„Vinxtbach“ – Versionsunterschied
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== Geschichte und Bedeutung in römischer Zeit == |
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Nach der Eroberung [[Gallien]]s durch [[Caesar]] (58–51 v. Chr.) war das linksrheinische Gebiet Teil des [[Römisches Reich|römischen Reiches]]. Die Militärverwaltung teilte es in Folge der ''[[Varusschlacht|Clades Variana]]'' in einen niedergermanischen Heeresbezirk (''Exercitus Germaniae inferioris'') und einen obergermanischen ein. Kaiser [[Domitian]] wandelte schließlich zwischen 82 n. Chr. und 87 n. Chr. (vermutlich um 83/84 n. Chr.) die Militärbezirke in die zivilrechtlichen Provinzen [[Germania Superior]] ([[Obergermanien]]) mit der Hauptstadt [[Mogontiacum]] ([[Mainz]]) und [[Germania Inferior]] ([[Niedergermanien]]) mit der Hauptstadt [[Colonia Agrippina]] ([[Köln]]) um. Der Vinxtbach bildete die Grenze zwischen den Provinzen (wie vermutlich zuvor schon zwischen den Militärbezirken). Der Bach wurde über eine Furt von der [[Römische Rheintalstraße|Römischen Rheintalstraße]] gequert, die auf beiden Seiten des Bachlaufs von jeweils einer [[Benefiziarierstation]] gesichert war. <ref>[[Tilmann Bechert]]: ''Vom Vinxtbach bis Köln''. In: Tilmann Bechert und Willem J.H. Willems: ''Die römische Reichsgrenze zwischen Mosel und Nordseeküste''. Theiss, Stuttgart 1995, ISBN 3-8062-1189-2, S. 29.</ref><ref>Tilmann Bechert: ''Germania Inferior. Eine Provinz an der Nordgrenze des Römischen Reiches''. Zabern, Mainz 2007, ISBN 978-3-8053-2400-7, S. 27f. und S. 30.</ref> |
Nach der Eroberung [[Gallien]]s durch [[Caesar]] (58–51 v. Chr.) war das linksrheinische Gebiet Teil des [[Römisches Reich|römischen Reiches]]. Die Militärverwaltung teilte es in Folge der ''[[Varusschlacht|Clades Variana]]'' in einen niedergermanischen Heeresbezirk (''Exercitus Germaniae inferioris'') und einen obergermanischen ein. Kaiser [[Domitian]] wandelte schließlich zwischen 82 n. Chr. und 87 n. Chr. (vermutlich um 83/84 n. Chr.) die Militärbezirke in die zivilrechtlichen Provinzen [[Germania Superior]] ([[Obergermanien]]) mit der Hauptstadt [[Mogontiacum]] ([[Mainz]]) und [[Germania Inferior]] ([[Niedergermanien]]) mit der Hauptstadt [[Colonia Agrippina]] ([[Köln]]) um. Der Vinxtbach bildete die Grenze zwischen den Provinzen (wie vermutlich zuvor schon zwischen den Militärbezirken). Der Bach wurde über eine Furt von der [[Römische Rheintalstraße|Römischen Rheintalstraße]] gequert, die auf beiden Seiten des Bachlaufs von jeweils einer [[Benefiziarierstation]] gesichert war. <ref>[[Tilmann Bechert]]: ''Vom Vinxtbach bis Köln''. In: Tilmann Bechert und Willem J.H. Willems: ''Die römische Reichsgrenze zwischen Mosel und Nordseeküste''. Theiss, Stuttgart 1995, ISBN 3-8062-1189-2, S. 29.</ref><ref>Tilmann Bechert: ''Germania Inferior. Eine Provinz an der Nordgrenze des Römischen Reiches''. Zabern, Mainz 2007, ISBN 978-3-8053-2400-7, S. 27f. und S. 30.</ref> |
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⚫ | Der Vinxtbachmündung gegenüber begann auf der rechtsrheinischen Seite im heutigen [[Rheinbrohl]] der [[Limes (Grenzwall)|Limes]]. Die erste Befestigung nahe dem ''Caput limitis'', dem Anfang des Limes war das [[Kleinkastell Rheinbrohl]].Rheinabwärts nach Norden gehörte das linke Rheinufer zum römischen Reich, das rechte zu [[Germania Magna]] ([[Großgermanien]]). |
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{{inuse|--[[Benutzer:Hartmann Linge|Hartmann Linge]] ([[Benutzer Diskussion:Hartmann Linge|Diskussion]]) 12:22, 7. Feb. 2015 (CET)}} |
