„Almaty“ – Versionsunterschied
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*http://www.almadf.kz/ - ''Wunderschöne Fotos der Stadt (russisch/englisch)'' |
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*http://www.almatau.net/map.htm - ''Karte der Stadt (russisch)'' |
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*http://www.almatydev.blogspot.com/ - ''Almaty Entwicklung - Progect und Gebäude (englisch)'' |
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*http://www.almatyairport.com/ - ''Flughafen von Almaty (russisch/englisch)'' |
*http://www.almatyairport.com/ - ''Flughafen von Almaty (russisch/englisch)'' |
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*http://www.goethe.de/oe/alm/deindex.htm - ''Goethe-Institut Almaty (deutsch/russisch)'' |
*http://www.goethe.de/oe/alm/deindex.htm - ''Goethe-Institut Almaty (deutsch/russisch)'' |
Version vom 21. November 2006, 02:07 Uhr
Karte | |||||||||||||||
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„Die südliche Hauptstadt Kasachstans“; „Stadt der Apfelbäume“ | |||||||||||||||
Almaty/Aлматы | |||||||||||||||
Gebiet: | Stadt mit Sonderstatus Almaty | ||||||||||||||
Fläche: | 324,8 km² | ||||||||||||||
Einwohner: | 1.266.500 (1. Juli 2006) | ||||||||||||||
Bevölkerungsdichte: | 3651 Einwohner je km² | ||||||||||||||
Höhe: | 670 - 970 m ü. NN | ||||||||||||||
Postleitzahl: | 050000 | ||||||||||||||
Vorwahl: | 327-2 | ||||||||||||||
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel | ||||||||||||||
Stadtgliederung: | 6 Stadtbezirke | ||||||||||||||
Akim (Bürgermeister): | Imangali Tasmaganbetow (seit 2004) | ||||||||||||||
Bevölkerung | |||||||||||||||
Altersstruktur: (2004) |
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Arbeitslosenquote | 8,9 % (2004) | ||||||||||||||
Eingeschriebene Studenten | 165 700 (Wintersemester 2003-2004) | ||||||||||||||
Hochschulbildung bei Erwachsenen | 31,4% (2004) | ||||||||||||||
Verhältnis Männer /Frauen | 1000 / 1206 (2003) | ||||||||||||||
Nationalitäten: (2003) |
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Almaty (kasachisch Алматы/Almaty, in der neuen inoffiziellen Lateinschrift Almatı; 1867 bis 1921 russ. Верный/Werny, 1921 bis 1994 Alma-Ata - von kasachisch "алма" (Apfel) und "ата" (Vater)) ist die ehemalige Hauptstadt Kasachstans und mit 1,185 Mio. Einwohnern die größte Stadt dieses Staates. Sie liegt im Südosten Kasachstans unweit der Grenze zu Kirgisistan.
Almaty ist bis heute der kulturelle, wissenschaftliche und wirtschaftliche Mittelpunkt des Staats. Auch die Verlegung der Hauptstadt nach Astana hat diese Position nur geringfügig beeinflusst.
Geographie
Geographische Lage
Almaty befindet sich im Südosten von Kasachstan; nach Süden sind es 80 km bis zur Grenze von Kirgisistan und nach Osten etwa 300 km zur Grenze von China (jeweils Luftlinie).
Almaty liegt am Nordfuß des nördlichsten Gebirgszuges des Tian Shan – Transili-Alatau (Zalij-Alatau), dessen nur schwer überwindliche Bergketten mit Gletschern vom Pik Talgar (5.017 m. ü. NN.), der von fast überall in der Stadt zu sehen ist, gekrönt werden. Der größte Berg innerhalb des Stadtterritoriums heißt Kok-Tjube und ist 1.070 Meter hoch. Zudem befinden sich in der Umgebung von Almaty etwa 300 Gletscher, von denen der Korshnewskogo- und Tujuks-Gletscher die größten sind.
Nördlich von Almaty liegt ein Gebiet mit Steppen und Halbwüsten, das schließlich in die Wüste Mujunkum (Mojynkum) übergeht.
Wasserressourcen
Südlich von Almaty, in Kirgisistan, liegt in den Tienschan-Bergen der große Yssykköl. Dieser See ist das beliebteste Ausflugsziel der Stadtbewohner. Nördlich der Stadt befindet sich der Kaptschagai-Stausee, der 1970 am Fluss Ili errichtet wurde. Mit der Fläche von 1847 km² dient er als Hauptreservoir für die Versorgung der Metropole mit Trinkwasser.
