„I. Flak-Korps“ – Versionsunterschied

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Version vom 3. April 2023, 13:08 Uhr

Truppenkennzeichen des I. Flak-Korps
Grafische Darstellung der Operationsgebiete der deutschen Flak-Korps (Luftwaffe) im Zweiten Weltkrieg ohne Sonderinstanzen

Das I. Flak-Korps war ein Großkampfverband der deutschen Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg.

Gründung und Aufstellung

Der Stab des I. Flak-Korps wurde am 3. Oktober 1939 zum Teil aus dem Stammpersonal des Luftgaukommandos 3 in Berlin unter seinem ersten Kommandierenden General, General der Flakartillerie Hubert Weise, als Teil der Luftflotte 3 aufgestellt. In der Anfangszeit von Oktober 1939 bis Ende 1940 hießen die beiden zu dieser Zeit aufgestellten Flak-Korps zunächst noch Flak-Korps I bzw. Flak-Korps II. Unterstellt waren dem (noch) Flak-Korps I folgende Verbände:

Nach dem erfolgreichen Abschluss des Überfalls auf Polen wurde die zuvor so bezeichnete Heeresgruppe Süd unter dem Kommando von Generalfeldmarschall Gerd von Rundstedt Ende Oktober 1939 im Westen unter ihrer neuen Bezeichnung Heeresgruppe A verwendet. Dort sollte das Flak-Korps I im Falle eines deutschen Angriffs die Luftverteidigung sowie die Verteidigung etwaiger besetzter Flugplätze sichern. Der deutsche Angriff blieb jedoch aus. Er endete schließlich im Sitzkrieg.

Westfeldzug

Mit Beginn des Falles Rot, dem Westfeldzug, waren die zu dieser Zeit noch unterstellten Regimenter 101, 102 und 104 am erfolgreichen Vormarsch über die Maas sowie den deutschen Panzerangriffen der Panzergruppe von Kleist und der Panzergruppe Guderian beteiligt. Zum 31. Mai 1940 wurde das Flakregiment 103 wieder dem I. Flak-Korps unterstellt. Nach Abschluss der Kampfhandlungen wurde das Korps mit seinen unterstellten Verbänden mit dem Luftraumschutz im Großraum Paris und anderen Städten betraut, darüber hinaus auch zum Schutz wichtiger Häfen in Nordfrankreich. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Verbände des Flak-Korps I 372 Flugzeuge am Himmel, 252 Flugzeuge am Boden und 47 Panzer abgeschossen. Dazu kamen noch 30 Bunker und ein Zerstörer. Ende September 1940 wurden dann das Generalkommando sowie die Regimenter 101 und 103 nach Mitteldeutschland, insbesondere zum Schutze Berlins verlegt. Dort wurde das Generalkommando im November 1940 zunächst unter der Bezeichnung Befehlshaber der Luftverteidigung im Luftgau III (Generalkommando I. Flak-Korps) geführt und ab März 24. März 1941 Luftwaffenbefehlshaber Mitte. Das alte Generalkommando hatte zu diesem Zeitpunkt aufgehört zu existieren.

Ostfeldzug

1941

Noch vor dem Überfall auf die Sowjetunion wurde am 11. März 1941 ein neuer Stab (aus dem Führungsstab der 1. Flakbrigade) aufgestellt, dessen Führung der bisherige Kommandeur der 1. Flakbrigade Generalmajor Walther von Axthelm übernahm. Ab diesem Zeitpunkt führte auch das Korps die neue Bezeichnung I. Flak-Korps. Unter Axthelms Führung erlebte das I. Flak-Korps dann den Beginn des Ostfeldzuges im Juni 1941. Mit Beginn dieser Operation unterstanden dem Korps aber lediglich die zwei Regimenter 101 und 104 mit denen das Korps in Zusammenarbeit mit der Panzergruppe 2 in der Heeresgruppe Mitte mit dem Ziel Moskau eingesetzt war. Bis Dezember 1941, wo der deutsche Vormarsch vor den Toren Moskaus endete, waren die Verbände des I. Flak-Korps an zahlreichen Kesselschlachten gegen die Rote Armee beteiligt. So unter anderem bei den Schlachten um (Bialystok/Minsk, Smolensk, Kiew, Wjasma/Brjansk) und letztendlich bei der Schlacht um Moskau. Um den Jahreswechsel 1941/1942 lagen die Verbände des Korps dann im Raum östlich Orel.[1] Am 19. Dezember 1941 gab Axthelm das Kommando des Korps an Richard Reimann ab, der zunächst vom 20. Dezember bis 11. Januar 1942 mit der Führung betraut wurde.

