„Wilhelm Meyer-Förster“ – Versionsunterschied
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'''Wilhelm Meyer-Förster''' |
'''Wilhelm Meyer-Förster''' (geboren als ''Wilhelm Meyer''; * [[12. Juni]] [[1862]] in [[Hannover]]; † [[17. März]] [[1934]] in [[Heringsdorf]] oder [[Berlin]]) war ein [[Deutschland|deutscher]] [[Schriftsteller]]. Sein Schauspiel ''[[Alt-Heidelberg]]'' wurde zum erfolgreichsten Theaterstück seiner Zeit. |
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== Leben == |
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=== Jugend und Studium === |
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Wilhelm Meyer-Förster wurde als Sohn des Verlagsbuchhändlers Carl Meyer in Hannover geboren. Er besuchte kurz nach dem Deutsch-Französischen Krieg zunächst eine [[Kadettenanstalt]]. Aus gesundheitlichen Gründen wechselte er an das [[Ratsgymnasium Osnabrück|Ratsgymnasium]] in [[Osnabrück]], später an das Gymnasium in [[Bückeburg]], wo er 1883 das Abitur machte. Danach studierte er [[Rechtswissenschaften]], dann [[Kunstgeschichte]] in [[Universität Leipzig|Leipzig]], [[Humboldt-Universität Berlin|Berlin]], [[Ludwig-Maximilians-Universität München|München]] und Wien, entschied sich aber dann für eine literarische Laufbahn. Während seines Semesters in Leipzig war er Mitglied des Corps [[Corps Saxonia Leipzig|Saxonia]]. Er schied dort wegen des Studienortwechsels wieder aus, blieb aber einzelnen Mitgliedern auch weiter verbunden. Vor seinem corpsstudentischen Hintergrund entstand schon wenig später sein parodistischer Roman ''Die Saxo-Saxonen''. |
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Er wurde als Sohn des Verlagsbuchhändlers Carl Meyer in [[Hannover]] geboren. Der Junge sollte eine militärische Laufbahn einschlagen und besuchte deshalb eine [[Kadettenanstalt]] seit etwa 1871. Beide Eltern starben früh. Aus gesundheitlichen Gründen konnte er die vorgesehene Ausbildung nicht fortsetzen und wechselte an das [[Ratsgymnasium Osnabrück|Ratsgymnasium]] in [[Osnabrück]], später an das Gymnasium in [[Bückeburg]]. Dort machte er 1883 das Abitur. |
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Anschließend studierte Wilhelm Meyer [[Rechtswissenschaften]] in [[Universität Leipzig|Leipzig]]. In diesem einen Semester war er Mitglied im [[Corps Saxonia Leipzig|Corps Saxonia]]. Danach studierte er in [[Humboldt-Universität Berlin|Berlin]], [[Ludwig-Maximilians-Universität München|München]] und [[Wien]] auch [[Kunstgeschichte]]. |
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Von 1890 bis 1898 lebte Meyer-Förster in [[Paris]], danach in Berlin. Sein bekanntestes Werk ist [[Alt-Heidelberg]], das die Vorlage für das Musical ''Der Studentenprinz'' ([[The Student Prince]]) von [[Sigmund Romberg]] bildete. Er war verheiratet mit Elsbeth Meyer-Förster, die selbst als Schriftstellerin tätig war, jedoch noch in jungen Jahren (nach 1901) an einer Krankheit plötzlich verstarb. |
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=== Schriftstellerische Tätigkeit bis 1902 === |
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Zum Tode von Elsbeth Meyer-Förster schrieb der Schriftsteller [[Erich Mühsam]] in seinen ''Unpolitischen Erinnerungen'' bei einem Bericht über den Künstlerstammtisch im ''Café des Westens'': |
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1885 erschien unter dem Pseudonym ''Samar Gregorow'' sein erster Roman ''Die Saxo-Saxonen'', in dem er seine Erfahrungen im Corpswesen der Studenten parodistisch verarbeitete. Titel und Pseudonym waren eine Anspielung auf [[Gregor Samarow]] und dessen [[Studentenroman]] ''Die Saxoborussen''. |