In den nahen Bergen des Transili-Alataus entspringen zahlreiche Flüsschen und kleine Ströme, die das Stadtgebiet durchqueren. Es sind unter anderen: Bolschaja Almatinka, Malaja Almatinka, Wesnowka, Ainabulak, Karasu und Kosatschka. Zusätzlich teilt der Kunajew-Kanal die Stadt in den Nord- und Südteil.
Flora und Fauna
Die Stadt umgeben zahlreiche blühende Gärten (vor allem natürlich Apfelbaumgärten); Obst-, Getreide-, Tabak- und Melonenplantagen; Weinberge. Im Gebirgsvorland existieren Haine von Aprikosen, Weißdorn und wildem Apfel. Etwas höher beginnen finstere Nadelwälder, Alpenwiesen und schließlich die schneebedeckten Eisgipfel. In den Parks und Gärten der Stadt hat man seit deren Gründung Pflanzen und Bäume aus allen Ecken der Welt angepflanzt, und so gedeihen bis heute in Almaty und Umgebung Arten aus Nordamerika, der Krim, dem Kaukasus und aus Fernost.
Auch das Tierreich um Almaty ist sehr reich. Außer den üblichen Nagetieren leben in den Bergwäldern Bären, große Katzen wie Luchse, sowie das Wappentier der Stadt, der Schneeleopard. Den Tian Shan bewohnen zudem Bergziegen und -schafe (Arhare). In den Steppenregionen trifft man häufig auf Wölfe und Füchse.
Um die außergewöhnliche Flora und Fauna des Transili-Alataus (Zalij-Alatau) zu bewahren, gründete man hier 1935 das „Naturschutzgebiet von Almaty“.
Klima
Almaty hat ein ausgeprägtes Kontinentalklima mit großen Temperaturschwankungen innerhalb eines Tages. Da die Höhenlagen der einzelnen Bezirke sich erheblich unterscheiden, liegen sie in verschiedenen Klimazonen. So kann an verschiedenen Enden der Stadt am selben Tag ein völlig anderes Wetter herrschen.
Die jährliche Niederschlagsmenge beträgt 629 mm; der Temperaturdurchschnitt im Juli liegt bei +22,3° C, im Januar bei -8° C. Die Maximaltemperatur betrug +42° C, die Minimaltemperatur -34° C und der Jahresdurchschnitt ist 7,6° C.
Politik
Bis 1997 war Almaty Hauptstadt Kasachstans und des gleichnamigen Gebiets. Jetzt allerdings ist sie keines von beidem, denn die Landeshauptstadt wurde nach Akmola (heute Astana) und die Gebietshauptstadt nach Taldykorgan verlegt. Obwohl das Gebiet immer noch „Almaty Oblysy“ heißt, ist Almaty kein Teil davon. Sie ist eine autonome „Stadt mit Sonderstatus“, von denen es in Kasachstan noch zwei weitere gibt – Astana und Baikonur.
Die Stadt ist in sechs autonome Bezirke (Awtonomnyj(-e) Okrug(-a)) unterteilt: Almaly, Auesow, Bostandyk, Shetisu, Medeu und Turksib. Der bevölkerungsreichste ist Auesow mit rund 300 000 Einwohnern, Medeu ist mit 131 000 der bevölkerungsärmste.
Bevölkerung
Allgemeines
Seit 1981 ist Almaty eine Millionenmetropole, eine der größten Städte der ehemaligen Sowjetunion und nach Taschkent die zweitgrößte Stadt Zentralasiens. Rund 8 % der Bevölkerung Kasachstans leben in Almaty. Das Bevölkerungswachstum betrug in den letzten Jahren ca. 0,6 %, die Sterblichkeitsrate wurde von der Geburtenrate um fast 30 % übertroffen. Die Haupttodesursache waren in den letzten Jahren mit 64,4 % die Krankheiten des Blutkreislaufsystems.
Da fast ein Viertel der Einwohner unter 20 Jahre alt sind, kann man Almaty sicher als eine ausgesprochen „jugendliche“ Stadt bezeichnen. Zu den „Aksakalen“, wie die ehrbaren alten Männer und Frauen von über 80 Jahren in Kasachstan genannt werden, zählen ungefähr 1,5 %.
Auf 1000 männliche Stadtbewohner kommen 1206 weibliche, die Anteile sind dementsprechend etwa 45 % und 55 % (m/w). 12,8 % der Bevölkerung sind Kleinkinder bis neun Jahre. Über eine Hochschulbildung verfügen 31,4 % der Erwachsenen, die Analphabetenrate beträgt lediglich 0,2 %.
Ins Ausland sind 2003 5630 Menschen verzogen, davon 839 nach Deutschland. Zugezogen sind 5496 Menschen, davon nur 46 aus Deutschland und ganze 1174 aus China. Der Saldo der inneren Migration betrug + 18.658 Menschen.
