„David Bankier“ – Versionsunterschied

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Bankier wurde in dem deutschen [[Kibbuz]] ''Licht des Lebens'' geboren, der in Zeckendorf, heute ein Ortsteil der Stadt [[Scheßlitz]] im [[Landkreis Bamberg]], lag. Seine Eltern waren osteuropäische Juden, die sich auf die Auswanderung nach [[Völkerbundsmandat für Palästina|Palästina]] vorbereiteten.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.berliner-zeitung.de/archiv/von-goetz-aly--historiker-erinnerung-an-einen-freund,10810590,10702452.html |titel=Erinnerung an einen Freund |autor=Götz Aly |werk=[[Berliner Zeitung]] |datum=2010-03-02 |zugriff=2015-07-10}}</ref> Seine Familie wanderte 1952 nach [[Argentinien]] aus.
Bankier wurde in dem deutschen [[Kibbuz]] ''Licht des Lebens'' geboren, der in Zeckendorf, heute ein Ortsteil der Stadt [[Scheßlitz]] im [[Landkreis Bamberg]], lag. Seine Eltern waren osteuropäische [[Holocaust]]überlebende, die sich auf die Auswanderung nach [[Völkerbundsmandat für Palästina|Palästina]] vorbereiteten.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.berliner-zeitung.de/archiv/von-goetz-aly--historiker-erinnerung-an-einen-freund,10810590,10702452.html |titel=Erinnerung an einen Freund |autor=Götz Aly |werk=[[Berliner Zeitung]] |datum=2010-03-02 |zugriff=2015-07-10}}</ref> Seine Familie wanderte 1952 nach [[Argentinien]] aus.


Nach dem [[Sechstagekrieg]] ließ Bankier sich in Israel nieder.<ref>[http://www.haaretz.com/hasen/spages/1153260.html Haaretz.com vom 3. März 2010]</ref> Er studierte an der [[Hebräische Universität Jerusalem|Hebräischen Universität Jerusalem]] und lehrte später dort als Professor für [[Holocaustforschung|Holocaust-Studien]]. Er war zudem ab 2000 Leiter des Forschungsinstituts der Gedenkstätte [[Yad Vashem]].
Nach dem [[Sechstagekrieg]] ließ Bankier sich in Israel nieder.<ref>[http://www.haaretz.com/hasen/spages/1153260.html Haaretz.com vom 3. März 2010]</ref> Er studierte an der [[Hebräische Universität Jerusalem|Hebräischen Universität Jerusalem]] und lehrte später dort als Professor für [[Holocaustforschung|Holocaust-Studien]]. Er war zudem ab 2000 Leiter des Forschungsinstituts der Gedenkstätte [[Yad Vashem]].
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* (Hrsg.) zusammen mit [[Herbert Obenaus]] und Daniel Fraenkel: ''[[Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen]]'', Band 1 – 2. Göttingen 2005, ISBN 3-89244-753-5
* (Hrsg.) zusammen mit [[Herbert Obenaus]] und Daniel Fraenkel: ''[[Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen]]'', Band 1 – 2. Göttingen 2005, ISBN 3-89244-753-5
* (Hrsg.) ''Secret Intelligence and the Holocaust. Collected Essays from the Colloquium at THE CITY UNIVERSITY OF NEW YORK GRADUATE CENTER'', New York (Enigma books)/Jerusalem (Yad Vashem) 2004. ISBN 1-929631-60-X
* (Hrsg.) ''Secret Intelligence and the Holocaust. Collected Essays from the Colloquium at THE CITY UNIVERSITY OF NEW YORK GRADUATE CENTER'', New York (Enigma books)/Jerusalem (Yad Vashem) 2004. ISBN 1-929631-60-X
* (Hrsg.): ''Fragen zum Holocaust : Interviews mit prominenten Forschern und Denkern''. Göttingen : Wallstein, 2006
::''Einleitung'', aus dem Englischen von Irmgard Hölscher, S. 7–19
::''David Bankier'', Interview, aus dem Englischen von Alma Lessing, S. 35–55


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* {{DNB-Portal|113799705}}
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* [http://www.nytimes.com/2010/03/01/world/middleeast/01bankier.html Nachruf in der ''NY Times'']
* Ethan Bronner: [http://www.nytimes.com/2010/03/01/world/middleeast/01bankier.html ''David Bankier, Scholar of Holocaust, Dies at 63''], Nachruf, [[The New York Times]], 28. Februar 2010


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Version vom 9. Februar 2016, 22:47 Uhr

David Bankier (* 19. Januar 1947 in Zeckendorf; † 26. Februar 2010) war ein israelischer Historiker.

Leben

Bankier wurde in dem deutschen Kibbuz Licht des Lebens geboren, der in Zeckendorf, heute ein Ortsteil der Stadt Scheßlitz im Landkreis Bamberg, lag. Seine Eltern waren osteuropäische Holocaustüberlebende, die sich auf die Auswanderung nach Palästina vorbereiteten.[1] Seine Familie wanderte 1952 nach Argentinien aus.

Nach dem Sechstagekrieg ließ Bankier sich in Israel nieder.[2] Er studierte an der Hebräischen Universität Jerusalem und lehrte später dort als Professor für Holocaust-Studien. Er war zudem ab 2000 Leiter des Forschungsinstituts der Gedenkstätte Yad Vashem.

Ein zentrales Thema Bankiers war die Fragestellung, inwieweit die deutsche Bevölkerung über die Massenmorde an den Juden informiert war und welche Einstellung sie zu den Juden hatte.[3] Pionierarbeit leistete Bankier dabei mit der Erschließung und Auswertung von teils unveröffentlichten Quellen aus Memoiren, Tagebüchern und Briefen von Zeitzeugen. In seinem Buch Die öffentliche Meinung im Hitler-Staat erklärt Bankier die Indifferenz der Bevölkerung gegenüber der Verfolgung nicht als Gleichgültigkeit oder schweigende Zustimmung, sondern - im Unterschied zu Ian Kershaw und Otto Dov Kulka - mit dem Unwillen der Menschen, ihre Beteiligung am Unrecht zuzugeben.[4] Man habe sich selbst eingeredet, als angeblich Unwissende gegen Vergeltung und Rache gefeit zu sein.[5]

Werke

Einleitung, aus dem Englischen von Irmgard Hölscher, S. 7–19
David Bankier, Interview, aus dem Englischen von Alma Lessing, S. 35–55

Einzelnachweise

  1. Götz Aly: Erinnerung an einen Freund. In: Berliner Zeitung. 2. März 2010, abgerufen am 10. Juli 2015.
  2. Haaretz.com vom 3. März 2010
  3. Zu Bankiers Bedeutung innerhalb dieser Forschungsdisziplin siehe u. a. Peter Longerich: ‚Davon haben wir nichts gewusst‘ - Die Deutschen und die Judenverfolgung 1933-1945. München 2006, ISBN 3-88680-843-2, S. 15f
  4. David Bankier: Die öffentliche Meinung im Hitler-Staat. Die Endlösung und die Deutschen. Eine Berichtigung. Berlin 1995, ISBN 3-87061-478-1, S. 189
  5. Peter Longerich: ‚Davon haben wir nichts gewusst‘, S. 16