„Wachstumsrate“ – Versionsunterschied

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:<math>1.000.000 \cdot 1{,}1 \cdot 1{,}1 = 1.210.000</math>
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== Spezifische Wachstumsrate in der Biologie ==
== Betriebswirtschaftslehre ==
Bei exponentiellem Wachstum ist die Geschwindigkeit der Veränderung der Zellmasse (<math>\tfrac{dX}{dt}</math>) zu jedem Zeitpunkt proportional zur Zellmasse <math>X</math>. Die Proportionalitätskonstante wird als spezifische Wachstumsrate <math>\mu</math> bezeichnet:<ref name="„Lexikon3“">Hans-Dieter Jakubke, Ruth Karcher (Koordinatoren): ''Lexikon der Chemie'' in drei Bänden, Spektrum Verlag, Band 3, Heidelberg 1999, ISBN 3-8274-0381-2, S.&nbsp;257.</ref>
Das [[Unternehmenswachstum]] ist ein mögliches [[Unternehmensziel]].<ref>[[Ottmar Schneck]], ''Wachstum'', in: Ottmar Schneck (Hrsg.), ''Lexikon der Betriebswirtschaft'', 3. Auflage, Deutscher Taschenbuch Verlag, 1998, S. 758; ISBN 3-423-05810-2</ref> ''Internes Unternehmenswachstum'' findet durch [[Erweiterungsinvestition]]en statt, ''externes'' durch [[Unternehmenskauf|Unternehmenskäufe]] und [[Fusion (Wirtschaft)|Fusionen]]. [[Messgröße]] sind unter anderem die [[Umsatzerlös]]e und die [[Bilanzsumme]], bei [[Kreditinstitut]]en das [[Geschäftsvolumen]] und im [[Versicherungswesen]] die [[Versicherungsprämie|Beitragseinnahmen]]. Die Wachstumsrate <math>g</math> ergibt sich als [[betriebswirtschaftliche Kennzahl]] außerhalb des [[Finanzsektor]]s aus der Veränderung der Umsatzerlöse <math>S</math> innerhalb zwei aufeinander folgender [[Rechnungsperiode]]n <math>t</math>:<ref>Verlag Th. Gabler (Hrsg.), ''Gabler Wirtschafts-Lexikon'', Band 6, 11. Auflage, Gabler Verlag, 1984, Sp. 2110; ISBN 3-409-30373-1</ref>
:<math>g = \frac{S_t - S_{t-1}}{S_{t-1}}</math>.
Dabei werden die Umsatzerlöse der Rechnungsperioden <math>t</math> und <math>t_1</math> miteinander verglichen. [[Kehrwert]] dieser Wachstumsrate ist die [[Investitionsdeckung]].

== Biologie ==
Die [[Biologie]] befasst sich unter anderem mit den Wachstumsraten von [[Organismus|Organismen]]. Die Wachstumsrate ist dabei ein Maß für die Geschwindigkeit des [[Zellwachstum]]s (pro Stunde bzw. pro Tag) und lässt sich während der exponentiellen Wachstumsphase mit der [[Monod-Kinetik]] berechnen.<ref>[https://www.google.de/books/edition/ADDITVER_UMWELTSCHUTZ/ZVMX33W-UroC?hl=de&gbpv=1&dq=wachstumsrate+organismen&pg=PA200&printsec=frontcover Heinz Brauer, ''Handbuch des Umweltschutzes und der Umweltschutztechnik'', Band 4, 5. Auflage, Springer Verlag, 1996, S. 200]</ref>

Bei exponentiellem Wachstum ist die Geschwindigkeit der Veränderung der Zellmasse (<math>\tfrac{dX}{dt}</math>) zu jedem Zeitpunkt proportional zur Zellmasse <math>X</math>. Die [[Proportionalitätskonstante]] wird als spezifische Wachstumsrate <math>\mu</math> bezeichnet:<ref name="„Lexikon3“">Hans-Dieter Jakubke/Ruth Karcher (Hrsg.), ''Lexikon der Chemie'', Band 3, Spektrum Verlag/Heidelberg, 1999, S.&nbsp;257; ISBN 3-8274-0381-2</ref>


:<math>\frac{dX}{dt} = \mu X</math>
:<math>\frac{dX}{dt} = \mu X</math>
Andere zur Beschreibung von [[Fermentation]]sprozessen benutzte Kenngrößen sind die [[spezifische Produktbildungsrate]] und der [[Spezifischer Substratverbrauch|spezifische Substratverbrauch]].
Andere zur Beschreibung von [[Fermentation]]sprozessen benutzte Kenngrößen sind die [[spezifische Produktbildungsrate]] und der [[Spezifischer Substratverbrauch|spezifische Substratverbrauch]].


