„Rote Woche“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Parakletes (Diskussion | Beiträge)
K Satzzeichen vor Punkt
 
(14 dazwischenliegende Versionen von 12 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
{{Dieser Artikel|behandelt die Studieneinführungswoche in der ehemaligen DDR; zu den Barrikadenkämpfen in Ancona 1914 siehe [[Republik Ancona]] }}
{{Dieser Artikel|behandelt die Studieneinführungswoche in der DDR; zu den Barrikadenkämpfen in Ancona 1914 siehe [[Anconesische Republik]].}}
Als „'''Rote Woche'''“ wurde in der Studentensprache eine allgemeine Einführungswoche mit [[Sozialismus|sozialistisch]]em [[Politik|Politunterricht]] zu Beginn eines jeden Studienjahres an [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]]-[[Hochschule]]n bezeichnet.
Als „'''Rote Woche'''“ wurde in der Studentensprache eine allgemeine Einführungswoche mit [[Sozialismus|sozialistisch]]em [[Politik|Politunterricht]] zu Beginn eines jeden Studienjahres an [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]]-[[Hochschule]]n bezeichnet.


Während dieser Zeit fanden keine fachbezogenen Vorlesungen statt, sondern es erfolgten für alle Studenten, unabhängig von der Studienrichtung, meist ausschließlich Vorlesungen und Seminare zur aktuellen politischen Situation, zu Themen des [[Marxismus-Leninismus]] und aktuellen politischen Themen. „Rot“ war als Farbe der „[[Arbeiterbewegung|Arbeiterfahne]]“ in der DDR ein Sinnbild für die einseitig auf die [[Sozialistische Einheitspartei Deutschlands|SED]]-Politik ausgerichtete [[Indoktrination]] (''siehe auch'' [[Rote Socken]]).
Während dieser Zeit fanden keine fachbezogenen Vorlesungen statt, sondern es erfolgten für alle Studenten, unabhängig von der Studienrichtung, meist ausschließlich Vorlesungen und Seminare zur aktuellen politischen Situation, zu Themen des [[Marxismus-Leninismus]] und aktuellen politischen Themen. „Rot“ war als Farbe der „[[Arbeiterbewegung|Arbeiterfahne]]“ in der DDR ein Sinnbild für die einseitig auf die [[Sozialistische Einheitspartei Deutschlands|SED]]-Politik ausgerichtete [[Indoktrination]] (''siehe auch'' [[Rote Socken]]).


Die ''Rote Woche'' wurde ab 1961 in der DDR eingeführt, als sich das politische Klima nach dem [[Berliner Mauer|Bau der Mauer]] am 13. August 1961 veränderte.<ref>[http://www.med.uni-magdeburg.de/index.php?id=5458&suffix=pdf&nonactive=1&lang=de&site=unimagdeburg_mm Festrede anlässslich der Exmatrikulation der Absolventen der Medizinischen Fakultät]: Auszug aus der Festrede von Prof. Dr. Jürgen Nieder, stellvertretender Direktor der [[Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg|Universitätsfrauenklinik Magdeburg]], vom 22. Mai 2004 (PDF: Universitätsklinikum intern 5/2004, Page 8–11; siehe zur „Roten Woche“ auf Page 8)</ref> Auch an anderen Bildungseinrichtungen wurde diese politische Aktionswoche durchgeführt.<ref>[http://dtserv3.compsy.uni-jena.de/ss2006/allgpaed_uj/38149070/content.nsf/Pages/E41A33B68790EFAFC12571A100626541/%24FILE/anonyme Transkription.doc Forschungsinterview mit einem ehemaligen DDR-Lehrer]: Universität Jena, Transkript des Interviews vom 21. Juni 2006 (doc)</ref>
Die ''Rote Woche'' wurde ab 1961 in der DDR eingeführt, als sich das politische Klima nach dem [[Berliner Mauer|Bau der Mauer]] am 13. August 1961 veränderte.<ref>[http://www.med.uni-magdeburg.de/index.php?id=5458&suffix=pdf&nonactive=1&lang=de&site=unimagdeburg_mm Festrede anlässlich der Exmatrikulation der Absolventen der Medizinischen Fakultät]: Auszug aus der Festrede von Prof. Dr. Jürgen Nieder, stellvertretender Direktor der [[Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg|Universitätsfrauenklinik Magdeburg]], vom 22. Mai 2004 (PDF: Universitätsklinikum intern 5/2004, Page 8–11; siehe zur „Roten Woche“ auf Page 8)</ref> Auch an anderen Bildungseinrichtungen wurde diese politische Aktionswoche durchgeführt.<ref>[http://dtserv3.compsy.uni-jena.de/ss2006/allgpaed_uj/38149070/content.nsf/Pages/E41A33B68790EFAFC12571A100626541/%24FILE/anonyme Transkription.doc Forschungsinterview mit einem ehemaligen DDR-Lehrer]{{Toter Link|url=http://dtserv3.compsy.uni-jena.de/ss2006/allgpaed_uj/38149070/content.nsf/Pages/E41A33B68790EFAFC12571A100626541/%24FILE/anonyme |date=2019-05 |archivebot=2019-05-10 22:05:07 InternetArchiveBot }}: Universität Jena, Transkript des Interviews vom 21. Juni 2006 (doc)</ref>


