„André Gregory“ – Versionsunterschied

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== Leben und Werk ==
== Leben und Werk ==
Gregory wurde in Paris als Sohn russisch-jüdischer Eltern geboren. Sein Vater hatte vor dem [[Stalinismus]] zunächst die Sowjetunion verlassen, später auch den zeitweiligen Wohnort Deutschland aufgrund des aufkommenden [[Nationalsozialismus]]. Schon vor Beginn des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] wanderte die Familie in die USA aus.<ref>{{Internetquelle |url=https://forward.com/culture/174172/documentary-sheds-light-on-andre-gregory-star-of-m/ |titel=Documentary Sheds Light on Andre Gregory, Star of 'My Dinner With Andre' |datum=2013-04-09 |sprache=en |abruf=2022-09-20}}</ref> Er studierte an der [[Harvard University]], sein Handwerk als Theaterregisseur lernte er bei bekannten Namen wie [[Lee Strasberg]], [[Jerzy Grotowski]] und – bei einem Ausflug an das Berliner Ensemble – bei [[Bertolt Brecht]] und [[Helene Weigel]].<ref>{{Literatur |Autor=Phillip Lopate |Titel=The Director André Gregory Has Written a Memoir, but He Says He Hasn’t |Sammelwerk=The New York Times |Datum=2020-11-17 |ISSN=0362-4331 |Online=https://www.nytimes.com/2020/11/17/books/review/this-is-not-my-memoir-andre-gregory.html |Abruf=2022-09-20}}</ref>
Gregory wurde in Paris als Sohn russisch-jüdischer Eltern geboren. Sein Vater hatte vor dem [[Stalinismus]] zunächst die Sowjetunion verlassen, später auch den zeitweiligen Wohnort Deutschland aufgrund des aufkommenden [[Nationalsozialismus]]. Schon vor Beginn des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] wanderte die Familie in die USA aus.<ref>{{Internetquelle |url=https://forward.com/culture/174172/documentary-sheds-light-on-andre-gregory-star-of-m/ |titel=Documentary Sheds Light on Andre Gregory, Star of 'My Dinner With Andre' |datum=2013-04-09 |sprache=en |abruf=2022-09-20}}</ref> André Gregory studierte an der [[Harvard University]], sein Handwerk als Theaterregisseur erlernte er bei bekannten Namen wie [[Lee Strasberg]] und – bei einem Ausflug an das Berliner Ensemble – bei [[Bertolt Brecht]] und [[Helene Weigel]]. In Warschau besuchte er [[Jerzy Grotowski]] und ließ sich von diesem beeinflussen.<ref>{{Literatur |Autor=Phillip Lopate |Titel=The Director André Gregory Has Written a Memoir, but He Says He Hasn’t |Sammelwerk=The New York Times |Datum=2020-11-17 |ISSN=0362-4331 |Online=https://www.nytimes.com/2020/11/17/books/review/this-is-not-my-memoir-andre-gregory.html |Abruf=2022-09-20}}</ref>


