„Rugby-Union-Europameisterschaft“ – Versionsunterschied

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In den Jahren vor dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] trugen die Mitgliedsländer der ''Fédération Internationale de Rugby Amateur'' (FIRA, heute [[Rugby Europe]]) jährliche Turniere aus – im Mai 1936 ein [[Olympische Spiele|Vorolympisches]] Vier-Nationen-Turnier in Berlin, im Oktober 1937 ein [[Weltausstellung]]s-Turnier mit sechs Mannschaften in Paris und im Mai 1938 ein Drei-Nationen-Turnier in Bukarest. Diese werden in deutschen Quellen nicht als Meisterschaft angesehen.<ref>Bei ''Chris Rhys'' (s.&nbsp;u.) ist eine solche EM unbekannt. Die Tabelle stammt aus dem entsprechenden Artikel der italienischen Wikipedia (Für 1938 korrigiert: Deutschland gewann gegen Rumänien und wurde Zweiter).</ref>
In den Jahren vor dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] trugen die Mitgliedsländer der ''Fédération Internationale de Rugby Amateur'' (FIRA, heute [[Rugby Europe]]) jährliche Turniere aus – im Mai 1936 ein [[Olympische Spiele|Vorolympisches]] Vier-Nationen-Turnier in Berlin, im Oktober 1937 ein [[Weltausstellung]]s-Turnier mit sechs Mannschaften in Paris und im Mai 1938 ein Drei-Nationen-Turnier in Bukarest. Diese werden in deutschen Quellen nicht als Meisterschaft angesehen.<ref>Bei ''Chris Rhys'' (s.&nbsp;u.) ist eine solche EM unbekannt. Die Tabelle stammt aus dem entsprechenden Artikel der italienischen Wikipedia (Für 1938 korrigiert: Deutschland gewann gegen Rumänien und wurde Zweiter).</ref>


1951 beschloss die FIRA einen Europacup für Nationalmannschaften. Dieser fand zunächst nur 1952 und 1954 statt, dann ab 1965 jährlich. Die ersten beiden Male wurde er im K.o.-System gespielt, später im Liga-Format in einfacher Runde (ohne Rückspiele).
1951 beschloss die FIRA einen Europacup für Nationalmannschaften. Dieser fand zunächst nur 1952 und 1954 statt, dann ab 1965 jährlich. Die ersten beiden Male wurde er im K.-o.-System gespielt, später im Liga-Format in einfacher Runde (ohne Rückspiele).


Ab der Saison 1973/74 wurde der Europacup in eine Europameisterschaft im Liga-System – mit Auf- und Abstieg zwischen drei Divisionen (A bis C). Die Mannschaften spielten nun in ihrer Gruppe in einfacher Runde jeder gegen jeden. Der Austragungsmodus wechselte in der Folge mehrfach: Die Länge der Spielzeit variierte zwischen einem und zwei Jahren. Die Anzahl der Länder pro Division konnte fünf oder sechs betragen, in den unteren Klassen auch weniger. Zeitweilig wurden die Divisionen unterteilt (A1 und A2 usw.).
Ab der Saison 1973/74 wurde der Europacup in eine Europameisterschaft im Liga-System – mit Auf- und Abstieg zwischen drei Divisionen (A bis C). Die Mannschaften spielten nun in ihrer Gruppe in einfacher Runde jeder gegen jeden. Der Austragungsmodus wechselte in der Folge mehrfach: Die Länge der Spielzeit variierte zwischen einem und zwei Jahren. Die Anzahl der Länder pro Division konnte fünf oder sechs betragen, in den unteren Klassen auch weniger. Zeitweilig wurden die Divisionen unterteilt (A1 und A2 usw.).

Version vom 24. März 2023, 19:19 Uhr

Rugby-Union-Europameisterschaft
Voller Name Rugby Europe International Championships
Aktuelle Saison 2022/23
Abkürzung EM
Verband Rugby Europe
Erstaustragung 1936
Mannschaften 36
Spielmodus Rundenturnier
Titelträger Georgien Georgien (15. Titel)
Rekordsieger Frankreich Frankreich (25 Titel)
Website www.rugbyeurope.euVorlage:InfoboxFußballwettbwerb/Wartung/Webseite

Die Rugby-Union-Europameisterschaft der Männer, offiziell Rugby Europe International Championships, ist ein vom europäischen Verband Rugby Europe ausgetragenes Turnier für Rugby-Union-Nationalmannschaften, bei dem jährlich der Europameister ermittelt wird. Dabei treten drei Dutzend Mannschaften in einem fünfstufigen Ligasystem gegeneinander an. Amtierender Europameister ist Georgien.