Nationalitäten
Almaty ist eine internationale, kosmopolitische Stadt; dort leben Vertreter von annähernd 120 Nationen. Bis vor kurzem stellten Russen die Mehrheit in der Stadtbevölkerung dar – was bei den meisten Großstädten Kasachstans der Fall war. In der Zarenzeit waren laut der ersten Bevölkerungszählung von 1897 58 % der Anwohner russisch. Die Kasachen kamen mit 8,2 % erst an dritter Stelle hinter den Uiguren (8,7 %). Bedingt durch die geographische Nähe der autonomen Provinz der Uiguren (Xinjiang) in der VR China, zählen sie auch heute zur drittstärksten Minderheit der Stadt. Heute sind die Russen mit 40,2 % und die Kasachen mit 43,6 % vertreten. Traditionell leben im Umkreis von Almaty die Kasachen des Älteren Shus, Sippe Dshany des Stammes Dulat bzw. Sippen Tschibyl und Aikym des Stammes Schapraschty. In der Stadt selber ist die Stammeszugehörigkeit der kasachischen Bevölkerung höchst unterschiedlich, teilweise gar nicht ermittelbar. Außer den Uiguren sind viele andere Turkvölker vertreten, wie Aserbaidschaner, Türken, Tataren und die ostturkestanischen Dunganen (Dschungaren). Die stärkste slawische Minderheit sind die Ukrainer mit 1,7 %. Die Nachfahren der Koreaner, die unter Stalin aus Fernost (sie kamen aus dem Jüdischen autonomen Gebiet) nach Kasachstan verschleppt worden waren, stellen 1,8 % der Bevölkerung. Der Prozentsatz der Deutschen beträgt lediglich 0,7 %. Vor 15 Jahren gab es mehr Deutsche in Almaty, doch auch damals zählten sie kaum mehr als 3 %, denn deren Hauptsiedlungsgebiete waren Nord- und Zentralkasachstan.
Bei diesen Zahlen ist die starke zwischenstaatliche Migration zu beachten, die nach dem Fall der Sowjetunion ausgelöst worden war. Besonders viele Russen, Ukrainer, Deutsche und Juden haben die Stadt und das Land verlassen. Seit dem Ende der 90er Jahre ebbt die Migration ab.
Hauptverkehrssprache bleibt das Russische.
Religionen
Heute gibt es in der Stadt 275 religiöse Gemeinden, die 42 verschiedenen Konfessionen angehören. Die bedeutendsten darunter sind:
Konfession | Zahl der Gemeinden | Oberhaupt |
---|---|---|
Sunnitische Muslime | 38 | Oberimam Derbisali |
Russisch-Orthodoxe | 14 | Metropolit Mefodij |
Römische Katholiken | 5 | Bischoff G.Howanez |
Buddhisten | 2 | |
Juden | 2 | |
Lutheraner | 5 | |
Presbyterianer, Methodisten u. ä. | ca. 40 | |
Baptisten | 20 | |
Zeugen Jehovas | ca. 30 |
Außerdem sind Neuapostolische, Bahai, Scientology, Armenisch-Gregorianische Kirche, Krischnaiten, Vischnuiten, Adventisten sowie zahlreiche esoterische Vereinigungen vertreten. Viele Vereinigungen unterhalten religiöse Zentren mit eigenen Bildungsstätten (Seminare, Kollegen) in der Stadt. Zusätzlich erscheinen 7 lokale religiöse Zeitschriften und Zeitungen.
Es gibt insgesamt 87 Kirchen und Moscheen in Almaty, darunter viele bedeutende, auch eine relativ große römisch-katholische Kirche, die von den deutschen und polnischen Minderheiten besucht wird.
Wirtschaft
Almaty war und bleibt eines der wirtschaftlichen Zentren Kasachstans. Das Bruttosozialprodukt pro Kopf beträgt 4684 US$ und ist damit wesentlich höher als der Landesdurchschnitt. Der größte Teil davon stammt aus dem Dienstleistungssektor (77 %). Auf die Industrie entfallen 32,9 %. Der landwirtschaftliche Sektor ist mit weniger als 0,1 % vertreten. Die Struktur der industriellen Produktion sieht wie folgt aus:
Produktionszweig | Anteil |
---|---|
Lebensmittelproduktion | 38,0% |
Maschinenbau | 15,4% |
Holz-, Papier- und Druckgewerbe | 10,3% |
Metallurgie | 10,3% |
Baustoffindustrie | 7,6% |
Am 1. Januar 2005 waren in der Stadt 1668 Betriebe registriert, davon 168 Groß- und Mittelbetriebe, auf die fast 78 % der städtischen Produktion entfällt.
