„Léonie Martin“ – Versionsunterschied

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'''Léonie Martin''', auch bekannt als ''Schwester Françoise-Thérèse'' (* [[3. Juni]] [[1863]] in [[Alençon]], Frankreich; † [[16. Juni]] [[1941]] in [[Caen]], Frankreich) war eine römisch-katholische Ordensfrau im Kloster der Heimsuchung Mariens in Caen. Sie ist das dritte Kind der hll. [[Zélie und Louis Martin]] und Schwester der hl. [[Therese von Lisieux]]. Ihr Seligsprechungsprozess wurde im Jahr 2015 eröffnet.
'''Léonie Martin''', auch bekannt als ''Schwester Françoise-Thérèse'' (* [[3. Juni]] [[1863]] in [[Alençon]], Frankreich; † [[16. Juni]] [[1941]] in [[Caen]], Frankreich) war eine römisch-katholische Ordensfrau im Kloster der Heimsuchung Mariens in Caen. Sie ist das dritte Kind der hll. [[Zélie und Louis Martin]] und Schwester der hl. [[Thérèse von Lisieux|Therese von Lisieux]]. Ihr Seligsprechungsprozess wurde im Jahr 2015 eröffnet.


== Leben ==
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Am 30. September 1897 stirbt Thérèse. Ein Jahr später erscheint ''Die Geschichte einer Seele'', die Autobiographie von Thérèse. Léonie liest das Buch und die Lektüre hilft ihr, ihre eigene Berufung zu verwirklichen: Am 28. Januar 1899 tritt Léonie im Alter von 35 Jahren endgültig ins Kloster der Salesianerinnen von Caen ein. Sie wird am 30. Juni 1899 eingekleidet und bekommt den Namen Schwester Françoise-Thérèse.
Am 30. September 1897 stirbt Thérèse. Ein Jahr später erscheint ''Die Geschichte einer Seele'', die Autobiographie von Thérèse. Léonie liest das Buch und die Lektüre hilft ihr, ihre eigene Berufung zu verwirklichen: Am 28. Januar 1899 tritt Léonie im Alter von 35 Jahren endgültig ins Kloster der Salesianerinnen von Caen ein. Sie wird am 30. Juni 1899 eingekleidet und bekommt den Namen Schwester Françoise-Thérèse.


Im Kloster der Heimsuchung übernimmt Schwester Françoise-Thérèse vielfältige Aufgaben, aber stets nur als Aushilfe oder als Unterstützung für eine andere Schwester, da ihr nicht zugetraut wird, eine Aufgabe alleine und verantwortungsbewusst auszuführen. Ihren Mitschwestern ist sie stets sympathisch, auf manche liebevolle Neckerei wegen ihres einfachen Gemüts weiss sie dennoch eine passende Antwort zu geben. Schwester Françoise-Thérèse versieht ihren Dienst u.a. auf der Krankenstation, in der Sakristei und an der Pforte. Sie leidet weiter an ihrer schwachen Gesundheit. Immer wieder plagt sie der juckende Hautausschlag. Trotz der gesundheitlichen Leiden ist Schwester Françoise-Thérèse von einem tiefen inneren Freude erfüllt, denn sie folgt dem ''Kleinen Weg'' ihrer Schwester Thérèse.
Schwester Françoise-Thérèse leidet weiter an ihrer schwachen Gesundheit. Immer wieder plagt sie der juckende Hautausschlag. Trotz der gesundheitlichen Leiden ist Schwester Françoise-Thérèse von einem tiefen inneren Freude erfüllt. Mit ihren Schwestern im Karmel ist sie mittels einer umfangreichen Briefkorrespondenz in Kontakt. Nur ein einziges Mal sehen sie sich aus Anlass einer Zeugensaussage von Schwester Françoise-Thérèse im Zuge des Seligsprechungsprozess von Thérès im Karmel von Lisieux wieder. Die Selig- und Heiligsprechung ihrer Schwester Thérèse sind für Schwester Françoise-Thérèse eine große Freude: Am 29. April 1923 ist die feierliche Seligsprechung durch Papst Pius XI, am 17. Mai 1925 folgt die Heiligsprechung. Zusammen mit ihren leiblichen Schwestern aus dem Karmel wird sie zu den Feierlichkeiten nach Rom eingeladen. Aber alle vier ziehen es vor, in ihrem Kloster zu bleiben und die Aufmerksamkeit zu meiden.


