„Baader Bank“ – Versionsunterschied

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== Unternehmensstruktur ==
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Die Baader Bank Aktiengesellschaft ist eine mehrheitlich in [[Familienunternehmen|Familienbesitz]] befindliche, börsengelistete Bank.<ref name=":2">{{Internetquelle |autor= |url=https://www.sueddeutsche.de/muenchen/landkreismuenchen/unterschleissheim-baader-bank-verliert-millionen-1.4341811 |titel=Baader Bank verliert Millionen |werk=Süddeutsche Zeitung |datum=2019-02-24 |sprache=de |abruf=2023-06-26}}</ref> Sie verfügt über eine Vollbanklizenz, ist Mitglied des [[Bundesverband deutscher Banken|Bundesverbandes deutscher Banken e.V.]] und gehört dessen [[Einlagensicherung|Einlagensicherungseinrichtung]] an.<ref name=":3">{{Literatur |Titel=Langfristorientierung und antizyklisches Handeln |Hrsg=Die Bank - Zeitschrift für Bankpolitik und Bankpraxis |Nummer=7 |Datum=2015-07-01 |Seiten=8-10}}</ref> Die Konzernzentrale befindet sich in Unterschleißheim bei München. Weitere deutsche Standorte der Baader Bank sind [[Frankfurt am Main]] und [[Stuttgart]]. Zum Jahresende 2022 waren insgesamt 548 Mitarbeiter im Baader Bank Konzern und 512 Mitarbeiter in der Baader Bank AG beschäftigt.<ref name="Geschäftsbericht 2022"></ref>
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Zum Baader Bank Konzern gehören neben der Konzernmutter sechs [[Konzernabschluss#Vollkonsolidierung|vollkonsolidierte]] Gesellschaften:<ref name="Geschäftsbericht 2022"></ref>
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Version vom 26. Juli 2023, 12:03 Uhr

  Baader Bank AG
Logo
Staat Deutschland Deutschland
Sitz Unterschleißheim
Rechtsform Aktiengesellschaft
ISIN DE0005088108
Bankleitzahl 700 331 00[1]
BIC BDWB DEMM XXX[1]
Gründung 1. Juli 1983
Website www.baaderbank.de
Geschäftsdaten 2022
Bilanzsumme 2.376 Mio. Euro[2]
Einlagen 1.994,2 Mio. Euro[2]
Mitarbeiter 548 (konzernweit)[2]
Leitung
Vorstand Nico Baader (Vors.)
Oliver Riedel (stv. Vors.)[3]
Aufsichtsrat Helmut Schreyer (Vors.)
Georg Heni (stv. Vors.)[4]

Die Baader Bank AG ist eine deutsche Bank mit Sitz in Unterschleißheim bei München und im Handel von Finanzinstrumenten tätig. Als Market Maker mit Vollbanklizenz ist die sie für die Preisfindung von über 800.000 Wertpapieren verantwortlich, vertreibt Dienstleistungen im Bereich Trading, Konto- und Depot- und Nebendienstleistungen und begleitet mittelständische Unternehmen bei Kapitalmaßnahmen und Börsengängen. Die Geschäftstätigkeiten erstrecken sich unter anderem über die DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz). Die Bank wurde am 1. Juli 1983 von Uto Baader gegründet.[5][6] 2022 wies die Bank eine Bilanzsumme von 2,376 Milliarden Euro auf und beschäftigte konzernweit 548 Mitarbeiter.[2]

Unternehmensstruktur

Die Baader Bank Aktiengesellschaft ist eine mehrheitlich in Familienbesitz befindliche, börsengelistete Bank.[7] Sie verfügt über eine Vollbanklizenz, ist Mitglied des Bundesverbandes deutscher Banken e.V. und gehört dessen Einlagensicherungseinrichtung an.[8] Die Konzernzentrale befindet sich in Unterschleißheim bei München. Weitere deutsche Standorte der Baader Bank sind Frankfurt am Main und Stuttgart. Zum Jahresende 2022 waren insgesamt 548 Mitarbeiter im Baader Bank Konzern und 512 Mitarbeiter in der Baader Bank AG beschäftigt.[2]

