„Küstenwache des Bundes“ – Versionsunterschied

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Version vom 10. Januar 2020, 23:41 Uhr

Wappen der Küstenwache

Die Küstenwache des Bundes bildet als Koordinierungsverbund von Bundesbehörden die Küstenwache der Bundesrepublik Deutschland.

Aufgaben

Die beteiligten Behörden stimmen den Einsatzplan der Fahrzeuge ab und steuern im Lagezentrum See des Maritimen Sicherheitszentrum Cuxhaven (MSZ) die aktuellen Einsätze für Nord- und Ostsee. Das Küstenwachzentrum Ostsee in Neustadt wurde aufgelöst.

Zuständigkeiten

Der Küstenwache gehören Fahrzeuge folgender Bundesministerien, Behörden und Bundesanstalten an:

Zuständige Behörden/Anstalten: Organisation/Verwaltungszweig: Übergeordnetes Ministerium:
Bundespolizeidirektion Bad Bramstedt Bundespolizei (BPol) Bundesministerium des Innern (BMI)
Außenstellen Kiel und Aurich der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS) Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI)
Kontrolleinheit See (Hauptzollämter) Bundeszollverwaltung (BZV) Bundesministerium der Finanzen (BMF)
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)

Die Weisungsbefugnisse liegen unabhängig von dieser Organisation weiter bei den entsprechenden Behörden, nämlich der Bundespolizei, dem Wasserzoll (Hauptzollämter), den Wasserstrassen- und Schifffahrtsämtern und der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung.

Fahrzeuge

Zollkreuzer Helgoland (ein SWATH-Schiff) beim Einlaufen in den Hafen von Cuxhaven

Es werden zahlreiche Schiffe und Boote der genannten Institutionen (u. a. BPOL: sechs Schiffe; Zoll: acht Zollboote und vier Zollkreuzer; WSV: vier hochseegängige Mehrzweckschiffe, BLE: drei Fischereischutzboote) eingesetzt.

Die Fahrzeuge sind optisch einheitlich (Schriftzug „Küstenwache“, die Schwarz-Rot-Gold-Kennzeichnung am Schiffsrumpf und das Wappen der Küstenwache), allerdings unterscheiden sich die Grundfarben. Die Grundfarbe der Fahrzeuge der Bundespolizei und des Zolls ist Blau (früher Grün), die der Wasserstrassen- und Schifffahrtsverwaltung Schwarz und in der Regel mit weißen Aufbauten und die der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung Schwarz mit grauen Aufbauten und der zusätzlichen Beschriftung „Fischereischutz“.

Mit der Einführung der Potsdam-Klasse im Frühjahr 2019 verfügt die Bundespolizei erstmals seit 20 Jahren wieder über Schiffe mit Decksbewaffnung. Ausgerüstet werden die drei 86 m langen Schiffe mit einem Schiffsgeschütz MK110 Kaliber 57 Millimeter von BAE Systems.[1] Kleinere Einheiten führen teilweise neben den normalen Dienstwaffen der Beamten noch zusätzlich Maschinenpistolen und/oder Sturmgewehre mit.

Sonderlösung Schleswig-Holstein

Neben dem Koordinierungsverbund Küstenwache bestand in Schleswig-Holstein von 1995 bis zur Auflösung Ende 2005 eine selbstständige Küstenwache des Landes Schleswig-Holstein als Verbund von Wasserschutzpolizei, Amt für ländliche Räume (ALR) und Landesamt für Natur und Umwelt. Da die Zusammenlegung der Kompetenzen unter einem gemeinsamen Dach auf Bundesebene am Widerstand anderer Bundesländer scheiterte, beschloss Schleswig-Holstein, diesen Verbund aufzulösen.

Bilder

Siehe auch

Literatur

  • Uwe Jenisch: Argumente für eine Deutsche Küstenwache. In: HANSA, Heft 6/2009, S. 66–71. Schiffahrts-Verlag »Hansa« C. Schroedter, Hamburg 2009, ISSN 0017-7504
Commons: Küstenwache des Bundes – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kanonen für die Polizei : Augen geradeaus. Abgerufen am 17. Dezember 2018.