„Zeche Friedrich Ernestine“ – Versionsunterschied
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Im Jahr 1873 wurde im Schacht 1 mit der [[Schachtförderung|Förderung]] begonnen.<ref name="Quelle 2" /> Im selben Jahr wurde [[Tag (Bergbau)|Übertage]] eine Wasserhaltungsmaschine installiert. Die Maschine wurde durch zweizylindrige [[Dampfmaschine]] angetrieben, die eine Leistung von 300 [[Pferdestärke|PS]] hatte. Die Maschine hob das [[Grubenwasser]] mittels einer im Schacht 1 eingebauten Gestängepumpe und war in der Lage pro Minute 1,5 Kubikmeter Wasser zu heben.<ref name="Quelle 4" /> Im Jahr 1976 machte sich im Schacht 1 starker Druck auf den [[Schachtausbau]] bemerkbar. Im Jahr 1878 wurde ein Feldertausch mit den Zechen [[Zeche Graf Beust|Graf Beust]] und [[Zeche Königin Elisabeth|Königin Elisabeth]] durchgeführt. Die Berechtsame umfasste nun eine Fläche von 1,7 km<sup>2</sup>. Im Jahr 1880 wurde auch im Feld Ernestine [[Abbau (Bergbau)|abgebaut]], da dort keine eigene Schachtanlage vorhanden war. Im Jahr darauf wurde bei einer Teufe von 258 Metern (- 169 m NN) die 4. Sohle angesetzt.<ref name="Quelle 1" /> Im Jahr 1884 wurde ein [[Durchschlag (Bergbau)|Durchschlag]] zur Nachbarzeche Graf Beust erstellt.<ref name="Quelle 2" /> Dieser am 2. Januar erstellte Durchschlag war erforderlich geworden, um einen zweiten Ausgang für die [[Bergmann|Bergleute]] zu erhalten. Im selben Jahr endete der Pachtvertrag mit Friedrich Krupp. Am 6. Mai des Jahres 1889 wurde eine Feldesbereinigung mit der Zeche Königin Elisabeth vorgenommen. Im selben Jahr wurde bei einer Teufe von 306 Metern (- 217 m NN) die 5. Sohle angesetzt. Im Jahr 1890 wurde ein zecheneigenes [[Kraftwerk]] in Betrieb genommen. Das Kraftwerk lieferte gleichzeitig auch elektrische Energie für die Beleuchtung im Stadtteil Stoppenberg. Im darauffolgenden Jahr wurde die [[Kohlenwäsche]] und eine Separation in Betrieb genommen.<ref name="Quelle 1" /> |
Im Jahr 1873 wurde im Schacht 1 mit der [[Schachtförderung|Förderung]] begonnen.<ref name="Quelle 2" /> Im selben Jahr wurde [[Tag (Bergbau)|Übertage]] eine Wasserhaltungsmaschine installiert. Die Maschine wurde durch zweizylindrige [[Dampfmaschine]] angetrieben, die eine Leistung von 300 [[Pferdestärke|PS]] hatte. Die Maschine hob das [[Grubenwasser]] mittels einer im Schacht 1 eingebauten Gestängepumpe und war in der Lage pro Minute 1,5 Kubikmeter Wasser zu heben.<ref name="Quelle 4" /> Im Jahr 1976 machte sich im Schacht 1 starker Druck auf den [[Schachtausbau]] bemerkbar. Im Jahr 1878 wurde ein Feldertausch mit den Zechen [[Zeche Graf Beust|Graf Beust]] und [[Zeche Königin Elisabeth|Königin Elisabeth]] durchgeführt. Die Berechtsame umfasste nun eine Fläche von 1,7 km<sup>2</sup>. Im Jahr 1880 wurde auch im Feld Ernestine [[Abbau (Bergbau)|abgebaut]], da dort keine eigene Schachtanlage vorhanden war. Im Jahr darauf wurde bei einer Teufe von 258 Metern (- 169 m NN) die 4. Sohle angesetzt.<ref name="Quelle 1" /> Im Jahr 1884 wurde ein [[Durchschlag (Bergbau)|Durchschlag]] zur Nachbarzeche Graf Beust erstellt.