Zum Baader Bank Konzern gehören neben der Konzernmutter sechs vollkonsolidierte Gesellschaften:[2]

  • Baader & Heins Capital Management AG, Unterschleißheim, (75 Prozent Kapitalanteil)
  • Selan Holding GmbH, Unterschleißheim, (100 Prozent Kapitalanteil)
  • Baader Helvea AG, Zürich (Schweiz), (100 Prozent Kapitalanteil)
  • Baader Helvea Inc., New York (USA), (100 Prozent Kapitalanteil)
  • Baader Helvea Ltd., London (UK), (100 Prozent Kapitalanteil)
  • Selan d.o.o., Senj (Kroatien) (100 Prozent Kapitalanteil).

Geschäftstätigkeiten

Die Bank hat ihre Tätigkeiten in sechs Geschäftsfeldern organisiert. Das Kerngeschäft der Bank umfasst die Erbringung von Dienstleistungen in den Geschäftsfeldern Market Making, Capital Markets und Brokerage. Die Geschäftsfelder Account Services, Fund Services und Research Services ergänzen die Tätigkeiten.[9] Die Baader Bank agiert am Kapitalmarkt als Partner für Unternehmen, Börsen und Handelspartner (u.a. Direktbanken, institutionelle Investoren, Unternehmen, Vermögensverwalter, FinTechs, Kapitalsammelstellen und Portfoliomanager).[10]

Anteilseigner

Die Aktien der Baader Bank sind im Freiverkehr der Börse München und dort im Marktsegment m:access sowie im Freiverkehr der Börsenplätze Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg und Stuttgart handelbar.[11] Die Baader Beteiligungs GmbH, München, hält 66,34 Prozent der Anteile an der Baader Bank, 5,39 Prozent hält die Ubtrend GmbH & Co. KG und die weiteren 28,27 Prozent der Anteile befinden sich im Streubesitz.[2]

Geschichte

Ausgangspunkt der Entwicklung war die Zulassung Uto Baaders, des Gründers der Bank, am 1. Juli 1983 an der Börse als Börsenmakler. Er betreute zu Beginn die Orderbücher von drei Aktien, den nordamerikanischen Werten American Telephone & Telegraph, Communications Satellite Corp. und Westinghouse Electric.[5][6] Im Oktober 1987 begann Baader mit dem Handel mit Auslandsaktien in Deutschland.[12] Mit der Emissionsbegleitung der DB-Soft AG erweiterte Baader 1993 erstmals seine Geschäftstätigkeit über die Skontroführung hinaus. Daraus entstand später ein eigener Geschäftsbereich.[13] Mit dem Erwerb der börsennotierten Ballmaier & Schultz Wertpapier AG und der zwei Jahre später erfolgten Zusammenführung entstand die Baader Wertpapierhandelsbank AG. Damit wurde die Baader Bank an der Frankfurter Börse aufgenommen.[8][14]