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1890 heiratete er [[Elsbeth Meyer-Förster|Elsbeth Blaschke]], die auch als Schriftstellerin tätig war. Um 1893 ergänzte er seinen Namen zu ''Meyer-Förster''. Die junge Familie lebte einige Jahre in Paris.<ref>[[Sophie Pataky]]: ''Lexikon deutscher Frauen der Feder.'' Band 2. 1898. [http://www.zeno.org/Pataky-1898/A/Meyer-Foerster,+Elsbeth S. 41], nennt den Aufenthaltsort Paris für 1897; wo die Familie in den frühen 1890er Jahren lebte, ist unsicher, möglich ist ein längerer Aufenthalt in Paris, aber es gibt keinerlei weitere Hinweise dafür, beide veröffentlichten in dieser Zeit mehrere Werke in Deutschland, Elsbeth Meyer-Förster einige Artikel in Wien 1898/99. In Berlin, Hannover oder Wien waren sie nicht in den Adressbüchern für die 1890er Jahre verzeichnet (Stichprobenartige Suche für etwa alle zwei/drei Jahre)</ref> 1899 zogen sie nach [[Berlin-Wilmersdorf|Wilmersdorf]] bei Berlin.<ref>{{Berliner Adressbuch|1900|1047|Meyer-Förster, Wilhelm|Teil=I.|Seite=1024|Zitat=|Kommentar=erster Eintrag, Wilmersdorf gehörte damals noch nicht zu Berlin}}</ref> Wilhelm Meyer-Förster und seine Frau verkehrten auch in Künstlerkreisen in Berlin. 1901 wurde sein Schauspiel ''[[Alt-Heidelberg]]'' uraufgeführt, das sich schnell zum erfolgreichsten Theaterstück seiner Zeit entwickelte. |
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⚫ | „Meyer-Förster kam meistens mit seiner jungen, liebenswürdigen, sehr klugen und anmutigen Frau, und als dann ganz unerwartet die Nachricht kam, daß Elsbeth Meyer-Förster nach kurzer Krankheit gestorben war, blieb auch der Gatte fort, und es lag lange der schmerzliche Druck der Verwaistheit über dem Caféhaus-Stammtisch; die Verarmung, die unsere Gesellschaft durch den Verlust Elsbeth Meyer-Försters erlitt, ist nie wieder ausgeglichen worden.“ |
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=== Weiteres Leben === |
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1902 starb seine Frau Elsbeth im Alter von nur 34 Jahren.<ref>[[Erich Mühsam]] erinnerte sich: |
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⚫ | „Meyer-Förster kam meistens mit seiner jungen, liebenswürdigen, sehr klugen und anmutigen Frau, und als dann ganz unerwartet die Nachricht kam, daß Elsbeth Meyer-Förster nach kurzer Krankheit gestorben war, blieb auch der Gatte fort, und es lag lange der schmerzliche Druck der Verwaistheit über dem Caféhaus-Stammtisch; die Verarmung, die unsere Gesellschaft durch den Verlust Elsbeth Meyer-Försters erlitt, ist nie wieder ausgeglichen worden.“ Erich Mühsam: ''Unpolitische Erinnerungen.'' Kapitel 7/8 (''Die zehnte Muse''), 1927/1929, späterer Druck 1931</ref> |
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Wilhelm Meyer-Förster zog sich aus dem literarischen Leben völlig zurück und veröffentlichte auch viele Jahre nichts mehr. Er zog mit den zwei Töchtern nach [[Degerloch]] bei [[Stuttgart]], wo er sich ein Landhaus hatte bauen lassen.<ref>[https://www.leo-bw.de/detail/-/Detail/details/PERSON/kgl_biographien/126918341/von+Schweizerbarth-Roth+Melitta+Elise Elise Melitta von Schweizerbarth-Roth] Leo BW, das Haus hatten die Architekten [[Ludwig Eisenlohr]] und [[Carl Weigle]] für ihn projektiert, Wilhelm Meyer-Förster hatte aus den Tantiemen seines Erfolgsstückes wahrscheinlich viel Geld; 1907 kaufte die Schriftstellerin Elise Melitta Schweizerbarth-Roth das Grundstück und baute es zu einem kleinen Zoo "Villa Bio" um. 1929 kam es in den Besitz der Stadt Stuttgart.</ref><ref>{{Meyers-1905|13|750|750|spezialkapitel=Meyer-Förster}}, erwähnte Degerloch als Wohnort</ref> |