<ref name="Quelle 2" /> Dieser am 2. Januar erstellte Durchschlag war erforderlich geworden, um einen zweiten Ausgang für die [[Bergmann|Bergleute]] zu erhalten. Im selben Jahr endete der Pachtvertrag mit Friedrich Krupp. Am 6. Mai des Jahres 1889 wurde eine Feldesbereinigung mit der Zeche Königin Elisabeth vorgenommen. Im selben Jahr wurde bei einer Teufe von 306 Metern (- 217 m NN) die 5. Sohle angesetzt. Im Jahr 1890 wurde ein zecheneigenes [[Kraftwerk]] in Betrieb genommen. Das Kraftwerk lieferte gleichzeitig auch elektrische Energie für die Beleuchtung im Stadtteil Stoppenberg. Im darauffolgenden Jahr wurde die [[Kohlenwäsche]] und eine Separation in Betrieb genommen.<ref name="Quelle 1" /> |
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Im Jahr 1892 wurde eine [[Kokerei]] in Betrieb genommen.<ref name="Quelle 2" /> Im selben Jahr wurde für die Kohlensieberei eine Dampfmaschine mit einer Leistung von 50 PS in Betrieb genommen. Die Maschine diente für den Antrieb der Becherwerke und [[Leseband (Bergbau)|Lesebänder]] und zum Antrieb der Kettenbahn. Außerdem wurde eine Dampfmaschine mit einer Leistung von 150 PS zum Antrieb der Becherwerke und der Setzmaschinen in der Wäsche in Betrieb genommen.<ref name="Quelle 4" /> Im Jahr 1893 wurden die Teufarbeiten am Schacht 1 weiter geführt und der Schacht tiefer geteuft.<ref name="Quelle 1" /> Zu diesem Zeitpunkt gehörte das Bergwerk zum Bergrevier Ost Essen.<ref name="Quelle 5" /> Bei einer Teufe von 367 Metern (- 278 m NN) wurde die 6. Sohle angesetzt. Im Westfeld wurde durch die Zeche Graf Beust abgebaut. Im Jahr 1896 wurde der Schacht 1 tiefer geteuft und bei einer Teufe von 474 Metern (- 386 m NN) wurde eine Zwischensohle angesetzt. Um die [[Bewetterung]] der [[Grubenbau]]e zu bewerkstelligen wurden die [[Abwetter]] über einen Wetterschacht ab der 4. Sohle abgeleitet. Der Wetterschacht hatte einen Querschnitt von fünf Quadratmeter.<ref name="Quelle 1" /> Um die [[Flöz|Fettkohlenflöze]] aufzuschließen, wurden im Jahr 1897 die Teufarbeiten am Schacht 1 weiter fortgeführt. Die [[Wettersohle]] für die geplante 7. Sohle wurde 81 Meter unterhalb der 6. Sohle angesetzt.<ref name="Quelle 5" /> Im selben |
Im Jahr 1892 wurde eine [[Kokerei]] in Betrieb genommen.<ref name="Quelle 2" /> Im selben Jahr wurde für die Kohlensieberei eine Dampfmaschine mit einer Leistung von 50 PS in Betrieb genommen. Die Maschine diente für den Antrieb der Becherwerke und [[Leseband (Bergbau)|Lesebänder]] und zum Antrieb der Kettenbahn. Außerdem wurde eine Dampfmaschine mit einer Leistung von 150 PS zum Antrieb der Becherwerke und der Setzmaschinen in der Wäsche in Betrieb genommen.<ref name="Quelle 4" /> Im Jahr 1893 wurden die Teufarbeiten am Schacht 1 weiter geführt und der Schacht tiefer geteuft.<ref name="Quelle 1" /> Zu diesem Zeitpunkt gehörte das Bergwerk zum Bergrevier Ost Essen.<ref name="Quelle 5" /> Bei einer Teufe von 367 Metern (- 278 m NN) wurde die 6. Sohle angesetzt. Im Westfeld wurde durch die Zeche Graf Beust abgebaut. Im Jahr 1896 wurde der Schacht 1 tiefer geteuft und bei einer Teufe von 474 Metern (- 386 m NN) wurde eine Zwischensohle angesetzt. Um die [[Bewetterung]] der [[Grubenbau]]e zu bewerkstelligen wurden die [[Abwetter]] über einen Wetterschacht ab der 4. Sohle abgeleitet. Der Wetterschacht hatte einen Querschnitt von fünf Quadratmeter.