„Cervicobrachialgie“ – Versionsunterschied

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Übersetzt ist das ein Schmerzzustand, der von der Hals[[wirbelsäule]] ausgeht und in den Arm einstrahlt. Es ist ein recht unscharfer Begriff, der von einem einfachen Reizzustand ohne Schädigung einer [[Nervenwurzel]] bis hin zur [[radikulären Symptomatik]] mit Lähmungserscheinungen und /oder [[Reflex]]differenzen oder -ausfällen eigentlich Alles beschreiben kann, was von der Halswirbelsäule ausgehend im Arm wehtut.
Übersetzt ist das ein Schmerzzustand, der von der Hals[[wirbelsäule]] ausgeht und in den Arm einstrahlt. Es ist ein recht unscharfer Begriff, der von einem einfachen Reizzustand ohne Schädigung einer [[Nervenwurzel]] bis hin zur [[radikulären Symptomatik]] mit Lähmungserscheinungen und /oder [[Reflex]]differenzen oder -ausfällen eigentlich Alles beschreiben kann, was von der Halswirbelsäule ausgehend im Arm wehtut.

==Diagnostik==
Zunächst ist die Betrachtung des Patienten wichtig. Starke Bewegungsstörungen und Fehlhaltungen sind oft schon auf größere Entfernung zu sehen. Die Prüfung der Beweglichkeit zeigt blockierte Segmente, über denen die Muskulatur verspannt und verquollen ist. Eine aktuelle [[Röntgen]]diagnostik ist unumgänglich, um Schmerzursachen wie [[Sinterungsbruch|Sínterungsbrüche]] oder [[Metastase]]n auszuschlliessen. Fehlt bei der neurologischen Untersuchung ein Hinweis auf eine operationswürdige Nervenschädigung, ist ein [[CT]] oder ein [[MRT]] nicht notwendig.


==Ursachen==
==Ursachen==
* die häufigste und wenig problematische Ursache sind Funktionsstörungen der Halswirbelsäule. Ein Bewegungssegment blockiert, es kommt zu einem Reizzustand, der bis in den Arm reicht. Ein Schädigungsmuster, das zu einer in der Halswirbelsäule gelegenen Nervenwurzel passt, ist nicht nachzuweisen. Treten solche Blockierungen häufiger auf, ist es angezeigt, nach der eventuell chronischen Ursache zu fahnden. Hier können Segmentinstabilitäten neine wesentliche Rolle spielendie leider oft dadurch entstehen, daß zu oft und kritiklos [[chirotherapeutisch|Chirotherapie]] behandelt wird.
* die häufigste und wenig problematische Ursache sind Funktionsstörungen der Halswirbelsäule. Ein Bewegungssegment blockiert, es kommt zu einem Reizzustand, der bis in den Arm reicht. Ein Schädigungsmuster, das zu einer in der Halswirbelsäule gelegenen Nervenwurzel passt, ist nicht nachzuweisen. Treten solche Blockierungen häufiger auf, ist es angezeigt, nach der eventuell chronischen Ursache zu fahnden. Hier können Segmentinstabilitäten eine wesentliche Rolle spielen, die leider oft dadurch entstehen, daß zu oft und kritiklos [[Chirotherapie|chirotherapeutisch]] behandelt wird.
* Degenerative Veränderungen ([[Spondylose]], [[Spondylarthrose]] oder [[Uncovertebralarthrose]]) der Halswirbelsäule können einen Reizzustand einer Nervenwurzel verursachen. Bei leichteren Fällen kommt es dann zu Minderungen der Hautempfindung oder Mißempfindungen im betroffenen Arm. Es kann dann passieren, daß eine leichte Berührung Schmerzen verursacht, der Arm als heiß oder kalt gespürt wird oder der Eindruck eines Ameisenheeres entsteht, das in dem betroffenen Arm einherläuft. Lassen sich diese Fehlfunktionen der Nervenversorgung keiner betroffenen Nervenwurzel zuordnen, spricht man von einer [[pseudoradikulär]]en Symptomatik
* Degenerative Veränderungen ([[Spondylose]], [[Spondylarthrose]] oder [[Uncovertebralarthrose]]) der Halswirbelsäule können einen Reizzustand einer Nervenwurzel verursachen. Bei leichteren Fällen kommt es dann zu Minderungen der Hautempfindung oder Mißempfindungen im betroffenen Arm. Es kann dann passieren, daß eine leichte Berührung Schmerzen verursacht, der Arm als heiß oder kalt gespürt wird oder der Eindruck eines Ameisenheeres entsteht, das in dem betroffenen Arm einherläuft. Lassen sich diese Fehlfunktionen der Nervenversorgung keiner betroffenen Nervenwurzel zuordnen, spricht man von einer [[pseudoradikulär]]en Symptomatik
* Wurzelschäden ([[radikuläre Symptomatik]]) in der Halswirbelsäule sind in vielen Fällen durch [[Bandscheibenvorfälle|Bandscheibenvorfall]] bedingt. Lähmungen und abgeschwächte oder erloschene Muskeldehnungsreflexe sind dann die Folge. Sind die Ausfälle entsprechend schwerwiegend, kann die operative Intervention notwendig werden.
* Wurzelschäden ([[radikuläre Symptomatik]]) in der Halswirbelsäule sind in vielen Fällen durch [[Bandscheibenvorfall|Bandscheibenvorfälle]] bedingt. Lähmungen und abgeschwächte oder erloschene Muskeldehnungsreflexe sind dann die Folge. Sind die Ausfälle entsprechend schwerwiegend, kann die operative Intervention notwendig werden.