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1907 kehrte Meyer-Förster nach Wilmersdorf zurück und kaufte sich eine Villa in [[Berlin-Grunewald|Grunewald]], in der er bis zu seinem Lebensende wohnte.<ref>{{Berliner Adressbuch|1908|1700|Meyer-Förster, Wilhelm|Teil=I|Seite=1698|Zitat=|Kommentar=erster Eintrag wieder in Wilmersdorf}}; {{Berliner Adressbuch|1909|1795|Meyer-Förster, Wilhelm|Teil=I|Seite=1772|Zitat=Beymestr. 7|Kommentar=erste Erwähnung in Grunewald, die Straße heißt jetzt Furtwänglerstraße}}, möglicherweise hatte Meyer-Förster das Haus neu bauen lassen</ref> |
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1920 und 1923 erschienen wieder zwei Romane von ihm. 1925 wurde er zum Ehrenbürger von Heidelberg ernannt.<ref>''Stadtbuch der Stadt Heidelberg'', 1927, S. XXVIII, zum 12. Juni 1925, vgl. auch Tageszeitungen</ref><ref>[http://www.s197410804.online.de/Personen/Meyer-Foerster.htm Wilhelm Meyer-Förster] Heidelberger Geschichtsverein</ref> |
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Wilhelm Meyer-Förster starb 1934, wahrscheinlich während eines Aufenthaltes im Ostseebad [[Heringsdorf]].<ref>Der Sterbeort wird in einigen Lexika mit ''Berlin'' angegeben, möglich ist aber auch Heringsdorf</ref> |
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== Werke == |
== Werke == |
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Wilhelm Meyer-Förster verfasste einige Romane und Schauspiele. Darin wurde unter anderem das Studentenleben mit dem Corpswesen und Liebesgeschichten in heiterer Weise dargestellt. Dieses war ein beliebtes Genre in dieser Zeit. Sein Schauspiel ''Alt-Heidelberg'' wurde in fast allen deutschen Theatern gespielt, trotzdem wurden seine Werke von einigen Kritikern als Unterhaltungsliteratur eingestuft. |
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* ''Die Saxo-Saxonen'' |
* unter dem Pseudonym ''Samar Gregorow:'' ''Die Saxo-Saxonen'', Roman, 1884, Eckstein, Berlin, 1884 {{OCLC|1070718792}} Leipzig, erstes gedrucktes Werk, Parodie auf "''Die Saxoborussen''" von [[Gregor Samarow]]. |
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* ''Elschen auf der Universität '', Roman, anonym, "''vom Verfasser der Saxo-Saxonen''", Carl Rocco, Bremen, 1886 {{OCLC|162925479}}, Eckstein, Berlin, 1897 {{OCLC|1106716489}}<!-- Leipzig --><ref group="Digitalisat">[https://www.google.de/books/edition/Elschen_auf_der_Universit%C3%A4t/PSkzAQAAMAAJ?hl=de&gbpv=1&dq=wilhelm+meyer+f%C3%B6rster+elschen&printsec=frontcover Elschen auf der Universität] als Digitalisat bei [[Google Books]]</ref> |
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* als ''Wilhelm Meyer: Unsichtbare Ketten'', Drama, Entsch, Berlin, 1890 {{OCLC|934750425}} |
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* ''Das 10 Pfg.-Theater als künftige Volksbühne, Verl.-Abth. d. Deutschen Schriftst.-Genoss.,'' Charlottenburg, 1892 {{OCLC|249889241}} [https://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/hd/content/titleinfo/4639042 Digitalisat] |
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* '' |
* ''Eine böse Nacht'', Lustspiel, 1893 |
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* ''Elschen auf der Universität'', 1903 |
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* ''Alt-Heidelberg'' (Schauspiel), 1903 |
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* ''Der Vielgeprüfte'', Lustspiel in drei Aufzügen, Entsch, Berlin, 1898 {{OCLC|846182773}} |
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* ''Karl Heinrich'', Erzählung, 1898, Vorlage für ''Alt-Heidelberg'', auch spätere Auflagen {{OCLC|562676406}}<ref group="Digitalisat">[[iarchive:karlheinricherz00meyeuoft|Karl Heinrich]] als Digitalisat beim [[Internet Archive]]</ref> |
