„Hofbräuhaus Traunstein“ – Versionsunterschied

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==Vorgeschichte==
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Im Verlauf des 16. Jahrhunderts gelangten die Freiherren von Degenberg aus Niederbayern an das einzigartige Recht zum Weißbierbrauen.<ref>{{Literatur |Autor=Heinrich Letzing |Titel=Die Geschichte des Bierbrauwesens der Wittelsbacher |Seiten=228}}</ref> 1585 bekam auch Obersthofmeister Otteinrich von Schwarzenberg von Herzog Wilhelm V. das Recht zum Weißbierbrauen verliehen.<ref>{{Literatur |Autor=Heinrich Letzing |Titel=Die Geschichte des Bierbrauwesens der Wittelsbacher |Seiten=229}}</ref> 1602 starb der letzte Degenberger, woraufhin Maximilian I. nach Darstellung einiger Historiker seine Chance auf gute Steuereinnahmen sah, erhob ein landesherrliches Monopol auf Weißbier und baute in ganz Bayern Hofbräuhäuser auf. Wein verschwand nahezu vom Markt, der Absatz des herkömmlichen von örtlichen Brauern gebrautes Braunbier schrumpfte stark.<ref>{{Literatur |Autor=Franz Haselbeck |Titel=Weißbier aus dem Hofbräuhsus |Hrsg=Günter Standl |Sammelwerk=Der Traunsteiner Stadtplatz |Seiten=70}}</ref>
Im Verlauf des 16. Jahrhunderts gelangten die [[Degenberg|Freiherren von Degenberg]] aus Niederbayern an das einzigartige [[Braurecht|Recht zum Weißbierbrauen]].<ref>{{Literatur |Autor=Heinrich Letzing |Titel=Die Geschichte des Bierbrauwesens der Wittelsbacher |Seiten=228}}</ref> 1585 bekam auch [[Obersthofmeister]] Otteinrich von Schwarzenberg von Herzog [[Wilhelm V. (Bayern)|Wilhelm V.]] das Recht zum Weißbierbrauen verliehen.<ref>{{Literatur |Autor=Heinrich Letzing |Titel=Die Geschichte des Bierbrauwesens der Wittelsbacher |Seiten=229}}</ref> 1602 starb der letzte Degenberger, woraufhin Maximilian I. nach Darstellung einiger Historiker seine Chance auf gute Steuereinnahmen sah, erhob ein landesherrliches Monopol auf Weißbier und baute in ganz Bayern Hofbräuhäuser auf. Wein verschwand nahezu vom Markt, der Absatz des herkömmlichen von örtlichen Brauern gebrautes Braunbier schrumpfte stark.<ref>{{Literatur |Autor=Franz Haselbeck |Titel=Weißbier aus dem Hofbräuhsus |Hrsg=Günter Standl |Sammelwerk=Der Traunsteiner Stadtplatz |Seiten=70}}</ref>


Nach Heinrich Letzing stammte die Initiative zur Errichtung des Hofbräuhauses Traunstein, wie auch schon die Errichtung des Weißbierbrauhauses Kelheim 1607 von der Hofkammer.<ref>{{Literatur |Autor=Heinrich Letzing |Titel=Die Geschichte des Bierbrauwesens der Wittelsbacher |Seiten=401}}</ref> Beide Weißbierbräuhauser entstanden als erste in Bayern ohne Vorgängerbetrieb. Die ehemalige, auch in dieser Zeit errichtete Brauerei Mattighofen beispielsweise war vor der Umwandlung in ein Weißbierbrauhaus ein Braunbierbrauhaus.<ref>{{Literatur |Autor=Heinrich Letzing |Titel=Die Geschichte des Bierbrauwesens der Wittelsbacher |Verlag= |Datum=1995 |ISBN=978-3-928898-88-1 |Seiten=258 |Online=https://books.google.de/books?hl=de&id=RdMgAQAAIAAJ |Abruf=2021-03-25}}</ref>
Nach Heinrich Letzing stammte die Initiative zur Errichtung des Hofbräuhauses Traunstein, wie auch schon die Errichtung des Weißbierbrauhauses [[Kelheim]] 1607 von der [[Hofkammer]].<ref>{{Literatur |Autor=Heinrich Letzing |Titel=Die Geschichte des Bierbrauwesens der Wittelsbacher |Seiten=401}}</ref> Beide Weißbierbräuhauser entstanden als erste in Bayern ohne Vorgängerbetrieb. Die ehemalige, auch in dieser Zeit errichtete Brauerei [[Mattighofen]] beispielsweise war vor der Umwandlung in ein Weißbierbrauhaus ein Braunbierbrauhaus.<ref>{{Literatur |Autor=Heinrich Letzing |Titel=Die Geschichte des Bierbrauwesens der Wittelsbacher |Verlag= |Datum=1995 |ISBN=978-3-928898-88-1 |Seiten=258 |Online=https://books.google.de/books?hl=de&id=RdMgAQAAIAAJ |Abruf=2021-03-25}}</ref>


