„Giambattista Marino“ – Versionsunterschied
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Marino lebte als Protegé des [[Kardinal]]s [[Pietro Aldobrandini|Aldobrandini]] in [[Rom]], [[Ravenna]] und [[Turin]]. 1615 wurde er an den Hof der [[Maria von Medici]] in [[Paris]] berufen. 1622 lernte er den jungen [[Nicolas Poussin]] kennen, den er förderte, und der für ihn sechzehn Federzeichnungen zu den Metamorphosen des [[Ovid]] bzw. seinem Epos ''Adone'' herstellte. 1623 kehrte er nach Rom zurück, wo er große Erfolge als Dichter hatte. Sein 1623 dort erschienenes Epos ''Adone'' schildert in 45.000 eleganten Versen die Geschichte von [[Venus (Mythologie)|Venus]] und [[Adonis]]. Obwohl er in Kardinal Pietro Aldobrandini, dem Herzog [[Karl Emanuel I.]] von [[Haus Savoyen|Savoyen]] und [[Maria de' Medici]] wichtige Gönner hatte, war er in so viele Streitigkeiten verwickelt, dass er mehrmals ins Gefängnis geworfen wurde. |
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Der von Marino gepflegte kunstvolle und mit Metaphern überladene Stil, der in der Literatur des [[Barock]] viele Bewunderer und Nachahmer fand, wird als [[Marinismus]] bezeichnet. Die spanische Spielart des Marinismus heißt nach dem spanischen Dichter [[Luis de Góngora]] (1561-1627) [[Gongorismus]], die englische Spielart heißt [[Euphuismus]] nach dem Roman ''Euphues, or the Anatomy of Wit'' (1578) von [[John Lyly]] (1554-1606). In Deutschland wirkte er insbesondere auf [[Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau]], [[Daniel Casper von Lohenstein]] und [[Diederich von dem Werder]] ein. Noch [[Barthold Heinrich Brockes]] übertrug 1715 seinen ''Bethlehemitischen Kindermord'' in deutsche Verse. |
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* A. Borzelli: ''Storia della vita e delle opere di G. Marino.'' Neapel 1927. |
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* E. Brossmann: ''Giambattista Marino und sein Hauptwerk <Adone>.'' 1898 |
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*[[Gerhard Dünnhaupt]]: "Das Eindringen des marinistischen Stils in die deutsche Romanprosa mit [[Diederich von dem Werder|Werders]] <Dianea>-Übersetzung", in: ''Studi Germanici'', nuova serie XI.3 (1973), 257-272 |
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*Hocke, Gustav René: ''Die Welt als Labyrinth.'' 1957. |
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* [[Gustav René Hocke]]: ''Die Welt als Labyrinth.'' 1957. |
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* Gustav René Hocke: ''Der Marinismus in der Literatur.'' 1959. |
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Version vom 23. September 2006, 22:01 Uhr
Giambattista Marino, auch Giovanni Battista Marino (* 18. Oktober 1569 in Neapel; † 25. März 1625 in Neapel) war ein italienischer Dichter der Barockzeit.
Marino lebte als Protegé des Kardinals Aldobrandini in Rom, Ravenna und Turin. 1615 wurde er an den Hof der Maria von Medici in Paris berufen. 1622 lernte er den jungen Nicolas Poussin kennen, den er förderte, und der für ihn sechzehn Federzeichnungen zu den Metamorphosen des Ovid bzw. seinem Epos Adone herstellte. 1623 kehrte er nach Rom zurück, wo er große Erfolge als Dichter hatte. Sein 1623 dort erschienenes Epos Adone schildert in 45.000 eleganten Versen die Geschichte von Venus und Adonis. Obwohl er in Kardinal Pietro Aldobrandini, dem Herzog Karl Emanuel I. von Savoyen und Maria de' Medici wichtige Gönner hatte, war er in so viele Streitigkeiten verwickelt, dass er mehrmals ins Gefängnis geworfen wurde.
Der von Marino gepflegte kunstvolle und mit Metaphern überladene Stil, der in der Literatur des Barock viele Bewunderer und Nachahmer fand, wird als Marinismus bezeichnet. Die spanische Spielart des Marinismus heißt nach dem spanischen Dichter Luis de Góngora (1561-1627) Gongorismus, die englische Spielart heißt Euphuismus nach dem Roman Euphues, or the Anatomy of Wit (1578) von John Lyly (1554-1606). In Deutschland wirkte er insbesondere auf Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau, Daniel Casper von Lohenstein und Diederich von dem Werder ein. Noch Barthold Heinrich Brockes übertrug 1715 seinen Bethlehemitischen Kindermord in deutsche Verse.
Am Ende des 17. Jahrhunderts wurde Marinos Stil von den Mitgliedern der römischen Accademia dell'Arcadia jedoch bereits wegen seiner Künstlichkeit kritisiert.
Werke
- La Lira. 1608-1614.
- Adone. 1623.
- La strage degli innocenti. 1633.
Literatur
- A. Borzelli: Storia della vita e delle opere di G. Marino. Neapel 1927.
- E. Brossmann: Giambattista Marino und sein Hauptwerk <Adone>. 1898
- Gerhard Dünnhaupt: "Das Eindringen des marinistischen Stils in die deutsche Romanprosa mit Werders <Dianea>-Übersetzung", in: Studi Germanici, nuova serie XI.3 (1973), 257-272
- Gustav René Hocke: Die Welt als Labyrinth. 1957.
- Gustav René Hocke: Der Marinismus in der Literatur. 1959.
Weblink
- Aktuelles Verzeichnis der Werke Marinos im VD17
- Werke in Wikisource (italienisch)
- Rezension einer Ausgabe seiner Briefe
- Werke von G.B.Marino: Text, Konkordanzen, Wortlisten und Statistik
Personendaten | |
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NAME | Giambattista Marino |
ALTERNATIVNAMEN | Giovanni Battista Marino |
KURZBESCHREIBUNG | italienischer Dichter |
GEBURTSDATUM | 18. Oktober 1569 |
GEBURTSORT | Neapel |
STERBEDATUM | 25. März 1625 |
STERBEORT | Neapel |