ergaben sich immer Geldüberhänge, nur ein Teil der Produkte konnte in den gewünschten Mengen gegen Rubel erworben werden ([[Mangelwirtschaft]]). Eine Vielzahl Produkte war nur gegen [[Lebensmittelmarke|Bezugsschein]], auf dem [[Schwarzmarkt]] oder mit Beziehungen erhältlich. Die Rolle des Geldes war daher eine andere als in [[Marktwirtschaft]]en. Der Rubel war nicht konvertierbar und durfte nicht ausgeführt werden.


== Nachfolgewährungen ==
== Nachfolgewährungen ==
Direkt mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 entstanden in den unabhängig gewordenen Staaten eigene Währungen. Die [[Bank Rossii]] (die russische Zentralbank) übernahm die [[Gosbank]] (die sowjetische Zentralbank) und versorgte auch diejenigen Staaten, die weiter den Rubel nutzten, mit Geld.
Direkt mit dem [[Zerfall der Sowjetunion|Zusammenbruch der Sowjetunion]] 1991 entstanden in den unabhängig gewordenen Staaten eigene Währungen. Die [[Bank Rossii]] (die russische Zentralbank) übernahm die [[Gosbank]] (die sowjetische Zentralbank) und versorgte auch diejenigen Staaten, die weiter den Rubel nutzten, mit Geld.


In den folgenden Monaten verließen immer mehr Staaten die Rubelzone.
In den folgenden Monaten verließen aber weitere Staaten die Rubelzone.