Die erfolgreichsten europäischen Mannschaften England, Frankreich, Irland, Italien, Schottland und Wales spielen in dem vom Verband unabhängigen Turnier Six Nations, das als inoffizielle Europameisterschaft gilt.

Geschichte

In den Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg trugen die Mitgliedsländer der Fédération Internationale de Rugby Amateur (FIRA, heute Rugby Europe) jährliche Turniere aus – im Mai 1936 ein Vorolympisches Vier-Nationen-Turnier in Berlin, im Oktober 1937 ein Weltausstellungs-Turnier mit sechs Mannschaften in Paris und im Mai 1938 ein Drei-Nationen-Turnier in Bukarest. Diese werden in deutschen Quellen nicht als Meisterschaft angesehen.[1]

1951 beschloss die FIRA einen Europacup für Nationalmannschaften. Dieser fand zunächst nur 1952 und 1954 statt, dann ab 1965 jährlich. Die ersten beiden Male wurde er im K.-o.-System gespielt, später im Liga-Format in einfacher Runde (ohne Rückspiele).

Ab der Saison 1973/74 wurde der Europacup in eine Europameisterschaft im Liga-System – mit Auf- und Abstieg zwischen drei Divisionen (A bis C). Die Mannschaften spielten nun in ihrer Gruppe in einfacher Runde jeder gegen jeden. Der Austragungsmodus wechselte in der Folge mehrfach: Die Länge der Spielzeit variierte zwischen einem und zwei Jahren. Die Anzahl der Länder pro Division konnte fünf oder sechs betragen, in den unteren Klassen auch weniger. Zeitweilig wurden die Divisionen unterteilt (A1 und A2 usw.).

Bis 1997 nahm Frankreich sowohl an der FIRA-Europameisterschaft als auch am Five-Nations-Turnier teil, seitdem ausschließlich am letztgenannten Wettbewerb. Italien wechselte 2000 von der FIRA-Europameisterschaft zum Five Nations, das nun zum Six Nations erweitert und aufgewertet wurde. Im Gegenzug wurde die FIRA-Europameisterschaft ohne Frankreich und Italien quasi zu einem Six Nations B abgewertet. Um diesen veränderten Bedingungen Rechnung zu tragen, hieß der Wettbewerb seit 2000 European Nations Cup. Beim ersten Wettbewerb nahm auch die Nationalmannschaft Marokkos am Turnier teil, deren Spiele wurden jedoch für die Europameisterschaft nicht gewertet. Ab der (Doppel-)Saison 2004-06 wurde der European Nations Cup mit Hin- und Rückrunde ausgetragen, seit 2009 wird jedoch für jede Runde der Titel vergeben. Die kumulierte zweijährige Tabelle dient zur Ermittlung des Absteigers und der Qualifikation für die Weltmeisterschaft.

Nach der Umbenennung 2014 der FIRA in Rugby Europe folgte zur Saison 2016/17 die Umbenennung der Meisterschaft in Rugby Europe International Championships. Damit verbunden war eine Neustrukturierung der Divisionen.