Am 1. Juli 1611 berichteten der Hofkammer-Präsident Lerchenfelder, die Kammerräte Hörl, Sauerzapf, Venz und Oswald Schuß dem Herzog, dass die zur Aufnahme der Reichenhallischen Salzrechnung bestimmten Hofkammerräte in ihrem Bericht die Errichtung eines Hofbräuhäuses in Traunstein empfahlen. Dem Vorschlag folgte aber gleich die zaghafte Bemerkung auf die Unbekanntheit von Weißbier in Traunstein. Ein probeweises kleines Brauhaus wurde diskutiert. Dass das u. a. aus Braunau, Wasserburg und Trostberg nach Traunstein importierte Braunbier „gar schlecht“ sei, sprach ''für'' ein neues Traunsteiner Hofbräuhaus. Außerdem fehle es nicht an Holz, Weizen und Wasser.<ref>{{Literatur |Autor=Heinrich Letzing |Titel=Die Geschichte des Bierbrauwesens der Wittelsbacher |Seiten=401}}</ref>
Am 1. Juli 1611 berichteten der Hofkammer-Präsident Lerchenfelder, die Kammerräte Hörl, Sauerzapf, Venz und Oswald Schuß dem Herzog, dass die zur Aufnahme der Reichenhallischen Salzrechnung bestimmten Hofkammerräte in ihrem Bericht die Errichtung eines Hofbräuhäuses in Traunstein empfahlen. Dem Vorschlag folgte aber gleich die zaghafte Bemerkung auf die Unbekanntheit von Weißbier in Traunstein. Ein probeweises kleines Brauhaus wurde diskutiert. Dass das u. a. aus [[Braunau am Inn|Braunau]], [[Wasserburg am Inn|Wasserburg]] und [[Trostberg]] nach Traunstein importierte Braunbier „gar schlecht“ sei, sprach ''für'' ein neues Traunsteiner Hofbräuhaus. Außerdem fehle es nicht an Holz, Weizen und Wasser.<ref>{{Literatur |Autor=Heinrich Letzing |Titel=Die Geschichte des Bierbrauwesens der Wittelsbacher |Seiten=401}}</ref>


Reifenstuel wurde nach Traunstein abgesandt und begutachtete die Möglichkeit des Baus, wohl in Zusammenarbeit mit dem [[Kastner]] Otteinrich Lindl und im schriftlichen Austausch mit Oswald Schuß, der ihn über finanzielle Möglichkeiten unterhielt. Letztlich wurde das ''Altherrisch Haus'' von den Erben ''Joseph Altherrs'' gekauft, um es in ein Weißbierbrauhaus umzubauen. Schon 1611 war die Planung des Umbaus durch Beschlüsse in vollem Gange. Das Geld für den Leihkauf des Altherrisch Haus‘ wurde am 2. Februar 1612 bezahlt, am 2. Juni, als die Brauerei längst in Betrieb war, wurde die Kaufurkunde ausgestellt.<ref>{{Literatur |Autor=Heinrich Letzing |Titel=Die Geschichte des Bierbrauwesens der Wittelsbacher |Seiten=401–403}}</ref>
Reifenstuel wurde nach Traunstein abgesandt und begutachtete die Möglichkeit des Baus, wohl in Zusammenarbeit mit dem [[Kastner]] Otteinrich Lindl und im schriftlichen Austausch mit Oswald Schuß, der ihn über finanzielle Möglichkeiten unterhielt. Letztlich wurde das ''Altherrisch Haus'' von den Erben ''Joseph Altherrs'' gekauft, um es in ein Weißbierbrauhaus umzubauen. Schon 1611 war die Planung des Umbaus durch Beschlüsse in vollem Gange. Das Geld für den Leihkauf des Altherrisch Haus‘ wurde am 2. Februar 1612 bezahlt, am 2. Juni, als die Brauerei längst in Betrieb war, wurde die Kaufurkunde ausgestellt.<ref>{{Literatur |Autor=Heinrich Letzing |Titel=Die Geschichte des Bierbrauwesens der Wittelsbacher |Seiten=401–403}}</ref>
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Als erster Bräumeister wurde Simon Erndl aus Schwarzach eingeteilt. Ein ehemals bei einem Degenberger Weißbierbrauhaus angestellter Brauknecht gab sein Wissen zum Brauen preis.<ref>{{Literatur |Autor=Heinrich Letzing |Titel=Die Geschichte des Bierbrauwesens der Wittelsbacher |Seiten=404}}</ref>
Als erster Bräumeister wurde Simon Erndl aus Schwarzach eingeteilt. Ein ehemals bei einem Degenberger Weißbierbrauhaus angestellter Brauknecht gab sein Wissen zum Brauen preis.<ref>{{Literatur |Autor=Heinrich Letzing |Titel=Die Geschichte des Bierbrauwesens der Wittelsbacher |Seiten=404}}</ref>