Geschäftserweiterung

Anfang der 2000er Jahre steigerte die Baader Bank ihre Zukaufsfrequenz bei Orderbüchern, wodurch die Skontroführung in deutschen Aktien weiter ausgebaut wurde. So integrierte sie im Jahr 2000 die Stuttgarter Maklerfirma KST, 2001 Eckes Effektenhandel AG (Frankfurt) sowie 2002 German Brokers (Frankfurt). In 2003 kamen die Skontren von Gebhard & Schuster (München), die der Frankfurter Makler Bargmann, Pfeiffer und Elsässer sowie das Düsseldorfer Maklerhaus Spütz Börsenservice GmbH hinzu.[15] Durch den Kauf von Eckes stieg die Baader Bank in das institutionelle Vermittlungsgeschäft ein.[13] Der Erwerb von Spütz bedeutete einen Ausbau der Skontroführung für derivative Produkte.[15] Mit der Beteiligung an der Conservative Concept Portfolio Management AG erschloss die Baader Bank 2005 das Geschäftsfeld von Absolute-Return-Produkten.[13] Zu Beginn 2008 erfolgte die Übernahme der Deutschen Börsenmakler GmbH. Mit diesem Schritt erweiterte das Unternehmen seine Tätigkeiten an gehandelten Wertpapiergattungen um börsengehandelte Fonds. Die Bank hatte in den Jahren zwischen 1998 und 2008 rund 20 Firmen aufgekauft und stieg so mit einem Marktanteil von 31 Prozent am Frankfurter Parketthandel zum Marktführer auf.[16]

Umwandlung zur Vollbank

Am 31. Juli 2008 wurde aus der Baader Wertpapierhandelsbank AG die Vollbank Baader Bank AG. Sowohl die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) als auch die Entschädigungseinrichtung deutscher Banken gaben entsprechenden Anträgen von Baader statt. Im Oktober trat das Institut schließlich dem Bundesverband deutscher Banken bei und wurde gleichzeitig Mitglied im Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes.[8] Zusätzlich beteiligte sich Baader in dem Jahr an der Heins & Seitz Capital Management GmbH, München.[15]

Vom 31. März 2010 an erfolgt die Preisfeststellung der Baader-Aktie nicht mehr im regulierten Markt, sondern im Marktsegment m:access innerhalb des Freiverkehrs der Börse München. Neben München wurde die Aktie weiterhin an allen deutschen Börsen im Freiverkehr gehandelt. Zudem begann die Baader Bank ihre Aktivitäten im außerbörslichen Wertpapierhandel. So stellte das Institut An- und Verkaufskurse von deutschen und internationalen Aktien für Kunden zur Verfügung.[17]

Mit Aufnahme des Xetra-Spezialistenmodells an der Frankfurter Wertpapierbörse am 23. Mai 2011 erwarb die Baader Bank die dortigen 120 Orderbücher (Skontren) der Skontroführergesellschaften Bid & Ask Financial Services mbH (Nürnberg), Hordoff GmbH (Frankfurt) und Mercurius Handelsbank GmbH (Frankfurt).[18] Im August 2013 übernahm die Baader Bank den schweizerischen Aktien-Broker Helvea. Die Baader Bank erhielt über die neuen Standorte in Genf, Zürich, London, Montreal sowie New York Zugang zu den Finanzplätzen in der Schweiz, im Vereinigten Königreich und Nordamerika.[19]

Umstrukturierung und weitere Entwicklung

Im Juli 2015 übergab der Gründer und Inhaber Uto Baader die Leitung der Baader Bank an seinen Sohn Nico Baader.[20][6] Ein Jahr später wurden die Geschäftsfelder umstrukturiert und in neue Geschäftsfelder zusammengefasst: Capital Markets, Multi Asset Brokerage, Market Making, Asset Management Services, Banking Services und Research.[21] 2019 wurde die Konzernstruktur mit der Veräußerung strategisch nicht relevanter Einheiten konsolidiert.[7][22]

2018 startete die Baader Bank den Ausbau als Kundenbank. Auf einer Basis von 25.000 Depots, einer Bilanz von 700 Millionen Euro und einem Eigenkapital von 76 Millionen Euro vervierfachte sich die Zahl der Depots innerhalb von zwei Jahren. Ende 2021 waren es etwas mehr als eine halbe Million Depots. Ein Jahr später stieg die Zahl um 70 Prozent auf 843.000. Das Depotvolumen erreichte 15,7 Milliarden Euro. Im Juni 2023 wurden erstmals eine Million Depots geführt.[6]

