„Deutscher Soldatenfriedhof Futapass“ – Versionsunterschied
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Der Pass war Teil der [[Gotenstellung|Gotenlinie]], die den Vormarsch der alliierten Truppen aufhalten sollte. Noch im Zeitraum von 9. bis 21. April 1945 gab es hier erbitterte Kampfhandlungen. Die meisten Bestatteten fielen Ende August 1944 zwischen [[Carrara]] am [[Ligurisches Meer|Ligurischen Meer]] und dem Raum um [[Rimini]]. |
Der Pass war Teil der [[Gotenstellung|Gotenlinie]], die den Vormarsch der alliierten Truppen aufhalten sollte. Noch im Zeitraum von 9. bis 21. April 1945 gab es hier erbitterte Kampfhandlungen. Die meisten Bestatteten fielen Ende August 1944 zwischen [[Carrara]] am [[Ligurisches Meer|Ligurischen Meer]] und dem Raum um [[Rimini]]. |
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Nach dem ''Abkommen vom 22. Dezember 1955 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Italienischen Republik über Kriegsgräber'' in Bonn und dessen [[Ratifikation]] durch den italienischen Gesetzgeber am 12. August 1957 durch das Gesetz 801<ref>[http://www.normattiva.it/atto/caricaDettaglioAtto?atto.dataPubblicazioneGazzetta=1957-09-11&atto.codiceRedazionale=057U0801 LEGGE 12 agosto 1957, n. 801: Ratifica ed esecuzione dell'Accordo tra la Repubblica italiana e la Repubblica Federale di Germania sulle tombe di guerra con annessi scambi di Note, concluso in Bonn il 22 dicembre 1955], abgerufen am 16. März 2014 (ital.)</ref> beauftragte der [[Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge]] 1959 den Architekten [[Dieter Oesterlen]] mit der Realisierung des Projektes. Zudem waren die Gartenarchitekten [[Walter Rossow]] und [[Ernst Cramer]] sowie der Bildhauer [[Helmut Lander]] an der Planung und Ausführung beteiligt. Die Schmiedarbeiten stammen von [[Fritz Kühn]].<ref name="Collotti">Francesco Collotti: ''Il paesaggio dei caduti. Dieter Oesterlen, Cimitero militare germanico.''</ref> |
Nach dem ''Abkommen vom 22. Dezember 1955 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Italienischen Republik über Kriegsgräber'' in Bonn und dessen [[Ratifikation]] durch den italienischen Gesetzgeber am 12. August 1957 durch das Gesetz 801<ref>[http://www.normattiva.it/atto/caricaDettaglioAtto?atto.dataPubblicazioneGazzetta=1957-09-11&atto.codiceRedazionale=057U0801 LEGGE 12 agosto 1957, n. 801: Ratifica ed esecuzione dell'Accordo tra la Repubblica italiana e la Repubblica Federale di Germania sulle tombe di guerra con annessi scambi di Note, concluso in Bonn il 22 dicembre 1955], abgerufen am 16. März 2014 (ital.)</ref> beauftragte der [[Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge]] 1959 den Architekten [[Dieter Oesterlen]] mit der Realisierung des Projektes. Zudem waren die Gartenarchitekten [[Walter Rossow]] und [[Ernst Cramer (Gartenarchitekt)|Ernst Cramer]] sowie der Bildhauer [[Helmut Lander]] an der Planung und Ausführung beteiligt. Die Schmiedarbeiten stammen von [[Fritz Kühn]].<ref name="Collotti">Francesco Collotti: ''Il paesaggio dei caduti. Dieter Oesterlen, Cimitero militare germanico.''</ref> |
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Die Soldaten wurden aus den umliegenden Feldgräbern und Gemeindefriedhöfen aus den Provinzen [[Provinz Bologna|Bologna]], [[Provinz Florenz|Florenz]], [[Provinz Forlì-Cesena|Forlì-Cesena]], [[Provinz Lucca|Lucca]], [[Provinz Modena|Modena]], [[Provinz Pesaro und Urbino|Pesaro und Urbino]], [[Provinz Pisa|Pisa]], [[Provinz Pistoia|Pistoia]], [[Provinz Ravenna|Ravenna]] und [[Provinz Reggio Emilia|Reggio Emilia]] hierhin umgebettet<ref name="volksbund">[http://www.volksbund.de/kriegsgraeberstaette/futa-pass.html volksbund.de zum Futa-Pass], abgerufen am 16. März 2014</ref> und zum Teil dabei auch identifiziert. Mit 30.683 bestatteten Gefallenen ist er der größte deutsche Soldatenfriedhof in Italien.<ref name="volksbund" /> |
Die Soldaten wurden aus den umliegenden Feldgräbern und Gemeindefriedhöfen aus den Provinzen [[Provinz Bologna|Bologna]], [[Provinz Florenz|Florenz]], [[Provinz Forlì-Cesena|Forlì-Cesena]], [[Provinz Lucca|Lucca]], [[Provinz Modena|Modena]], [[Provinz Pesaro und Urbino|Pesaro und Urbino]], [[Provinz Pisa|Pisa]], [[Provinz Pistoia|Pistoia]], [[Provinz Ravenna|Ravenna]] und [[Provinz Reggio Emilia|Reggio Emilia]] hierhin umgebettet<ref name="volksbund">[http://www.volksbund.de/kriegsgraeberstaette/futa-pass.html volksbund.de zum Futa-Pass], abgerufen am 16. März 2014</ref> und zum Teil dabei auch identifiziert. Mit 30.683 bestatteten Gefallenen ist er der größte deutsche Soldatenfriedhof in Italien.<ref name="volksbund" /> |
Version vom 3. August 2014, 23:29 Uhr
Der Deutsche Soldatenfriedhof Futapass (italienisch Cimitero militare germanico della Futa) ist ein Soldatenfriedhof in Italien.