In den Anfangsjahren, als die Nachfrage nach Weißbier in der Stadt und im Umland groß war, wurden so viele Schanklizenzen ausgeteilt, dass den in Schwierigkeiten geratenen Bierbrauern 1642 das Recht zum Weißbierbrauen verliehen wurde, wenn sich deren Bier dadurch wohl auch nicht qualitativ verbesserte. Die dreizehn Traunsteiner Weißbierbrauereien wurden gleichzeitig vom Kurfürst auf vier reduziert.<ref>{{Literatur |Autor=Paul Werner |Titel=Mythos Bier |Seiten=124f}}</ref>
In den Anfangsjahren, als die Nachfrage nach Weißbier in der Stadt und im Umland groß war, wurden so viele Schanklizenzen ausgeteilt, dass den in Schwierigkeiten geratenen Bierbrauern 1642 das Recht zum Weißbierbrauen verliehen wurde, wenngleich sich deren Bier wohl auch nicht qualitativ verbesserte. Die dreizehn Traunsteiner Weißbierbrauereien wurden gleichzeitig vom Kurfürst auf vier reduziert.<ref>{{Literatur |Autor=Paul Werner |Titel=Mythos Bier |Seiten=124f}}</ref>


1704 wurde das Hofbräuhaus Traunstein während des Spanischen Erbfolgekrieg zerstört und von Baumeister [[Giovanni Antonio Viscardi]] wieder aufgebaut.<ref name="KarlGattinger_74">{{Literatur |Autor=Karl Gattinger |Titel=Bier und Landesherrschaft: das Weissbiermonopol der Wittelsbacher unter Maximilian I. von Bayern 1598-1651 |Verlag=Lipp |Datum=2007 |ISBN=978-3-87490-757-6 |Seiten=74 |Online=https://books.google.de/books?id=PGTtAAAAMAAJ |Abruf=2021-03-25}}</ref>
1704 wurde das Hofbräuhaus Traunstein während des [[Spanischer Erbfolgekrieg|Spanischen Erbfolgekrieg]] zerstört und von Baumeister [[Giovanni Antonio Viscardi]] wieder aufgebaut.<ref name="KarlGattinger_74">{{Literatur |Autor=Karl Gattinger |Titel=Bier und Landesherrschaft: das Weissbiermonopol der Wittelsbacher unter Maximilian I. von Bayern 1598-1651 |Verlag=Lipp |Datum=2007 |ISBN=978-3-87490-757-6 |Seiten=74 |Online=https://books.google.de/books?id=PGTtAAAAMAAJ |Abruf=2021-03-25}}</ref>