<ref name="Quelle 1" /> Um die [[Flöz|Fettkohlenflöze]] aufzuschließen, wurden im Jahr 1897 die Teufarbeiten am Schacht 1 weiter fortgeführt. Die [[Wettersohle]] für die geplante 7. Sohle wurde 81 Meter unterhalb der 6. Sohle angesetzt.<ref name="Quelle 5" /> Im selben Jahr wurde bei einer Teufe von 534 Metern (- 445 m NN) die 7. Sohle angesetzt.<ref name="Quelle 1" /> Auf der 6. Sohle wurden in den Flötzen Laura und Victoria Versuchsarbeiten durchgeführt, jedoch brachten diese Arbeiten keine guten Resultate.<ref name="Quelle 5" /> Außerdem wurde auf der 6. Sohle mit dem Abbau begonnen und auf 7. Sohle mit den [[Ausrichtung (Bergbau)|Ausrichtungsarbeiten]] begonnen.<ref name="Quelle 1" /> Das Bergwerk verfügte zu diesem Zeitpunkt noch immer über nur einen Schacht.<ref name="Quelle 3" /> Aus diesem Grund wurde im selben Jahr mit den Teufarbeiten für den Schacht 2 begonnen.<ref name="Quelle 2" /> Der Schacht 2, der als Wetterschacht dienen sollte, wurde neben Schacht 1 [[Schachtansatzpunkt|angesetzt]].<ref name="Quelle 1" /> Des Weiteren wurde Übertage mit dem Bau einer Maschinenhalle für zwei Kompressoren und einer elektrischen Beleuchtungsanlage begonnen.<ref name="Quelle 5" /> |
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Im Jahr 1899 war der Schacht 2 bis zur 7. Sohle abgeteuft und ging in Betrieb.<ref name="Quelle 1" /> Der Schacht erhielt eine [[Fördermaschine#Dampfmaschine|Dampffördermaschine]], die eine Leistung von 900 PS hatte. Als [[Seilträger]] diente eine [[Treibscheibe|Koepe Scheibe]] mit einem Durchmesser von 7,5 Meter. Die so ausgerüstete [[Treibscheibenförderung|Förderanlage]] konnte eine Nutzlast von 2,6 Tonnen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 15 Meter pro Sekunde aus einer [[Teufe]] von 800 Metern fördern.<ref name="Quelle 4" /> Mit Inbetriebnahme des neuen Wetterschachtes war der alte kleine Wetterschacht nicht mehr erforderlich und wurde [[Abwerfen|abgeworfen]].<ref name="Quelle 1" /> Um die Bewetterung der Grubenbaue sicher zu stellen wurde Übertage ein [[Grubenlüfter]] mit einem Flügelraddurchmesser von 2,8 Metern in Betrieb genommen. Der Lüfter wurde von einer Verbund-Dampfmaschine angetrieben, die eine Leistung von 210 PS hatte. Der Lüfter konnte pro Minute bis zu 3200 Kubikmeter Abwetter aus dem Grubengebäude saugen. Außerdem wurde ein [[Kompressor]] installiert, der pro Stunde eine Druckluftmenge von 2500 Kubikmetern mit einem Druck von fünf [[Bar (Einheit)|Bar]] erzeugen konnte. Angetrieben wurde der Kompressor von einer Dampfmaschine die eine Leistung von 300 PS hatte.<ref name="Quelle 4" /> Im selben Jahr wurde das [[Längenfeld (Bergbau)|Längenfeld]] Friedrich Ernestine von der Zeche Hagenbeck übernommen.<ref name="Quelle 1" /> |