Die Palette der erzeugten Industriegüter ist sehr breit. Die Nahrungsmittelindustrie produziert Tee, Weine, Süßwaren, Nudeln, Milch- und Fleischprodukte; in anderen Bereichen werden Waschmaschinen, Fernseher, Teppiche, Lederschuhe, Trikotagen, Ziegelsteine, Metallkonstruktionen und vieles mehr hergestellt.
Der Außenhandel umfasste 2004 5294,6 Millionen US$, die Quote der Arbeitslosen lag bei 8,9 %, die Durchschnittslöhne erreichten 192US$ pro Monat. Über 577.000 Menschen in der südlichen Hauptstadt waren 2003 wirtschaftlich aktiv.
Transport und Infrastruktur
Almaty verfügt über insgesamt 11 Straßenbahnlinien (9 „Trolejbus“ und 2 „Tramwaj“), deren Gesamtlänge 65 km beträgt. Die erste Linie wurde 1937 in Betrieb genommen. Weiterhin gibt es 196 Buslinien, welche im Jahr 2004 245,6 Millionen Passagiere beförderten. Voraussichtlich im Jahre 2007 wird die erste U-Bahnlinie eröffnet, momentan ist der Bau des U-Bahn-Netzes im vollem Gange.
Zum übrigen Verkehr: in der Stadt sind 210.543 Personalkraftwagen, 21.184 Lastwagen und 8.251 Busse registriert.
Eine Flugverbindung nach Almaty gibt es seit 1930. In den Jahren 1977-78 führte von Alma-Ata nach Moskau die erste Überschall-Flugverbindung der Welt (mit Tupolew Tu-144 als Passagierflugzeug). 2004 wurde ein neuer, moderner internationaler Flughafen in Almaty fertiggestellt. Es gibt tägliche Fluge von verschiedenen deutschen Flughäfen, besonders Düsseldorf, Frankfurt am Main und Hannover. Die Regionalflughäfen im Lande werden ebenfalls täglich angeflogen.
Seit der Fertigstellung von Turksib (ebenfalls 1930) ist Almaty auch per Zug erreichbar. Heute besitzt die Stadt zwei große Bahnhöfe – Almaty I und Almaty II, außerdem noch einige kleinere Stationen der Regionalbahnen. Von Moskau erreicht man Almaty in vier Tagen ohne Umsteigen.
Bildung und Forschung
In Almaty gibt es eine Vielzahl von Schulen und Hochschulen. Neben 187 Mittelschulen gibt es 16 Gymnasien und Lyzeen. Den mittleren Berufsabschluß können junge Stadtbewohner an 21 Staats- und Republikskollegien bzw. 57 privaten Kollegien erwerben. Es gibt eine fruchtbare Zusammenarbeit mit Schulen in Deutschland und Frankreich.
Almaty verfügt über 13 Universitäten, von denen aber viele eher den Standards deutscher Fachhochschulen entsprechen:
- Staatlich-Nationale Al-Farabi Universität
- Staatliche Abai-Universität von Almaty
- Kasachische Nationale Technische Satpajew-Universität
- Staatliche Juristische Universität von Almaty
- Zentral-asiatische Universität
- Kasachisch-deutsche Universität
- Kasachisch-britische Universität
- Kasachisch-amerikanische Universität
- Universität der Wirtschaft und Technologien von Almaty
- Technologische Universität von Almaty
- Universität „Kainar“
- Kasachische Nationale Agraruniversität
- Universität „Turan“
- Universität des Fernsehen und Kino
Weiterhin existieren nicht wenige Fachhochschulen und Akademien, von denen folgende erwähnenswert sind:
- Kasachische Fachhochschule für Management, Wirtschaft und Prognostizierung
- Internationale Business-Akademie
- Kasachische Akademie des Transport und der Kommunikationen
- Kasachische Akademie des Sports und Tourismus
- Kasachische Medizinhochschule
- Städtisches Medizinkolleg
- Akademie der Arbeit und Sozialer Beziehungen
- Akademie des Internationalen Journalismus
Hochschulbildung im Bereich der Künste vermittelt die Kasachische Nationale Shurgenow-Kunstakademie. Künstlerische Studiengänge im Bereich Musik sowie Geschichte der Musik bietet das Kasachische Nationale Kurmangazy-Konservatorium an.
Wissenschaftliche Forschung konzentriert sich an der 1946 von Kanysch Imantajewitsch Satpajew gegründeten Akademie der Wissenschaften der Republik Kasachstan. Sie ist auch die oberste wissenschaftliche Anstalt Kasachstans. In den Bergen bei Almaty steht ein großes Observatorium.