Format

2018–19 Rugby-Union-Europameisterschaft
Divisionen
  • Six Nations
  • Championship
  • Trophy
  • Conference 1 North
  • Conference 1 South
  • Conference 2 North
  • Conference 2 South
  • Development
  • Seit der Saison 2016/17 wird das Turnier im Einjahreszyklus durchgeführt. Die Mannschaften sind dabei in fünf Divisionen aufgeteilt. Die höchste Division wird Rugby Europe Championship genannt, darauf folgt die Rugby Europe Trophy. Beide Divisionen umfassen sechs Mannschaften. Die Rugby Europe Conference 1 und Rugby Europe Conference 2 sind zusätzlich in Nord- und Südstaffeln aufgeteilt, jede Staffel umfasst dabei fünf Teams. In der Rugby Europe Development genannten Division spielen momentan drei Mannschaften. Zwischen dem letzten der Championship und dem ersten der Trophy werden Auf- und Abstieg durch ein Relegationsspiel ermittelt. Die letzte Mannschaft der Trophy steigt direkt in die Conference 1 ab, während der Aufsteiger in einem Spiel zwischen den Ersten der beiden Staffeln der Conference 1 ermittelt wird. Zwischen Conference 1 und Conference 2 gibt es je Staffel einen direkten Auf- und Absteiger. Alle Mannschaften der beiden Conferences werden jedes Jahr erneut aufgrund ihrer geographischen Lage in die Nord- beziehungsweise Südstaffel eingeteilt.

    Das verwendete Punktesystem ist in allen Divisionen wie folgt:

    • 4 Punkte bei einem Sieg
    • 2 Punkte bei einem Unentschieden
    • 0 Punkte bei einer Niederlage
    • 1 Bonuspunkt wenn eine Mannschaft in einem Spiel mindestens drei Versuche mehr erzielt als der Gegner
    • 1 Bonuspunkt bei einer Niederlage mit sieben oder weniger Punkten Differenz

    Die Turniere im Überblick

    FIRA-Turniere

    Nr. Jahr Platz 1 Platz 2 Platz 3 Bemerkungen
    1 1936 Frankreich Frankreich Deutsches Reich NS Deutsches Reich Italien 1861 Königreich Italien Vorolympisches Turnier in Berlin
    2 1937 Frankreich Frankreich Italien 1861 Königreich Italien Deutsches Reich NS Deutsches Reich Weltausstellungs-Turnier in Paris
    3 1938 Frankreich Frankreich Deutsches Reich NS Deutsches Reich Rumänien Konigreich Rumänien Drei-Nationen-Turnier in Bukarest

    Rugby-Union-Europapokal

    Nr. Jahr Platz 1 Platz 2 Platz 3
    4 1952 Frankreich Frankreich Italien Italien Deutschland Deutschland
    5 1954 Frankreich Frankreich Italien Italien Spanien 1945 Spanien

    FIRA-Nationenpokal

    Nr. Jahr Platz 1 Platz 2 Platz 3
    06 1965/66 Frankreich Frankreich Italien Italien Rumänien 1965 Rumänien
    07 1966/67 Frankreich Frankreich Rumänien 1965 Rumänien Italien Italien
    08 1967/68 Frankreich Frankreich Rumänien 1965 Rumänien Tschechoslowakei Tschechoslowakei
    09 1968/69 Rumänien 1965 Rumänien Frankreich Frankreich Tschechoslowakei Tschechoslowakei
    10 1969/70 Frankreich Frankreich Rumänien 1965 Rumänien Italien Italien
    11 1970/71 Frankreich Frankreich Rumänien 1965 Rumänien Marokko Marokko
    12 1971/72 Frankreich Frankreich Rumänien 1965 Rumänien Marokko Marokko
    13 1972/73 Frankreich Frankreich Rumänien 1965 Rumänien Spanien 1945 Spanien

    FIRA-Pokal

    Nr. Jahr Platz 1 Platz 2 Platz 3
    14 1973/74 Frankreich Frankreich Rumänien 1965 Rumänien Spanien 1945 Spanien
    15 1974/75 Rumänien 1965 Rumänien Frankreich Frankreich Italien Italien
    16 1975/76 Frankreich Frankreich Italien Italien Rumänien 1965 Rumänien
    17 1976/77 Rumänien 1965 Rumänien Frankreich Frankreich Italien Italien
    18 1977/78 Frankreich Frankreich Rumänien 1965 Rumänien Spanien 1977 Spanien
    19 1978/79 Frankreich Frankreich Rumänien 1965 Rumänien Sowjetunion Sowjetunion
    20 1979/80 Frankreich Frankreich Rumänien 1965 Rumänien Italien Italien
    21 1980/81 Rumänien 1965 Rumänien Frankreich Frankreich Sowjetunion Sowjetunion
    22 1981/82 Frankreich Frankreich Italien Italien Rumänien 1965 Rumänien
    23 1982/83 Rumänien 1965 Rumänien Italien Italien Sowjetunion Sowjetunion
    24 1983/84 Frankreich Frankreich Rumänien 1965 Rumänien Italien Italien
    25 1984/85 Frankreich Frankreich Sowjetunion Sowjetunion Italien Italien
    26 1985–87 Frankreich Frankreich Sowjetunion Sowjetunion Rumänien 1965 Rumänien
    27 1987–89 Frankreich Frankreich Sowjetunion Sowjetunion Rumänien 1965 Rumänien
    28 1989/90 Frankreich Frankreich Sowjetunion Sowjetunion Rumänien 1965 Rumänien
    29 1990–92 Frankreich Frankreich Italien Italien Rumänien Rumänien
    30 1992–94 Frankreich Frankreich Italien Italien Rumänien Rumänien
    31 1994–97 Italien Italien Frankreich Frankreich Rumänien Rumänien