Im Jahr 1899 war der Schacht 2 bis zur 7. Sohle abgeteuft und ging in Betrieb.<ref name="Quelle 1" /> Der Schacht erhielt eine [[Fördermaschine#Dampfmaschine|Dampffördermaschine]], die eine Leistung von 900 PS hatte. Als [[Seilträger]] diente eine [[Treibscheibe|Koepe Scheibe]] mit einem Durchmesser von 7,5 Meter. Die so ausgerüstete [[Treibscheibenförderung|Förderanlage]] konnte eine Nutzlast von 2,6 Tonnen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 15 Meter pro Sekunde aus einer [[Teufe]] von 800 Metern fördern.<ref name="Quelle 4" /> Mit Inbetriebnahme des neuen Wetterschachtes war der alte kleine Wetterschacht nicht mehr erforderlich und wurde [[Abwerfen|abgeworfen]].<ref name="Quelle 1" /> Um die Bewetterung der Grubenbaue sicher zu stellen wurde Übertage ein [[Grubenlüfter]] mit einem Flügelraddurchmesser von 2,8 Metern in Betrieb genommen. Der Lüfter wurde von einer Verbund-Dampfmaschine angetrieben, die eine Leistung von 210 PS hatte. Der Lüfter konnte pro Minute bis zu 3200 Kubikmeter Abwetter aus dem Grubengebäude saugen. Außerdem wurde ein [[Kompressor]] installiert, der pro Stunde eine Druckluftmenge von 2500 Kubikmetern mit einem Druck von fünf [[Bar (Einheit)|Bar]] erzeugen konnte. Angetrieben wurde der Kompressor von einer Dampfmaschine die eine Leistung von 300 PS hatte.<ref name="Quelle 4" /> Im selben Jahr wurde das [[Längenfeld (Bergbau)|Längenfeld]] Friedrich Ernestine von der Zeche Hagenbeck übernommen.<ref name="Quelle 1" /> |
Version vom 19. April 2013, 09:01 Uhr
Zeche Friedrich Ernestine | |||
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Allgemeine Informationen zum Bergwerk | |||
Informationen zum Bergwerksunternehmen | |||
Betriebsbeginn | 1876 | ||
Betriebsende | 1965 | ||
Geförderte Rohstoffe | |||
Abbau von | Steinkohle | ||
Geographische Lage | |||
Koordinaten | 51° 28′ 22″ N, 7° 2′ 52″ O | ||
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Standort | Stoppenberg | ||
Gemeinde | Essen | ||
Kreisfreie Stadt (NUTS3) | Essen | ||
Land | Land Nordrhein-Westfalen | ||
Staat | Deutschland | ||
Revier | Ruhrrevier |
Die Zeche Friedrich Ernestine war ein Steinkohlenbergwerk in Essen-Stoppenberg.[1] Die Gewerkschaft des Steinkohlenbergwerks Friedrich Ernestine war eines der Gründungsmitglieder des Rheinisch-Westfälischen Kohlen-Syndikats.[2]
Geschichte
Die Anfänge
Die Gewerkschaft Friedrich Ernestine wurde 1871 durch die Familie Stinnes gegründet.[3] Die Gewerkschaft war damit die jüngste der Gewerkschaften mit Beteiligung der sieben Geschwister der Familie Stinnes. Im selben Jahr wurde zunächst das Feld Ernestine in die beiden Felder Ernestine und Ernestine nördliches Feld geteilt.[2] Das Feld Ernestine wurde an die Firma Friedrich Krupp. Am 25. Mai desselben Jahres erging der Beschluss, die beiden Felder Glückauf Ernestine und Ernestine nördliches Feld zusammen zu legen.[1] Noch im selben Jahr wurde mit den Teufarbeiten für den Schacht 1 begonnen.[3] Dieser Schacht gehörte zur Zeche Glückauf Friedrich, die Teufarbeiten an diesem Schacht waren bei einer Teufe von 11,5 Meter wegen starkem Gebirgsdruck eingestellt worden. Danach war die Gewerkschaft Glückauf Friedrich liquidiert worden und der Schacht wurde zusammen mit dem Feld Glückauf Ernestine zur Berechtsame von Friedrich Ernestine gelegt. Am 21. Mai des Jahres 1872 wurden die Felder zu Friedrich Ernestine konsolidiert. Noch im selben Jahr erreichte der Schacht 1 bei einer Teufe von 107 Metern das Karbon. Bei einer Teufe von 131 Metern (- 42 m NN) wurde die 1. Sohle angesetzt. Im Jahr darauf wurde bei einer Teufe von 178 Metern (- 89 m NN) die 2. Sohle und bei einer Teufe von 217 Metern (- 128 m NN) die 3. Sohle angesetzt.[1]