{|class="wikitable"
{|class="wikitable"
Zeile 239: Zeile 236:
| 22. November 1993
| 22. November 1993
| ?
| ?
| -
|
|-
|-
|{{AZE}}
| {{AZE}}
| [[Aserbaidschan-Manat|Manat]]
| [[Aserbaidschan-Manat|Manat]]
| 10
| 10
| 15. August 1992
| 15. August 1992
| ?
| ?
|Der Manat wurde am 1. Januar 2006 im Verhältnis 5.000 zu 1 abgewertet
| Der Manat wurde am 1. Januar 2006 im Verhältnis 5.000 zu 1 aufgewertet.
|-
|-
| {{BLR-1991}}
| {{BLR-1991}}
| [[Weißrussischer Rubel|Rubel]]
| [[Belarussischer Rubel]]
| 10
| 10
| Mai 1992
| Mai 1992
| ?
| ?
|Der Weißrussische Rubel wurde am 1. Januar 2000 im Verhältnis 1.000 zu 1 abgewertet.
| Der Belarussische Rubel wurde am 1. Januar 2000 im Verhältnis 1.000 zu 1 aufgewertet, indem drei Nullen gestrichen wurden.
|-
|-
| {{EST}}
| {{EST}}
Zeile 260: Zeile 257:
| 20. Juni 1992
| 20. Juni 1992
| 22. Juni 1992
| 22. Juni 1992
|Gebunden an die [[Deutsche Mark]] (1 DEM = 8EEK).<br /> Die erste [[Hartwährung]] auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion. Estland führte den [[Euro]] Anfang 2011 ein.
| Gebunden an die [[Deutsche Mark]] (1&nbsp;DEM = 8&nbsp;EEK).<br />Die erste [[Hartwährung]] auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion. Estland führte den [[Euro]] Anfang 2011 ein.
|-
|-
| {{GEO-1990}}
| {{GEO-1990}}
Zeile 267: Zeile 264:
| 5. April 1993
| 5. April 1993
| ?
| ?
| Der „erste Lari“ wurde als Zwischenlösung eingeführt und am 2. Oktober 1995 im Verhältnis 1.000.000 zu 1 durch den [[Georgischer Lari|Lari]] ersetzt.
| Der „erste Lari“ wurde als Zwischenlösung eingeführt und am 2. Oktober 1995 im Verhältnis 1.000.000 zu 1 durch den [[Georgischer Lari|Lari]] ersetzt.<br />In der international kaum anerkannten [[Abchasien|Republik Abchasien]] wurde 2008 der [[Abchasischer Apsar|Apsar]] eingeführt, der dort aber hinter dem [[Russischer Rubel|Russischen Rubel]] eine untergeordnete Rolle spielt.
|-
|-
| {{KAZ}}
| {{KAZ}}
Zeile 274: Zeile 271:
| 15. November 1993
| 15. November 1993
| ?
| ?
| -
|
|-
|-
| {{KGZ}}
| {{KGZ}}
Zeile 297: Zeile 294:
| Die Übergangswährung Talonas wurde am 25. Juni 1993 im Verhältnis 100 zu 1 in den [[Litas]] getauscht. Litauen führte den [[Euro]] am 1. Januar 2015 ein.
| Die Übergangswährung Talonas wurde am 25. Juni 1993 im Verhältnis 100 zu 1 in den [[Litas]] getauscht. Litauen führte den [[Euro]] am 1. Januar 2015 ein.
|-
|-
| {{MDA}} (excl. [[Transnistrien]])
| {{MDA}} (exkl. [[Transnistrien]])
| [[Moldauischer Leu|Cupon]]
| [[Moldauischer Leu|Cupon]]
| 1
| 1
Zeile 304: Zeile 301:
| Der Cupon war nur eine Übergangswährung, die am 29. November 1993 zum Kurs 1.000 zu 1 in den [[Moldauischer Leu|Leu]] getauscht wurde.
| Der Cupon war nur eine Übergangswährung, die am 29. November 1993 zum Kurs 1.000 zu 1 in den [[Moldauischer Leu|Leu]] getauscht wurde.
|-
|-
|{{RUS-1991}}
| {{RUS-1991}}
| [[Russischer Rubel]]
| [[Russischer Rubel]]
| 1
| 1
| 1992
| 1992
| Juli 1993
| Juli 1993
|Der Russische Rubel wurde am 1. Januar 1998 im Verhältnis 1.000 zu 1 zusammengelegt.
| Der Russische Rubel wurde am 1. Januar 1998 im Verhältnis 1.000 zu 1 zusammengelegt.
|-
|-
| {{PMR}}
| [[Transnistrien]]
| [[Transnistrischer Rubel|Rubel]]
| [[Transnistrischer Rubel]]
| 1
| 1
| 1994
| 1994
Zeile 319: Zeile 316:
|-
|-
| {{TJK}}
| {{TJK}}
| [[Tadschikischer Rubel|Ruble]]
| [[Tadschikischer Rubel]]
| 100
| 100
| 10. Mai 1995
| 10. Mai 1995
| ?
| ?
| Aufgrund des [[Bürgerkrieg]]s war Tadschikistan das letzte Land, das die Rubelzone verließ. Der tadschikische Rubel wurde am 30. Oktober 2000 zum Kurs von 1.000 zu 1 durch den [[Somoni]] abgelöst.
| Aufgrund des [[Tadschikischer Bürgerkrieg|Bürgerkriegs]] war Tadschikistan das letzte Land, das die Rubelzone verließ. Der tadschikische Rubel wurde am 30. Oktober 2000 zum Kurs von 1.000 zu 1 durch den [[Somoni]] abgelöst.
|-
|-
| {{TKM}}
| {{TKM}}
Zeile 330: Zeile 327:
| 1. November 1993
| 1. November 1993
| ?
| ?
|Wurde 2009 im Verhältnis 5.000 zu 1 abgewertet.
| Wurde 2009 im Verhältnis 5.000 zu 1 aufgewertet.
|-
|-
| {{UKR}}
| {{UKR}}
Zeile 348: Zeile 345:


== Literatur ==
== Literatur ==
* Günther Hedtkamp: Das sowjetische Finanzsystem, 1974, ISBN 3-428-03057-5
* Günter Hedtkamp: ''Das sowjetische Finanzsystem.'' Duncker und Humblot, Berlin 1974, ISBN 3-428-03057-5.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Money of the Soviet Union}}
{{Commonscat|Money of the Soviet Union}}
* [http://www.bis-ans-ende-der-welt.net/UdSSR-B.htm Übersicht der Banknoten der Sowjetunion und ihrer Nachfolgestaaten]
* [https://www.bis-ans-ende-der-welt.net/UdSSR-B.htm Übersicht der Banknoten der Sowjetunion und ihrer Nachfolgestaaten], www.bis-ans-ende-der-welt.net


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Aktuelle Version vom 1. Dezember 2024, 14:25 Uhr

Sowjetischer Rubelschein, 1961
Sowjetischer Rubelschein, 1961
Sowjetische 20-Kopeken-Münze (1979)
1924 poltinnik (½ Rubel).

Der Sowjetische Rubel, meist kurz Rubel genannt (russisch рубль, Transliteration Rublʹ, ISO 4217: SUR), war die Währung der Sowjetunion und einiger Nachfolgestaaten zwischen 1919 und 1993. Die Kopeke (копейка / kopejka) ist der hundertste Teil des Rubels.

