„Gardelegen“ – Versionsunterschied

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An der Bewachung und Ermordung waren KZ-Wachmannschaften, Luftwaffensoldaten, Angehörigen des Reichsarbeitsdienstes und Häftlinge(meist deutschstämmige Kapos) beteiligt.
An der Bewachung und Ermordung waren KZ-Wachmannschaften, Luftwaffensoldaten, Angehörigen des Reichsarbeitsdienstes und Häftlinge(meist deutschstämmige Kapos) beteiligt.


Hauptverantwortlicher für das [[Massaker von Gardelegen]] war der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]]-Kreisleiter [[Gerhard Thiele (Kriegsverbrecher)|Gerhard Thiele]].
Hauptverantwortlicher für das [[Massaker von Gardelegen]] war der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]]-Kreisleiter [[Gerhard Thiele (Kriegsverbrecher)|Gerhard Thiele]]. Trotz Verurteilung in der [SBZ] wurde er jedoch nie für diese Tat bestraft. Bis zu seinem Tod lebte er in der Bundesrepublik Deutschland.


Solche Verbrechen geschahen in vielen deutschen Orten in großen oder kleinen Ausmaßen. Sie werden als [[Kriegsendphasenverbrechen]] bezeichnet, ähnlich wie die Politik der verbrannten Erde beim Rückzug der Wehrmacht.
Solche Verbrechen geschahen in vielen deutschen Orten in großen oder kleinen Ausmaßen. Sie werden als [[Kriegsendphasenverbrechen]] bezeichnet, ähnlich wie die Politik der verbrannten Erde beim Rückzug der Wehrmacht.

Version vom 11. Juli 2006, 01:22 Uhr

Wappen Karte
Wappen von Gardelegen Lage von Gardelegen in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Sachsen-Anhalt
Landkreis: Altmarkkreis Salzwedel
Geographische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: 43 m ü. NN
Fläche: 68,00 km²
Einwohner: 11.740 (30. Juni 2005)
Bevölkerungsdichte: 173 Einwohner je km²
Postleitzahl: 39638
Vorwahl: 03907
Kfz-Kennzeichen: SAW
Gemeindeschlüssel: 15 3 70 029
Adresse der Stadtverwaltung: Rudolf-Breitscheid-Str. 3
39638 Gardelegen
Website: www.gardelegen.info
Bürgermeister: Konrad Fuchs

Gardelegen ist eine Hansestadt im Altmarkkreis Salzwedel im Norden von Sachsen-Anhalt und liegt in der südwestlichen Altmark zwischen Berlin und Hannover, nördlich von Magdeburg.

Geschichte

  • 1196 Erste urkundliche Erwähnung Gardelegens als Burg und fester Platz (siehe auch Burg Gardelegen)
  • 1314 Verleihung des Malzrechtes. Noch heute wird in Gardelegen das Garleybier gebraut.
  • 1316 Stadt erwirbt das Schulzenamt und damit die "Hohe Gerichtsbarkeit".
  • 1353 Gardelegen wird Mitglied im Altmärkischen Städtebund.
  • 1358 Gardelegen wird Hansestadt.
  • 1488 Bierziesestreit mit dem Kurfürsten
  • 1553 Abschluss des Baus der Stadtbefestigung mit Magdeburger, Stendaler und Salzwedeler Tor
  • 1715 Gardelegen wird brandenburgisch-preußischer Garnisonsort.
  • 1816 Der Kreis Gardelegen wird mit 144 Dörfern gebildet.
  • 1945 Bombenangriff auf Gardelegen mit 52 Toten, Zerstörung der Nicolaikirche und weiterer Gebäude (15. März 1945)
  • 1945 Ermordung von 1016 KZ-Häftlingen in der Isenschnibber Feldscheune (13. April 1945)
  • 1952 Gardelegen wird Kreisstadt im Bezirk Magdeburg.
  • 1994 Gardelegen verliert den Kreisstadtstatus und wird zum 1. Juli 1994 kreisangehörige Stadt des Altmarkkreises Salzwedel.
Roland in Gardelegen

Politik

Wappen

Blasonierung: Gespalten in Silber, rechts am Spalt ein roter Adler, links auf grünem Boden wachsend drei an Stangen emporrankende grüne Hopfenpflanzen mit Blättern und Blüten.