Kultur
Das Kulturleben der südlichen Hauptstadt Kasachstans ist außerordentlich reich und vielfältig. In dieser Hinsicht kann sich kaum eine zentralasiatische Stadt mit Almaty messen.
Theater und Orchester
Von den Theatern besitzt die Stadt neun staatliche und sieben nicht-staatliche. Das Staatliche Akademische Theater für Oper und Ballett, das den Namen Abai - nach Abai Qunanbajuly - trägt, ist das älteste und bedeutendste der Stadt, ja der Republik. Erwähnenswert sind außerdem noch das Staatliche Akademische Auesow-Theater, das Staatliche Akademische Lermontow-Theater für Drama, das Theater „Nowaja Szena“, die Nationalen Theater der Russen, Deutschen, Koreaner und Uiguren, sowie 3 Puppentheater.
In der Kasachischen Staatlichen Shambyl-Philharmonie kann man den Konzerten des Staatlichen Symphonischen Orchesters, des Staatlichen Blasorchesters, des Staatlichen Ethnographischen Orchesters, des Kurmangazy-Orchsters der Volksinstrumente und der Baikadamow-Chorkapelle beiwohnen. Darüber hinaus gibt es einige städtische Orchester und Ensembles wie Symphonischer Orchester des Akim von Almaty, Ballett „Samruk“, Ensembles „Saltanat“, „Gulder“, „Sasgen Sasy“ u.a.
Museen
Historisch Interessierte können eines der städtischen Museen besuchen:
- Zentrales Staatliches Museum der Republik Kasachstan
- Staatlihes Kastejew-Kunstmuseum
- Republikanisches Ykylas-Museum der Volks-Musikinstrumente
- Republikanisches Literatur- und Memorial-Museumskomplex
- Republikanisches Büchermuseum
- Archäologie-Museum
- Museum der Künste „Umaj“
- Historisches Heimatmuseum von Almaty
- Museumshäuser von M. Auesow und D. Kunajew
Sonstiges
Almaty ist außerdem stolz auf seine 30 Bibliotheken (Nationale Bibliothek der Republik Kasachstan, Zentrale Städtische Tschechow-Bibliothek, Republikanische Begalin-Kinderbibliothek etc.), 13 Ausstellungen und Kunstgalerien (Zentrale Ausstellungshalle, „Tengri-Umaj“, „Tribuna“, „Ular“, Art-Zentrum „Alma-Ata“, Salon der Kunst und Numismatik etc.) und 12 Kinos. Auch einen Zirkus gibt es hier.
Aus den Zeiten als Almaty noch Hauptstadt war, sind die Berufsverbände der Künstler, Schriftsteller, Komponisten und Journalisten. In Almaty ist das einzige staatliche Filmstudio Kasachstans, „Kasachfilm“, wo momentan das monumentale historische Epos „die Nomaden“ von I.Jessenberlin verfilmt wird. Im Vergleich zu den Sowjetzeiten ist die Aktivität des Filmstudios selbstverständlich gesunken.
Sehenswürdigkeiten
Heilige Auferstehungskathedrale (Sofienkathedrale von Turkestan)
Die Hauptsehenswürdigkeit der Stadt ist sicher die Heilige Auferstehungskathedrale, der 1907 erbaute Sitz des Bischofs von Turkestan. Die Kathedrale ist im „russischen“ Stil erbaut worden, deren Formen, Ornamente und die helle Farbenfröhlichkeit an die Terem erinnert, die alten russischen Paläste. Dieser Tempel mit seinen Gewölben, Kuppel, dem Glockenturm und einem System von Treppen und Galerien wird häufig mit der Basilius-Kathedrale in Moskau verglichen, der man die Züge des Barock verliehen hat. Doch die Kirche hat noch mehr zu bieten, als mit dem Auge zu sehen ist. Nicht umsonst wurde sie in den russischen Katalog der 100 Weltwunder aufgenommen.
Sie ist ein architektonisches Wunderwerk, das vom Architekten A. P. Senkow geschaffen wurde. Man muss wissen, dass die Stadt Almaty (damals Werny) in einem besonders erdbebengefährdeten Gebiet liegt. Im Jahre 1887 geschah hier ein Erdbeben, das 10 Minuten dauerte und die ganze Stadt in Schutt und Asche legte. Damals merkte man, dass die Bauten aus Holz am wenigsten Schaden davon trugen, und so ist die Kathedrale vollständig aus Holz (genauer gesagt aus dem Tannenholz von Tian-Shan) errichtet worden. Senkow verwendete beim Bau nicht nur die neuesten architektonischen Erkenntnisse der damaligen Zeit, sondern er richtete sich auch nach historischen Vorbildern, wie die in seismisch aktiven Gebieten stehenden japanischen Pagoden. Das Ergebnis war, das die Turkestan-Kathedrale als eines der wenigen Gebäuden die zwei großen Erdbeben von 1911 und 1921 unversehrt überstand. Überraschenderweise ist die Kirche kein einziges Mal in Flammen aufgegangen und bleibt somit eine der wenigen vollständig erhaltenen hölzernen Sakralbauten der Welt und ist dazu zweifellos einer der schönsten.
