„Forensische Entomologie“ – Versionsunterschied
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Der Begriff ''[[Entomologie]]'' stammt aus dem griechischen und bedeutet "[[Insektenkunde]]" (éntomos = eingeschnitten, gekerbt, logos = Kunde, Lehre). Der Begriff geht auf den griechischen Philosophen und Begründer der abendländischen Naturwissenschaften [[Aristoteles]] (384-322 v. Chr.) zurück. Von ihm stammt der Begriff éntomon (= Kerbtier). Der gebräuchliche deutsche Name "[[Insekt]]" geht auf das lateinische Wort insectus, das ebenfalls "eingeschnitten" oder "gekerbt" bedeutet, zurück. Entomologie ist damit gleichbedeutend mit [[Insektenkunde]]. |
Der Begriff ''[[Entomologie]]'' stammt aus dem griechischen und bedeutet "[[Insektenkunde]]" (éntomos = eingeschnitten, gekerbt, logos = Kunde, Lehre). Der Begriff geht auf den griechischen Philosophen und Begründer der abendländischen Naturwissenschaften [[Aristoteles]] (384-322 v. Chr.) zurück. Von ihm stammt der Begriff éntomon (= Kerbtier). Der gebräuchliche deutsche Name "[[Insekt]]" geht auf das lateinische Wort insectus, das ebenfalls "eingeschnitten" oder "gekerbt" bedeutet, zurück. Entomologie ist damit gleichbedeutend mit [[Insektenkunde]]. |
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Die Zersetzung eines Körpers eines Lebewesens findet u. a. durch Einzeller (z. B. [[Bakterien]]), mehrzelligen [[Pilz]]en und Insekten statt. |
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Bei den Insekten handelt es sich meist um [[Nekrophagie|nekrophage]] Insekten wie etwa die [[Made]]n von [[Schmeißfliegen]], [[Käsefliege]]n oder [[Fleischfliegen]], verschiedene Käfer wie die [[Aaskäfer]] (u. a. der [[Totengräber (Insekt)|Totengräber]] und der [[Speckkäfer]]) sowie weitere Arten, die durch die verwesenden (Duft-)Stoffe angezogen werden oder aber sich ihrerseits von den [[nekrophage]]n Insekten ernähren. |
Bei den Insekten handelt es sich meist um [[Nekrophagie|nekrophage]] Insekten wie etwa die [[Made]]n von [[Schmeißfliegen]], [[Käsefliege]]n oder [[Fleischfliegen]], verschiedene Käfer wie die [[Aaskäfer]] (u. a. der [[Totengräber (Insekt)|Totengräber]] und der [[Speckkäfer]]) sowie weitere Arten, die durch die verwesenden (Duft-)Stoffe angezogen werden oder aber sich ihrerseits von den [[nekrophage]]n Insekten ernähren. |
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Während anhand von Maden kürzere Zeitabstände abgeleitet werden können, lassen sich anhand von Käfern (nur) größere Zeitabstände ermitteln. Zur Bestimmung der Zeit kommt es auf die individuellen Umstände an. Insbesondere die Entwicklung der Maden hängt von der Temperatur und Feuchtigkeit ab. Bei zu hohen bzw. zu niedrigen Temperaturen, großer Helligkeit, starkem Wind oder einer zu großen Trockenheit siedeln sich nur wenige oder keine Insekten an einem Leichnam an. Weitere Einflussfaktoren sind die Zugänglichkeit eines Leichnams für Insekten. Aus diesem Grund ist es bei der Forensischen Entomologie von großer Bedeutung, auch den Fundort eines Leichnams ausführlich zu untersuchen. |
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⚫ | Ein Leichnam wird je nach Zeit und Feuchtigkeit von verschiedenen Insekten besiedelt. Auf frischen Leichen werden innerhalb kürzester Zeit von [[Schmeißfliegen]] Eier oder bereits geschlüpfte winzige [[Made]]n abgelegt.<ref name="Benecke">Dr. Mark Benecke, ''Dem Täter auf der Spur. So arbeitet die moderne Kriminalbiologie.'' (ISBN 3-404-60562-4)</ref> Aus den Eiern schlüpfen in kurzer Zeit winzige weiße Maden. Auch auf den später geblähten Leichen finden sich [[Larve]]n von [[Schmeißfliegen]].<ref name="Benecke"/> Hinzu kommen je nach Feuchtigkeit [[Aaskäfer]], [[Kurzflügelkäfer]] und [[Stutzkäfer]].<ref name="Benecke"/> Auf den breiigen oder trocknenden Leichen siedeln sich insbesondere Maden von [[Käsefliegen]], sowie [[Pelzkäfer]], [[Schinkenkäfer]], [[Speckkäfer]] und [[Totengräberkäfer]] an.<ref name="Benecke"/> [[Asseln]], [[Hundertfüßler]], [[Milben]], [[Motten]] und [[Spinnentiere]] siedeln erst auf den späteren [[Skelett]]en oder [[Mumie]]n. |