Die ältesten bekannten Siegel stammen aus den Jahren 1309 und 1327 und zeigen bereits neben dem halben brandenburgischen Adler fünf Gerten, die offensichtlich schon Hopfenstangen darstellen sollten, da das Gewerbe der Bierbrauer schon zu Beginn des 14.Jh. in Gardelegen verbreitet war. Alle späteren Siegel und Wappen zeigen deutlich Hopfenstangen mit Blättern und Blüten, wobei es bald vier, bald drei Stangen sind. Heute sind es drei, was auch der Darstellung des am Stendaler Tor angebrachten, in Stein gehauenen Wappens von 1553 entspricht.

Städtepartnerschaften

Gardelegen unterhält Partnerschaften zu folgenden Städten:

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Sehenswürdigkeiten

  • Marienkirche
  • Nicolaikirche
  • Rathaus
  • Roland
  • Reutter-Denkmal
  • Salzwedeler Tor mit Torwächter
  • Stendaler Tor
  • Reste der Stadtmauer

Veranstaltungen

  • Altmärker Kriminalfestival

Berühmte Persönlichkeiten

Mahn- und Gedenkstätte Isenschnibber Feldscheune bei Gardelegen

Isenschnibber Feldscheune

Am 13.April 1945 wurden in der etwas außer der Stadt gelegegenen Isenschnibber Feldscheune 1016 KZ-Häftlinge ermordet. Mehrere Todesmärsche (u.a. Mittelbau-Dora) und Transporte trafen an den Tagen zuvor in Gardelegen zusammen und konnten wegen der nahen Front nicht fortgesetzt werden. Daraufhin wurde durch die Verantwortlichen unter dem NSDAP-Kreisleiter Gerhard Thiele das Verbrechen vorbereitet und durchgeführt. Die Gefangenen wurden in die steinerne Scheune eingepfercht - das darin befindliche Stroh war vorher mit Benzin übergossen worden - dieses wurde anschließend angezündet. Bei einem ersten Löschversuch konnten die Gefangenen das Feuer austreten. Bei der folgenden Brandlegung wurden die Häftlinge durch Waffeneinsatz an der Löschung sowie Flucht gehindert. Zusätzlich wurden Überlebende durch Handgranaten und den Einsatz von Signalraketen getötet. Ungefähr 24 Stunden nach dem Massaker erreichte die US-Army den Ort.

An der Bewachung und Ermordung waren KZ-Wachmannschaften, Luftwaffensoldaten, Angehörigen des Reichsarbeitsdienstes und Häftlinge(meist deutschstämmige Kapos) beteiligt.

Hauptverantwortlicher für das Massaker von Gardelegen war der NSDAP-Kreisleiter Gerhard Thiele. Trotz Verurteilung in der [SBZ] wurde er jedoch nie für diese Tat bestraft. Bis zu seinem Tod lebte er in der Bundesrepublik Deutschland.

Solche Verbrechen geschahen in vielen deutschen Orten in großen oder kleinen Ausmaßen. Sie werden als Kriegsendphasenverbrechen bezeichnet, ähnlich wie die Politik der verbrannten Erde beim Rückzug der Wehrmacht.

Bildergalerie

Literatur

  • Diana Gring: Die Todesmärsche und das Massaker von Gardelegen. NS-Verbrechen in der Endphase des Zweiten Weltkrieges, Stadtmuseum Gardelegen, 1993 - (Schriftenreihe des Stadtmuseums Gardelegen, Heft 1)