1942

Am 12. Januar 1942 gab es im Zuge der Verlegung des I. Flak-Korps an den Südabschnitt der Ostfront, den erwarteten Führungswechsel. So wurde Generalmajor Richard Reimann, der zunächst nur mit der Führung des Korps betraut war, am 12. Januar 1942 Kommandierender General. Das I. Flak-Korps unterstand zu diesem Zeitpunkt der Luftflotte 4. Im Hinblick auf den Fall Blau, der deutschen Sommeroffensive die am 26. Juni 1942 begann, wurde das I. Flak-Korps enorm verstärkt. Schon im Mai 1942 gliederte sich das Korps dann wie folgt:

Am 19. April 1942 wurde Reimann als Kommandierender Generals des I. Flak-Korps abgelöst und mit der Führung der 18. Flak-Division betraut. Für ihn kam der General der Flieger Otto Deßloch. Unter seiner Führung zeichneten sich die Verbände des Korps bis Jahresende erneut aus und konnten bis 9. Dezember 1942 über 1000 Panzer vernichten.

1943

Nach der verlorenen Schlacht um Stalingrad waren die Verbände des Korps anschließend bei den harten Kämpfen um den Kuban-Brückenkopf verwickelt sowie bei der Rückeroberung von Charkow. Anschließend ab Juli 1943 am Unternehmen Zitadelle. Zum 1. Oktober 1943 übernahm dann wieder Richard Reimann die Geschicke des Korps. Dieses Kommando hielt er dann bis Kriegsende inne. Im November 1943 gliederte sich dann das Korps wie folgt:

  • 9. Flak-Division, (neu aufgestellt)
  • 10. Flak-Division,
  • 15. Flak-Division sowie die
  • 17. Flak-Division.

1944

Bis Juni 1944 waren die Verbände des I. Flak-Korps dann in heftige Abwehrkämpfe verwickelt, bis aufgrund der Operation Bagration die gesamte Heeresgruppe Mitte Ende August 1944 zusammenbrach. In dieser Zeit lagen die Divisionen des Korps in folgenden Kampfräumen:

1945

Mit Beginn der Weichsel-Oder-Operation begann am 12. Januar die letzte große Winteroffensive der Roten Armee auf die schon arg geschwächten Divisionen der Wehrmacht an der Ostfront. So fochten die verbliebenen Verbände des I. Flak-Korps noch im Raum Oberschlesien im Raum Mährisch-Ostrau (11. Flak-Division), die 10. Flak-Division an den Oderübergängen im Raum Oppeln-Breslau und die 17. Flak-Division in Mittel und Niederschlesien. Am 25. März waren im Bereich des I. Flak-Korps nur noch 59 Flakabteilungen einsatzbereit. Aufgrund der immer brenzligeren Erdlage musste in der Folge der Gefechtsstand des I. Flak-Korps mehrmals verlegt werden, so war er Ende März 1945 in Schweidnitz (Niederschlesien), Ende April 1945 bei Prag um letztendlich bei Kriegsende in Königgrätz, wo er in Kriegsgefangenschaft geriet.[2]

Einzelnachweise

  1. Karl-Heinz Hummel: Die deutsche Flakartillerie 1935–1945. Ihre Großverbände und Regimenter. VDM, Zweibrücken 2010, ISBN 978-3-86619-048-1, S. 19, 20, 21.
  2. Karl-Heinz Hummel: Die deutsche Flakartillerie 1935–1945. Ihre Großverbände und Regimenter. VDM, Zweibrücken 2010, ISBN 978-3-86619-048-1, S. 19, 20, 21, 22.

Weblinks