== Beziehung zur Wachstumskonstanten λ ==
== Geldtheorie ==
Wird zur mathematischen Beschreibung des [[Exponentielles Wachstum|Exponentiellen Wachstums]] einer zeitabhängigen [[Physikalische Größe|Größe]] <math> A(t)</math> eine Funktion der Form
In der [[Geldtheorie]] entspricht die Wachstumsrate des [[Geldangebot]]s <math>g_M</math> zuzüglich der Wachstumsrate der [[Umlaufgeschwindigkeit des Geldes]] <math>g_U</math> der [[Inflationsrate]] <math>I</math> zuzüglich der Wachstumsrate des [[Reales Bruttoinlandsprodukt|realen BIP]] <math>g_rBIP</math>:<ref>[https://www.google.de/books/edition/Wiley_Schnellkurs_Makro%C3%B6konomie/5-9yCQAAQBAJ?hl=de&gbpv=1&dq=wachstumsrate&pg=PA255&printsec=frontcover Katrin Zinoun/Martha L. Olney, ''Schnellkurs Makroökonomie'', Wiley-VCH, 2014, S. 255]</ref>
:<math>g_M + g_U = I + g_{rBIP}</math>.
Diese Gleichung gilt stets, da die Umlaufgeschwindigkeit nicht unabhängig gemessen wird, sondern dem Verhältnis des nominalen BIP <math>nBIP</math> zum Geldangebot entspricht (<math>\frac{nBIP}{M}</math>).


: <math> A(t) = A_0 \cdot \left( 1+p \right)^{t/T} = A_0 \cdot q^{t/T} = A_0 \cdot e^{r t/T}</math>
== Mathematik ==
In der [[Mathematik]] ist die ''diskrete Wachstumsrate'' <math>p</math> die Änderung einer von der [[Zeit]] <math>t</math> abhängigen Größe <math>A(t)</math> zwischen zwei [[Zeitpunkt]]en <math>t_0</math> und <math>t</math> relativ zu ihrem Ausgangswert <math>A(t_0)</math>:
:<math>p = \frac{A(t) - A(t_0)}{A(t_0)}</math>.
Verkürzt man die Periode immer mehr hin zu ihrem Anfangszeitpunkt, bildet man also den [[Grenzwert (Funktion)|Grenzwert]], dann erhält man die ''stetige Wachstumsrate'' <math>w</math> zu diesem Zeitpunkt. Sie ist die momentane Änderung der Größe <math>A(t)</math> zu einem konkreten Zeitpunkt <math>t_0</math> relativ zu ihrem Wert <math>A(t_0)</math> zu diesem Zeitpunkt.
:<math>w = \frac{1}{A(t_0)} \cdot \frac{dA}{dt}(t_0)</math>
Die mittlere diskrete Wachstumsrate über mehrere Zeitspannen wird durch die allgemeine Gleichung
:<math>\operatorname{Wachstumsrate}(t_0,t) = \left( \frac{A(t)}{A(t_0)} \right)^\frac{1}{n} - 1 </math>
ausgedrückt, wobei <math>n=t-t_0</math> die Anzahl der Zeitspannen zwischen <math>t_0</math> und <math>t</math> und <math>A(t)</math> die betrachtete Größe zum jeweiligen Zeitpunkt <math>t</math> darstellt. Hierbei handelt es sich um die Wachstumsrate aus dem [[Geometrisches Mittel|geometrischen Mittel]] der Wachstumsfaktoren der einzelnen Perioden.<ref>[https://www.google.de/books/edition/Wachstumstheorie/gdadCgAAQBAJ?hl=de&gbpv=1&dq=wachstumsrate&pg=PA14&printsec=frontcover Eric Christian Meyer/Karl-Wilhelm Müller-Siebers/Wolfgang Ströbele, ''Wachstumstheorie'', 2. Auflage, Oldenbourg, 1998, S. 14 f.]</ref>