Sonstige Kirchen und Moscheen
Aus der Zarenzeit erhalten geblieben sind außer der Auferstehungskathedrale noch die Nikolaus-Kirche, Peter-und-Pauls-Kirche und die Sankt-Kazanische Kirche. Die letzte ist in einem an ukrainisches Barock erinnernden Stil erbaut. In den 90-er Jahren wurde die orthodoxe Christus-Erlöser-Kirche erbaut, in Anlehnung an Moskauer Kathedralen.
Alle heute in Almaty stehenden Moscheen wurden erst vor kurzem – in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts erbaut. Besonders schön sind die Hauptmoschee, die Sultan-Kurgan-Moschee, die Moschee am Ryskulow-Prospekt und die Moschee im Orbita-Stadtviertel. Die Tatarische Moschee des alten Werny ist leider nicht erhalten geblieben.
Auch die moderne römisch-katholische Kathedrale der Heiligen Dreifaltigkeit ist sicher einen Blick wert.
Weltliche Historische Bauten
Das älteste noch erhaltene Gebäude der Stadt stammt von 1892. Dort residierte einst ein Kinderpflegeheim, heute ist dort das städtische Medizinkolleg. Im einst prunkvollen, reichen Stil erbaut ist das Geschäftshaus des Kaufmanns Gabdulwalijews, der heute den Namen „Kysyltan“ trägt. Typische Vertreter des russischen Kolonialstils des vorletzten Jahrhunderts sind die Städtische Lehranstalt, das Jungengymnasium, das Mädchengymnasium und das Offiziershaus (heute – Museum der Volks-Musikinstrumente).
In den 30er und 40er Jahren errichtete man viele ansehnliche Gebäude, darunter das Akademische Theater für Oper und Ballett, die ehemaligen Häuser der Regierung und des Finanzministeriums. Die Akademie der Wissenschaften, das Kinder- und Jugendtheater, sowie der Bahnhof Almaty II folgten in den 50er Jahren.
Der Fernsehturm von Almaty, gelegen auf dem Berg Kok-Tübe, gilt mit seinen 371,5 Metern als eines der höchsten Bauwerke der Welt.
Parks
Die Stadt der Äpfel besitzt zahlreiche Parks und Erholungsanlagen. Der älteste Park – Baum-Hain genannt – wurde noch in Zeiten des Russischen Reiches von einem deutsch-russischen Botanikerpaar angepflanzt. In den 30-er Jahren entstand ein großer Kultur- und Erholungspark, der Gorky-Park (heute Ak-Bota-Park). Schöne Fontäne, Statuen, viele zum Teil exotische Blumen und Bäume, Minieisenbahn, ein See und die Bootsfahrten mit schneebedeckten Gipfeln des Tian-Shan im Hintergrund machen diesen Park zum beliebtesten Erholungsort in der ganzen Stadt. Heute sind dort viele Karussells und sonstige moderne Attraktionen wie z.B. ein Aqua-Park installiert.
Von den modernen Erholungsparks nach dem Muster von Disneyland gibt es in Almaty noch drei weitere: „Phantasiepark Ajja“, Park „Bobek“ und Park „Family“. Tierliebhaber können im großen Zoo von Almaty Elefanten, Nilpferde, Krokodile, sowie viele andere Tierarten beobachten. Nicht unberücksichtigt lassen darf man aber dabei, dass sich der Zoo nach westlichem Verständnis auf einem erschreckend niedrigen Niveau bewegt. Viele der Tiere sind in viel zu kleine Gehege und Käfige eingepfercht, werden ununterbrochen von den Besuchern mit ungeeigneter Nahrung versorgt und zeigen erhebliche Verhaltensstörungen. Exotische Pflanzen sind im Wintergarten der Akademie der Wissenschaften zu betrachten.