Die ersten Betriebsjahre
Im Jahr 1873 wurde im Schacht 1 mit der Förderung begonnen.[3] Im selben Jahr wurde Übertage eine Wasserhaltungsmaschine installiert. Die Maschine wurde durch zweizylindrige Dampfmaschine angetrieben, die eine Leistung von 300 PS hatte. Die Maschine hob das Grubenwasser mittels einer im Schacht 1 eingebauten Gestängepumpe und war in der Lage pro Minute 1,5 Kubikmeter Wasser zu heben.[4] Im Jahr 1976 machte sich im Schacht 1 starker Druck auf den Schachtausbau bemerkbar. Im Jahr 1878 wurde ein Feldertausch mit den Zechen Graf Beust und Königin Elisabeth durchgeführt. Die Berechtsame umfasste nun eine Fläche von 1,7 km2. Im Jahr 1880 wurde auch im Feld Ernestine abgebaut, da dort keine eigene Schachtanlage vorhanden war. Im Jahr darauf wurde bei einer Teufe von 258 Metern (- 169 m NN) die 4. Sohle angesetzt.[1] Im Jahr 1884 wurde ein Durchschlag zur Nachbarzeche Graf Beust erstellt.[3] Dieser am 2. Januar erstellte Durchschlag war erforderlich geworden, um einen zweiten Ausgang für die Bergleute zu erhalten. Im selben Jahr endete der Pachtvertrag mit Friedrich Krupp. Am 6. Mai des Jahres 1889 wurde eine Feldesbereinigung mit der Zeche Königin Elisabeth vorgenommen. Im selben Jahr wurde bei einer Teufe von 306 Metern (- 217 m NN) die 5. Sohle angesetzt. Im Jahr 1890 wurde ein zecheneigenes Kraftwerk in Betrieb genommen. Das Kraftwerk lieferte gleichzeitig auch elektrische Energie für die Beleuchtung im Stadtteil Stoppenberg. Im darauffolgenden Jahr wurde die Kohlenwäsche und eine Separation in Betrieb genommen.[1]
Im Jahr 1892 wurde eine Kokerei in Betrieb genommen.[3] Im selben Jahr wurde für die Kohlensieberei eine Dampfmaschine mit einer Leistung von 50 PS in Betrieb genommen. Die Maschine diente für den Antrieb der Becherwerke und Lesebänder und zum Antrieb der Kettenbahn. Außerdem wurde eine Dampfmaschine mit einer Leistung von 150 PS zum Antrieb der Becherwerke und der Setzmaschinen in der Wäsche in Betrieb genommen.[4] Im Jahr 1893 wurden die Teufarbeiten am Schacht 1 weiter geführt und der Schacht tiefer geteuft.[1] Zu diesem Zeitpunkt gehörte das Bergwerk zum Bergrevier Ost Essen.[5] Bei einer Teufe von 367 Metern (- 278 m NN) wurde die 6. Sohle angesetzt. Im Westfeld wurde durch die Zeche Graf Beust abgebaut. Im Jahr 1896 wurde der Schacht 1 tiefer geteuft und bei einer Teufe von 474 Metern (- 386 m NN) wurde eine Zwischensohle angesetzt. Um die Bewetterung der Grubenbaue zu bewerkstelligen wurden die Abwetter über einen Wetterschacht ab der 4. Sohle abgeleitet. Der Wetterschacht hatte einen Querschnitt von fünf Quadratmeter.