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* Mit Heinrich Lee (Pseudonym von Heinrich Landsberger, 1862–1919): ''Busch & Reichenbach'', Schwank in drei Akten, Boll, Berlin, [[Felix Bloch Erben]], Berlin, 1898 {{OCLC|249979620}} |
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* ''Die Harzreise von Heinrich Heine in 4 Bildern,'' zusammengestellt von Wilhelm Meyer-Förster, Bühnenmanuskript, Entsch, Berlin, 1899 {{OCLC|934750809}} |
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* ''Eldena'', 1899<!-- 1900?-->, Stuttgart, 1900 {{OCLC|562676365}} |
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* ''[[Alt-Heidelberg]]'', Lustspiel, 1901 uraufgeführt, erfolgreichstes deutschsprachiges Theaterstück bis in die 1930er Jahre {{OCLC|1128369414}}<ref group="Digitalisat">[https://www.projekt-gutenberg.org/meyerfoe/altheide/altheide.html Alt-Heidelberg] als Digitalisat beim [[Projekt Gutenberg-DE]]</ref> |
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* ''Heidenstamm'', Roman, Stuttgart und Leipzig, 1901 {{OCLC|562676379}}<ref group="Digitalisat">[https://www.projekt-gutenberg.org/meyerfoe/heidenst/heidenst.html Heidenstamm] als Digitalisat beim [[Projekt Gutenberg-DE]]</ref> |
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* ''Süderssen'', Roman, Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart, 1902 {{OCLC|251075672}} |
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* ''Lena S.'', Roman, Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart und Leipzig, 1903 {{OCLC|251075937}}<ref group="Digitalisat">[https://www.projekt-gutenberg.org/meyerfoe/lenas/lenas.html Lena S]. als Digitalisat beim [[Projekt Gutenberg-DE]]</ref> |
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* ''Die Liebe der Jugend'', Roman, Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart und Berlin, 1920 {{OCLC|251075095}} |
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== Literatur == |
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* R[aimund] Lang: ''Wilhelm Meyer-Förster''. In: [[Friedhelm Golücke]], [[Peter Ferdinand Krause|Peter Krause]], Wolfgang Gottwald, Klaus Gerstein, [[Harald Lönnecker]] ( |
* R[aimund] Lang: ''Wilhelm Meyer-Förster''. In: [[Friedhelm Golücke]], [[Peter Ferdinand Krause|Peter Krause]], Wolfgang Gottwald, Klaus Gerstein, [[Harald Lönnecker]] (Hrsg.): ''GDS-Archiv für Hochschul- und Studentengeschichte''. Band 6, Köln 2002, S. 237–238. |
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* [[Franz Brümmer]]: ''Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten von Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart''. 6. stark vermehrte Auflage. Band 4 (Kleimon bis Minnich), Leipzig, Reclam, 1913. [http://www.archive.org/stream/BrmmerLexikonDichter19jhBd04#page/n454/mode/2up S. 455f.] |
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* Oliver Fink: ''Heidelberg''. In: Etienne François, Hagen Schulze (Hg.): Deutsche Erinnerungsorte, Bd. 3, München 2001, S. 473–487. |
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* Oliver Fink: ''„Memories vom Glück“. Wie der Erinnerungsort Alt-Heidelberg erfunden, gepflegt und bekämpft wurde'', Heidelberg, Ubstadt/Weiher, Basel 2002 (= Buchreihe der Stadt Heidelberg, Bd. 9). |
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* Michael H. Kater: ''The Myth of Myths: Scholarship and Teaching in Heidelberg'', In: Central European History 36/4 (2003), S. 570–577. |
