„Hyperpolarisation (Biologie)“ – Versionsunterschied
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Als '''Hyperpolarisation''' (engl. ''hyperpolarization'') oder '''Hyperpolarisierung''' bezeichnet man eine Erhöhung der [[Membranpotential|Membranspannung]] an einer Sinnes-, Nerven- oder Muskelzelle über den [[Ruhepotential|Ruhewert]]. Sie erfolgt durch Aktivierung inhibitorischer [[Synapse]]n, durch das Öffnen oder Schließen bestimmter Ionenkanäle oder durch das Anlegen von Spannung geeigneter [[Polarität (Physik)|Polarität]] an die erregbare Membran. Hyperpolarisation ist das Gegenteil der [[Depolarisation (Physiologie)|Depolarisation]], bei der das Potential im Zellinneren positiver wird. Dadurch wird zugleich – im Sinne einer Hemmung – die Schwelle für die Auslösung einer Erregung angehoben. |
Als '''Hyperpolarisation''' (engl. ''hyperpolarization'') oder '''Hyperpolarisierung''' bezeichnet man eine Erhöhung der [[Membranpotential|Membranspannung]] (d.h. Vergrößerung des Ladungsunterschiedes) an einer Sinnes-, Nerven- oder Muskelzelle über den [[Ruhepotential|Ruhewert]]. Sie erfolgt durch Aktivierung inhibitorischer [[Synapse]]n, durch das Öffnen oder Schließen bestimmter Ionenkanäle oder durch das Anlegen von Spannung geeigneter [[Polarität (Physik)|Polarität]] an die erregbare Membran. Hyperpolarisation ist das Gegenteil der [[Depolarisation (Physiologie)|Depolarisation]], bei der das Potential im Zellinneren positiver wird. Dadurch wird zugleich – im Sinne einer Hemmung – die Schwelle für die Auslösung einer Erregung angehoben. |
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Kurz nach einem Aktionspotential bewirkt das Öffnen der spannungsabhängigen [[Kaliumkanal|K<sup>+</sup>-Kanäle]] ein Unterschreiten des [[Ruhemembranpotential|Ruhepotential]]s um circa 10 bis 30 mV auf etwa -100 mV. Man nennt diese Hyperpolarisation auch „Nachpotential“. Dieses verhindert die Reizbarkeit der [[Nervenzelle]] für einen neuen [[Impuls]] für etwa eine [[Millisekunde]] (absolute Refraktärzeit). |
Kurz nach einem Aktionspotential bewirkt das Öffnen der spannungsabhängigen [[Kaliumkanal|K<sup>+</sup>-Kanäle]] ein Unterschreiten des [[Ruhemembranpotential|Ruhepotential]]s um circa 10 bis 30 mV auf etwa -100 mV. Man nennt diese Hyperpolarisation auch „Nachpotential“. Dieses verhindert die Reizbarkeit der [[Nervenzelle]] für einen neuen [[Impuls]] für etwa eine [[Millisekunde]] (absolute Refraktärzeit). |
Version vom 19. Januar 2014, 10:12 Uhr
Als Hyperpolarisation (engl. hyperpolarization) oder Hyperpolarisierung bezeichnet man eine Erhöhung der Membranspannung (d.h. Vergrößerung des Ladungsunterschiedes) an einer Sinnes-, Nerven- oder Muskelzelle über den Ruhewert. Sie erfolgt durch Aktivierung inhibitorischer Synapsen, durch das Öffnen oder Schließen bestimmter Ionenkanäle oder durch das Anlegen von Spannung geeigneter Polarität an die erregbare Membran. Hyperpolarisation ist das Gegenteil der Depolarisation, bei der das Potential im Zellinneren positiver wird. Dadurch wird zugleich – im Sinne einer Hemmung – die Schwelle für die Auslösung einer Erregung angehoben.
Kurz nach einem Aktionspotential bewirkt das Öffnen der spannungsabhängigen K+-Kanäle ein Unterschreiten des Ruhepotentials um circa 10 bis 30 mV auf etwa -100 mV. Man nennt diese Hyperpolarisation auch „Nachpotential“. Dieses verhindert die Reizbarkeit der Nervenzelle für einen neuen Impuls für etwa eine Millisekunde (absolute Refraktärzeit).
In Fotorezeptorzellen liegt das Ruhepotential wegen des Dunkelstroms bei ca. -40 mV. Die Absorption von Photonen löst eine Signalkaskade aus, die zum Schließen von cGMP-abhängigen Na+-Kanälen führt. Dies wiederum bewirkt eine Hyperpolarisation der Membran, womit der äußere Reiz (Licht) in ein elektrisches Signal (Änderung des Membranpotentials) übersetzt ist.