„Nachschub“ – Versionsunterschied
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→Geschichte: Mir war gerade etwas langweilig und da dachte ich, ich schmücke den Geschichte-Teil mal etwas. Die Zahlen mit 2,5 und 5 Liter habe ich aus einer Dokumentation. Notfalls revidieren. Ich finde aber lieber mehr als zu wenig Infos ;) |
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Historisch geht die Nachschubtruppe aus dem [[Tross]] hervor, der anfangs nicht bewaffnet war. Im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] begann man, den Nachschub mit den gerade neu erfundenen [[Lastkraftwagen]] an die Front zu bringen. Aber auch die [[Eisenbahn]] spielte eine wichtige Rolle, zum Teil auch in Form eigener [[Heeresfeldbahn]]en. Die Hauptlast aber hatten bis in den [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] hinein allerdings bespannte Trosseinheiten zu leisten. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg, als die modernen Armeen durchgängig vollmotorisiert waren, wurde auch der Nachschub vollmotorisiert abgewickelt. Aus dieser Entwicklung ist auch das Truppengattungssymbol am [[Barett]] zu erklären. Es zeigt einen stilisierten [[Hermesstab]] mit Flügeln, dem im Hintergrund ein Eisenbahn-Rad zugeordnet wurde. |
Historisch geht die Nachschubtruppe aus dem [[Tross]] hervor, der anfangs nicht bewaffnet war. Im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] begann man, den Nachschub mit den gerade neu erfundenen [[Lastkraftwagen]] an die Front zu bringen. Aber auch die [[Eisenbahn]] spielte eine wichtige Rolle, zum Teil auch in Form eigener [[Heeresfeldbahn]]en. Die Hauptlast aber hatten bis in den [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] hinein allerdings bespannte Trosseinheiten zu leisten. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg, als die modernen Armeen durchgängig vollmotorisiert waren, wurde auch der Nachschub vollmotorisiert abgewickelt. Aus dieser Entwicklung ist auch das Truppengattungssymbol am [[Barett]] zu erklären. Es zeigt einen stilisierten [[Hermesstab]] mit Flügeln, dem im Hintergrund ein Eisenbahn-Rad zugeordnet wurde. |
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Weil der ''Tross'' bzw. die Nachschubtruppe zu jeder Zeit ein vergleichsweise hohes Risiko trägt und für die Kampfkraft der Truppe von ungemein großer Bedeutung ist, ging man im [[20. Jahrhundert]] dazu über, auch die Nachschubtruppe zu bewaffnen und wenigstens rudimentär im [[Infanterie]]kampf auszubilden. Dennoch waren die Verluste gerade bei Einheiten des Nachschubs im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] erschreckend und überproportional hoch |
Weil der ''Tross'' bzw. die Nachschubtruppe zu jeder Zeit ein vergleichsweise hohes Risiko trägt und für die Kampfkraft der Truppe von ungemein großer Bedeutung ist, ging man im [[20. Jahrhundert]] dazu über, auch die Nachschubtruppe zu bewaffnen und wenigstens rudimentär im [[Infanterie]]kampf auszubilden. Dennoch waren die Verluste gerade bei Einheiten des Nachschubs im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] erschreckend und überproportional hoch, was hauptsächlich an Sabotage und anderen [[Partisan]]entätigkeiten lag. Gleichzeitig war der 2. Weltkrieg der erste große motorisierte Krieg, dies erhöhte die Zahl des notwendigen Nachschubs enorm, durschnittlich benötigte 1 Kampfpanzer an der Ostfront 5 Liter Benzin pro Kilometer, ursprünglich geplant waren 2,5 Liter. [[LKW]] ermöglichten eine wesentlich schnellere Versorgung der Truppe, waren aber selbst ebenfalls vom Treibstoffnachschub abhängig und auf deutscher Seite nur in geringer Stückzahl verfügbar. |
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Dies spielte bei den [[Blitzkrieg]]en keine so große Rolle aufgrund der geringen Entfernungen. Dies sollte sich jedoch an der Ostfront mit ihren bis dahin unbekannten Weiten rächen, die Einkesselung der 6. Armee in der berühmten [[Schlacht um Stalingrad]] war auch eine Folge von Nachschubmangel bzw. die Truppe rückte überstürzt hunderte Kilometer vorwärts ohne Rücksicht auf Nachschub oder Flankenschutz. In den letzten Kriegsmonaten mussten die deutschen Besatzungen ihre motorisierten Kampffahrzeuge häufig selbst sprengen aufgrund von Treibstoffmangel, damit sie dem Feind nicht in die Hände fallen. Dies zeigte die ungemein große Bedeutung der Nachschub- bzw. Logistiktruppen im 2. Weltkrieg. |
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In der Bundeswehr wird daher auch darauf Wert gelegt, dass die Soldaten in der Nachschubtruppe eine infanteristische Grundausbildung erhalten und die Führungskräfte befähigt sind, ihre (Teil-)Einheiten sowohl für ihre spezifische Funktion einzusetzen als auch in der Sicherung, d.h. in der [[Verteidigung]] durch einen infanteristischen Kampf. |
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In der [[Nationale Volksarmee|NVA]] der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] benannte man die Truppe [[Rückwärtige Dienste]]. In den Anfangsjahren der [[Bundeswehr]] wurde die Nachschubtruppe als ''Quartiermeistertruppe'' bezeichnet. |
In der [[Nationale Volksarmee|NVA]] der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] benannte man die Truppe [[Rückwärtige Dienste]]. In den Anfangsjahren der [[Bundeswehr]] wurde die Nachschubtruppe als ''Quartiermeistertruppe'' bezeichnet. |
Version vom 17. Januar 2013, 17:20 Uhr
Nachschub bezeichnet beim Militär die Beschaffung und die Versorgung mit den Gütern, die die zu versorgende Truppe zur Aufrechterhaltung der Kampfkraft benötigt. Die Nachschubtruppe war lange Zeit eine eigene Truppengattung im deutschen Heer, ist jetzt aber Teil der Logistiktruppe.