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Die Benefiziarier hinterließen drei [[Weihestein]]e, auf welchen die Provinzgrenze schriftlich dokumentiert ist. Teile eines dieser Weihesteine befinden sich in der [[St. Marien (Niederbreisig)#Innenausstattung|St. Marien Kirche]] in [[Bad Breisig]]-Niederbreisig. Der Fundort ist mit einer Informationstafel markiert. Die Inschrift lautet<br/>„Finibus et / Genio loci / et I(ovi) O(ptimo) M(aximo) milit(es) / leg(ionis) XXX U(lpiae) V(ictricis) / M(arcus) Massiani/us Secundus / et T(itus) Aurelius / Dosso / v(otum) s(olverunt) l(ibentes) m(erito)“<ref>{{CIL|13|07732}}</ref> |
Die Benefiziarier hinterließen drei [[Weihestein]]e, auf welchen die Provinzgrenze schriftlich dokumentiert ist. Teile eines dieser Weihesteine befinden sich in der [[St. Marien (Niederbreisig)#Innenausstattung|St. Marien Kirche]] in [[Bad Breisig]]-Niederbreisig. Der Fundort selbst ist mit einer Informationstafel markiert. Die Inschrift lautet<br/>„Finibus et / Genio loci / et I(ovi) O(ptimo) M(aximo) milit(es) / leg(ionis) XXX U(lpiae) V(ictricis) / M(arcus) Massiani/us Secundus / et T(itus) Aurelius / Dosso / v(otum) s(olverunt) l(ibentes) m(erito)“<ref>{{CIL|13|07732}}</ref>,<br/>deutsch: ''„Dem Schutzgeist der Grenzen und des Gebietes und Jupiter dem Besten und Größten haben die Soldaten der 30. Legion mit den Beinamen die Ulpische, die Siegreiche, Marcus Massianius Secundus und Titus Aurelius Dosso ihr Gelübde gerne und nach Gebühr erfüllt.“''<ref>[[Dieter Planck]], Willi Beck: ''Der Limes in Südwestdeutschland''. 2. völlig neubearbeitete Auflage, Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1987, ISBN 3-8062-0496-9, S. 107.</ref> |
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Die Inschrift des zweiten Weihesteines lautet<br/>„[Ge]ni[o] l[oc]i / e[t Fi]ni[b]us / et I(ovi) O(ptimo) M(aximo) / T(itus) Fl(avius) Vere/cundus / e[t] M(arcus) Dom(itius) / Atto mil(ites) [leg(ionis?)“<ref>{{CIL|13|07713}}</ref>,<br/>deutsch: |
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⚫ | Der Vinxtbachmündung gegenüber begann auf der rechtsrheinischen Seite im heutigen [[Rheinbrohl]] der [[Limes (Grenzwall)|Limes]]. Die erste Befestigung nahe dem ''Caput limitis'', dem Anfang des Limes war das [[Kleinkastell Rheinbrohl]]. |
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Der dritte Stein beinhaltet den Text<br/>„I(ovi) O(ptimo) M(aximo) / et Genio loci / Iunoni Reginae / Tertinius / Severus / mil(es) leg(ionis) VIII Aug(ustae) / b(ene)f(iciarius) co(n)s(ularis) ex voto / p(osuit) v(otum) s(olvit) l(ibens) l(aetus) m(erito)“<ref>{{CIL|13|07731}}</ref>,<br/>deutsch: |
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== Weblinks == |
== Weblinks == |
Version vom 7. Februar 2015, 17:42 Uhr
Vinxtbach | ||
Vinxtbach Mündung | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 27174 | |
Lage | Rheinland-Pfalz, Deutschland | |
Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Rhein → Nordsee | |
Quelle | Südsüdwestlich von Schalkenbach-Obervinxt und östlich vom Adert 50° 28′ 57″ N, 7° 7′ 9″ O | |
Quellhöhe | 397 m ü. NHN | |
Mündung | Bei Burg Rheineck zwischen Bad Breisig und Brohl-Lützing in den RheinKoordinaten: 50° 30′ 5″ N, 7° 18′ 42″ O 50° 30′ 5″ N, 7° 18′ 42″ O | |
Mündungshöhe | 64 m ü. NHN | |
Höhenunterschied | 333 m | |
Sohlgefälle | 17 ‰ | |
Länge | 19,1 km[1] | |
Einzugsgebiet | 45,472 km²[1] |
Der Vinxtbach ist ein gut 19 km langer Bach, der südsüdwestlich von Schalkenbach-Obervinxt und östlich vom Adert entspringt und bei Burg Rheineck zwischen Bad Breisig und Brohl-Lützing in den Rhein mündet.
