„Skontro“ – Versionsunterschied

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Als '''Skontro''' (Plural ''Skontros''<ref>[http://www.duden.de/suchen/dudenonline/Skontros www.duden.de]</ref>) bezeichnet man verschiedene Nebenbücher (Hilfsbücher) der [[Buchführung]] sowie das [[Orderbuch]] von [[Skontroführer]]n im [[Präsenzhandel]] deutscher Börsen.
Als '''Skontro''' (Plural ''Skontros''<ref>[http://www.duden.de/suchen/dudenonline/Skontros www.duden.de]</ref>) bezeichnet man verschiedene Nebenbücher (Hilfsbücher) der [[Buchführung]] sowie das [[Orderbuch]] von [[Skontroführer]]n im [[Präsenzhandel]] deutscher Börsen.


==Hintergründe==
== Hintergründe ==
In den Skontros werden Zu- und Abgänge fortlaufend kontenmäßig erfasst („[[Skontration]]“). Die Zugänge finden sich auf der linken, die Abgänge auf der rechten Kontenseite. Häufigstes Beispiel aus der klassischen Buchführung ist das Warenskontro oder Warenbuch. In der modernen Buchhaltung findet der Begriff Skontro kaum noch Anwendung, im Prinzip handelt es sich beim Skontro nach heutiger Bezeichnung um ein „[[gemischtes Konto]]“, d.h. ein kombiniertes Bestands- und Erfolgskonto.
In den Skontros werden Zu- und Abgänge fortlaufend kontenmäßig erfasst („[[Skontration]]“). Die Zugänge finden sich auf der linken, die Abgänge auf der rechten Kontenseite. Häufigstes Beispiel aus der klassischen Buchführung ist das Warenskontro oder Warenbuch. In der modernen Buchhaltung findet der Begriff Skontro kaum noch Anwendung, im Prinzip handelt es sich beim Skontro nach heutiger Bezeichnung um ein „[[gemischtes Konto]]“, d.&nbsp;h. ein kombiniertes Bestands- und Erfolgskonto.


Fällt heute der Begriff „Skontro“, so ist damit in der Regel das (inzwischen elektronische) Orderbuch (früher Börsenbuch) der [[Skontroführer]] an den deutschen [[Präsenzhandel|Präsenzbörsen]] gemeint. Der Begriff entwickelte sich aus den Wertpapier- oder Wechselskontros der Banken und Makler im Börsengeschäft. Als Skontrotag bezeichnete man den Abrechnungstermin, an dem die Börsenteilnehmer ihre Geschäftsaufstellungen einreichten, um Lieferung und Bezahlung der Wertpapiere abzuwickeln. Aus der Zeit der handschriftlich geführten Skontros an den Börsen haben sich noch einige Begriffe erhalten, z.B. „aufs Buch nehmen“ oder die zwei grundsätzlichen Positionen im Wertpapierhandel, nämlich „lang“ oder „kurz“ (heute meist „[[Long und Short|long/short]]“), d.h. der im Handskontro auch optisch sichtbare Unterschied zwischen der linken Kauf- und der rechten Verkaufsseite.
Fällt heute der Begriff „Skontro“, so ist damit in der Regel das (inzwischen elektronische) Orderbuch (früher Börsenbuch) der [[Skontroführer]] an den deutschen [[Präsenzhandel|Präsenzbörsen]] gemeint. Der Begriff entwickelte sich aus den Wertpapier- oder Wechselskontros der Banken und Makler im Börsengeschäft. Als Skontrotag bezeichnete man den Abrechnungstermin, an dem die Börsenteilnehmer ihre Geschäftsaufstellungen einreichten, um Lieferung und Bezahlung der Wertpapiere abzuwickeln. Aus der Zeit der handschriftlich geführten Skontros an den Börsen haben sich noch einige Begriffe erhalten, z.&nbsp;B. „aufs Buch nehmen“ oder die zwei grundsätzlichen Positionen im Wertpapierhandel, nämlich „lang“ oder „kurz“ (heute meist „[[Long und Short|long/short]]“), d.&nbsp;h. der im Handskontro auch optisch sichtbare Unterschied zwischen der linken Kauf- und der rechten Verkaufsseite.