In den 1960er- und 1970er-Jahren machte sich Gregory innerhalb der New Yorker Theaterszene einen Namen als [[Avantgarde]]-Regisseur. Mit seiner Theatergruppe ''Manhattan Project'' führte er viele Produktionen auf, darunter unkonventionelle Inszenierungen von ''[[Alice im Wunderland]]'' und [[Samuel Beckett]]s ''[[Endspiel (Beckett)|Endspiel]]''.. Er war hierbei für die große Vorbereitungszeit seiner Aufführungen bekannt.<ref>{{Literatur |Autor=Phillip Lopate |Titel=The Director André Gregory Has Written a Memoir, but He Says He Hasn’t |Sammelwerk=The New York Times |Datum=2020-11-17 |ISSN=0362-4331 |Online=https://www.nytimes.com/2020/11/17/books/review/this-is-not-my-memoir-andre-gregory.html |Abruf=2022-09-20}}</ref> In den 1970er-Jahren galt er als einer der einflussreichsten Regisseure der [[Off-Broadway]]-Szene, ehe er sich aufgrund einer persönlichen Krise für fünf Jahre zurückzog.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.allmovie.com/artist/andr%C3%A9-gregory-p28658 |titel=André Gregory {{!}} Biography, Movie Highlights and Photos |sprache=en |abruf=2022-09-20}}</ref> Er begab sich auf eine spirituelle Weltreise, lernte über Buddhismus und Hinduismus, schluckte in Tunesien Sand und ließ sich einmal lebendig begraben.<ref>{{Literatur |Autor=Phillip Lopate |Titel=The Director André Gregory Has Written a Memoir, but He Says He Hasn’t |Sammelwerk=The New York Times |Datum=2020-11-17 |ISSN=0362-4331 |Online=https://www.nytimes.com/2020/11/17/books/review/this-is-not-my-memoir-andre-gregory.html |Abruf=2022-09-20}}</ref>
In den 1960er- und 1970er-Jahren machte sich Gregory innerhalb der New Yorker Theaterszene einen Namen als [[Avantgarde]]-Regisseur. Mit seiner Theatergruppe ''Manhattan Project'' führte er viele Produktionen auf, darunter unkonventionelle Inszenierungen von ''[[Alice im Wunderland]]'' und [[Samuel Beckett]]s ''[[Endspiel (Beckett)|Endspiel]]''.. Er war hierbei für die große Vorbereitungszeit seiner Aufführungen bekannt.<ref>{{Literatur |Autor=Phillip Lopate |Titel=The Director André Gregory Has Written a Memoir, but He Says He Hasn’t |Sammelwerk=The New York Times |Datum=2020-11-17 |ISSN=0362-4331 |Online=https://www.nytimes.com/2020/11/17/books/review/this-is-not-my-memoir-andre-gregory.html |Abruf=2022-09-20}}</ref> In den 1970er-Jahren galt er als einer der einflussreichsten Regisseure der [[Off-Broadway]]-Szene, ehe er sich aufgrund einer persönlichen Krise für fünf Jahre zurückzog.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.allmovie.com/artist/andr%C3%A9-gregory-p28658 |titel=André Gregory {{!}} Biography, Movie Highlights and Photos |sprache=en |abruf=2022-09-20}}</ref> Er begab sich auf eine spirituelle Weltreise, lernte über Buddhismus und Hinduismus, schluckte in Tunesien Sand und ließ sich einmal lebendig begraben.<ref>{{Literatur |Autor=Phillip Lopate |Titel=The Director André Gregory Has Written a Memoir, but He Says He Hasn’t |Sammelwerk=The New York Times |Datum=2020-11-17 |ISSN=0362-4331 |Online=https://www.nytimes.com/2020/11/17/books/review/this-is-not-my-memoir-andre-gregory.html |Abruf=2022-09-20}}</ref>

Version vom 20. September 2022, 15:34 Uhr

André Gregory (* 11. Mai 1934 in Paris, Frankreich) ist ein US-amerikanischer Theaterregisseur, Autor und Schauspieler.

Leben und Werk

Gregory wurde in Paris als Sohn russisch-jüdischer Eltern geboren. Sein Vater hatte vor dem Stalinismus zunächst die Sowjetunion verlassen, später auch den zeitweiligen Wohnort Deutschland aufgrund des aufkommenden Nationalsozialismus. Schon vor Beginn des Zweiten Weltkriegs wanderte die Familie in die USA aus.[1] André Gregory studierte an der Harvard University, sein Handwerk als Theaterregisseur erlernte er bei bekannten Namen wie Lee Strasberg und – bei einem Ausflug an das Berliner Ensemble – bei Bertolt Brecht und Helene Weigel. In Warschau besuchte er Jerzy Grotowski und ließ sich von diesem beeinflussen.[2]

In den 1960er- und 1970er-Jahren machte sich Gregory innerhalb der New Yorker Theaterszene einen Namen als Avantgarde-Regisseur. Mit seiner Theatergruppe Manhattan Project führte er viele Produktionen auf, darunter unkonventionelle Inszenierungen von Alice im Wunderland und Samuel Becketts Endspiel.. Er war hierbei für die große Vorbereitungszeit seiner Aufführungen bekannt.[3] In den 1970er-Jahren galt er als einer der einflussreichsten Regisseure der Off-Broadway-Szene, ehe er sich aufgrund einer persönlichen Krise für fünf Jahre zurückzog.[4] Er begab sich auf eine spirituelle Weltreise, lernte über Buddhismus und Hinduismus, schluckte in Tunesien Sand und ließ sich einmal lebendig begraben.[5]

