„Silbersulfid“ – Versionsunterschied

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Version vom 17. Dezember 2014, 10:43 Uhr

Kristallstruktur
Kristallstruktur von Silber(I)-oxid
__ Ag+      __ S2−
Allgemeines
Name Silbersulfid
Andere Namen
  • Schwefelsilber
  • Silber(I)-sulfid
Verhältnisformel Ag2S
Kurzbeschreibung

schwarzgrauer, geruchloser Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 21548-73-2
Wikidata Q421085
Eigenschaften
Molare Masse 247,80 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

7,23 g·cm−3 [1]

Schmelzpunkt

825 °C[2]

Löslichkeit

praktisch unlöslich in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[3]
Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 315​‐​319​‐​335
P: 261​‐​305+351+338[3]
MAK

0,01 mg·m−3[1]

Thermodynamische Eigenschaften
ΔHf0

−32,6 kJ/mol[4]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Silbersulfid (auch Schwefelsilber, ugs. „angelaufenes“ oder „oxidiertes“ Silber; Ag2S) ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Sulfide.

Vorkommen

Mineralisch kommt Silbersulfid als Akanthit (Silberglanz) vor.[5]

Gewinnung und Darstellung

Silbersulfid aus einer chemischen Reaktion von Schwefel und Silber entstandenes Salz.

Man erhält es auch aus Silberlösungen durch Zugabe von Schwefelwasserstoff. Dieses Salz ist in Wasser praktisch unlöslich.

Eine weitere Möglichkeit, Silbersulfid herzustellen, besteht darin, Schwefel auf Silber zu streuen und einige Zeit abzuwarten.

Die Trennung dieses Reinstoffs in seine beiden Elemente erfolgt, indem er z. B. in einem Reagenzglas ständig erhitzt wird. Alternativ lässt sich Silbersulfid zerlegen, indem man es im Muffelofen in einem Schmelztiegel auf ca. 1000 °C erhitzt. Hierbei verdampft und verbrennt der Schwefel, während geschmolzenes Silber zurückbleibt. Es entsteht beim Recycling von Silberabfällen in Chemielabors: Aus Silbersalzlösungen wird Silbersulfid zuvor durch Natriumsulfidlösung im salpetersauren Milieu ausgefällt.

Silbersulfid entfernt man von Silberbesteck und anderen silbernen oder versilberten Gegenständen im Rahmen der Silberpflege abrasiv oder oberflächenschonender durch Reduktion. So kann die Deckschicht in einer heißen Soda- oder Kochsalzlösung, in die ein Stück Alufolie gelegt wird, wieder reduziert und so das Anlaufen wieder rückgängig gemacht werden (wegen starker Geruchsbelastung besser bei guter Durchlüftung durchzuführen).[6]

Eigenschaften

Silbersulfid ist ein schwarzer Feststoff. Es ist löslich in einer KCN-Lösung und unlöslich in wäßrigem Ammoniak. Es tritt in zwei Modifikation auf. Einer mit monoklinen Kristallstruktur und der Raumgruppe P21/c (a = 4,23, b = 6,91, c = 7,87 Ä, β = 99°35) sowie einer mit kubischer Kristallstruktur mit der Raumgruppe Im3m (a = 4,865 Ä, 177 °C). Die Bildungsenthalpie beträgt −31,8 kJ/mol.[7]

Silbersulfid ist ein elektrischer Nichtleiter.[8] Dies stellt ein Problem beim Einsatz des sehr gut leitenden Silbers in der Elektronik als Kontaktwerkstoff dar, da daraus hergestellte oder damit beschichtete Kontakte und Lötanschlüsse durch Schwefelverbindungen der Umgebung unbrauchbar werden.

Einzelnachweise

  1. a b c d e Eintrag zu Silbersulfid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich).
  2. Datenblatt Silbersulfid bei Alfa Aesar (Seite nicht mehr abrufbar).
  3. a b Datenblatt Silver sulfide bei Sigma-Aldrich (PDF).Vorlage:Sigma-Aldrich/Abruf nicht angegeben
  4. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Standard Thermodynamic Properties of Chemical Substances, S. 5-4.
  5. Mineralienatlas:Akanthit
  6. chemieunterricht.de: Chemie im und ums Haus
  7. Georg Brauer: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie, Band II, Seite 1000. 1978, ISBN 3-432-87813-3.
  8. Electronic Engineering - Grundlagen: Tab. 4.1: Metallische Werkstoffe und Eigenschaften (PDF 156,3 kB; S. 2)