Einkaufen und Nachtleben
In Handelshäusern und Supermärkten wie „Al-Farabi“, „Ramstor“, „Silk Way“, „Promenade“, „Zangar“, „Turkestan“, „City-Center“ oder „Rossija“ findet man alles, was die Seele begehrt. Nicht nur elitär in Bezug auf Waren und Preise, sondern auch architektonisch brillant ist das „Französische Haus“ mit seiner 10 Mal verkleinerten Kopie des Eiffelturms, wobei allerdings das Warenangebot überschaubar ist. Auf dem „Arbat von Almaty“ - einer Einkaufsstraße nach Moskauer Vorbild - kann man ein breites Angebot an Fachgeschäften für Parfum, Musikwaren, Bücher und Sonstiges in Anspruch nehmen, aber auch ein Bild von sich machen lassen bei einem der Straßenporträtisten. Und natürlich besitzt die Stadt einen asiatischen Basar mit breitem Warenangebot.
Almaty bietet das am weitesten entwickelte Nachtleben in ganz Zentralasien (http://expat.nursat.kz/?1352). Von den Kasinos sind „Miracle“, „Riviera“, „Altyn Alma“, „Dostyk“ und „Flamingo“ interessant. Ziemlich populär sind auch Sport- und Amüsierclubs wie das „Metro“, das „Tretij Taim“ und das Bowling-Center „Cosmo“.
Ausflugsziele
Trotz der vielen kulturellen und historischen Sehenswürdigkeiten war es bis jetzt die einzigartige Natur (siehe Geographie), welche die meisten ausländischen Touristen nach Almaty zog.
Das im Gebirge Tianschan liegende Teilgebirge Transili-Alatau (Zalij-Alatau) ist eine Sehenswürdigkeit an sich. Unweit der Stadt liegt „Medeo“- der größte Komplex für Wintersportarten der Erde. Er verfügt über das höchstgelegene (1691 Meter) und eines der größten Eisstadien der Erde, in dem etwa 120 Weltrekorde im Eisschnelllauf erzielt wurden. Bei vielen Profis gilt es als beste Sportstätte überhaupt. Fast genauso berühmt ist der Schymbulak–Skikomplex mit wunderbaren Skipisten und einer langen Seilbahn. Die Anlage ist aber mittlerweile renovierungsbedürftig.
Ein Naturwunder stellt der Canyon von Tscharyn dar. Viele zieht es nach Tamgaly – ein Tal, wo die Menschen der Steinzeit ihre Petroglyphen – die auf Felsen eingeritzte Bilder – hinterlassen haben. Im Tal Tamgaly-Tas hingegen gibt es fast anderthalb Jahrtausende alte Bildnisse des Buddha, die von indischen und chinesischen Predigern stammen, denen es gelungen ist, sich nach Zentralasien durchzuschlagen.
Schön ist auch der See Yssykköl in Kirgisistan, welcher innerhalb einer Stunde von Almaty erreichbar ist. Aber auch der Kaptschagai-Stausee ist für einen Badeurlaub bestens geeignet.
Geschichte
Almatu
Schon im zehnten Jahrhundert vor Christi Geburt gab es auf dem Territorium von Almaty Siedlungen von Menschen, wie die Funde wunderschöner Bronzen von Ausgrabungsgebieten nördlich des Orts belegen. Seit dem 7. Jahrhundert v. Chr. finden sich kulturelle Spuren von Saken und Usunen. Das bekannteste und gleichzeitig das faszinierendste Zeugnis der sakischen Kultur ist der so genannte „Altyn Adam“, „Goldener Mensch“ von Issyk-Kurgan bei Almaty. Hierbei handelt es sich um eine vollständig erhaltene, reich verzierte Rüstung aus Gold, die einem sakischen Fürst gehörte.
Die Ausgrabungen belegen, dass es auf dem Territorium von Almaty spätestens seit dem 10. Jahrhundert n. Chr. vier größere Siedlungen gab, von denen drei nach etwa zwei Jahrhunderten zusammenwuchsen zur Stadt Almatu. Dieser Name wird zum ersten Mal auf einem silbernen Dirham aus dem Jahre 684 (nach unserer Zeitrechnung 1285-86) erwähnt. Diese Münzen wurden in der Vorgängerstadt des heutigen Almaty während der mongolischen Herrschaft (Khanat Tschagatai) geprägt. Der Name Almatu erscheint außerdem in einigen arabischen Quellen und in Reisenotizen eines chinesischen Mönchs.
Im 14. Jahrhundert wurde die Stadt durch Mongolen (wahrscheinlich im Zuge der Unterdrückung einer Rebellion) fast vollständig zerstört. Da der Handel an der Seidenstraße – die Existenzgrundlage der Stadt – ebenfalls zum Erliegen kam, verkümmerten die Reste von Almatu im 16. Jahrhundert. Ihre Ruinen waren noch Mitte des 19. Jahrhunderts zu sehen, die Russen benutzten sie als Steingrube für die Stadt Werny.
