„Alfred Siggel“ – Versionsunterschied

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Version vom 14. Mai 2015, 20:03 Uhr

Alfred Siggel (* 15. August 1884 in Berlin; † 23. Februar 1959 in Mainz) war Hochschullehrer, Orientalist und im damaligen Bezirk Lichtenberg zwischen 1926 und 1933 Bezirksbürgermeister.

Leben

Alfred Siggel wurde nach eigenem Schulbesuch in der Gemeinde Lichtenberg Volksschullehrer. Gleichzeitig erwarb er 1906 das Abitur und studierte bis 1910 Mathematik für das Höhere Lehramt. Mit dem Abschluss bekam er eine Anstellung als Studienrat, besuchte nunmehr Vorlesungen über Physik und promovierte auf diesem Gebiet 1913. Als Lichtenberg eigene Stadt wurde, wählten ihn die Bürger in die Verwaltung, wo Siggel bis 1926 Stadtschulrat war. Danach rückte er an die erste Position und wurde Bezirksbürgermeister der nun nach Berlin eingemeindeten Stadt Lichtenberg. In seiner Amtszeit weihte Siggel im Jahr 1927 unter anderem das Städtische Flussbad Lichtenberg und im Februar 1928 das Stadtbad Lichtenberg mit ein.[1] Bei der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahr 1933 entfernte man Siggel aus politischen Gründen aus diesem Amt.

Nun entdeckte er sein Interesse für die Orientalistik und absolvierte bis 1941 ein Zusatzstudium an der Berliner Universität. Zusammen mit anderen Wissenschaftlern gab er den Katalog der Arabischen Alchemistischen Handschriften an der Preußischen Akademie der Wissenschaften heraus. Nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs wurde er Angestellter der Universität und 1946 Hochschullehrer. Siggel übersiedelte um 1950 nach Mainz, wo er bis zu seiner Pensionierung 1952 Mitarbeiter der Akademie der Wissenschaften und Künste war, heute Kunsthochschule Mainz.[2]

Ehrung

Am 23. März 2012 erhielt eine neue Straße in Berlin-Karlshorst auf Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg zu seinen Ehren den Namen Alfred-Siggel-Weg.

Veröffentlichungen

  • Die indischen Bücher aus dem Paradies der Weisheit über die Medizin des Ali ibn Sahl Rabban Ali Tabarê.
  • Al-Kindi's Schrift über die zusammengesetzten Heilmittel. In: SudArch. 37, 1953, S. 389.[3]
  • Das Buch der Gifte des Ğābir ibn Ḥayyān. Faksimile. Steiner, Wiesbaden 1958. (Veröffentlichungen der Orientalischen Kommission, Bd. 12)
  • Literatur von und über Alfred Siggel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

Einzelnachweise

  1. Szymon Piotr Kubiak: Darstellungen auf spree2011.de Baden in der Elektropolis. Von einem Berliner Flussbad der 20er Jahre. S. 8 und 10. abgerufen am 9. November 2012.
  2. Alfred Siggel. In: Ludmila Hanisch: Die Nachfolger der Exegeten. Deutschsprachige Erforschung des Vorderen Orients in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Otto Harrassowitz Verlag, Wiesbaden 2003, ISBN 3-447-04758-5, S. 207, abgerufen am 9. November 2012.
  3. Sudhoffs Archiv für Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften (SudArch): Bd. 27, 1934 – Bd. 49, 1965. (mit dem Browser nach „Siggel“ suchen)

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