Neben den in der Sowjetunion verwendeten Banknoten und Münzen bestand der Transferrubel als Buchgeld für die Verrechnung von Lieferungen innerhalb des RGW.

Für die Etymologie, die Vorgeschichte und die aktuelle Situation siehe den Hauptartikel Rubel.

Bezeichnungen in der Sowjetunion

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Vielvölkerstaat bestanden in der Sowjetunion eine Vielzahl von Amtssprachen. Daher trugen die Banknoten die Währungsbezeichnung und den Nominalwert in allen diesen Sprachen. Die folgende Tabelle stellt die Bezeichnungen in den Sprachen der einzelnen Sowjetrepubliken in der Reihenfolge dar, in der Reihenfolge, wie sie auf den Banknoten aufgeführt waren:

Sprache in Landessprache
Rubel  Kopeke 
Russisch рубль копейка
Ukrainisch карбованець копійка
Belarussisch рубель капейка
Usbekisch сўм тийин
Kasachisch сом тиын
Georgisch მანეთი კაპიკი
Aserbaidschanisch манат гəпик
Litauisch rublis kapeika
Moldauisch рублэ копейкэ
Lettisch rublis kapeika
Kirgisisch сом тыйн
Tadschikisch сўм тин
Armenisch ռուբլի կոպեկ
Turkmenisch манат көпүк
Estnisch rubla kopikas

Hinweis: Für Usbekisch, Aserbaidschanisch, Moldauisch und Turkmenisch wird seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion nicht mehr das Kyrillische Alphabet, sondern das Lateinische Alphabet verwendet.

Der erste sowjetische Rubel

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
10.000 Rubel Inflationsgeld

Nach der Oktoberrevolution 1917 blieben zunächst die bestehenden zaristischen Rubel in Umlauf. Im russischen Bürgerkrieg gaben sowohl die Weißen als auch die Bolschewiki eigene Banknoten heraus. Die ab 1919 ausgegebenen Banknoten der kommunistischen Seite waren provisorische Ausgaben, die auf den zaristischen Rubeln basierten. Sie galten offiziell in der Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik, faktisch aber nur in den Gebieten, die im Bürgerkrieg unter der Herrschaft der Bolschewiki standen.

Durch den Umfang der gedruckten Banknoten kam es zu einer Hyperinflation. Die Banknoten wurden in folgenden Nominalbeträgen ausgegeben: 1, 2, 3, 5, 10, 15, 25, 50, 60, 100, 250, 500, 1000, 5000, 10.000, 25.000, 50.000, 100.000. Daneben wurden kurzfristige staatliche Solawechsel in Stückelungen von 1, 5 und 10 Millionen Rubel ausgegeben, die als Banknotenersatz dienten.

Das Inflationsgeld wurde in unterschiedlichen Druckmustern hergestellt. Wie auch beim deutschen Inflationsgeld erfolgte der Druck mit wenigen Sicherheitsmerkmalen. Teilweise waren die Noten nur einseitig bedruckt.

Jahr Bargeldumlauf
(Mrd. Rubel)
Preisindex
1913 = 100
1915 3.030 0
1916 5.622 0
1917 9.097 0
1918 27.312 0
1919 61.265 0
1920 225.016 2.100
1921 1.168.600 16.400
1922 17.539.000 242.000
1923 1. Juli 340.150.000 1.680.000

[1]

Im Rahmen des Kriegskommunismus sollten laut Parteiprogramm der KPdSU Geld vollständig abgeschafft und die russische Volkswirtschaft mittelfristig in eine Verteilungswirtschaft überführt werden. Als erster Schritt wurden 1917 alle Banken direkt der Zentralbank (der Volksbank der RSFSR; Narodnyi bank RSFSA) unterstellt[2] und per Dekret vom 28. Januar 1920 alle Banken inklusive der Zentralbank aufgehoben.[3] Emittent des Geldes war nur der Staat selbst.

Zweiter sowjetischer Rubel, 1. Januar 1922 – 31. Dezember 1922

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Silberrubel von 1922

Der Krise des Finanzwesens konnte erst mit der Wiedereröffnung der Staatsbank am 16. November 1921 abgeholfen werden. Das Dekret vom 30. Juni 1921 erlaubte auch wieder den privaten Besitz von Geld ohne Einschränkungen.[4] Mit dem Tscherwonez wurde dann eine neue (Parallel-)Währung mit (offiziell) 25-prozentiger Golddeckung eingeführt. Der „neue“ Rubel wurde im Verhältnis 1 zu 10.000 gegen die alten Rubel getauscht. Bis die Sowsnaki ab Februar 1924 aus dem Verkehr gezogen wurden, hatte man eine Doppelwährung. Trotz des offiziellen Bekenntnisses zur teilweisen Golddeckung erfolgte weiter ein umfangreicher Druck neuer Noten, verbunden mit der entsprechenden Inflation.

