„Hofbräuhaus Traunstein“ – Versionsunterschied
[gesichtete Version] | [gesichtete Version] |
+ |
K Tippfehler korrigiert (ISBN-Ziffer), für Werke ab 2007 wird ISBN-13 angegeben (vgl. WP:ZR#Allgemeine Regeln) |
||
Zeile 22: | Zeile 22: | ||
== Geschichte == |
== Geschichte == |
||
Für den [[Wittelsbach]]er Herrscher Maximilian I., der das Weißbiermonopol beanspruchte, erbrachte das neue „Weiße Preyhaus“ ab 1612<ref> Marc Ritter, Katherine Wiesinger: ''Von Bier zu Bier Der bayerische Brauereiführer.'' Servus 2019, ISBN 3-7104-0183-1.</ref> Einnahmen zum Ausgleich des Etats und zum Abtragen der Schuldenlast, die er als Erbschaft von seinem Vater übernommen hatte. Aus dieser fürstlichen Verbindung leitet sich noch heute die Berechtigung für die weitere Nutzung des [[Präfix]] ''[[Hofbrauhaus|Hof]]'' im Firmennamen ab. Unter der letzten kurfürstlichen Leitung gelangte das Hofbräuhaus an [[Maria Leopoldine von Österreich-Este|Leopoldine]], die Witwe des 1799 verstorbenen Kurfürsten [[Karl Theodor (Pfalz und Bayern)|Karl-Theodor]]. Bald nach der [[Säkularisation]], bei der dem neuen [[Königreich Bayern]] viele kirchliche Brauereien zufielen, wollte man sich dieser Brauerei wieder entledigen. |
Für den [[Wittelsbach]]er Herrscher Maximilian I., der das Weißbiermonopol beanspruchte, erbrachte das neue „Weiße Preyhaus“ ab 1612<ref> Marc Ritter, Katherine Wiesinger: ''Von Bier zu Bier Der bayerische Brauereiführer.'' Servus 2019, ISBN 978-3-7104-0183-1.</ref> Einnahmen zum Ausgleich des Etats und zum Abtragen der Schuldenlast, die er als Erbschaft von seinem Vater übernommen hatte. Aus dieser fürstlichen Verbindung leitet sich noch heute die Berechtigung für die weitere Nutzung des [[Präfix]] ''[[Hofbrauhaus|Hof]]'' im Firmennamen ab. Unter der letzten kurfürstlichen Leitung gelangte das Hofbräuhaus an [[Maria Leopoldine von Österreich-Este|Leopoldine]], die Witwe des 1799 verstorbenen Kurfürsten [[Karl Theodor (Pfalz und Bayern)|Karl-Theodor]]. Bald nach der [[Säkularisation]], bei der dem neuen [[Königreich Bayern]] viele kirchliche Brauereien zufielen, wollte man sich dieser Brauerei wieder entledigen. |
||
1806 erwarb Franz Reiter aus [[München]] die Brauerei samt Weißbierbraurechten. 1821 gelangte es an Joseph Windmassinger aus Runding bei [[Cham (Oberpfalz)|Cham]], der es gemeinsam mit dem [[Advokat]]en Hutter erwarb. Sogleich stellte man neben dem Weißbier auch dunkles Braunbier her. Bis zu Windmassingers Tod besaßen sie das Hofbräuhaus gemeinsam. Der Landtagsabgeordnete Hutter vererbte nach seinem Tod 1840 die Brauerei (das Tafernrecht samt Siederecht) seinem Sohn Alois Hutter, ebenfalls Advokat. Bis 1896 blieb das Hofbräuhaus im Besitz Alois Hutters, der keine Nachkommen hatte. 1896 erwarb Josef Sailer, Brauereibesitzer aus [[Lauingen (Donau)|Lauingen]] und Vater von drei Söhnen und einer Tochter, die Brauerei. Seit dieser Übernahme ist das Hofbräuhaus durchgehend im Besitz der Familie Sailer. |
1806 erwarb Franz Reiter aus [[München]] die Brauerei samt Weißbierbraurechten. 1821 gelangte es an Joseph Windmassinger aus Runding bei [[Cham (Oberpfalz)|Cham]], der es gemeinsam mit dem [[Advokat]]en Hutter erwarb. Sogleich stellte man neben dem Weißbier auch dunkles Braunbier her. Bis zu Windmassingers Tod besaßen sie das Hofbräuhaus gemeinsam. Der Landtagsabgeordnete Hutter vererbte nach seinem Tod 1840 die Brauerei (das Tafernrecht samt Siederecht) seinem Sohn Alois Hutter, ebenfalls Advokat. Bis 1896 blieb das Hofbräuhaus im Besitz Alois Hutters, der keine Nachkommen hatte. 1896 erwarb Josef Sailer, Brauereibesitzer aus [[Lauingen (Donau)|Lauingen]] und Vater von drei Söhnen und einer Tochter, die Brauerei. Seit dieser Übernahme ist das Hofbräuhaus durchgehend im Besitz der Familie Sailer. |
Version vom 11. März 2021, 09:45 Uhr
Hofbräuhaus Traunstein Josef Sailer KG | |
---|---|
Rechtsform | KG |
Gründung | 1612 |
Sitz | Traunstein, Deutschland |
Leitung | Maximilian Sailer |
Mitarbeiterzahl | 27 (+30 freie) |
Umsatz | 12 Mio. |
Branche | Brauerei |
Website | www.hb-ts.de |
Das Hofbräuhaus Traunstein wurde 1612 vom bayerischen Herzog und späteren Kurfürsten Maximilian I. als „Weißes Preyhaus“ gegründet. Josef Sailer, ein Brauereibesitzer aus Lauingen, erwarb 1896 das Hofbräuhaus Traunstein, seither ist es im Familienbesitz.
