„Mikon der Ältere“ – Versionsunterschied

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'''Mikon''' ({{ELSalt|Μίκων}}) war ein antiker [[Griechische Antike|griechischer]] Maler und Bildhauer aus [[Athen]], ein Zeitgenosse [[Polygnotos|Polygnots]] und wie dieser etwa im mittleren Drittel des 5. Jahrhundert v. Chr. tätig. Er war der Sohn des Atheners Phanochos.<ref>[[Scholion]] zu [[Aristophanes]], ''[[Lysistrata]]'' 679.</ref>
'''Mikon''' ({{ELSalt|Μίκων}}) war ein [[Antikes Griechenland|antiker griechischer]] Maler und Bildhauer aus [[Athen]], ein Zeitgenosse [[Polygnotos|Polygnots]] und wie dieser etwa im mittleren Drittel des 5. Jahrhunderts v. Chr. tätig. Er war der Sohn des Atheners Phanochos.<ref>[[Scholion]] zu [[Aristophanes]], ''[[Lysistrata]]'' 679.</ref>


Wie Polygnotos wirkte auch Mikon an der Ausgestaltung der [[Stoa Poikile]] auf der [[Agora (Athen)|Athener Agora]], des [[Anakion|Anakeion]] und des [[Theseus|Theseion]] in Athen mit. In der Stoa Poikile stammte das Gemälde der [[Amazonomachie]] ganz aus seiner Hand,<ref>Aristophanes, ''Lysistrata'' 679; [[Pausanias]] 1, 15; [[Arrian]], ''Anabasis'' 7, 13, 10</ref> jenes der [[Schlacht bei Marathon]] entstand in Zusammenarbeit entweder mit Polygnot<ref>[[Claudius Aelianus|Aelian]], ''de natura animalium'' 7, 38.</ref> oder mit [[Panainos]]<ref>[[Plinius der Ältere|Plinius]], ''[[Naturalis historia]]'' 35, 57; Pausanias 5, 11, 6; [[Valerius Harpokration|Harpokration]] s. v. {{Polytonisch|Μήκων}}; allein Arrian, ''Anabasis'' 7, 13, 10 nennt nur Mikon als Künstler.</ref>. Dafür, dass er in dem Gemälde die Griechen weniger groß als die Perser malte, bekam er eine um 30 [[Mine (Münze)|Minen]] höhere Entlohnung.<ref>Laut einer Rede des [[Lykurgos von Athen]] zitiert bei Harpokration s. v. {{Polytonisch|Μήκων}}.</ref> Im Anakeion, dem in Athen so bezeichneten Tempel der [[Dioskuren]], stammte das Gemälde von der Rückkehr der [[Argonautensage|Argonauten]] von ihm.<ref>Pausanias 1, 18, 1 und 8, 11, 3.</ref> Im Theseion malte er laut [[Pausanias]] eine Amazonomachie, eine [[Kentaur]]omachie und die Anerkennung sowie das Ende des Theseus – allerdings verschweigt Pausanias den Namen des Gebäudes, das er beschreibt.<ref>Pausanias 1, 17, 2–4.</ref>
Wie Polygnot wirkte auch Mikon an der Ausgestaltung der [[Stoa Poikile]] auf der [[Agora (Athen)|Athener Agora]], des [[Anakion|Anakeion]] und des [[Theseus|Theseion]] in Athen mit. In der Stoa Poikile stammte das Gemälde der [[Amazonomachie]] ganz aus seiner Hand,<ref>Aristophanes, ''Lysistrata'' 679; [[Pausanias]] 1, 15; [[Arrian]], ''Anabasis'' 7, 13, 10.</ref> jenes der [[Schlacht bei Marathon]] entstand in Zusammenarbeit entweder mit Polygnot<ref>[[Claudius Aelianus|Aelian]], ''de natura animalium'' 7, 38.</ref> oder mit [[Panainos]]<ref>[[Plinius der Ältere|Plinius]], ''[[Naturalis historia]]'' 35, 57; Pausanias 5, 11, 6; [[Valerius Harpokration|Harpokration]] s. v. {{Polytonisch|Μήκων}}; allein Arrian, ''Anabasis'' 7, 13, 10 nennt nur Mikon als Künstler.</ref>. Dafür, dass er in dem Gemälde die Griechen weniger groß als die Perser malte, bekam er eine um 30 [[Mine (Münze)|Minen]] höhere Entlohnung.<ref>Laut einer Rede des [[Lykurgos von Athen]] zitiert bei Harpokration s. v. {{Polytonisch|Μήκων}}.</ref> Im Anakeion, dem in Athen so bezeichneten Tempel der [[Dioskuren]], stammte das Gemälde von der Rückkehr der [[Argonautensage|Argonauten]] von ihm.<ref>Pausanias 1, 18, 1 und 8, 11, 3.</ref> Im Theseion malte er laut [[Pausanias]] eine Amazonomachie, eine [[Kentaur]]omachie und die Anerkennung sowie das Ende des Theseus – allerdings verschweigt Pausanias den Namen des Gebäudes, das er beschreibt.<ref>Pausanias 1, 17, 2–4.</ref>


