„Brandanschlag“ – Versionsunterschied
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Version vom 22. Juni 2019, 05:00 Uhr
Ein Brandanschlag ist ein besonderer Fall der Brandstiftung. Häufig sind Brandanschläge politisch motiviert.
In der Regel richtet sich der Angriff mit einem Brandsatz oder Brandmittel gegen ein Gebäude, ein Fahrzeug oder eine öffentliche Einrichtung. Das Ziel der Täter besteht häufig darin, durch nachhaltige Feuereinwirkung einen möglichst großen Schaden zu erzielen. In einigen Fällen wird die Beschädigung von benachbarten Gebäuden oder gar die Verletzung oder Tötung anwesender Personen in Kauf genommen oder beabsichtigt.
Die Tatabsicht des oder der Täter besteht bei politisch motivierten Brandanschlägen meist darin, in Verbindung mit einem Bekennerschreiben, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf ein bestimmtes gesellschaftlich relevantes Thema zu lenken. Auch kann bei Brandanschlägen der Vernichtungswille gegenüber den Opfern und die kriminelle Energie der Täter eine Rolle spielen (siehe Brandanschlag von Mölln, Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen, Brandanschlag von Solingen und Flüchtlingsfeindliche Angriffe in der Bundesrepublik Deutschland).
Bei spontanen Taten werden als brandverursachende Mittel oft schnell herzustellende Molotowcocktails eingesetzt. Bei geplanten Taten kommen eher Unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtungen mit einer Zündzeitpunktverzögerung (z. B. Wecker, chemische Zündung) zum Einsatz, um den Tätern Zeit zur Flucht zu verschaffen. Diese selbst hergestellten Brandsätze können einen aufwendigen Aufbau unter Verwendung von elektronischen Bauteilen haben, aber auch mit einfachsten Mitteln produziert sein. Entsprechende Bauanleitungen kursieren im Internet oder in Untergrundschriften wie der radikal.
Brandanschläge mit hohem Medieninteresse
- 1968: Kaufhaus-Brandstiftungen am 2. April 1968
- 1969 Brandanschlag auf die al-Aqsa-Moschee in Jerusalem
- 1978: Brandanschlag Cinema Rex in Abandan (Iran)
- 1988: Brandanschlag von Schwandorf
- 1991: Brandanschlag von Hünxe
- 1991: Ausschreitungen in Hoyerswerda
- 1992: Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen
- 1992: Brandanschlag von Dolgenbrodt
- 1992: Brandanschlag von Mölln
- 1993: Brandanschlag von Solingen
- 1993: Brandanschlag von Sivas
- 1995: Brandanschlag auf das provisorische Gebetshaus der Fatih-Moschee (Essen)
- 1996: Lübecker Brandanschlag
- 2003-2005: 3 Brandanschläge auf die Malmöer Moschee
- 2006: Brandanschlag auf das Wohnhaus von René Stadtkewitz
- 2010: Brandanschläge auf die Şehitlik-Moschee in Berlin
- 2011: Brandanschläge auf Kraftfahrzeuge in Berlin
- 2009 bis 2013: Neonazi Brandanschlags-Serie in Berlin[1][2]
- 2011: Brandanschlag auf die Wilmersdorfer Moschee in Berlin
- 2014: Brandstiftung in der Mevlana-Moschee in Berlin
- 2014/2015: Brandanschlag-Serie der "Deutschen Widerstandsbewegung"[3][4][5]
- 2015: Fremdenfeindliche Proteste in Freital
- 2015: Fremdenfeindliche Ausschreitungen in Heidenau
- seit 2016 Neonazi Brandanschlag-Serie in Berlin Neukölln[6][7]
- 2018: Brandanschlag auf die Koca-Sinan-Moschee in Berlin Reinickendorf[8]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Und wieder mal Neukölln, von Sven Kames Magazin "der rechte rand" Ausgabe 166 - Mai 2017
- ↑ Neonazis rächen sich offenbar mit Brandanschlägen, Die Welt 28. Juni 2011
- ↑ Rechter Hintergrund Musiklehrer aus Steglitz gesteht Brandanschläge, B.Z. 10. Juli 2015
- ↑ Anschlagsserie Wieder Brandanschlag auf Paul-Löbe-Haus, B.Z. 21. April 2015
- ↑ Brandflasche vor Büros Versuchter Anschlag auf Bundestagsgebäude Handelsblatt 4. Dezember 2014
- ↑ Extremismus Der rechte Terror von Neukölln, von Alexander Dinger und Ulrich Kraetzer, Berliner Morgenpost 7. April 2018
- ↑ Und wieder mal Neukölln, von Sven Kames Magazin "der rechte rand" Ausgabe 166 - Mai 2017
- ↑ Reinickendorf Brandanschlag auf Berliner Moschee verübt, von Hans H. Nibbrig und Janine Richter, Berliner Morgenpost 11. März 2018, Polizei ermittelt Feuer in Berliner Moschee – Polizei geht von Brandanschlag aus