[1] Um die Fettkohlenflöze aufzuschließen, wurden im Jahr 1897 die Teufarbeiten am Schacht 1 weiter fortgeführt. Die Wettersohle für die geplante 7. Sohle wurde 81 Meter unterhalb der 6. Sohle angesetzt.[5] Im selben Jahr wurde bei einer Teufe von 534 Metern (- 445 m NN) die 7. Sohle angesetzt.[1] Auf der 6. Sohle wurden in den Flötzen Laura und Victoria Versuchsarbeiten durchgeführt, jedoch brachten diese Arbeiten keine guten Resultate.[5] Außerdem wurde auf der 6. Sohle mit dem Abbau begonnen und auf 7. Sohle mit den Ausrichtungsarbeiten begonnen.[1] Das Bergwerk verfügte zu diesem Zeitpunkt noch immer über nur einen Schacht.[2] Aus diesem Grund wurde im selben Jahr mit den Teufarbeiten für den Schacht 2 begonnen.[3] Der Schacht 2, der als Wetterschacht dienen sollte, wurde neben Schacht 1 angesetzt.[1] Des Weiteren wurde Übertage mit dem Bau einer Maschinenhalle für zwei Kompressoren und einer elektrischen Beleuchtungsanlage begonnen.[5]
Im Jahr 1899 war der Schacht 2 bis zur 7. Sohle abgeteuft und ging in Betrieb.[1] Der Schacht erhielt eine Dampffördermaschine, die eine Leistung von 900 PS hatte. Als Seilträger diente eine Koepe Scheibe mit einem Durchmesser von 7,5 Meter. Die so ausgerüstete Förderanlage konnte eine Nutzlast von 2,6 Tonnen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 15 Meter pro Sekunde aus einer Teufe von 800 Metern fördern.[4] Mit Inbetriebnahme des neuen Wetterschachtes war der alte kleine Wetterschacht nicht mehr erforderlich und wurde abgeworfen.[1] Um die Bewetterung der Grubenbaue sicher zu stellen wurde Übertage ein Grubenlüfter mit einem Flügelraddurchmesser von 2,8 Metern in Betrieb genommen. Der Lüfter wurde von einer Verbund-Dampfmaschine angetrieben, die eine Leistung von 210 PS hatte. Der Lüfter konnte pro Minute bis zu 3200 Kubikmeter Abwetter aus dem Grubengebäude saugen. Außerdem wurde ein Kompressor installiert, der pro Stunde eine Druckluftmenge von 2500 Kubikmetern mit einem Druck von fünf Bar erzeugen konnte. Angetrieben wurde der Kompressor von einer Dampfmaschine die eine Leistung von 300 PS hatte.[4] Im selben Jahr wurde das Längenfeld Friedrich Ernestine von der Zeche Hagenbeck übernommen.[1]
Der weitere Betrieb
Im Jahr 1902 wurde mit der Erneuerung der Kokerei begonnen.[2] Die Kokerei bestand aus 70 Koksöfen, davon 40 Regenerativöfen und 30 Unterbrennöfen. Zusätzlich wurde eine Nebenproduktanlage installiert, mit der Teer, Leichtöl, schwefelsaures Ammoniak und konzentriertes Ammoniakwasser erzeugt werden konnte.[4] Die Umbauarbeiten dauerten bis 1904 an.[2] Im selben Jahr wurden die Teufarbeiten am Schacht 2 weitergeführt und der Schacht wurde tiefer geteuft. Bei einer Teufe von 636 Metern (- 547 m NN) wurde die 8.Sohle angesetzt. Im Jahr 1903 wurde mit der Gewinnung auf der 7.Sohle begonnen.[1] Im selben Jahr wurde ein zweiter Grubenlüfter installiert. Dieser Lüfter hatte einen Flügelraddurchmesser von vier Metern. Bei einer äquivalenten Grubenweite von 2,8 Quadratmetern konnte der Lüfter pro Minute 5800 Kubikmeter Abwetter aus dem Grubengebäude saugen. Der Lüfter wurde von einem Drehstrommotor angetrieben, der eine Leistung 184 Kilowatt hatte. Außerdem wurde ein zweiter Kompressor für die Drucklufterzeugung installiert. Der Kompressor war ein Zweizylinder-Verbund-Schieber-Kompressor mit Röhren-Zwischenkühler. Angetrieben wurde der Kompressor von einer 500 PS starken direktgekuppelten Verbund-Dampfmaschine. Der Kompressor konnte pro Stunde 6400 Kubikmeter Druckluft mit einem Druck von sechs Bar erzeugen.