{{Anker|Beziehung zur Wachstumskonstanten λ}}Wird zur mathematischen Beschreibung des [[Exponentielles Wachstum|Exponentiellen Wachstums]] einer zeitabhängigen [[Physikalische Größe|Größe]] <math> A(t)</math> eine [[Funktion (Mathematik)|Funktion]] der Form
:<math> A(t) = A_0 \cdot \left( 1+p \right)^{t/T} = A_0 \cdot q^{t/T} = A_0 \cdot e^{r t/T}</math>
mit einer explizit aufgeführten Zinsperiode (z.&nbsp;B. <math>T = 1\ \text{Jahr}</math>) verwendet, so kann die [[Periode (Physik)|Periodendauer]] <math>T</math> in die ''Wachstumskonstante'' <math>\lambda</math> umgerechnet werden:
mit einer explizit aufgeführten Zinsperiode (z.&nbsp;B. <math>T = 1\ \text{Jahr}</math>) verwendet, so kann die [[Periode (Physik)|Periodendauer]] <math>T</math> in die ''Wachstumskonstante'' <math>\lambda</math> umgerechnet werden:

:<math>A(t) = A_0 \cdot e^{\lambda t} \quad \text{mit} \quad \lambda = \frac{r}{T} = \frac{\ln q}{T} = \frac{\ln(1+p)}{T}</math>.
: <math>A(t) = A_0 \cdot e^{\lambda t} \quad \text{mit} \quad \lambda = \frac{r}{T} = \frac{\ln q}{T} = \frac{\ln(1+p)}{T}</math>

Da die ''Wachstumsrate'' <math>p</math> und der ''Wachstumsfaktor'' <math>q</math> [[Größe der Dimension Zahl|dimensionslose]] Zahlen sind, hat die Wachstumskonstante <math>\lambda</math> die Dimension einer [[Frequenz]]. Die Zahl <math>r = \ln (q) = \ln (1+p)</math> im Exponenten kann ebenfalls als Rate bezeichnet werden, da sie bei kleinen Wachstumsraten unterhalb von 10 % annähernd gleich <math>p</math> ist:
Da die ''Wachstumsrate'' <math>p</math> und der ''Wachstumsfaktor'' <math>q</math> [[Größe der Dimension Zahl|dimensionslose]] Zahlen sind, hat die Wachstumskonstante <math>\lambda</math> die Dimension einer [[Frequenz]]. Die Zahl <math>r = \ln (q) = \ln (1+p)</math> im Exponenten kann ebenfalls als Rate bezeichnet werden, da sie bei kleinen Wachstumsraten unterhalb von 10 % annähernd gleich <math>p</math> ist:
:<math>r = \ln ( 1 + p ) \approx p \quad \text {falls} \quad |p| < 0{,}1</math>.
Mathematische Wachstumsraten bilden die Grundlage der Wachstumsraten in anderen Fachgebieten.
{{Siehe auch|Exponentielles Wachstum#Funktion des exponentiellen Wachstums|titel1=Funktion des exponentiellen Wachstums}}


:<math>r = \ln ( 1 + p ) \approx p \quad \text {falls} \quad |p| < 0{,}1</math>
== Volkswirtschaftslehre ==
Wachstumsraten sind auch [[volkswirtschaftliche Kennzahl]]en.<ref>Verlag Th. Gabler (Hrsg.), ''Gabler Wirtschafts-Lexikon'', Band 6, 11. Auflage, Gabler Verlag, 1984, Sp. 2110</ref> Messgröße ist insbesondere das [[Bruttoinlandsprodukt]] <math>BIP</math>. Das [[Wirtschaftswachstum]] <math>g</math> wird wie folgt ermittelt:<ref>[https://www.google.de/books/edition/Gabler_Kompakt_Lexikon_Volkswirtschaftsl/kFMgBAAAQBAJ?hl=de&gbpv=1&dq=wachstumsrate+lexikon&pg=PA490&printsec=frontcover Dirk Piekenbrock, ''Gabler Kompakt-Lexikon Volkswirtschaftslehre'', 3. Auflage, Gabler Verlag, 2009, S. 490]</ref>
:<math>g = \frac{BIP_t - BIP_{t-1}}{BIP_{t-1}}</math>.
Das vom [[Stabilitätsgesetz]] (StabG) propagierte [[Magisches Viereck|Magische Viereck]] sieht unter anderem in {{§|1|stabg|juris}} StabG ein stetiges und angemessenes Wirtschaftswachstum vor, das anhand der Wachstumsrate des Bruttoinlandsprodukts gemessen wird.