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* [https://archive.org/search.php?query=creator%3A%22Meyer-F%C3%B6rster%2C+Wilhelm%2C+1862-1934%22&and[]=languageSorter%3A%22German%22 Wilhelm Meyer-Förster] im Internet Archive |
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* [https://www.google.de/search?tbo=p&tbm=bks&q=inauthor:%22Wilhelm+Meyer-F%C3%B6rster%22 Wilhelm Meyer-Förster] Google, ''Elschen in der Universität'', ''Alt-Heidelberg'' |
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=== Weitere Weblinks === |
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* ''{{Deutsche Biographie |SFZ=104_00815_1}}'' |
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== Digitalisate == |
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Aktuelle Version vom 2. Dezember 2024, 18:47 Uhr
Wilhelm Meyer-Förster (geboren als Wilhelm Meyer; * 12. Juni 1862 in Hannover; † 17. März 1934 in Heringsdorf oder Berlin) war ein deutscher Schriftsteller. Sein Schauspiel Alt-Heidelberg wurde zum erfolgreichsten Theaterstück seiner Zeit.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jugend und Studium
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Er wurde als Sohn des Verlagsbuchhändlers Carl Meyer in Hannover geboren. Der Junge sollte eine militärische Laufbahn einschlagen und besuchte deshalb eine Kadettenanstalt seit etwa 1871. Beide Eltern starben früh. Aus gesundheitlichen Gründen konnte er die vorgesehene Ausbildung nicht fortsetzen und wechselte an das Ratsgymnasium in Osnabrück, später an das Gymnasium in Bückeburg. Dort machte er 1883 das Abitur.
Anschließend studierte Wilhelm Meyer Rechtswissenschaften in Leipzig. In diesem einen Semester war er Mitglied im Corps Saxonia. Danach studierte er in Berlin, München und Wien auch Kunstgeschichte.
Schriftstellerische Tätigkeit bis 1902
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1885 erschien unter dem Pseudonym Samar Gregorow sein erster Roman Die Saxo-Saxonen, in dem er seine Erfahrungen im Corpswesen der Studenten parodistisch verarbeitete. Titel und Pseudonym waren eine Anspielung auf Gregor Samarow und dessen Studentenroman Die Saxoborussen.
1890 heiratete er Elsbeth Blaschke, die auch als Schriftstellerin tätig war. Um 1893 ergänzte er seinen Namen zu Meyer-Förster. Die junge Familie lebte einige Jahre in Paris.[1] 1899 zogen sie nach Wilmersdorf bei Berlin.[2] Wilhelm Meyer-Förster und seine Frau verkehrten auch in Künstlerkreisen in Berlin. 1901 wurde sein Schauspiel Alt-Heidelberg uraufgeführt, das sich schnell zum erfolgreichsten Theaterstück seiner Zeit entwickelte.
Weiteres Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1902 starb seine Frau Elsbeth im Alter von nur 34 Jahren.[3] Wilhelm Meyer-Förster zog sich aus dem literarischen Leben völlig zurück und veröffentlichte auch viele Jahre nichts mehr. Er zog mit den zwei Töchtern nach Degerloch bei Stuttgart, wo er sich ein Landhaus hatte bauen lassen.[4][5] 1907 kehrte Meyer-Förster nach Wilmersdorf zurück und kaufte sich eine Villa in Grunewald, in der er bis zu seinem Lebensende wohnte.[6] 1920 und 1923 erschienen wieder zwei Romane von ihm. 1925 wurde er zum Ehrenbürger von Heidelberg ernannt.[7][8]
Wilhelm Meyer-Förster starb 1934, wahrscheinlich während eines Aufenthaltes im Ostseebad Heringsdorf.[9]
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wilhelm Meyer-Förster verfasste einige Romane und Schauspiele. Darin wurde unter anderem das Studentenleben mit dem Corpswesen und Liebesgeschichten in heiterer Weise dargestellt. Dieses war ein beliebtes Genre in dieser Zeit. Sein Schauspiel Alt-Heidelberg wurde in fast allen deutschen Theatern gespielt, trotzdem wurden seine Werke von einigen Kritikern als Unterhaltungsliteratur eingestuft.