Dritter sowjetischer Rubel, 1. Januar 1923 – 6. März 1924

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diese Ausgabe war streng genommen die erste der 1922 gegründeten Sowjetunion. Erneut erfolgte eine Währungsreform. Die bestehenden Rubel wurden zum Verhältnis 1 zu 100 abgewertet. Hergestellt wurden die Banknoten von der Gosnak (Leitender Künstler Iwan Dubassow).

Vierter (Gold) sowjetischer Rubel, 7. März 1924–1947

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine dritte Währungsreform im Jahr 1924 führte den „Gold“-Rubel mit einem Wert von 50.000 der bisherigen Rubel ein. Mit dieser Reform wurde der Rubel an den Tscherwonez gebunden. Münzen wurden in Rubel geprägt. Scheine wurden für die kleineren Nominalen bis 10 Rubel in Rubel und darüber in Tscherwonez herausgegeben.

Fünfter sowjetischer Rubel, 1947–1961

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm die sowjetische Regierung einen konfiskatorischen Währungsschnitt vor, um den Geldumlauf drastisch zu reduzieren. Dieser Währungsschnitt betraf ausschließlich die Banknoten. Der Währungsschnitt erfolgte im Verhältnis von zehn alten zu einem neuen Rubel.

Sechster sowjetischer Rubel, 1961–1991

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
50 Kopeke Ausgabe 1961–1991

1961 wurde erneut ein Währungsschnitt nach dem Muster der Maßnahme des Jahres 1947 vorgenommen. Auch hier erfolgte der Schnitt 1:10. Die neuen Banknoten waren durch den Künstler Victor Tsigal mit Propagandadarstellungen des sowjetischen Lebens und der sowjetischen Industrie erstellt worden. Formal entsprach dieser Rubel des Jahres 1961 einer Menge von 0,987412 Gramm Gold. Aufgrund des strikten Goldverbotes, also des Verbotes des Handels mit Gold für die Bevölkerung, spielte dies in der Praxis jedoch keine Rolle. Offiziell legte die Regierung einen Umtauschkurs von 1 zu 1 zum Pfund Sterling fest. Dieser offizielle Kurs blieb bis zum Ende der Sowjetunion unverändert. Da der Rubel nicht frei konvertierbar war, spielte dieser Kurs nur für den Zwangsumtausch und strafrechtlich eine Rolle. Im Handel innerhalb des Ostblocks wurde der Transferrubel als Verrechnungseinheit genutzt, im Handel mit nicht-sozialistischen Staaten in Westwährung abgerechnet. Dieser Rubel blieb bis zum Zusammenbruch der Sowjetunion in Verwendung und wurde von den Währungen der Nachfolgestaaten abgelöst.

Serie 1961
Bild Wert
Vorderseite Rückseite
1 Rubel
3 Rubel
5 Rubel
10 Rubel
25 Rubel
50 Rubel
100 Rubel
Serie 1991
Bild Wert
Vorderseite Rückseite
1 Rubel
3 Rubel
5 Rubel
10 Rubel
50 Rubel
100 Rubel
200 Rubel
500 Rubel
1000 Rubel

Wirtschaftliche Bedeutung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der planwirtschaftlich organisierten Wirtschaft der Sowjetunion legte die Regierung die Warenpreise und Währungskurse fest. Dabei ergaben sich immer Geldüberhänge, nur ein Teil der Produkte konnte in den gewünschten Mengen gegen Rubel erworben werden (Mangelwirtschaft). Eine Vielzahl Produkte war nur gegen Bezugsschein, auf dem Schwarzmarkt oder mit Beziehungen erhältlich. Die Rolle des Geldes war daher eine andere als in Marktwirtschaften. Der Rubel war nicht konvertierbar und durfte nicht ausgeführt werden.

Nachfolgewährungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Direkt mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 entstanden in den unabhängig gewordenen Staaten eigene Währungen. Die Bank Rossii (die russische Zentralbank) übernahm die Gosbank (die sowjetische Zentralbank) und versorgte auch diejenigen Staaten, die weiter den Rubel nutzten, mit Geld.