Lage
Er befindet sich am Futapass (italienisch Passo della Futa, 903 m) im Apennin und im Mugello nahe Traversa, einem Ortsteil der Gemeinde Firenzuola. Er liegt etwa 40 Kilometer nördlich von Florenz und 40 Kilometer südlich von Bologna nahe der Regionsgrenzen der Toskana und der Emilia-Romagna.
Geschichte
Der Pass war Teil der Gotenlinie, die den Vormarsch der alliierten Truppen aufhalten sollte. Noch im Zeitraum von 9. bis 21. April 1945 gab es hier erbitterte Kampfhandlungen. Die meisten Bestatteten fielen Ende August 1944 zwischen Carrara am Ligurischen Meer und dem Raum um Rimini.
Nach dem Abkommen vom 22. Dezember 1955 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Italienischen Republik über Kriegsgräber in Bonn und dessen Ratifikation durch den italienischen Gesetzgeber am 12. August 1957 durch das Gesetz 801[1] beauftragte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge 1959 den Architekten Dieter Oesterlen mit der Realisierung des Projektes. Zudem waren die Gartenarchitekten Walter Rossow und Ernst Cramer sowie der Bildhauer Helmut Lander an der Planung und Ausführung beteiligt. Die Schmiedarbeiten stammen von Fritz Kühn.[2]
Die Soldaten wurden aus den umliegenden Feldgräbern und Gemeindefriedhöfen aus den Provinzen Bologna, Florenz, Forlì-Cesena, Lucca, Modena, Pesaro und Urbino, Pisa, Pistoia, Ravenna und Reggio Emilia hierhin umgebettet[3] und zum Teil dabei auch identifiziert. Mit 30.683 bestatteten Gefallenen ist er der größte deutsche Soldatenfriedhof in Italien.[3]
Friedhof und Monument
Das Areal umfasst ein Gebiet von 12 Hektar.[4] Insgesamt gibt es hier 16.000 Steinplatten aus Granit[4] für 72 mit Wildrasen bedeckte Gräberfelder, die von einer 2000 Meter langen Mauer mit 67 Natursteinkreuzen spiralförmig umschlossen sind.[3] Für je zwei Gräber gibt es eine Steinplatte mit Maßen 70×140 cm.[2] Am höchsten Punkt des Friedhofes steht das Hauptmonument, das am Ende als Teil der spiralförmigen Mauer pyramidenähnlich ansteigt. Dieser letzte Teil der Mauer schließt den Ehrenhof ein. Unter dem Ehrenhof befindet sich die Krypta mit 397 Gräbern. Die kleinere, Cervia-Raum genannte, Krypta enthält die Grabplatten des ehemaligen Soldatenfriedhofes in Cervia, die bei der Umbettung der Gräber mit umzogen. Eingeweiht wurde der Friedhof am 28. Juni 1969.[3]
Bilder
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Eingangsbereich
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Gedenkraum der Krypta
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Cervia-Raum (kleine Krypta)
Literatur
- Francesco Collotti: Il paesaggio dei caduti. Dieter Oesterlen, Cimitero militare germanico. (Onlineversion bei academia.edu)
Weblinks
- Cimitero militare germanico bei architetturatoscana.it
- Volksbund: Deutscher Soldatenfriedhof Futapass
- Weltkriegsopfer: Futapass Deutscher Soldatenfriedhof
- Das Kriegerdenkmal: Futapass
Einzelnachweise
- ↑ LEGGE 12 agosto 1957, n. 801: Ratifica ed esecuzione dell'Accordo tra la Repubblica italiana e la Repubblica Federale di Germania sulle tombe di guerra con annessi scambi di Note, concluso in Bonn il 22 dicembre 1955, abgerufen am 16. März 2014 (ital.)
- ↑ a b Francesco Collotti: Il paesaggio dei caduti. Dieter Oesterlen, Cimitero militare germanico.
- ↑ a b c d volksbund.de zum Futa-Pass, abgerufen am 16. März 2014
- ↑ a b architetturatoscana.it
Koordinaten: 44° 5′ 46,1″ N, 11° 16′ 19,4″ O