Mit ihren Schwestern im Karmel ist sie mittels einer umfangreichen Briefkorrespondenz in Kontakt. Nur ein einziges Mal sehen sie sich aus Anlass einer Zeugensaussage von Schwester Françoise-Thérèse im Zuge des Seligsprechungsprozess von Thérèse im Karmel von Lisieux wieder. Die Selig- und Heiligsprechung ihrer Schwester Thérèse sind für Schwester Françoise-Thérèse eine große Freude: Am 29. April 1923 ist die feierliche Seligsprechung durch Papst Pius XI, am 17. Mai 1925 folgt die Heiligsprechung. Zusammen mit ihren leiblichen Schwestern aus dem Karmel wird sie zu den Feierlichkeiten nach Rom eingeladen. Aber alle vier ziehen es vor, in ihrem Kloster zu bleiben und die Aufmerksamkeit zu meiden.
Zu Beginn des Jahres 1941 tauscht Schwester Françoise-Thérèse ihre Zelle gegen das Krankenzimmer. In der Nacht vom 16. zum 17. Juni verläßt sie friedlich diese Welt in Gegenwart ihrer Oberin, die sie segnet und im Namen ihrer Schwestern küsst. Im Laufe ihres 78 Jahre währenden Lebens, davon 43 bei den Salesianerinnen, war Léonie durch so viele Prüfungen, durch das machtvolle Wirken des Heiligen Geistes eine ,,Heilige" geworden! Noch vor kurzem hat ihre letzte Oberin Zeugnis abgelegt von der Liebenswürdigkeit, von der Schlichtheit, von der Bescheidenheit des schwierigen Kindes von Alençon, das durch Anstrengungen und durch die Gnade Gottes eine vortreffliche Salesianerin wurde. Dieser tiefgreifende moralische Wandel ist einer der schönsten Erfolge des ,,Wegs der Kindheit" der hl. Therese vom Kinde Jesu, für die die Heiligkeit eine Bereitschaft des Herzens ist, die uns demütig und klein werden läßt in den Armen Gottes, unserer Schwäche bewußt und voll Kühnheit auf die Güte von Gott dem Vater vertrauend (vgl. Novissima verba, 3. August 1897).

Zu Beginn des Jahres 1941 tauscht Schwester Françoise-Thérèse von Krankheit gezeichnet ihre Zelle gegen das Krankenzimmer. In der Nacht vom 16. zum 17. Juni verlässt sie friedlich diese Welt in Gegenwart ihrer Oberin, die sie segnet und im Namen ihrer Schwestern küsst.


== Seligsprechungsprozess ==
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Version vom 31. Januar 2016, 20:45 Uhr

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Léonie Martin, auch bekannt als Schwester Françoise-Thérèse (* 3. Juni 1863 in Alençon, Frankreich; † 16. Juni 1941 in Caen, Frankreich) war eine römisch-katholische Ordensfrau im Kloster der Heimsuchung Mariens in Caen. Sie ist das dritte Kind der hll. Zélie und Louis Martin und Schwester der hl. Therese von Lisieux. Ihr Seligsprechungsprozess wurde im Jahr 2015 eröffnet.

Leben

Léonie kommt am 3. Juni 1863 in Alençon als dritte Tochter der Eheleute Zélie und Louis Martin zur Welt. Sie ist von schwacher Gesundheit und leidet erst unter einer Art chronischem Keuchhusten und dann unter Masern mit sehr starken Krämpfen. Von Zeit zu Zeit bedeckt plagt sie ein juckender Hautausschlag. Im Alter von 18 Monaten ist sie dem Tode nahe, wird aber doch wieder gesund. Die Eltern erklären sich das durch die Fürsprache der heiligen Margareta Maria Alacoque. Da sie geistig zurück geblieben scheint und von anstrengendem Temperamt ist,ist Léonie für die ganze Familie und besonders für ihre Mutter ein Grund tiefer Betrübnis und Sorge. Ihre Schwestern Marie und Pauline werden im Pensionat der Salesianerinnen in Le Mans erzogen, wo ihre Tante ütterlicherseits, Schwester Marie-Dosithée, Nonne ist. Auch Léonie soll das Pensionat besuchen, aber die Oberin will sie nicht aufnehmen. Ihre Tante erreicht aber die Erlaubnis zu einem Probeaufenthalt. Allerdings scheitert der Versuch und Léonie wird wieder nach Hause geschickt.