Nach seiner Rückkehr schrieb Gregory gemeinsam mit seinem Freund, dem Schauspieler und Theaterproduzenten Wallace Shawn, das autobiografische Drehbuch Mein Essen mit André. Dieses wurde 1981 mit Gregory und Shawn in den Hauptrollen unter Regie von Louis Malle verfilmt, für das Drehbuch gewannen Gregory und Shawn den Boston Society of Film Critics Award für das beste Drehbuch. Der zweistündige Film besteht aus einem längeren Gespräch der beiden Hauptfiguren über das expirimentelle Theater, Gregorys Weltreisen und im größeren Rahmen den Sinn des Lebens.[6] Mein Essen mit André machte André Gregory erstmals einem Filmpublikum bekannt und er übernahm in den folgenden Jahrzehnten weitere Filmrollen.. So spielte er unter anderem einen Pfarrer in Peter Weirs Filmdrama Mosquito Coast von 1986, Johannes der Täufer in Martin Scorseses umstrittenem Jesus-Film Die letzte Versuchung Christi (1988). Zuletzt war er 2016 in der Serie The Young Pope in einer Nebenrolle zu sehen. 1994 arbeitete er nochmals mit Louis Malle und Wallace Shawn zusammen, als er für Malles experimentellen Theaterfilm Vanja auf der 42. Straße mit Shawn in der Hauptrolle das Drehbuch verfasste.

2013 wurde der Dokumentarfilm Andre Gregory: Before and After Dinner über sein Leben veröffentlicht, bei dem seine Ehefrau Cindy Kleine die Regie führte.[7] Aus seiner früheren Ehe mit der Dokumentarfilmerin Mercedes Nebelthau, die 1992 an Brustkrebs starb, hat Gregory zwei Kinder.[8] 2020 erschien seine Autobiografie mit dem Namen This Is Not My Memoir.[9]

Filmografie (Auswahl)

Als Schauspieler

Hinter der Kamera

  • 1981: Mein Essen mit André (My Dinner with Andre) – als Drehbuchautor
  • 1994: Vanja auf der 42. Straße (Vanya on 42nd Street) – als Drehbuchautor
  • 2003: Judge Koan – als Produzent
  • 2008: Phyllis and Harold (Dokumentarfilm) – als Produzent
  • 2013: A Master Builder – als Produzent

Einzelnachweise

  1. Documentary Sheds Light on Andre Gregory, Star of 'My Dinner With Andre'. 9. April 2013, abgerufen am 20. September 2022 (englisch).
  2. Phillip Lopate: The Director André Gregory Has Written a Memoir, but He Says He Hasn’t. In: The New York Times. 17. November 2020, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 20. September 2022]).
  3. Phillip Lopate: The Director André Gregory Has Written a Memoir, but He Says He Hasn’t. In: The New York Times. 17. November 2020, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 20. September 2022]).
  4. André Gregory | Biography, Movie Highlights and Photos. Abgerufen am 20. September 2022 (englisch).
  5. Phillip Lopate: The Director André Gregory Has Written a Memoir, but He Says He Hasn’t. In: The New York Times. 17. November 2020, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 20. September 2022]).
  6. André Gregory | Biography, Movie Highlights and Photos. Abgerufen am 20. September 2022 (englisch).
  7. Stephen Holden: Some Dessert, After That Meal With Wally. In: The New York Times. 2. April 2013, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 20. September 2022]).
  8. Mercedes Gregory, Film Maker, Dead; Documentarian, 56. In: The New York Times. 12. Februar 1992, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 20. September 2022]).
  9. Phillip Lopate: The Director André Gregory Has Written a Memoir, but He Says He Hasn’t. In: The New York Times. 17. November 2020, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 20. September 2022]).