{{Siehe auch|Exponentielles Wachstum#Funktion des exponentiellen Wachstums|titel1=Funktion des exponentiellen Wachstums}}
=== Wachstumsrate des Konsums ===
Die Wachstumsrate <math>g</math> des [[Konsum]]s <math>c</math> hängt generell vom [[Nettoeinkommen]] und [[Vermögen (Wirtschaft)|Vermögen]] eines [[Privathaushalt]]s ab und errechnet sich wie folgt:<ref>[https://www.google.de/books/edition/Technologietransfer_durch_Migranten_aus/Q5z4AgAAQBAJ?hl=de&gbpv=1&dq=wachstumsrate+des+konsums&pg=PA46&printsec=frontcover Valentina Dillenseger, ''Technologietransfer durch Migranten aus Entwicklungsländern'', Logos-Verlag, 2013, S. 46]</ref>
:<math>\frac{\dot c}{c} = \frac{r-p}{\sigma}</math>.
Dabei ist <math>r</math> der [[Zinssatz]], <math>p</math> die [[Zeitpräferenzrate]] und <math>\sigma</math> die intertemporale [[Substitutionselastizität]], deren Zusammenhang auch als [[Keynes-Ramsey-Regel]] bekannt ist. Deren Kernaussagen sind:<ref>Xavier Sala-i Martin/Robert J. Barro, ''Economic Growth'', MIT Press, 2003, S. 91; ISBN 978-0-262-02553-9</ref>
* Der Konsum wächst (<math>g_C > 0</math>), wenn der Zinssatz (<math>r</math>) größer als die Zeitpräferenzrate (<math>p</math>) ist.
* Eine geringere Bereitschaft intertemporal zu substituieren (größeres <math>\sigma</math>) bedeutet eine weniger starke Reaktion hinsichtlich der Differenz von Zins und Zeitpräferenz.
Dabei besagt die Zeitpräferenz die [[Präferenz (Wirtschaftswissenschaften)|Präferenz]] eines Privathaushalts, ob der Konsum in der Gegenwart gegenüber künftigem Konsum vorzuziehen ist. Allgemeiner ausgedrückt bestimmt die Zeitpräferenz, zu welchem Zeitpunkt ein Verbraucher den Konsum eines bestimmten Guts vorzieht, wenn er die [[Alternative|Wahl]] zwischen mehreren möglichen Zeitpunkten hat (''intertemporale Entscheidung''). Diese Zeitpräferenz spielt insbesondere eine Rolle bei [[Inflation]]/[[Deflation]] oder bei [[Substitutionsgut|Substitutionsgütern]].


== Weblinks ==
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[[Kategorie:Betriebswirtschaftslehre]]
[[Kategorie:Betriebswirtschaftliche Kennzahl]]
[[Kategorie:Betriebswirtschaftliche Kennzahl]]
[[Kategorie:Biologie]]
[[Kategorie:Mathematik]]
[[Kategorie:Volkswirtschaftslehre]]
[[Kategorie:Volkswirtschaftliche Kennzahl]]
[[Kategorie:Volkswirtschaftliche Kennzahl]]

Version vom 5. September 2024, 10:21 Uhr

Als Wachstumsrate bezeichnet man die relative Zunahme einer Größe in einem Zeitraum (einer Periode) oder auch, bei Betrachtung mehrerer Perioden, die mittlere relative Zunahme einer Größe pro Zeitspanne.

Oft wird hierbei ein Exponentielles Wachstum angenommen. Statt mit der Wachstumsrate wird dann meist mit dem Wachstumsfaktor gerechnet. Eine Wachstumsrate von 23 % (also ) entspricht dem Wachstumsfaktor .