Die '''Skontro-Nummer''', wie sie z.B. bei dem Antrag auf Zulassung zum [[Open Market]] benötigt wird<ref>[http://www.deutsche-boerse-cash-market.com/blob/1198364/1d003cc9b9c7974bf1332988c38d584f/data/20100503.pdf Allgemeine Geschäftsbedingungen der Deutsche Börse AG für den Freiverkehr an der Frankfurter Wertpapierbörse]</ref>, bezeichnet die eindeutige Registrierungsnummer eines zugelassenen [[Broker]]s bzw. eines zugelassenen [[Kreditinstitut]]es.
Die '''Skontro-Nummer''', wie sie z.&nbsp;B. bei dem Antrag auf Zulassung zum [[Open Market]] benötigt wird<ref>[http://www.deutsche-boerse-cash-market.com/blob/1198364/1d003cc9b9c7974bf1332988c38d584f/data/20100503.pdf Allgemeine Geschäftsbedingungen der Deutsche Börse AG für den Freiverkehr an der Frankfurter Wertpapierbörse]</ref>, bezeichnet die eindeutige Registrierungsnummer eines zugelassenen [[Broker]]s bzw. eines zugelassenen [[Kreditinstitut]]es.


==Siehe auch==
== Siehe auch ==
* [[Xontro]]
* [[Xontro]]
* [[Skontroführer]]
* [[Skontroführer]]


==Literatur==
== Literatur ==
* Maier-Rothschild: ''Handbuch der gesamten Handelswissenschaften - Band 2''. 4. Aufl. Berlin: Verlag P. Langenscheidt, 1889
* Maier-Rothschild: ''Handbuch der gesamten Handelswissenschaften - Band 2''. 4. Aufl. Berlin: Verlag P. Langenscheidt, 1889
* [[Georg Obst]]: ''Geld-, Bank- und Börsenwesen''. 30. Aufl. Stuttgart. Poeschel Verlag, 1937
* [[Georg Obst]]: ''Geld-, Bank- und Börsenwesen''. 30. Aufl. Stuttgart. Poeschel Verlag, 1937
* [[Günter Wöhe]]: ''Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre''. 19. Aufl. München: Verlag Franz Wahlen, 1996. ISBN 3-8006-2092-8
* [[Günter Wöhe]]: ''Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre''. 19. Aufl. München: Verlag Franz Wahlen, 1996. ISBN 3-8006-2092-8


==Einzelnachweise==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />



Version vom 12. April 2018, 18:19 Uhr

Als Skontro (Plural Skontros[1]) bezeichnet man verschiedene Nebenbücher (Hilfsbücher) der Buchführung sowie das Orderbuch von Skontroführern im Präsenzhandel deutscher Börsen.

Hintergründe

In den Skontros werden Zu- und Abgänge fortlaufend kontenmäßig erfasst („Skontration“). Die Zugänge finden sich auf der linken, die Abgänge auf der rechten Kontenseite. Häufigstes Beispiel aus der klassischen Buchführung ist das Warenskontro oder Warenbuch. In der modernen Buchhaltung findet der Begriff Skontro kaum noch Anwendung, im Prinzip handelt es sich beim Skontro nach heutiger Bezeichnung um ein „gemischtes Konto“, d. h. ein kombiniertes Bestands- und Erfolgskonto.

Fällt heute der Begriff „Skontro“, so ist damit in der Regel das (inzwischen elektronische) Orderbuch (früher Börsenbuch) der Skontroführer an den deutschen Präsenzbörsen gemeint. Der Begriff entwickelte sich aus den Wertpapier- oder Wechselskontros der Banken und Makler im Börsengeschäft. Als Skontrotag bezeichnete man den Abrechnungstermin, an dem die Börsenteilnehmer ihre Geschäftsaufstellungen einreichten, um Lieferung und Bezahlung der Wertpapiere abzuwickeln. Aus der Zeit der handschriftlich geführten Skontros an den Börsen haben sich noch einige Begriffe erhalten, z. B. „aufs Buch nehmen“ oder die zwei grundsätzlichen Positionen im Wertpapierhandel, nämlich „lang“ oder „kurz“ (heute meist „long/short“), d. h. der im Handskontro auch optisch sichtbare Unterschied zwischen der linken Kauf- und der rechten Verkaufsseite.

Die Skontro-Nummer, wie sie z. B. bei dem Antrag auf Zulassung zum Open Market benötigt wird[2], bezeichnet die eindeutige Registrierungsnummer eines zugelassenen Brokers bzw. eines zugelassenen Kreditinstitutes.

Siehe auch

Literatur

  • Maier-Rothschild: Handbuch der gesamten Handelswissenschaften - Band 2. 4. Aufl. Berlin: Verlag P. Langenscheidt, 1889
  • Georg Obst: Geld-, Bank- und Börsenwesen. 30. Aufl. Stuttgart. Poeschel Verlag, 1937
  • Günter Wöhe: Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre. 19. Aufl. München: Verlag Franz Wahlen, 1996. ISBN 3-8006-2092-8

Einzelnachweise

  1. www.duden.de
  2. Allgemeine Geschäftsbedingungen der Deutsche Börse AG für den Freiverkehr an der Frankfurter Wertpapierbörse