„Todesflug“ – Versionsunterschied

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=== Madagaskar ===
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Während des madagassischen Aufstandes gegen die französische Kolonialregierung 1947 wurden hunderte Madagassen von der französischen Kolonialmacht in [[Mananjary, Fianarantsoa|Mananjary]] (Region [[Vatovavy-Fitovinany]]) ermordet. 18 Frauen und einige Gefangene wurden im Rahmen eines Todesfluges ermordet oder beseitigt<ref name=Fremigacci>Jean Fremigacci, "{{lang|fr|La vérité sur la grande révolte de Madagascar}}", ''[[L'Histoire]]'', n° 318, März 2007</ref>.
Während des madagassischen Aufstandes gegen die französische Kolonialregierung 1947 wurden hunderte Madagassen von der französischen Kolonialmacht in [[Mananjary, Fianarantsoa|Mananjary]] (Region [[Vatovavy-Fitovinany]]) ermordet. 18 Frauen und einige Gefangene wurden im Rahmen eines Todesfluges ermordet oder beseitigt.<ref name=Fremigacci>Jean Fremigacci, "{{lang|fr|La vérité sur la grande révolte de Madagascar}}", ''[[L'Histoire]]'', n° 318, März 2007</ref>


== Literatur ==
== Literatur ==

Version vom 24. März 2016, 12:47 Uhr

Der Todesflug (aus dem Spanischen vuelos de la muerte) war eine Form der Ermordung bzw. des spurlosen „Verschwindenlassens“ von politischen Gefangenen, die während des sogenannten schmutzigen Krieges der Argentinischen Militärdiktatur (1976–1983) praktiziert wurde. Auch Frankreich wendete diese Methode regelmäßig im Algerienkrieg (1954–1962) und in einem Fall während der Niederschlagung eines Aufstandes auf Madagaskar 1947 an.

Beschreibung

Admiral Luis María Mendía gilt als Erfinder der Todesflüge. Opfer der argentinischen Todesflüge wurden zunächst betäubt, gewaltsam an Bord von Flugzeugen oder Hubschraubern gebracht, nackt ausgezogen und dann über dem Río de la Plata oder dem Atlantik lebendig abgeworfen.

Argentinien

Nach Aussagen von Adolfo Scilingo fanden zwischen 180 und 200 Todesflüge in den Jahren 1977 und 1978 statt. Scilingo gestand, an zwei solcher Flüge teilgenommen zu haben, bei denen jeweils zwischen 13 und 17 Menschen ermordet wurden.[1]

Den Opfern wurde regelmäßig erzählt, dass man sie in die Freiheit fliegen werde. Es wurde gelegentlich Musik gespielt und die Opfer wurden aufgefordert zu tanzen. Unter dem Vorwand einer Impfung spritzte man ihnen ein Beruhigungsmittel für den Flug, nach Aussagen von Scilingo Natriumthiopental.[2]

Scilingo meinte, dass die argentinische Marine immer noch vertusche, was während des schmutzigen Krieges geschehen sei.[3] Im Mai 2010 lieferte Spanien den argentinischen Piloten Julio Alberto Poch an Argentinien aus. Dieser wurde in Argentinien aus Mangel an Beweisen freigelassen. Im November 2011 machte ein Untersuchungsausschuss Poch für den Mord an 41 Personen verantwortlich und verlangte seine Verhaftung.

Algerien

Französische Fallschirmjäger führten Todesflüge während des Algerienkrieges durch. Verantwortlicher Kommandeur war der hochdekorierte und niemals zur Rechenschaft gezogene Offizier Jacques Massu. Nachdem die verunstalteten Leichen einiger Algerier aufgetaucht waren, begann man, Gewichte an deren Füßen zu befestigen. Der französische Geheimdienst nannte die Ermordeten zynisch "Bigeards Shrimps" nach einem der mordenden Offiziere Marcel Bigeard.[4]

Madagaskar

Während des madagassischen Aufstandes gegen die französische Kolonialregierung 1947 wurden hunderte Madagassen von der französischen Kolonialmacht in Mananjary (Region Vatovavy-Fitovinany) ermordet. 18 Frauen und einige Gefangene wurden im Rahmen eines Todesfluges ermordet oder beseitigt.[5]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Spain tries Argentine ex-officer In: BBC News, 20. Januar 2005. Abgerufen im 2. Januar 2010 (englisch). 
  2. Macabre new details emerge about Argentina's 'dirty war' In: CNN (englisch). 
  3. http://www.scotsman.com/news/world/death-flight-captain-says-argentine-navy-is-hiding-horrors-1-671961
  4. Des guerres d'Indochine et d'Algérie aux dictatures d'Amérique latine, Interview mit Marie-Monique Robin von der Französischen Liga für Menschenrechte (LDH, Human Rights League), 10. Januar 2007
  5. Jean Fremigacci, "La vérité sur la grande révolte de Madagascar", L'Histoire, n° 318, März 2007