==Therapie==
==Therapie==
Die Behandlung richtet sich nach der ursächlichen Störung oder Schädigung. Degenerative Veränderungen sind zwar keiner sinnvollen Behandlung zugänglich, die davon verursachten Schmerzen aber sehrwohl. Medikamentös bieten sich hier [[Schmerzmittel]] an, aber auch Medikamente zur Muskelentspannung. Mit dem [[Tetrazepam]] bietet die Industrie einen [[Tranquilizer]] an, der in der gleichen Substanzklasse steht wie alle anderen iazepin]]e. Hier sollten auch die gleichen Vorsichtsmaßregeln gelten wie für alle anderen Medikamente aus dieser Gruppe.
*Die Behandlung richtet sich nach der ursächlichen Störung oder Schädigung. Degenerative Veränderungen sind zwar keiner sinnvollen Behandlung zugänglich, die davon verursachten Schmerzen aber sehrwohl. Medikamentös bieten sich hier [[Schmerzmittel]] an, aber auch Medikamente zur Muskelentspannung. Mit dem [[Tetrazepam]] bietet die Industrie einen [[Tranquilizer]] an, der in der gleichen Substanzklasse steht wie die anderen [[Benzodiazepin]]e. Hier sollten auch die gleichen Vorsichtsmaßregeln gelten wie für alle anderen Medikamente aus dieser Gruppe.

*Gut brauchbar im Bereich der Halswirbelsäule ist die [[lokale Infiltration]]. Wenn die Injektion den richtigen Ort trifft, kommt es meist zu einer raschen und dauerhaften Linderung der Schmerzen. Gleiche oder oft auch bessere Ergebnisse kann der Geübte hier mit der [[Akupunktur]] erzielen.

*Die [[Physiotherapie]], mit dem Ziel der muskulären Stabilisation der Halswirbelsäule, ist sehr wichtig. Allerdings ist darauf zu achten, daß der behandelnde Therapeut nicht laufend [[Chirotherapie|chirotherapeutisch]] interveniert. Das sollte einem entsprechend ausgebildeten Arzt vorbehalten bleiben, der dann hoffentlich eine klare Vorstellung von den möglichen Folgen seines Tuns hat. Physiotherapie in einem akuten Schmerzzustand ist allerdings meistens sinnlos, die empfundenen Schmerzen machen es garnicht möglich, die Muskulatur der Halswirbelsäule soweit zu belasten, daß ein Trainingseffekt zustande kommen könnte. Zunächst sollte also für eine ausreichende Schmerzlinderung gesorgt werden, mit der ein therapeutischer Zugang geschaffen wird.


*Stabilisierende Schaumstoffkragen sind nicht unproblematisch. Die Muskulatur der Halswirbelsäule wird duch diesen Kragen weniger gefordert und verliert an Kraft, auf die Dauer verschlimmert das das Krankheitsbild.
Gut brauchbar im Bereich der Halswirbelsäule ist die [[lokale Infiltration]]. Wnn die Injektion den richtigen Ort trifft, kommt es meist zu einer raschen und dauerhaften Linderung der Schmerzen. Gleiche oder oft auch bessere Ergebnisse kann der Geübte hier mit der [[Akupunktur]] erzielen.


*[[Bandscheibenoperation]]en sind dann sinnvoll, wenn es zu schweren Ausfällen der Nervenversorgung gekommen ist. Der schmerztherapeutische Nutzen dieser Eingriffe ist meistens enttäuschend.
Die Physiotherapie, mit dem Ziel der muskulären Stabilisation der Halswirbelsäule, ist sehr wichtig. Allerdings ist darauf zu achten, daß der behandelnde Therapeut nicht laufend chirotherapeutisch interveniert, das sollte einem entsprechend ausgebildeten Artz vorbehalten bleiben, der eine klare Vorstellung von den möglichen Folgen seines Tuns hat.

Version vom 20. Dezember 2005, 23:57 Uhr

Übersetzt ist das ein Schmerzzustand, der von der Halswirbelsäule ausgeht und in den Arm einstrahlt. Es ist ein recht unscharfer Begriff, der von einem einfachen Reizzustand ohne Schädigung einer Nervenwurzel bis hin zur radikulären Symptomatik mit Lähmungserscheinungen und /oder Reflexdifferenzen oder -ausfällen eigentlich Alles beschreiben kann, was von der Halswirbelsäule ausgehend im Arm wehtut.