Definition

Die diskrete Wachstumsrate ist die Änderung einer von der Zeit abhängigen Größe zwischen zwei Zeitpunkten und relativ zu ihrem Ausgangswert :

.

Verkürzt man die Periode immer mehr hin zu ihrem Anfangszeitpunkt, bildet man also den Grenzwert, dann erhält man die stetige Wachstumsrate zu diesem Zeitpunkt. Sie ist die momentane Änderung der Größe zu einem konkreten Zeitpunkt relativ zu ihrem Wert zu diesem Zeitpunkt.

Die mittlere diskrete Wachstumsrate über mehrere Zeitspannen wird durch die allgemeine Gleichung

ausgedrückt, wobei die Anzahl der Zeitspannen zwischen und und die betrachtete Größe zum jeweiligen Zeitpunkt darstellt. Hierbei handelt es sich um die Wachstumsrate aus dem geometrischen Mittel der Wachstumsfaktoren der einzelnen Perioden.

Jährliche Wachstumsrate (Compound Annual Growth Rate)

Eine spezielle Wachstumsrate ist die jährliche Wachstumsrate (engl. Compound Annual Growth Rate, abgekürzt CAGR), eine wesentliche Kennziffer zur Betrachtung von Investitionen, Marktentwicklungen, Umsätzen etc. in der Betriebswirtschaft und in der Volkswirtschaft. Die CAGR stellt das durchschnittliche jährliche Wachstum einer zu betrachtenden Größe dar.

Zur Berechnung wird der aktuelle Wert durch den Ausgangswert geteilt. Von dem Ergebnis wird die -te Wurzel gezogen, wobei die Anzahl der Jahre ist, die betrachtet werden. Die Compound Annual Growth Rate stellt also den mittleren Prozentsatz dar, um den der Anfangswert einer Zeitreihe auf hypothetische Folgewerte für die Berichtsjahre wächst, bis der tatsächliche Endwert am Ende der Berichtsperiode erreicht ist. Tatsächliche Ausschläge der Folgejahre in der Zwischenzeit wirken sich dabei nicht aus, die Wachstumsrate ist konstant.

Die Formel für die CAGR ist dieselbe wie die der Wachstumsrate, wobei bei CAGR die Größe als Anzahl von Jahren ausgedrückt wird.

Beispiel: Eine Firma erzielt im Jahr 2004 einen Umsatz von 1 Million €. Im Jahr 2006 beträgt der Umsatz 1,21 Millionen €. Die Anzahl der Zeiteinheiten beträgt 2006–2004 = 2.

Die jährliche Wachstumsrate beträgt 10 %. Wenn man daher den Ausgangswert zweimal mit dem entsprechenden Wachstumsfaktor 1,1 multipliziert, erhält man den Endwert:

Spezifische Wachstumsrate in der Biologie

Bei exponentiellem Wachstum ist die Geschwindigkeit der Veränderung der Zellmasse () zu jedem Zeitpunkt proportional zur Zellmasse . Die Proportionalitätskonstante wird als spezifische Wachstumsrate bezeichnet:[1]

Andere zur Beschreibung von Fermentationsprozessen benutzte Kenngrößen sind die spezifische Produktbildungsrate und der spezifische Substratverbrauch.

Beziehung zur Wachstumskonstanten λ

Wird zur mathematischen Beschreibung des Exponentiellen Wachstums einer zeitabhängigen Größe eine Funktion der Form

mit einer explizit aufgeführten Zinsperiode (z. B. ) verwendet, so kann die Periodendauer in die Wachstumskonstante umgerechnet werden:

Da die Wachstumsrate und der Wachstumsfaktor dimensionslose Zahlen sind, hat die Wachstumskonstante die Dimension einer Frequenz. Die Zahl im Exponenten kann ebenfalls als Rate bezeichnet werden, da sie bei kleinen Wachstumsraten unterhalb von 10 % annähernd gleich ist:

Einzelnachweise

  1. Hans-Dieter Jakubke, Ruth Karcher (Koordinatoren): Lexikon der Chemie in drei Bänden, Spektrum Verlag, Band 3, Heidelberg 1999, ISBN 3-8274-0381-2, S. 257.