[4] In der Zeit vom 11. Januar bis zum 11. Februar des Jahres 1905 kam es auf der Zeche Friedrich Ernestine zu einem Streik.[1] Im selben Jahr trat die Gewerkschaft der Deutschen Ammoniak-Verkaufs-Vereinigung bei.[2] Im Jahr 1908 wurde der Schacht 1 mit der 8.Sohle durchschlägig.[1] Der Schacht erhielt eine neue Fördermaschine. Die Maschine war mit einer Koepescheibe ausgestattet, die einen Durchmesser von acht Metern hatte. Die antreibende Dampfmaschine erbrachte eine Leistung von 1400 PS. Die so ausgestattete Förderanlage konnte aus einer Teufe von bis zu 800 Metern eine Nutzlast von bis zu sechs Tonnen mit einer Fahrgeschwindigkeit von 15 Metern pro Sekunde heben.[4] Außerdem erhielt der Schacht ein neues Fördergerüst.[1] Im selben Jahr trat die Gewerkschaft der Deutschen Benzol-Vereinigung bei.[2]
Am 6. Oktober des Jahres 1910 kam es auf dem Bergwerk zu einer Schlagwetterexplosion.[1] Bei diesem Grubenunglück wurden vier Bergleute getötet.[3] Im selben Jahr wurde mit der Stadt Essen ein Vertrag über die Lieferung von Kokereigas geschlossen.[2] Ab dem Jahr 1912 kam es zu schweren Bergschäden im Abbaubereich des Bergwerks. Am 1. Juni des Jahres 1919 kam es erneut zu einer Schlagwetterexplosion.[1] Bei diesem Unglück verloren sechs Bergleute ihr Leben.[3] Am 9. März des Jahres 1920 wurde das Bergwerk an die RWE angegliedert. Im Jahr 1922 wurden die Teufarbeiten an Schacht 1 weitergeführt und der Schacht wurde erneut tiefer geteuft.[1] Im Jahr 1926 trat die Gewerkschaft der Aktiengesellschaft für Kohleverwertung bei.[2] Im Jahr 1927 wurde im Schacht 1 bei einer Teufe von 799 Metern (- 710 m NN) die 9.Sohle angesetzt. Am 15. Mai des Jahres 1929 wurde eine Zentralkokerei auf dem Werksgelände der Zeche Friedrich Ernestine in Betrieb genommen.[1] Diese Kokerei wurde mit 60 modernen Koksöfen völlig neu errichtet. Die alten Kokereien auf Victoria Mathias und Friedrich Ernestine wurden stillgelegt.[2] Im Jahr 1934 wurde die Grube mit Zeche Victoria Mathias durchschlägig, d.h. es gab eine direkte Verbindung zwischen den Gruben.[3] Im Jahr 1939 umfasste die Berechtsame eine Fläche von 1,9 km2. Im Jahr 1942 wurde der Schacht 2 bis zu einer Teufe von 785 Metern geteuft.[1] Im selben Jahr wurde die Gewerkschaft Mitglied der Gesellschaft für Teerverwertung mbH.[2]
Die letzten Jahre bis zur Stilllegung
Die Grubenfelder der RWE-Zechen waren von vorneherein relativ knapp bemessen (da die Schachtanlagen ursprünglich oft in Sichtweite zueinander abgeteuft worden waren, war der Abstand denkbar gering). Daher war ab 1960 abzusehen, dass auf Dauer keine wirtschaftliche Gewinnung der Vorräte mehr möglich war. 1963 wurde das Ostfeld mit den Schächten Friedrich Ernestine 1/2 sowie der Kokerei stillgelegt. 1965 wurde die Gesamtförderung eingestellt.