In den folgenden Monaten verließen aber weitere Staaten die Rubelzone.

Land Neue
Währung
Umtauschkurs
gegenüber dem Rubel
Einführungsdatum der neuen Währung Datum des Verlassens der Rubelzone Anmerkungen
Armenien Armenien Dram 200 22. November 1993 ?
Aserbaidschan Aserbaidschan Manat 10 15. August 1992 ? Der Manat wurde am 1. Januar 2006 im Verhältnis 5.000 zu 1 aufgewertet.
Belarus 1991 Belarus Belarussischer Rubel 10 Mai 1992 ? Der Belarussische Rubel wurde am 1. Januar 2000 im Verhältnis 1.000 zu 1 aufgewertet, indem drei Nullen gestrichen wurden.
Estland Estland Krone 10 20. Juni 1992 22. Juni 1992 Gebunden an die Deutsche Mark (1 DEM = 8 EEK).
Die erste Hartwährung auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion. Estland führte den Euro Anfang 2011 ein.
Georgien 1990 Georgien Lari 1 5. April 1993 ? Der „erste Lari“ wurde als Zwischenlösung eingeführt und am 2. Oktober 1995 im Verhältnis 1.000.000 zu 1 durch den Lari ersetzt.
In der international kaum anerkannten Republik Abchasien wurde 2008 der Apsar eingeführt, der dort aber hinter dem Russischen Rubel eine untergeordnete Rolle spielt.
Kasachstan Kasachstan Tenge 500 15. November 1993 ?
Kirgisistan Kirgisistan Som 200 10. Mai 1993 15. Mai 1993 Bis zum 1. Januar 2008 wurden ausschließlich Banknoten ausgegeben.
Lettland Lettland Rublis 1 7. Mai 1992 20. Juli 1992 Der lettische Rubel (Rublis) war eine Übergangswährung bis zur Einführung des Lats im März 1993. Der Umtauschkurs betrug 200 zu 1. Lettland führte den Euro Anfang 2014 ein.
Litauen 1989 Litauen Talonas 1 1. Mai 1992 1. Oktober 1992 Die Übergangswährung Talonas wurde am 25. Juni 1993 im Verhältnis 100 zu 1 in den Litas getauscht. Litauen führte den Euro am 1. Januar 2015 ein.
Moldau Republik Moldau (exkl. Transnistrien) Cupon 1 1992 ? Der Cupon war nur eine Übergangswährung, die am 29. November 1993 zum Kurs 1.000 zu 1 in den Leu getauscht wurde.
Russland 1991 Russland Russischer Rubel 1 1992 Juli 1993 Der Russische Rubel wurde am 1. Januar 1998 im Verhältnis 1.000 zu 1 zusammengelegt.
Transnistrien Transnistrien Transnistrischer Rubel 1 1994 ? Der transnistrische Rubel wurde 2000 im Verhältnis 1.000.000 zu 1 zusammengelegt.
Tadschikistan Tadschikistan Tadschikischer Rubel 100 10. Mai 1995 ? Aufgrund des Bürgerkriegs war Tadschikistan das letzte Land, das die Rubelzone verließ. Der tadschikische Rubel wurde am 30. Oktober 2000 zum Kurs von 1.000 zu 1 durch den Somoni abgelöst.
Turkmenistan Turkmenistan Manat 500 1. November 1993 ? Wurde 2009 im Verhältnis 5.000 zu 1 aufgewertet.
Ukraine Ukraine Karbowanez 1 10. Januar 1992 ? Der Karbowanez wurde zum Kurs 100.000 zu 1 am 2. September 1996 in den Hrywnja gewandelt.
Usbekistan Usbekistan Soʻm 1 15. November 1993 15. November 1993 Der erste Soʻm war eine Übergangswährung, die am 1. Juli 1994 zum Kurs von 1.000 zu 1 umgestellt wurde.
  • Günter Hedtkamp: Das sowjetische Finanzsystem. Duncker und Humblot, Berlin 1974, ISBN 3-428-03057-5.
Commons: Money of the Soviet Union – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Günter Hedtkamp: Das sowjetische Finanzsystem, S. 26.
  2. Günter Hedtkamp: Das sowjetische Finanzsystem, S. 21.
  3. Günter Hedtkamp: Das sowjetische Finanzsystem, S. 27.
  4. Günter Hedtkamp: Das sowjetische Finanzsystem, S. 34.