- unter dem Pseudonym Samar Gregorow: Die Saxo-Saxonen, Roman, 1884, Eckstein, Berlin, 1884 OCLC 1070718792 Leipzig, erstes gedrucktes Werk, Parodie auf "Die Saxoborussen" von Gregor Samarow.
- Elschen auf der Universität , Roman, anonym, "vom Verfasser der Saxo-Saxonen", Carl Rocco, Bremen, 1886 OCLC 162925479, Eckstein, Berlin, 1897 OCLC 1106716489[Digitalisat 1]
- als Wilhelm Meyer: Unsichtbare Ketten, Drama, Entsch, Berlin, 1890 OCLC 934750425
- als Wilhelm Meyer: Kriemhild, Drama, 1891,
- Das 10 Pfg.-Theater als künftige Volksbühne, Verl.-Abth. d. Deutschen Schriftst.-Genoss., Charlottenburg, 1892 OCLC 249889241 Digitalisat
- Eine böse Nacht, Lustspiel, 1893
- Die Fahrt um die Erde, Roman, Stuttgart und Leipzig, 1897 OCLC 562676374
- Derby, Sportroman, Stuttgart, 1898 OCLC 1128369414
- Alltagsleute, Roman, Berlin, 1898 OCLC 257185183
- Der Vielgeprüfte, Lustspiel in drei Aufzügen, Entsch, Berlin, 1898 OCLC 846182773
- Karl Heinrich, Erzählung, 1898, Vorlage für Alt-Heidelberg, auch spätere Auflagen OCLC 562676406[Digitalisat 2]
- Mit Heinrich Lee (Pseudonym von Heinrich Landsberger, 1862–1919): Busch & Reichenbach, Schwank in drei Akten, Boll, Berlin, Felix Bloch Erben, Berlin, 1898 OCLC 249979620
- Die Harzreise von Heinrich Heine in 4 Bildern, zusammengestellt von Wilhelm Meyer-Förster, Bühnenmanuskript, Entsch, Berlin, 1899 OCLC 934750809
- Eldena, 1899, Stuttgart, 1900 OCLC 562676365
- Alt-Heidelberg, Lustspiel, 1901 uraufgeführt, erfolgreichstes deutschsprachiges Theaterstück bis in die 1930er Jahre OCLC 1128369414[Digitalisat 3]
- Heidenstamm, Roman, Stuttgart und Leipzig, 1901 OCLC 562676379[Digitalisat 4]
- Süderssen, Roman, Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart, 1902 OCLC 251075672
- Lena S., Roman, Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart und Leipzig, 1903 OCLC 251075937[Digitalisat 5]
- Die Liebe der Jugend, Roman, Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart und Berlin, 1920 OCLC 251075095
- Durchlaucht von Gleichenberg, Roman, August Scherl, Berlin, 1923 OCLC 804147454
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- R[aimund] Lang: Wilhelm Meyer-Förster. In: Friedhelm Golücke, Peter Krause, Wolfgang Gottwald, Klaus Gerstein, Harald Lönnecker (Hrsg.): GDS-Archiv für Hochschul- und Studentengeschichte. Band 6, Köln 2002, S. 237–238.
- Franz Brümmer: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten von Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. 6. stark vermehrte Auflage. Band 4 (Kleimon bis Minnich), Leipzig, Reclam, 1913. S. 455f.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Digitalisate und Onlinefassungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Werke von Wilhelm Meyer-Förster im Projekt Gutenberg-DE
- Wilhelm Meyer-Förster im Internet Archive
- Wilhelm Meyer-Förster Google, Elschen in der Universität, Alt-Heidelberg
Weitere Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Wilhelm Meyer-Förster im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Wilhelm Meyer-Förster. In: Deutsche Biographie (Index-Eintrag).