Im 19. und dem frühen 20. Jahrhundert waren private Bierbrauer letztendlich in der Lage, den staatlichen Weißbierbrauereien Konkurrenz zu bieten. 1804 wurde das Traunsteiner Hofbräuhaus vom Staat verpachtet, 1820 verkauft.<ref>{{Literatur |Autor=Paul Werner |Titel=Mythos Bier |Seiten=126}}</ref> Seit 1896 befindet sich das Traunsteiner Hofbräuhaus in Besitz der Familie Sailer.<ref name="KarlGattinger_74"/>
Im 19. und dem frühen 20. Jahrhundert waren private Bierbrauer letztendlich in der Lage, den staatlichen Weißbierbrauereien Konkurrenz zu bieten. 1804 wurde das Traunsteiner Hofbräuhaus vom Staat verpachtet, 1820 verkauft.<ref>{{Literatur |Autor=Paul Werner |Titel=Mythos Bier |Seiten=126}}</ref> Seit 1896 befindet sich das Traunsteiner Hofbräuhaus in Besitz der Familie Sailer.<ref name="KarlGattinger_74"/>


== Auszeichnungen ==
== Auszeichnungen ==
* 2003: „[[Goldene Bieridee|Goldene BierIdee]]“ des [[Bayerischer Brauerbund|Bayerischen Brauerbundes]] und des [[Bayerischer Hotel- und Gaststättenverband|Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes]] für erlebnisorientierte Biergastronomie mit hervorragender Präsentation der Biergeschichte und der Biervielfalt<ref name="Goldene BierIdee">''[http://www.bayrisch-bier.de/wp-content/uploads/2017/05/Veroeffentlichung-aller-bisherigen-Preistraeger.pdf Goldene BierIdee – Preisträger 1999–2017]'' Bayerischer Brauerbund.</ref>
* 2003: „Goldene BierIdee“ des [[Bayerischer Brauerbund|Bayerischen Brauerbundes]] und des [[Bayerischer Hotel- und Gaststättenverband|Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes]] für ''erlebnisorientierte Biergastronomie mit hervorragender Präsentation der Biergeschichte und der Biervielfalt''<ref name="Goldene BierIdee">''[http://www.bayrisch-bier.de/wp-content/uploads/2017/05/Veroeffentlichung-aller-bisherigen-Preistraeger.pdf Goldene BierIdee – Preisträger 1999–2017]'' Bayerischer Brauerbund.</ref>


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 26. März 2021, 21:50 Uhr

Hofbräuhaus Traunstein (Hofgasse 6)
Brauerei in Traunstein

Das Hofbräuhaus Traunstein wurde 1612 vom bayerischen Herzog Maximilian I. erbaut. Seit 1896 befindet sich das Hofbräuhaus Traunstein in Familienbesitz der Brauerfamilie Sailer.

Vorgeschichte

Im Verlauf des 16. Jahrhunderts gelangten die Freiherren von Degenberg aus Niederbayern an das einzigartige Recht zum Weißbierbrauen.[1] 1585 bekam auch Obersthofmeister Otteinrich von Schwarzenberg von Herzog Wilhelm V. das Recht zum Weißbierbrauen verliehen.[2] 1602 starb der letzte Degenberger, woraufhin Maximilian I. nach Darstellung einiger Historiker seine Chance auf gute Steuereinnahmen sah, erhob ein landesherrliches Monopol auf Weißbier und baute in ganz Bayern Hofbräuhäuser auf. Wein verschwand nahezu vom Markt, der Absatz des herkömmlichen von örtlichen Brauern gebrautes Braunbier schrumpfte stark.[3]

Nach Heinrich Letzing stammte die Initiative zur Errichtung des Hofbräuhauses Traunstein, wie auch schon die Errichtung des Weißbierbrauhauses Kelheim 1607 von der Hofkammer.[4] Beide Weißbierbräuhauser entstanden als erste in Bayern ohne Vorgängerbetrieb. Die ehemalige, auch in dieser Zeit errichtete Brauerei Mattighofen beispielsweise war vor der Umwandlung in ein Weißbierbrauhaus ein Braunbierbrauhaus.[5]

Am 1. Juli 1611 berichteten der Hofkammer-Präsident Lerchenfelder, die Kammerräte Hörl, Sauerzapf, Venz und Oswald Schuß dem Herzog, dass die zur Aufnahme der Reichenhallischen Salzrechnung bestimmten Hofkammerräte in ihrem Bericht die Errichtung eines Hofbräuhäuses in Traunstein empfahlen. Dem Vorschlag folgte aber gleich die zaghafte Bemerkung auf die Unbekanntheit von Weißbier in Traunstein. Ein probeweises kleines Brauhaus wurde diskutiert. Dass das u. a. aus Braunau, Wasserburg und Trostberg nach Traunstein importierte Braunbier „gar schlecht“ sei, sprach für ein neues Traunsteiner Hofbräuhaus. Außerdem fehle es nicht an Holz, Weizen und Wasser.[6]