Einzelnachweise

  1. a b Stammdaten des Kreditinstitutes bei der Deutschen Bundesbank
  2. a b c d e f g Baader Bank AG (Hrsg.): Baader Bank AG - Geschäftsbericht 2022. 15. März 2023 (baaderbank.de [PDF]).
  3. Vorstand - Baader Bank. In: Baader Bank. Abgerufen am 26. Juni 2023.
  4. Der Aufsichtsrat. In: baaderbank.de. Abgerufen am 26. Juli 2023.
  5. a b Stefan Kroneck: Uto Baader 70. Hrsg.: Börsen-Zeitung. Nr. 35, 20. Februar 2014, S. 16.
  6. a b c d Christoph Fröhlich: Unterschleißheim: 40 Jahre Baader Bank: Wie Oliver Riedel das Kundengeschäft nach Europa ausbauen will. In: DAS Investment. 21. Juni 2023, abgerufen am 26. Juni 2023.
  7. a b Baader Bank verliert Millionen. In: Süddeutsche Zeitung. 24. Februar 2019, abgerufen am 26. Juni 2023.
  8. a b c Die Bank - Zeitschrift für Bankpolitik und Bankpraxis (Hrsg.): Langfristorientierung und antizyklisches Handeln. Nr. 7, 1. Juli 2015, S. 8–10.
  9. Baader Bank AG (Hrsg.): Baader Bank AG - Geschäftsbericht 2022. 15. März 2023, S. 14 (baaderbank.de [PDF]).
  10. Bundesanzeiger (Hrsg.): Baader Bank Aktiengesellschaft Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2021 bis zum 31.12.2021. 16. März 2023.
  11. Baader Bank AG (Hrsg.): Investor Relations - Factsheet. 13. Juli 2023 (eqs.com [PDF]).
  12. Handelsblatt (Hrsg.): Mit dem direkten Draht aufs Londoner Parkett. Nr. 123, 1. Juli 2009, S. b11.
  13. a b c Christopher Schütz: Die Neuerfindung des Kommissionshandels. Hrsg.: Börsen-Zeitung. Nr. 125, 2. Juli 2008, S. B8.
  14. Frankfurter Allgemeine Zeitung (Hrsg.): Baader Wertpapierhandelsbank wechselt in den Amtlichen Handel. Nr. 2008, 8. September 1998, S. 27.
  15. a b c Volker Deibert: Baader-Bank sammelt Skontren - Auf Wachstumskurs in trüben Tagen. Hrsg.: Going Public. Nr. 05, 1. Mai 2003, S. 33.
  16. Rolf Benders: Börsenmakler Baader plant weitere Zukäufe. In: Handelsblatt. 21. Februar 2008, abgerufen am 26. Juni 2023.
  17. AWP Finanznachrichten (Hrsg.): Baader Bank AG: Baader Bank erweitert Angebot mit maxblue. Nr. 597, 3. Mai 2010.
  18. Süddeutsche Zeitung (Hrsg.): Runter vom Parkett. 25. November 2010, S. 25.
  19. Helvea-Gründer und CEO verlässt das Unternehmen. In: finews.ch. 12. Dezember 2013, abgerufen am 26. Juni 2023 (deutsch).
  20. Baader Bank AG vollzieht Generationenwechsel: Nico Baader zum neuen Vorstandsvorsitzenden ernannt und Vorstand auf vier Mitglieder erweitert | Corporate - EQS News. EQS News, 11. Mai 2015, abgerufen am 26. Juni 2023.
  21. Bundesanzeiger (Hrsg.): Baader Bank Aktiengesellschaft - Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2016 bis zum 31.12.2016. 19. Juli 2017.
  22. Bankbilanz: Baader Bank löst Teile des Fonds für allgemeine Bankrisiken auf. In: Wirtschaftswoche. 20. März 2020, abgerufen am 26. Juni 2023.

Koordinaten: 48° 17′ 11″ N, 11° 35′ 13,2″ O