- Wilhelm Meyer-Förster bei filmportal.de
- Eintrag zu Wilhelm Meyer-Förster in Kalliope
Digitalisate
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Elschen auf der Universität als Digitalisat bei Google Books
- ↑ Karl Heinrich als Digitalisat beim Internet Archive
- ↑ Alt-Heidelberg als Digitalisat beim Projekt Gutenberg-DE
- ↑ Heidenstamm als Digitalisat beim Projekt Gutenberg-DE
- ↑ Lena S. als Digitalisat beim Projekt Gutenberg-DE
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Sophie Pataky: Lexikon deutscher Frauen der Feder. Band 2. 1898. S. 41, nennt den Aufenthaltsort Paris für 1897; wo die Familie in den frühen 1890er Jahren lebte, ist unsicher, möglich ist ein längerer Aufenthalt in Paris, aber es gibt keinerlei weitere Hinweise dafür, beide veröffentlichten in dieser Zeit mehrere Werke in Deutschland, Elsbeth Meyer-Förster einige Artikel in Wien 1898/99. In Berlin, Hannover oder Wien waren sie nicht in den Adressbüchern für die 1890er Jahre verzeichnet (Stichprobenartige Suche für etwa alle zwei/drei Jahre)
- ↑ Meyer-Förster, Wilhelm. In: Adreßbuch für Berlin und seine Vororte, 1900, I., S. 1024 (erster Eintrag, Wilmersdorf gehörte damals noch nicht zu Berlin).
- ↑ Erich Mühsam erinnerte sich: „Meyer-Förster kam meistens mit seiner jungen, liebenswürdigen, sehr klugen und anmutigen Frau, und als dann ganz unerwartet die Nachricht kam, daß Elsbeth Meyer-Förster nach kurzer Krankheit gestorben war, blieb auch der Gatte fort, und es lag lange der schmerzliche Druck der Verwaistheit über dem Caféhaus-Stammtisch; die Verarmung, die unsere Gesellschaft durch den Verlust Elsbeth Meyer-Försters erlitt, ist nie wieder ausgeglichen worden.“ Erich Mühsam: Unpolitische Erinnerungen. Kapitel 7/8 (Die zehnte Muse), 1927/1929, späterer Druck 1931
- ↑ Elise Melitta von Schweizerbarth-Roth Leo BW, das Haus hatten die Architekten Ludwig Eisenlohr und Carl Weigle für ihn projektiert, Wilhelm Meyer-Förster hatte aus den Tantiemen seines Erfolgsstückes wahrscheinlich viel Geld; 1907 kaufte die Schriftstellerin Elise Melitta Schweizerbarth-Roth das Grundstück und baute es zu einem kleinen Zoo "Villa Bio" um. 1929 kam es in den Besitz der Stadt Stuttgart.
- ↑ Meyer-Förster. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage. Band 13: Lyrik–Mitterwurzer. Bibliographisches Institut, Leipzig / Wien 1908, S. 750 (zeno.org). , erwähnte Degerloch als Wohnort
- ↑ Meyer-Förster, Wilhelm. In: Berliner Adreßbuch, 1908, I, S. 1698 (erster Eintrag wieder in Wilmersdorf).; Meyer-Förster, Wilhelm. In: Berliner Adreßbuch, 1909, I, S. 1772. „Beymestr. 7“ (erste Erwähnung in Grunewald, die Straße heißt jetzt Furtwänglerstraße)., möglicherweise hatte Meyer-Förster das Haus neu bauen lassen
- ↑ Stadtbuch der Stadt Heidelberg, 1927, S. XXVIII, zum 12. Juni 1925, vgl. auch Tageszeitungen
- ↑ Wilhelm Meyer-Förster Heidelberger Geschichtsverein
- ↑ Der Sterbeort wird in einigen Lexika mit Berlin angegeben, möglich ist aber auch Heringsdorf
Personendaten | |
---|---|
NAME | Meyer-Förster, Wilhelm |
ALTERNATIVNAMEN | Meyer, Wilhelm (Geburtsname); Gregorow, Samar (Pseudonym) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 12. Juni 1862 |
GEBURTSORT | Hannover |
STERBEDATUM | 17. März 1934 |
STERBEORT | unsicher: Berlin oder Heringsdorf |