    Übergangs- und Qualifikationsturniere

    Saison Platz 1 Platz 2 Platz 3
    1996/97 Spanien Spanien erste Runde der WM-Qualifikation
    1997/98 Lettland Lettland Qualifikationsturnier für die nächste Ausgabe
    1998/99 Russland Russland Nur die unteren Divisionen wurden ausgetragen.

    European Nations Cup

    Nr. Jahr Platz 1 Platz 2 Platz 3
    32 1999/2000 Rumänien Rumänien Spanien Spanien Georgien 1990 Georgien
    33 2000/01 Georgien 1990 Georgien Rumänien Rumänien Russland Russland
    34 2001/02 Rumänien Rumänien Georgien 1990 Georgien Russland Russland
    35 2002–2004 Portugal Portugal Rumänien Rumänien Georgien Georgien
    36 2004–2006 Rumänien Rumänien Georgien Georgien Portugal Portugal
    37 2006–2008 Georgien Georgien Russland Russland Rumänien Rumänien
    38 2008/09 Georgien Georgien Russland Russland Portugal Portugal
    2009/10 Rumänien Rumänien Georgien Georgien Russland Russland
    39 2010/11 Georgien Georgien Rumänien Rumänien Portugal Portugal
    2011/12 Georgien Georgien Spanien Spanien Rumänien Rumänien
    40 2012/13 Georgien Georgien Rumänien Rumänien Russland Russland
    2013/14 Georgien Georgien Rumänien Rumänien Russland Russland
    41 2014/15 Georgien Georgien Rumänien Rumänien Spanien Spanien
    2015/16 Georgien Georgien Rumänien Rumänien Russland Russland

    Rugby Europe Championship

    Nr. Jahr Platz 1 Platz 2 Platz 3
    42 2016/17 Rumänien Rumänien Georgien Georgien Spanien Spanien
    43 2017/18 Georgien Georgien Russland Russland Deutschland Deutschland
    44 2018/19 Georgien Georgien Spanien Spanien Rumänien Rumänien
    45 2019/20 Georgien Georgien Spanien Spanien Rumänien Rumänien
    46 2020/21 Georgien Georgien Rumänien Rumänien Portugal Portugal
    47 2021/22 Georgien Georgien Spanien Spanien Rumänien Rumänien
    48 2022/23 Georgien Georgien Portugal Portugal Rumänien Rumänien

    Rangliste

    Rang Land Titel 2. Platz 3. Platz
    1 Frankreich Frankreich 25 5
    2 Georgien Georgien 15 4 2
    3 Rumänien Rumänien 10 19 16
    4 Italien Italien 1 9 8
    5 Portugal Portugal 1 1 4
    6 Sowjetunion Sowjetunion
    Russland Russland
    7 9
    7 Spanien Spanien 5 6
    8 Deutschland Deutschland 2 3
    9 Marokko Marokko 2
    10 Tschechoslowakei Tschechoslowakei 2

    Fußnoten

    1. Bei Chris Rhys (s. u.) ist eine solche EM unbekannt. Die Tabelle stammt aus dem entsprechenden Artikel der italienischen Wikipedia (Für 1938 korrigiert: Deutschland gewann gegen Rumänien und wurde Zweiter).

    Quellen

    Siehe auch