Geschichte
Für den Wittelsbacher Herrscher Maximilian I., der das Weißbiermonopol beanspruchte, erbrachte das neue „Weiße Preyhaus“ ab 1612[1] Einnahmen zum Ausgleich des Etats und zum Abtragen der Schuldenlast, die er als Erbschaft von seinem Vater übernommen hatte. Aus dieser fürstlichen Verbindung leitet sich noch heute die Berechtigung für die weitere Nutzung des Präfix Hof im Firmennamen ab. Unter der letzten kurfürstlichen Leitung gelangte das Hofbräuhaus an Leopoldine, die Witwe des 1799 verstorbenen Kurfürsten Karl-Theodor. Bald nach der Säkularisation, bei der dem neuen Königreich Bayern viele kirchliche Brauereien zufielen, wollte man sich dieser Brauerei wieder entledigen.
1806 erwarb Franz Reiter aus München die Brauerei samt Weißbierbraurechten. 1821 gelangte es an Joseph Windmassinger aus Runding bei Cham, der es gemeinsam mit dem Advokaten Hutter erwarb. Sogleich stellte man neben dem Weißbier auch dunkles Braunbier her. Bis zu Windmassingers Tod besaßen sie das Hofbräuhaus gemeinsam. Der Landtagsabgeordnete Hutter vererbte nach seinem Tod 1840 die Brauerei (das Tafernrecht samt Siederecht) seinem Sohn Alois Hutter, ebenfalls Advokat. Bis 1896 blieb das Hofbräuhaus im Besitz Alois Hutters, der keine Nachkommen hatte. 1896 erwarb Josef Sailer, Brauereibesitzer aus Lauingen und Vater von drei Söhnen und einer Tochter, die Brauerei. Seit dieser Übernahme ist das Hofbräuhaus durchgehend im Besitz der Familie Sailer. 1919 wurden das Anwesen Sternbräu und die Bachbrauerei dazu erworben. Zusätzlich konnte Fritz Sailer, der an die Stelle des verstorbenen Vaters Josef Sailer trat, den Betrieb 1934 nach dem Zweiten Weltkrieg ausbauen.
1995 wurde das Hofbräuhaus Traunstein als eine der ersten Brauereien in Bayern und bundesweit nach DIN EN ISO 9001 zertifiziert.
Auszeichnungen
- 2003: „Goldene BierIdee“ des Bayerischen Brauerbundes und des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes für erlebnisorientierte Biergastronomie mit hervorragender Präsentation der Biergeschichte und der Biervielfalt[2]
Weblinks
- Hofbräuhaus Traunstein. Abgerufen am 28. August 2011.
- Heiner Effern: Wie das Weißbier Bayern gerettet hat. Abgerufen am 8. März 2021.
Einzelnachweise
- ↑ Marc Ritter, Katherine Wiesinger: Von Bier zu Bier Der bayerische Brauereiführer. Servus 2019, ISBN 978-3-7104-0183-1.
- ↑ Goldene BierIdee – Preisträger 1999–2017 Bayerischer Brauerbund.
Koordinaten: 47° 52′ 7,5″ N, 12° 39′ 2,9″ O