Zu Hause erhält Léonie nun Privatunterricht. Doch Léonie begreift nichts vom Rechnen und kann dem Unterricht geistig nicht folgen. Die Briefe von Zélie Martin verraten ihre Besorgheit über Léonies gefühlsmäßige und intellektuelle Spätentwicklung. Trotz ihrer liebevollen Fürsorge erreicht die Mutter keine Besserung des Widerspruchsgeistes der sturen Léonie. Es stellte sich heraus, dass Léonie über zwei Jahre lang von Louise, einem Hausmädchen, tyrannisiert und körperlich gezüchtigt wurde. Nachdem Léonie aus den Fängen des Hausmädchens befeit wird, bessert sich ihr Benehmen.

Die Tante, die Salesianerin ist, stirbt im Kloster von Le Mans am 24. Februar 1877. Léonie bat ihre Tante vor ihrem Tod darum für sie im Himmel zu beten, dass sie eine wirkliche Ordensfrau werde.

Am 28. August 1877 stirbt Zélie Martin an Brustkrebs. Louis Martin zieht mit seinen Töchtern Marie, Pauline, Léonie, Céline und Thérèse von Alençon nach Lisieux um, wo Isidore Guérin, der Bruder von Zélie Martin, mit seiner Familie wohnt.

Am 2. Oktober 1882 tritt Pauline in den Karmel von Lisieux ein. 1886 wird auch Marie im selben Kloster aufgenommen. Auf einer Reise nach Alençon nutzt Léonie die Gelegenheit aus, um am 7. Oktober 1886 im dortigen Klarissen-Kloster um Aufnahme zu bitten. Allerdings verlässt Léonie am 1. Dezember das Kloster, da sie den harten Alltag und die strengen Klosterregeln gesunheitlich nicht aushält.

Im darauffolgenden Jahr unternimmt Léonie einen weiteren Versuch ihrer geistlichen Berufung zu folgen und tritt in das Heimsuchungskloster der Salesianerinnen in Caen ein. Die Ordensregeln des hl. Franz von Sales und der hl. Franziska von Chantal ermöglichen auch Personen mit schwacher Gesundheit das kontemplative Leben. Nach sechs Monaten ist Léonie jedoch gezwungen, auch diesen neuen Versuch abzubrechen. In Lisieux nutzt Léonie nun ihre Zeit, um Arme und Kranke zu besuchen und kümmert sich um Sterbende.

Am 9. April 1888 tritt auch Thérèse im Alter von nur 15 Jahren in den Karmel von Lisieux. Louis Martin erkrankt schwer und muss drei Jahre lang im Hospital Bon Sauveur in Caen untergebracht werden. Léonie und Céline umsorgen ihren Vater in dieser schweren Zeit.

Am 24. Juni 1893 macht Léonie einen zweiten Versuch bei den Salesianerinnen in Caen, muss aber wieder im Juli 1895 das Kloster krankheitsbedingt verlassen. Währenddessen ist ihr Vater am 29. Juli 1894 gestorben und ihre Schwester Céline ist im September 1894 in den Karmel eingetreten. Léonies zerfahrener und unsteter Charakter machen ihr sehr zu schhaffen und doch hält sie an ihrer Berufung zum Ordensleben fest. Ihre Schwester Thérèse ist ihr als Lehrerin für ein geistiges Leben eine Wegweiserin durch ihre einfache und überzeugende Pädagogik. In ihren Briefen und bei den Unterredungen im Sprechzimmer des Karmels lehrt sie Léonie kindliches Vertrauen und ruft dadurch bei ihr Gefühle der vorbehaltlosen Hingabe wach, die ihrer Seele nach und nach Frieden bringen.

Am 30. September 1897 stirbt Thérèse. Ein Jahr später erscheint Die Geschichte einer Seele, die Autobiographie von Thérèse. Léonie liest das Buch und die Lektüre hilft ihr, ihre eigene Berufung zu verwirklichen: Am 28. Januar 1899 tritt Léonie im Alter von 35 Jahren endgültig ins Kloster der Salesianerinnen von Caen ein. Sie wird am 30. Juni 1899 eingekleidet und bekommt den Namen Schwester Françoise-Thérèse.