Mikon schuf die Siegerstatue des [[Kallias II.|Kallias]], der nicht nur ein athenischer Staatsmann, sondern in der 77. [[Olympiade]], also 472 v. Chr., auch ein siegreicher [[Pankration|Pankratiast]] war,<ref>Pausanias 6, 6, 1 in Kombination mit 5, 9, 3.</ref> und weitere Statuen,<ref>Plinius, ''Naturalis historia'' 34, 88.</ref> von denen auf der [[Akropolis (Athen)|Athener Akropolis]] Reste einer nach 450 v. Chr. zu datierenden Inschrift gefunden wurden.<ref>''[[Inscriptiones Graecae]]'' I<sup>2</sup> 534.</ref>
Mikon schuf die Siegerstatue des [[Kallias II.|Kallias]], der nicht nur ein athenischer Staatsmann, sondern in der 77. [[Olympiade]], also 472 v. Chr., auch ein siegreicher [[Pankration|Pankratiast]] war,<ref>Pausanias 6, 6, 1 in Kombination mit 5, 9, 3.</ref> und weitere Statuen,<ref>Plinius, ''Naturalis historia'' 34, 88.</ref> von denen auf der [[Akropolis (Athen)|Athener Akropolis]] Reste einer nach 450 v. Chr. zu datierenden Inschrift gefunden wurden.<ref>''[[Inscriptiones Graecae]]'' (IG) I<sup>2</sup> 534 = IG [http://epigraphy.packhum.org/inscriptions/oi?ikey=996&bookid=4&region=1&subregion=71 I³ 881].</ref>


Mikon war ein ausgezeichneter Maler von Pferden,<ref>Aelian, ''varia historia'' 4, 50.</ref> an denen ein berühmter Reiter namens Simon auszusetzen fand, er habe einem Pferd einmal auch Wimpern an den unteren Lidern gemalt.<ref>[[Iulius Pollux]], ''Onomastikon'' 2, 69.</ref> Über die Farbgebung Mikons ist nur weniges bekannt. [[Plinius der Ältere|Plinius]] überliefert seine Verwendung von Ocker<ref>Plinius, ''Naturalis historia'' 33, 160.</ref> und einer auf Weinhefe basierenden schwarzen Farbe<ref>Plinius, ''Naturalis historia'' 35, 42.</ref>. [[Marcus Terentius Varro|Varro]] nennt ihn einen Maler der alten Schule, dessen Stil ein [[Apelles]] und ein [[Protogenes]] – die allerdings einige Generationen später tätig waren – nicht gefolgt seien.<ref>Varro, ''de lingua Latina'' 9, 6, 12.</ref>
Mikon war ein ausgezeichneter Maler von Pferden,<ref>Aelian, ''varia historia'' 4, 50.</ref> an denen ein berühmter Reiter namens Simon auszusetzen fand, er habe einem Pferd einmal auch Wimpern an den unteren Lidern gemalt.<ref>[[Iulius Pollux]], ''Onomastikon'' 2, 69.</ref> Über die Farbgebung Mikons ist nur weniges bekannt. [[Plinius der Ältere|Plinius]] überliefert seine Verwendung von Ocker<ref>Plinius, ''Naturalis historia'' 33, 160.</ref> und einer auf Weinhefe basierenden schwarzen Farbe<ref>Plinius, ''Naturalis historia'' 35, 42.</ref>. [[Marcus Terentius Varro|Varro]] nennt ihn einen Maler der alten Schule, dessen Stil ein [[Apelles]] und ein [[Protogenes]] – die allerdings einige Generationen später tätig waren – nicht gefolgt seien.<ref>Varro, ''de lingua Latina'' 9, 6, 12.</ref>