Der Name Vinxt ist daher auch eine Ableitung des lateinischen Begriffes finis, was Grenze bedeutet. Heute gilt er als Dialektgrenze (Vinxtbachlinie). Nördlich des Vinxtbachs wird die ripuarische Dialektgruppe gesprochen, südlich des Vinxtbachs schließt sich die moselfränkische an.
Geschichte und Bedeutung in römischer Zeit
Nach der Eroberung Galliens durch Caesar (58–51 v. Chr.) war das linksrheinische Gebiet Teil des römischen Reiches. Die Militärverwaltung teilte es in Folge der Clades Variana in einen niedergermanischen Heeresbezirk (Exercitus Germaniae inferioris) und einen obergermanischen ein. Kaiser Domitian wandelte schließlich zwischen 82 n. Chr. und 87 n. Chr. (vermutlich um 83/84 n. Chr.) die Militärbezirke in die zivilrechtlichen Provinzen Germania Superior (Obergermanien) mit der Hauptstadt Mogontiacum (Mainz) und Germania Inferior (Niedergermanien) mit der Hauptstadt Colonia Agrippina (Köln) um. Der Vinxtbach bildete die Grenze zwischen den Provinzen (wie vermutlich zuvor schon zwischen den Militärbezirken). Der Bach wurde über eine Furt von der Römischen Rheintalstraße gequert, die auf beiden Seiten des Bachlaufs von jeweils einer Benefiziarierstation gesichert war. [2][3] Der Vinxtbachmündung gegenüber begann auf der rechtsrheinischen Seite im heutigen Rheinbrohl der Limes. Die erste Befestigung nahe dem Caput limitis, dem Anfang des Limes war das Kleinkastell Rheinbrohl.Rheinabwärts nach Norden gehörte das linke Rheinufer zum römischen Reich, das rechte zu Germania Magna (Großgermanien).
Die Benefiziarier hinterließen drei Weihesteine, auf welchen die Provinzgrenze schriftlich dokumentiert ist. Teile eines dieser Weihesteine befinden sich in der St. Marien Kirche in Bad Breisig-Niederbreisig. Der Fundort selbst ist mit einer Informationstafel markiert. Die Inschrift lautet
„Finibus et / Genio loci / et I(ovi) O(ptimo) M(aximo) milit(es) / leg(ionis) XXX U(lpiae) V(ictricis) / M(arcus) Massiani/us Secundus / et T(itus) Aurelius / Dosso / v(otum) s(olverunt) l(ibentes) m(erito)“[4],
deutsch: „Dem Schutzgeist der Grenzen und des Gebietes und Jupiter dem Besten und Größten haben die Soldaten der 30. Legion mit den Beinamen die Ulpische, die Siegreiche, Marcus Massianius Secundus und Titus Aurelius Dosso ihr Gelübde gerne und nach Gebühr erfüllt.“[5]
Die Inschrift des zweiten Weihesteines lautet
„[Ge]ni[o] l[oc]i / e[t Fi]ni[b]us / et I(ovi) O(ptimo) M(aximo) / T(itus) Fl(avius) Vere/cundus / e[t] M(arcus) Dom(itius) / Atto mil(ites) [leg(ionis?)“[6],
deutsch:
Der dritte Stein beinhaltet den Text
„I(ovi) O(ptimo) M(aximo) / et Genio loci / Iunoni Reginae / Tertinius / Severus / mil(es) leg(ionis) VIII Aug(ustae) / b(ene)f(iciarius) co(n)s(ularis) ex voto / p(osuit) v(otum) s(olvit) l(ibens) l(aetus) m(erito)“[7],
deutsch:
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b GeoExplorer der Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz (Hinweise)
- ↑ Tilmann Bechert: Vom Vinxtbach bis Köln. In: Tilmann Bechert und Willem J.H. Willems: Die römische Reichsgrenze zwischen Mosel und Nordseeküste. Theiss, Stuttgart 1995, ISBN 3-8062-1189-2, S. 29.
- ↑ Tilmann Bechert: Germania Inferior. Eine Provinz an der Nordgrenze des Römischen Reiches. Zabern, Mainz 2007, ISBN 978-3-8053-2400-7, S. 27f. und S. 30.
- ↑ CIL 13, 07732
- ↑ Dieter Planck, Willi Beck: Der Limes in Südwestdeutschland. 2. völlig neubearbeitete Auflage, Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1987, ISBN 3-8062-0496-9, S. 107.
- ↑ CIL 13, 07713
- ↑ CIL 13, 07731