Geschichte
Historisch geht die Nachschubtruppe aus dem Tross hervor, der anfangs nicht bewaffnet war. Im Ersten Weltkrieg begann man, den Nachschub mit den gerade neu erfundenen Lastkraftwagen an die Front zu bringen. Aber auch die Eisenbahn spielte eine wichtige Rolle, zum Teil auch in Form eigener Heeresfeldbahnen. Die Hauptlast aber hatten bis in den Zweiten Weltkrieg hinein allerdings bespannte Trosseinheiten zu leisten. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg, als die modernen Armeen durchgängig vollmotorisiert waren, wurde auch der Nachschub vollmotorisiert abgewickelt. Aus dieser Entwicklung ist auch das Truppengattungssymbol am Barett zu erklären. Es zeigt einen stilisierten Hermesstab mit Flügeln, dem im Hintergrund ein Eisenbahn-Rad zugeordnet wurde.
Weil der Tross bzw. die Nachschubtruppe zu jeder Zeit ein vergleichsweise hohes Risiko trägt und für die Kampfkraft der Truppe von ungemein großer Bedeutung ist, ging man im 20. Jahrhundert dazu über, auch die Nachschubtruppe zu bewaffnen und wenigstens rudimentär im Infanteriekampf auszubilden. Dennoch waren die Verluste gerade bei Einheiten des Nachschubs im Zweiten Weltkrieg erschreckend und überproportional hoch, was hauptsächlich an Sabotage und anderen Partisanentätigkeiten lag. Gleichzeitig war der 2. Weltkrieg der erste große motorisierte Krieg, dies erhöhte die Zahl des notwendigen Nachschubs enorm, durschnittlich benötigte 1 Kampfpanzer an der Ostfront 5 Liter Benzin pro Kilometer, ursprünglich geplant waren 2,5 Liter. LKW ermöglichten eine wesentlich schnellere Versorgung der Truppe, waren aber selbst ebenfalls vom Treibstoffnachschub abhängig und auf deutscher Seite nur in geringer Stückzahl verfügbar.
Dies spielte bei den Blitzkriegen keine so große Rolle aufgrund der geringen Entfernungen. Dies sollte sich jedoch an der Ostfront mit ihren bis dahin unbekannten Weiten rächen, die Einkesselung der 6. Armee in der berühmten Schlacht um Stalingrad war auch eine Folge von Nachschubmangel bzw. die Truppe rückte überstürzt hunderte Kilometer vorwärts ohne Rücksicht auf Nachschub oder Flankenschutz. In den letzten Kriegsmonaten mussten die deutschen Besatzungen ihre motorisierten Kampffahrzeuge häufig selbst sprengen aufgrund von Treibstoffmangel, damit sie dem Feind nicht in die Hände fallen. Dies zeigte die ungemein große Bedeutung der Nachschub- bzw. Logistiktruppen im 2. Weltkrieg.
In der Bundeswehr wird daher auch darauf Wert gelegt, dass die Soldaten in der Nachschubtruppe eine infanteristische Grundausbildung erhalten und die Führungskräfte befähigt sind, ihre (Teil-)Einheiten sowohl für ihre spezifische Funktion einzusetzen als auch in der Sicherung, d.h. in der Verteidigung durch einen infanteristischen Kampf.
In der NVA der DDR benannte man die Truppe Rückwärtige Dienste. In den Anfangsjahren der Bundeswehr wurde die Nachschubtruppe als Quartiermeistertruppe bezeichnet.
Aktuelle Situation in der Bundeswehr
2005 wurde die ehemals eigenständige Truppengattung des Heeres teilweise in die Streitkräftebasis umgegliedert. Zusammen mit der Instandsetzungstruppe und der Transporttruppe sowie vergleichbarer Kräfte aller Teilstreitkräfte bildet die Nachschubtruppe die neue Logistiktruppe. Die im Heer verbleibenden Kräfte werden als Heereslogistiktruppen bezeichnet.
Nachschubtruppen in der ehemaligen deutschen Wehrmacht
Nachschub bei nicht-militärischen Organisationen
Auch bei Einsatzorganisationen wie Feuerwehr spricht man von Nachschub, wenn sich auch die speziellen Versorgungsgüter vom militärischen Nachschub unterscheiden. Die Versorgung der Mannschaft bleibt zwar gleich, aber die Geräte richten sich nach der Art der Katastrophe. Diese Funktion innerhalb der Einsatzleitung nimmt analog zur Organisation in der Bundeswehr ebenfalls ein sogenannter S4 wahr.