== Weblinks ==
== Siehe auch ==
* [[Gesellschaftswissenschaftliches Grundstudium (DDR)]]
* [[Jürgen Kuttner]] zum [http://www.hu-berlin.de/pr/veranstaltungen/ehemalige/kuttner/ DDR-Studentenalltag]
* [http://www.staff.uni-marburg.de/~nail/pdf/studentensprache.pdf DDR-Studentendeutsch] (PDF-Datei; 275 kB)


==Einzelnachweise==
== Literatur ==
* Norbert Nail: ''Jenseits des „breiten Steins“: Studentendeutsch in der DDR'', in: Studenten-Kurier 3/2013, S. 15–17. [https://norbert-nail.de/jenseits-des-breiten-steins-studentendeutsch-in-der-ddr.html]

== Einzelnachweise ==
<references/>
<references/>


Zeile 16: Zeile 18:
[[Kategorie:Studium]]
[[Kategorie:Studium]]
[[Kategorie:Aktionswoche]]
[[Kategorie:Aktionswoche]]
[[Kategorie:Veranstaltung in der DDR]]

Aktuelle Version vom 12. Februar 2023, 20:13 Uhr

Als „Rote Woche“ wurde in der Studentensprache eine allgemeine Einführungswoche mit sozialistischem Politunterricht zu Beginn eines jeden Studienjahres an DDR-Hochschulen bezeichnet.

Während dieser Zeit fanden keine fachbezogenen Vorlesungen statt, sondern es erfolgten für alle Studenten, unabhängig von der Studienrichtung, meist ausschließlich Vorlesungen und Seminare zur aktuellen politischen Situation, zu Themen des Marxismus-Leninismus und aktuellen politischen Themen. „Rot“ war als Farbe der „Arbeiterfahne“ in der DDR ein Sinnbild für die einseitig auf die SED-Politik ausgerichtete Indoktrination (siehe auch Rote Socken).

Die Rote Woche wurde ab 1961 in der DDR eingeführt, als sich das politische Klima nach dem Bau der Mauer am 13. August 1961 veränderte.[1] Auch an anderen Bildungseinrichtungen wurde diese politische Aktionswoche durchgeführt.[2]

  • Norbert Nail: Jenseits des „breiten Steins“: Studentendeutsch in der DDR, in: Studenten-Kurier 3/2013, S. 15–17. [1]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Festrede anlässlich der Exmatrikulation der Absolventen der Medizinischen Fakultät: Auszug aus der Festrede von Prof. Dr. Jürgen Nieder, stellvertretender Direktor der Universitätsfrauenklinik Magdeburg, vom 22. Mai 2004 (PDF: Universitätsklinikum intern 5/2004, Page 8–11; siehe zur „Roten Woche“ auf Page 8)
  2. Transkription.doc Forschungsinterview mit einem ehemaligen DDR-Lehrer@1@2Vorlage:Toter Link/dtserv3.compsy.uni-jena.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.: Universität Jena, Transkript des Interviews vom 21. Juni 2006 (doc)