„Schwabinger 7“ – Versionsunterschied
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Am 27. August 2012 wurde etwa einen Meter unter der Oberfläche, wo zuvor die Schwabinger 7 stand, eine 250-Kilo-[[Fliegerbombe]] aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden.<ref name="sz_2012-08-28">{{Internetquelle | url= http://www.sueddeutsche.de/muenchen/fliegerbombe-in-muenchen-gefunden-sprengen-oder-entschaerfen-bombenexperte-muss-entscheiden-1.1451909-3| titel= Bombenalarm in Schwabing |hrsg= [[sueddeutsche.de]]| datum=2012-08-28| zugriff=2012-08-28}}</ref><ref>{{Internetquelle | url= http://www.spiegel.de/panorama/fliegerbombe-in-muenchen-entschaerfung-verzoegert-sich-a-852407.html| titel= Probleme bei Entschärfung von Fliegerbombe|hrsg= [[Spiegel Online]]| datum=2012-08-28| zugriff=2012-08-28}}</ref> Sie war mit einem [[Chemisch-mechanischer Langzeitzünder|chemisch-mechanischen Langzeitzünder]] ausgestattet, der noch funktionsfähig war und sie jederzeit zur Explosion hätte bringen können.<ref name="sz_2012-08-28"></ref> Von der ''[[Süddeutsche Zeitung|Süddeutschen Zeitung]]'' auf diese Tatsache angesprochen, antwortete Waldhauser: „Offenbar haben wir nicht wild genug gefeiert, sonst wäre sie ja hochgegangen. Das wirft ja fast ein schlechtes Licht auf die 7!“<ref name="sz_2012-08-28"></ref> Die Bombe wurde am 28. August kontrolliert gesprengt, da sie nicht entschärft werden konnte. Bereits am Tag zuvor mussten über 2.500 Anwohner evakuiert und in Notunterkünften untergebracht werden.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2012-08/muenchen-fliegerbombe-sprengung | titel=Zeit online am 28. August 2012: Fliegerbombe in Münchner Innenstadt gesprengt | zugriff=2012-08-28}}</ref> Durch die Detonation landete brennendes Stroh auf den Dächern mehrerer Häuser, die Münchner Feuerwehr war im Großeinsatz.<ref>[http://www.sueddeutsche.de/muenchen/ausnahmezustand-in-schwabing-bombe-in-muenchner-innenstadt-detoniert-1.1451909 ''Fliegerbombe in Münchner Innenstadt gesprengt - Häuser brennen''] sueddeutsche.de, 28. August 2012</ref> |
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== Weblinks == |
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Version vom 29. August 2012, 09:07 Uhr
Die Schwabinger 7 oder Schwabinger Sieben ist eine Kneipe in der Feilitzschstraße im Umfeld der Münchner Freiheit. Der Name bezieht sich auf den Stadtteil Schwabing, die 7 auf die Hausnummer der ersten Örtlichkeit der Kneipe.
Geschichte
Das Lokal wurde in der Nachkriegszeit der 1950er Jahre[1] in einem Hinterhofsbehelfsbau in einer von der Bombardierung Münchens geschlagenen Brache eingerichtet. 1969 übernahm Gerd „Manila“ Waldhauser die Schwabinger 7.[2] Die Planung und die Durchführung des Abrisses im Rahmen eines Neubauprojektes führte 2011 zu überregional beachteten Protesten, das Lokal wurde unter gleichem Namen in der Nachbarschaft wieder eingerichtet.
Einrichtung und Ruf
Die in dunklem Vollholzinterieur möblierte Kneipe war über Jahrzehnte weitgehend unverändert und galt als klassische Lokation des ranzigen, noch nicht völlig durchgestylten und gentrifizierten München.[1][3] Der Münchner Oberbürgermeister Christian Ude bezeichnete sie als „Saufkneipe in einer ehemaligen Baubaracke“,[1] Der Spiegel als „finstere Kneipenloch“.[1] Von Anhängern wurde sie „Schwasi“ genannt.[1]
Proteste in Zusammenhang mit dem Abriss 2011
Der 2011 bevorstehende Abriss des Ensembles in der Feilitzschstraße wurde im Rahmen verschiedener Protestveranstaltungen thematisiert. Einige Studenten organisierten eine Bürgerinitiative über soziale Netzwerke, deren erste Pressekonferenz in der Schwabinger 7 von knapp 20 Journalisten und einer größeren Anzahl Polizisten besucht wurde, weil eine illegale Versammlung vermutet worden war.[1]
Eine weitere Initiative kam vom Kleinkunstveranstalter Till Hofmann, der unter anderem die Münchner Lach- und Schießgesellschaft und das Münchner Lustspielhaus betreibt. Unter dem Motto „Rettet die Münchner Freiheit - für ein kulturelles Schwabing“ traten zahlreiche Künstler auf, unter ihnen Hannes Ringelstetter, Georg Eggers, Willy Michl, Michael Sailer, Moses Wolff, Sven Kemmler, Frank-Markus Barwasser alias Pelzig, Andreas Rebers sowie Konstantin Wecker.[4] Ein von Ludwig Spaenle in seiner Eigenschaft als Mitglied des zuständigen Bezirksausschuss gestellter Antrag auf Eintragung in die Denkmalliste wurde vom ihm in seiner Funktion als bayerischem Kultusminister unterstellten Landesamt für Denkmalpflege abgelehnt.[5]
Bekannt wurde auch eine Aktion der Bayernultras Schickeria, die bei einem[6] Bundesliga-Spiel in der Allianz Arena gegen den VfB Stuttgart die Erhaltung der Schwabinger 7 mit Transparenten forderte.