Reifenstuel wurde nach Traunstein abgesandt und begutachtete die Möglichkeit des Baus, wohl in Zusammenarbeit mit dem Kastner Otteinrich Lindl und im schriftlichen Austausch mit Oswald Schuß, der ihn über finanzielle Möglichkeiten unterhielt. Letztlich wurde das Altherrisch Haus von den Erben Joseph Altherrs gekauft, um es in ein Weißbierbrauhaus umzubauen. Schon 1611 war die Planung des Umbaus durch Beschlüsse in vollem Gange. Das Geld für den Leihkauf des Altherrisch Haus‘ wurde am 2. Februar 1612 bezahlt, am 2. Juni, als die Brauerei längst in Betrieb war, wurde die Kaufurkunde ausgestellt.[7]

Geschichte des Hofbräuhauses Traunstein

Als erster Bräumeister wurde Simon Erndl aus Schwarzach eingeteilt. Ein ehemals bei einem Degenberger Weißbierbrauhaus angestellter Brauknecht gab sein Wissen zum Brauen preis.[8]

In den Anfangsjahren, als die Nachfrage nach Weißbier in der Stadt und im Umland groß war, wurden so viele Schanklizenzen ausgeteilt, dass den in Schwierigkeiten geratenen Bierbrauern 1642 das Recht zum Weißbierbrauen verliehen wurde, wenngleich sich deren Bier wohl auch nicht qualitativ verbesserte. Die dreizehn Traunsteiner Weißbierbrauereien wurden gleichzeitig vom Kurfürst auf vier reduziert.[9]

1704 wurde das Hofbräuhaus Traunstein während des Spanischen Erbfolgekrieg zerstört und von Baumeister Giovanni Antonio Viscardi wieder aufgebaut.[10]

Im 19. und dem frühen 20. Jahrhundert waren private Bierbrauer letztendlich in der Lage, den staatlichen Weißbierbrauereien Konkurrenz zu bieten. 1804 wurde das Traunsteiner Hofbräuhaus vom Staat verpachtet, 1820 verkauft.[11] Seit 1896 befindet sich das Traunsteiner Hofbräuhaus in Besitz der Familie Sailer.[10]

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. Heinrich Letzing: Die Geschichte des Bierbrauwesens der Wittelsbacher. S. 228.
  2. Heinrich Letzing: Die Geschichte des Bierbrauwesens der Wittelsbacher. S. 229.
  3. Franz Haselbeck: Weißbier aus dem Hofbräuhsus. In: Günter Standl (Hrsg.): Der Traunsteiner Stadtplatz. S. 70.
  4. Heinrich Letzing: Die Geschichte des Bierbrauwesens der Wittelsbacher. S. 401.
  5. Heinrich Letzing: Die Geschichte des Bierbrauwesens der Wittelsbacher. 1995, ISBN 978-3-928898-88-1, S. 258 (google.de [abgerufen am 25. März 2021]).
  6. Heinrich Letzing: Die Geschichte des Bierbrauwesens der Wittelsbacher. S. 401.
  7. Heinrich Letzing: Die Geschichte des Bierbrauwesens der Wittelsbacher. S. 401–403.
  8. Heinrich Letzing: Die Geschichte des Bierbrauwesens der Wittelsbacher. S. 404.
  9. Paul Werner: Mythos Bier. S. 124 f.
  10. a b Karl Gattinger: Bier und Landesherrschaft: das Weissbiermonopol der Wittelsbacher unter Maximilian I. von Bayern 1598-1651. Lipp, 2007, ISBN 978-3-87490-757-6, S. 74 (google.de [abgerufen am 25. März 2021]).
  11. Paul Werner: Mythos Bier. S. 126.
  12. Goldene BierIdee – Preisträger 1999–2017 Bayerischer Brauerbund.

Koordinaten: 47° 52′ 7,5″ N, 12° 39′ 2,9″ O