Förderung und Belegschaft
Auf dem Bergwerk wurden Fettkohlen mit guter Qualität abgebaut, die Kohlen waren für die Gasproduktion gut geeignet.[6] Die ersten Förder- und Belegschaftzahlen stammen aus dem Jahr 1873, in diesem Jahr wurden mit 196 Beschäftigten 6390 Tonnen Steinkohle gefördert. Im Jahr 1875 wurde mit 692 Beschäftigten eine Förderung von 136.493 Tonnen Steinkohle erbracht. 1880 wurde eine Förderung von 157.117 Tonnen Steinkohle erbracht, die Belegschaftsstärke betrug in diesem Jahr 601 Beschäftigte.[1] Im Jahr 1885 wurden mit 525 Beschäftigten insgesamt 162.000 Tonnen Steinkohle gefördert.[3] Im Jahr 1890 waren 588 Beschäftigte auf dem Bergwerk, die Förderung betrug 185.941 Tonnen Steinkohle. Im Jahr 1895 wurden mit 738 Beschäftigten 191.619 Tonnen Steinkohle gefördert.[1] Im Jahr 1900 wurde mit 870 Beschäftigten eine Förderung von 219.754 Tonnen Steinkohle erbracht. 1905 wurde eine Förderung von 318.411 Tonnen Steinkohle erbracht, die Belegschaftsstärke betrug in diesem Jahr 988 Beschäftigte.[4] Im Jahr 1910 wurden mit 1270 Beschäftigten 330.000 Tonnen Steinkohle gefördert.[3]
Heutiger Zustand
Die Schächte Friedrich Ernestine wurden verfüllt und die Anlagen komplett abgebrochen. Heute befindet sich auf dem Zechengelände an der Langemarckstraße das Gewerbegebiet Friedrich Ernestine.
Im Jahr 2011 taufte RWE zur Erinnerung an die Zeche ein Installationsschiff für Windkraftanlagen auf den Namen Friedrich Ernestine.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x Joachim Huske: Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier. Daten und Fakten von den Anfängen bis 2005. (= Veröffentlichungen aus dem Deutschen Bergbau-Museum Bochum 144) 3. überarbeitete und erweiterte Auflage. Selbstverlag des Deutschen Bergbau-Museums, Bochum 2006, ISBN 3-937203-24-9.
- ↑ a b c d e f g h i j k Gerhard Gebhardt:Ruhrbergbau. Geschichte, Aufbau und Verflechtung seiner Gesellschaften und Organisationen. Verlag Glückauf GmbH, Essen 1957
- ↑ a b c d e f g h i j k Wilhelm Hermann, Gertrude Hermann: Die alten Zechen an der Ruhr. 4. Auflage. Verlag Karl Robert Langewiesche, Nachfolger Hans Köster, Königstein i. Taunus 1994, ISBN 3-7845-6992-7.
- ↑ a b c d e f g h Paul Neubaur:Mathias Stinnes und sein Haus. Ein Jahrhundert der Entwicklung 1808-1908, Druck von Jul. Bagel, Mülheim A. D. Ruhr 1909
- ↑ a b c d Ministerium für Handel und Gewerbe (Hrsg):Zeitschrift für das Berg-, Hütten-, und Salinen-Wesen im preussischen Staate. Sechsundvierzigster Band, Verlag von Wilhelm Ernst & Sohn, Berlin 1898
- ↑ Die Steinkohlen des Ruhrgebietes. Zusammenstellung der bedeutendsten Zechen des Ruhrkohlen-Reviers, unter Angabe der Qualität der geförderten Kohlen, der Bahn-Anschlüsse, so wie Zechen- und Frachtraten. zweite durchaus neu bearbeitete und vervollständigte Ausgabe, Verlagsbuchhandlung der M. DuMont-Schauberg'schen Buchhandlung, Köln 1874