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⚫ | Ein Leichnam wird je nach Zeit und Feuchtigkeit von verschiedenen Insekten besiedelt. Auf frischen Leichen werden innerhalb kürzester Zeit von [[Schmeißfliegen]] Eier oder bereits geschlüpfte winzige [[Made]]n abgelegt.<ref name="Benecke">Dr. Mark Benecke, ''Dem Täter auf der Spur. So arbeitet die moderne Kriminalbiologie.'' (ISBN 3-404-60562-4)</ref> Aus den Eiern schlüpfen in kurzer Zeit winzige weiße Maden. Auch auf den später geblähten Leichen finden sich [[Larve]]n von [[Schmeißfliegen]].<ref name="Benecke"/> Hinzu kommen je nach Feuchtigkeit [[Aaskäfer]], [[Kurzflügelkäfer]] und [[Stutzkäfer]].<ref name="Benecke"/> Auf den breiigen oder trocknenden Leichen siedeln sich insbesondere Maden von [[Käsefliegen]], sowie [[Pelzkäfer]], [[Schinkenkäfer]], [[Speckkäfer]], [[Teppichkäfer]] und [[Totengräberkäfer]] an.<ref name="Benecke"/> [[Asseln]], [[Hundertfüßler]], [[Milben]], [[Motten]] und [[Spinnentiere]] siedeln erst auf den späteren [[Skelett]]en oder [[Mumie]]n. |
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Einer der bekanntesten deutschen forensischen [[Entomologie|Entomologe]]n ist der [[Köln]]er [[Mark Benecke]]. |
Version vom 3. Juli 2006, 12:11 Uhr
Die Forensische Entomologie ist ein Zweig der Forensik, bei der aufgrund der Leichenbesiedlung durch Insekten Hinweise auf die Leichenliegezeit, Todesursache und Todesumstände gesammelt werden.
Der Begriff Entomologie stammt aus dem griechischen und bedeutet "Insektenkunde" (éntomos = eingeschnitten, gekerbt, logos = Kunde, Lehre). Der Begriff geht auf den griechischen Philosophen und Begründer der abendländischen Naturwissenschaften Aristoteles (384-322 v. Chr.) zurück. Von ihm stammt der Begriff éntomon (= Kerbtier). Der gebräuchliche deutsche Name "Insekt" geht auf das lateinische Wort insectus, das ebenfalls "eingeschnitten" oder "gekerbt" bedeutet, zurück. Entomologie ist damit gleichbedeutend mit Insektenkunde.
Die Zersetzung eines Körpers eines Lebewesens findet u. a. durch Einzeller (z. B. Bakterien), mehrzelligen Pilzen und Insekten statt. Bei den Insekten handelt es sich meist um nekrophage Insekten wie etwa die Maden von Schmeißfliegen, Käsefliegen oder Fleischfliegen, verschiedene Käfer wie die Aaskäfer (u. a. der Totengräber und der Speckkäfer) sowie weitere Arten, die durch die verwesenden (Duft-)Stoffe angezogen werden oder aber sich ihrerseits von den nekrophagen Insekten ernähren.
Während anhand von Maden kürzere Zeitabstände abgeleitet werden können, lassen sich anhand von Käfern (nur) größere Zeitabstände ermitteln. Zur Bestimmung der Zeit kommt es auf die individuellen Umstände an. Insbesondere die Entwicklung der Maden hängt von der Temperatur und Feuchtigkeit ab. Bei zu hohen bzw. zu niedrigen Temperaturen, großer Helligkeit, starkem Wind oder einer zu großen Trockenheit siedeln sich nur wenige oder keine Insekten an einem Leichnam an. Weitere Einflussfaktoren sind die Zugänglichkeit eines Leichnams für Insekten. Aus diesem Grund ist es bei der Forensischen Entomologie von großer Bedeutung, auch den Fundort eines Leichnams ausführlich zu untersuchen.
Ein Leichnam wird je nach Zeit und Feuchtigkeit von verschiedenen Insekten besiedelt. Auf frischen Leichen werden innerhalb kürzester Zeit von Schmeißfliegen Eier oder bereits geschlüpfte winzige Maden abgelegt.[1] Aus den Eiern schlüpfen in kurzer Zeit winzige weiße Maden. Auch auf den später geblähten Leichen finden sich Larven von Schmeißfliegen.[1] Hinzu kommen je nach Feuchtigkeit Aaskäfer, Kurzflügelkäfer und Stutzkäfer.[1] Auf den breiigen oder trocknenden Leichen siedeln sich insbesondere Maden von Käsefliegen, sowie Pelzkäfer, Schinkenkäfer, Speckkäfer, Teppichkäfer und Totengräberkäfer an.[1] Asseln, Hundertfüßler, Milben, Motten und Spinnentiere siedeln erst auf den späteren Skeletten oder Mumien.
Einer der bekanntesten deutschen forensischen Entomologen ist der Kölner Mark Benecke.
Quellen
- ↑ a b c d Dr. Mark Benecke, Dem Täter auf der Spur. So arbeitet die moderne Kriminalbiologie. (ISBN 3-404-60562-4)