Der Komiker Michael Mittermeier verwies im Spiegel auf frühere Prominenz, Prügeleien und die Rolle im Umfeld der 1962er Schwabinger Krawalle. „Unsere Kinder werden dort, wo heute noch Kneipen herumstehen, nur noch Nagelstudios finden.“[7]
Während der Oberbürgermeister Münchens sich gegen die Erhaltung des Lokals aussprach, setzten sich die SPD-Landtagsabgeordneten Hans-Ulrich Pfaffmann und Franz Maget[8] sowie die Münchner CSU dafür ein.[1] Das ehemals in der Feilitzschstraße 7 befindliche Lokal wurde nach dem Abbruch mit Spolien von originalem Mobiliar und Einrichtung in der Feilitzschstraße 15 neu eröffnet.[9]
Nach dem Abriss
Juristisches Nachspiel
Ein Neubauprojekt auf dem ehemaligen Standort wurde 2012 nach Klagen von Wohnungseigentümern aus der Marktstraße, einschließlich der Frau von Schwasibetreiber Waldhauser, für einen kurzen Zeitraum verzögert. Die Klagen richteten sich gegen einen fünfstöckigen Neubau. Allerdings war an der Brandmauer zu erkennen, dass hier bis zur Zerstörung im Krieg ein ebenso hohes Haus gestanden hatte.[10]
Bombenfund
Am 27. August 2012 wurde etwa einen Meter unter der Oberfläche, wo zuvor die Schwabinger 7 stand, eine 250-Kilo-Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden.[11][12] Sie war mit einem chemisch-mechanischen Langzeitzünder ausgestattet, der noch funktionsfähig war und sie jederzeit zur Explosion hätte bringen können.[11] Von der Süddeutschen Zeitung auf diese Tatsache angesprochen, antwortete Waldhauser: „Offenbar haben wir nicht wild genug gefeiert, sonst wäre sie ja hochgegangen. Das wirft ja fast ein schlechtes Licht auf die 7!“[11] Die Bombe wurde am 28. August kontrolliert gesprengt, da sie nicht entschärft werden konnte. Bereits am Tag zuvor mussten über 2.500 Anwohner evakuiert und in Notunterkünften untergebracht werden.[13] Durch die Detonation landete brennendes Stroh auf den Dächern mehrerer Häuser, die Münchner Feuerwehr war im Großeinsatz.[14]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g Ende einer Kult-Kneipe Servus, ranziges München Spiegel 29.06.2011 von Christopher Haarhaus
- ↑ Schwabinger 7 – Dunkel, laut und wild. sueddeutsche.de, abgerufen am 28. August 2012.
- ↑ SZ: Wirt Gerd Waldhauser von der Schwabinger Sieben (Robert Haas) zum Rauchverbot
- ↑ Konstantin Wecker: Interview „Sollen die Normalverdiener rausziehen? Interview: Franz Kotteder SZ 17. Mai 2011
- ↑ Baustopp an der Kultkneipe «Schwabinger 7 Augsburger Allgemeine 28. Februar 2012 Die geplanten Luxuswohnungen an der Münchener Freiheit dürfen vorerst nicht weitergebaut werden. Initiative will Kultkneipe «Schwabinger 7» retten.
- ↑ „Schickeria“ setzt sich für die Schwabinger 7 ein TZ 18. Mai 2011 München.
- ↑ METROPOLEN Diese Stille Münchens legendäre Absturzkneipe Schwabinger 7 wird abgerissen. Ein Symbol für den Bedeutungsverlust der Weltstadt mit Herz? Von Wolfgang Höbel Der Spiegel 30. Mai 2011
- ↑ 19. Mai 2011 Auf eine Soli-Halbe, Namen & Notizen aus der Landtags-SPD
- ↑ http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/532455 Schwabinger Sieben Heute Feilitzschstraße 15, früher Feilitzschstraße 7, geschlossen und neu eröffnet im Juni 2011
- ↑ Zu hoch, zu wuchtig Schwabinger 7: Gericht verhängt Baustopp Rudolf Huber, 28. Februar 2012
- ↑ a b c Bombenalarm in Schwabing. sueddeutsche.de, 28. August 2012, abgerufen am 28. August 2012.
- ↑ Probleme bei Entschärfung von Fliegerbombe. Spiegel Online, 28. August 2012, abgerufen am 28. August 2012.
- ↑ Zeit online am 28. August 2012: Fliegerbombe in Münchner Innenstadt gesprengt. Abgerufen am 28. August 2012.
- ↑ Fliegerbombe in Münchner Innenstadt gesprengt - Häuser brennen sueddeutsche.de, 28. August 2012
Koordinaten: 48° 9′ 43,1″ N, 11° 35′ 16,4″ O