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Version vom 28. März 2014, 20:38 Uhr

Mikon (Vorlage:ELSalt) war ein antiker griechischer Maler und Bildhauer aus Athen, ein Zeitgenosse Polygnots und wie dieser etwa im mittleren Drittel des 5. Jahrhunderts v. Chr. tätig. Er war der Sohn des Atheners Phanochos.[1]

Wie Polygnot wirkte auch Mikon an der Ausgestaltung der Stoa Poikile auf der Athener Agora, des Anakeion und des Theseion in Athen mit. In der Stoa Poikile stammte das Gemälde der Amazonomachie ganz aus seiner Hand,[2] jenes der Schlacht bei Marathon entstand in Zusammenarbeit entweder mit Polygnot[3] oder mit Panainos[4]. Dafür, dass er in dem Gemälde die Griechen weniger groß als die Perser malte, bekam er eine um 30 Minen höhere Entlohnung.[5] Im Anakeion, dem in Athen so bezeichneten Tempel der Dioskuren, stammte das Gemälde von der Rückkehr der Argonauten von ihm.[6] Im Theseion malte er laut Pausanias eine Amazonomachie, eine Kentauromachie und die Anerkennung sowie das Ende des Theseus – allerdings verschweigt Pausanias den Namen des Gebäudes, das er beschreibt.[7]

Mikon schuf die Siegerstatue des Kallias, der nicht nur ein athenischer Staatsmann, sondern in der 77. Olympiade, also 472 v. Chr., auch ein siegreicher Pankratiast war,[8] und weitere Statuen,[9] von denen auf der Athener Akropolis Reste einer nach 450 v. Chr. zu datierenden Inschrift gefunden wurden.[10]

Mikon war ein ausgezeichneter Maler von Pferden,[11] an denen ein berühmter Reiter namens Simon auszusetzen fand, er habe einem Pferd einmal auch Wimpern an den unteren Lidern gemalt.[12] Über die Farbgebung Mikons ist nur weniges bekannt. Plinius überliefert seine Verwendung von Ocker[13] und einer auf Weinhefe basierenden schwarzen Farbe[14]. Varro nennt ihn einen Maler der alten Schule, dessen Stil ein Apelles und ein Protogenes – die allerdings einige Generationen später tätig waren – nicht gefolgt seien.[15]

Anmerkungen

  1. ↑ Scholion zu Aristophanes, Lysistrata 679.
  2. ↑ Aristophanes, Lysistrata 679; Pausanias 1, 15; Arrian, Anabasis 7, 13, 10.
  3. ↑ Aelian, de natura animalium 7, 38.
  4. ↑ Plinius, Naturalis historia 35, 57; Pausanias 5, 11, 6; Harpokration s. v. Vorlage:Polytonisch; allein Arrian, Anabasis 7, 13, 10 nennt nur Mikon als Künstler.
  5. ↑ Laut einer Rede des Lykurgos von Athen zitiert bei Harpokration s. v. Vorlage:Polytonisch.
  6. ↑ Pausanias 1, 18, 1 und 8, 11, 3.
  7. ↑ Pausanias 1, 17, 2–4.
  8. ↑ Pausanias 6, 6, 1 in Kombination mit 5, 9, 3.
  9. ↑ Plinius, Naturalis historia 34, 88.
  10. ↑ Inscriptiones Graecae (IG) I2 534 = IG I³ 881.
  11. ↑ Aelian, varia historia 4, 50.
  12. ↑ Iulius Pollux, Onomastikon 2, 69.
  13. ↑ Plinius, Naturalis historia 33, 160.
  14. ↑ Plinius, Naturalis historia 35, 42.
  15. ↑ Varro, de lingua Latina 9, 6, 12.

Literatur

Personendaten
NAME Mikon
KURZBESCHREIBUNG griechischer Maler der Antike
GEBURTSDATUM 5. Jahrhundert v. Chr.
GEBURTSORT Athen
STERBEDATUM 5. Jahrhundert v. Chr.
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