Im Kloster der Heimsuchung übernimmt Schwester Françoise-Thérèse vielfältige Aufgaben, aber stets nur als Aushilfe oder als Unterstützung für eine andere Schwester, da ihr nicht zugetraut wird, eine Aufgabe alleine und verantwortungsbewusst auszuführen. Ihren Mitschwestern ist sie stets sympathisch, auf manche liebevolle Neckerei wegen ihres einfachen Gemüts weiss sie dennoch eine passende Antwort zu geben. Schwester Françoise-Thérèse versieht ihren Dienst u.a. auf der Krankenstation, in der Sakristei und an der Pforte. Sie leidet weiter an ihrer schwachen Gesundheit. Immer wieder plagt sie der juckende Hautausschlag. Trotz der gesundheitlichen Leiden ist Schwester Françoise-Thérèse von einem tiefen inneren Freude erfüllt, denn sie folgt dem Kleinen Weg ihrer Schwester Thérèse.

Mit ihren Schwestern im Karmel ist sie mittels einer umfangreichen Briefkorrespondenz in Kontakt. Nur ein einziges Mal sehen sie sich aus Anlass einer Zeugensaussage von Schwester Françoise-Thérèse im Zuge des Seligsprechungsprozess von Thérèse im Karmel von Lisieux wieder. Die Selig- und Heiligsprechung ihrer Schwester Thérèse sind für Schwester Françoise-Thérèse eine große Freude: Am 29. April 1923 ist die feierliche Seligsprechung durch Papst Pius XI, am 17. Mai 1925 folgt die Heiligsprechung. Zusammen mit ihren leiblichen Schwestern aus dem Karmel wird sie zu den Feierlichkeiten nach Rom eingeladen. Aber alle vier ziehen es vor, in ihrem Kloster zu bleiben und die Aufmerksamkeit zu meiden.

Zu Beginn des Jahres 1941 tauscht Schwester Françoise-Thérèse von Krankheit gezeichnet ihre Zelle gegen das Krankenzimmer. In der Nacht vom 16. zum 17. Juni verlässt sie friedlich diese Welt in Gegenwart ihrer Oberin, die sie segnet und im Namen ihrer Schwestern küsst.

Seligsprechungsprozess

Seit ihrem Tod kommen viele Pilger an das Grab von Léonie Martin. Besonders Eltern mit schwierigen Kindern beten um ihre Fürsprache.

Am 24. Januar 2015 verkündete Jean-Claude Boulanger, Bischof von Bayeux, das er bei der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungen um Erlaubnis bitten werde, den Seligsprechungsprozess für Léonie Martin auf Diözesanebene eröffnen zu dürfen. Am 25. April 2015 wurde das Grab von Léonie Martin geöffnet. Der gut erhalten Leichnam wurde in einen Schrein aus Plexiglas gelegt. Sobald die Erlaubnis vorliegt, wird Léonie Martin in der Kirche des Heimsuchungsklosters beigesetzt. Am 2. Juli 2015, dem Fest der Heimsuchung Mariens, eröffnete Bischof Boulanger feierlich den Seligsprechungsprozess. Postulator für den Prozess ist der italienische Karmelit Antonio Sangalli, Generalpostulator des Ordens der Unbeschuhten Karmeliten.

Literatur

  • Stéphane-Joseph Piat: Léonie Martin. Eine Schwester der heiligen Therese von Lisieux, Franz-Sales-Verlag, Eichstätt 2013. ISBN 978-3-7721-0316-2
  • Céline Martin: Meine Eltern Louis und Zélie Martin. Die starken Wurzeln der heiligen Therese von Lisieux, Media Maria, Illertissen 2015. ISBN 978-3-9454011-6-3
  • Therese vom Kinde Jesus: Selbstbiographische Schriften, Johannes Verlag, Einsiedeln 2015 (17. Aufl.). ISBN 978-3-89411-280-6
  • Therese vom Kinde Jesus: Die Geschichte einer Seele, Paulinus Verlag, Trier 2009. ISBN 978-3790220902