Diagnostik

Zunächst ist die Betrachtung des Patienten wichtig. Starke Bewegungsstörungen und Fehlhaltungen sind oft schon auf größere Entfernung zu sehen. Die Prüfung der Beweglichkeit zeigt blockierte Segmente, über denen die Muskulatur verspannt und verquollen ist. Eine aktuelle Röntgendiagnostik ist unumgänglich, um Schmerzursachen wie Sínterungsbrüche oder Metastasen auszuschlliessen. Fehlt bei der neurologischen Untersuchung ein Hinweis auf eine operationswürdige Nervenschädigung, ist ein CT oder ein MRT nicht notwendig.

Ursachen

  • die häufigste und wenig problematische Ursache sind Funktionsstörungen der Halswirbelsäule. Ein Bewegungssegment blockiert, es kommt zu einem Reizzustand, der bis in den Arm reicht. Ein Schädigungsmuster, das zu einer in der Halswirbelsäule gelegenen Nervenwurzel passt, ist nicht nachzuweisen. Treten solche Blockierungen häufiger auf, ist es angezeigt, nach der eventuell chronischen Ursache zu fahnden. Hier können Segmentinstabilitäten eine wesentliche Rolle spielen, die leider oft dadurch entstehen, daß zu oft und kritiklos chirotherapeutisch behandelt wird.
  • Degenerative Veränderungen (Spondylose, Spondylarthrose oder Uncovertebralarthrose) der Halswirbelsäule können einen Reizzustand einer Nervenwurzel verursachen. Bei leichteren Fällen kommt es dann zu Minderungen der Hautempfindung oder Mißempfindungen im betroffenen Arm. Es kann dann passieren, daß eine leichte Berührung Schmerzen verursacht, der Arm als heiß oder kalt gespürt wird oder der Eindruck eines Ameisenheeres entsteht, das in dem betroffenen Arm einherläuft. Lassen sich diese Fehlfunktionen der Nervenversorgung keiner betroffenen Nervenwurzel zuordnen, spricht man von einer pseudoradikulären Symptomatik
  • Wurzelschäden (radikuläre Symptomatik) in der Halswirbelsäule sind in vielen Fällen durch Bandscheibenvorfälle bedingt. Lähmungen und abgeschwächte oder erloschene Muskeldehnungsreflexe sind dann die Folge. Sind die Ausfälle entsprechend schwerwiegend, kann die operative Intervention notwendig werden.

Therapie

  • Die Behandlung richtet sich nach der ursächlichen Störung oder Schädigung. Degenerative Veränderungen sind zwar keiner sinnvollen Behandlung zugänglich, die davon verursachten Schmerzen aber sehrwohl. Medikamentös bieten sich hier Schmerzmittel an, aber auch Medikamente zur Muskelentspannung. Mit dem Tetrazepam bietet die Industrie einen Tranquilizer an, der in der gleichen Substanzklasse steht wie die anderen Benzodiazepine. Hier sollten auch die gleichen Vorsichtsmaßregeln gelten wie für alle anderen Medikamente aus dieser Gruppe.
  • Gut brauchbar im Bereich der Halswirbelsäule ist die lokale Infiltration. Wenn die Injektion den richtigen Ort trifft, kommt es meist zu einer raschen und dauerhaften Linderung der Schmerzen. Gleiche oder oft auch bessere Ergebnisse kann der Geübte hier mit der Akupunktur erzielen.
  • Die Physiotherapie, mit dem Ziel der muskulären Stabilisation der Halswirbelsäule, ist sehr wichtig. Allerdings ist darauf zu achten, daß der behandelnde Therapeut nicht laufend chirotherapeutisch interveniert. Das sollte einem entsprechend ausgebildeten Arzt vorbehalten bleiben, der dann hoffentlich eine klare Vorstellung von den möglichen Folgen seines Tuns hat. Physiotherapie in einem akuten Schmerzzustand ist allerdings meistens sinnlos, die empfundenen Schmerzen machen es garnicht möglich, die Muskulatur der Halswirbelsäule soweit zu belasten, daß ein Trainingseffekt zustande kommen könnte. Zunächst sollte also für eine ausreichende Schmerzlinderung gesorgt werden, mit der ein therapeutischer Zugang geschaffen wird.
  • Stabilisierende Schaumstoffkragen sind nicht unproblematisch. Die Muskulatur der Halswirbelsäule wird duch diesen Kragen weniger gefordert und verliert an Kraft, auf die Dauer verschlimmert das das Krankheitsbild.
  • Bandscheibenoperationen sind dann sinnvoll, wenn es zu schweren Ausfällen der Nervenversorgung gekommen ist. Der schmerztherapeutische Nutzen dieser Eingriffe ist meistens enttäuschend.