Werny
Bei der Erschließung Zentralasiens errichtete das Russische Reich mehrere Vorposten in der Region, um das Territorium zu sichern. Es war außerdem vertraglich zum Schutz der Kasachen gegen die Dschungaren verpflichtet.
Am 4. Februar 1854 gründete die Truppe unter dem Kommando von Major I. D. Peremyschl'skij die Festung Wernoje („Die Treue“). Bei ihrer Gründung hatte sie gerade einmal 430 Einwohner. Schon nach einem Jahr trafen in Wernoje die ersten kasachischen, etwas später die russischen Umsiedler ein, die auf den Schutz der Armee und die fruchtbaren Böden und Gärten des Almatinka-Tals hofften. Vor den Toren der Festung entstanden die Staniza (Kosakensiedlung) Malaja Almatinskaja und eine Siedlung der turksprachigen Kaufleute. Im Mai 1859 erreichte die Gesamteinwohnerzahl bereits 5.000.
Am 11. April 1867 wurde der Festung und der Bebauung um sie herum das Stadtrecht verliehen. Stadt Werny (die Endung wurde entsprechend der russischen Grammatik geändert), deren Bevölkerung mittlerweile die Zahl von 10.000 übertraf, wurde zur Hauptstadt des Gebietes von Semiretschje (Siebenstromland), welches das heutige Nordost-Kasachstan und Teile Kirgisiens umfasste. Die Stadt war ca. 6 km² groß. In den 70er Jahren gab es dort schon an die 400 Bauten (unter anderem Bierbrauerei, Tabakfabrik, 3 Schulen und eine Berufsschule), sowie zahlreiche Niederlassungen von Handelsfirmen. Außerdem erschien eine Zeitung.
Im Jahre 1887 wurde Werny vom Erdbeben fast zerstört, von 1700 Gebäuden hielt nur eines der Wucht der Stöße stand. Unter Berücksichtigung der seismischen Gefahr wurde die Stadt schnell wiederaufgebaut und so richtete ein weiteres Erdbeben im Jahr 1910 viel weniger Unheil an. Am Vorabend des Ersten Weltkrieges war Werny bereits eine prosperierende Stadt mit 62 Lehranstalten, Fabriken, Banken, Telegraph und sogar einem kleinen Telefonnetz. 1907 wurde die Heilige-Auferstehungskathedrale fertiggestellt, das schönste und mit 45 Metern lange Zeit das größte Gebäude der Stadt (siehe „Sehenswürdigkeiten“). Die Bevölkerung zählte 1909 37.000 Menschen.
Am 2. März 1918 hatte sich in der Stadt die Sowjetmacht etabliert.
Alma-Ata
In den 20er und 30er Jahren
Wie sehr viele Städte im ehemaligen Russischen Reich wurde auch Werny von den Kommunisten umbenannt. Zum Glück bekam die Stadt nicht den Namen eines bolschewistischen Führers, wie die Hauptstadt der Kirgisen (Frunse, heute Bischkek). Werny gab man eine slawisierte Form seines früheren Namens. Es wurde nach den zwei Flüsschen, an denen die Festung gebaut wurde – Alma-Ata - umbenannt. Man hat die kasachische Endung -tu bzw. -ty (Attributendung) fälschlich als Wort „Ata“ - Vater, Opa verstanden. So wurde aus der „Äpfelstadt“ der „Vater der Äpfel“. Die Entscheidung wurde am 5. Februar 1921 getroffen. Schon am 2. März 1927 beschlossen das Zentrale Exekutivkommitee und der Rat der Volkskommissare, die Hauptstadt der Kasachischen Autonomen Sowjetrepublik von Qysylorda nach Alma-Ata zu verlegen. Nach 2 Jahren war es soweit. Damals lebte Leo Trotzki für kurze Zeit in Alma-Ata, bevor er von Stalin des Landes verwiesen wurde.
Eine herausragende Rolle bei dem Wandel Alma-Atas zu einer wirklichen Hauptstadt, zur Stadt von Bedeutung, spielte die Fertigstellung und Inbetriebnahme des Turksib im Jahre 1930. Nun wurde die „Äpfelstadt“ zum wichtigen Verkehrs-, Handels- und bald auch Industrieknotenpunkt. Die Bevölkerung hatte sich innerhalb von drei Jahren (1926 – 29) mehr als verdoppelt! Man entwickelte einen generellen Ausbauplan für Alma-Ata und setzte ihn konsequent um. Theater, Konzerthallen, Regierungsgebäude und Straßenbahnlinien entstanden innerhalb kürzester Zeit.
Während des Zweiten Weltkrieges
In den Kriegsjahren (1941-45) wurden viele Fabriken, Behörden und Institute aus dem von der deutschen Wehrmacht besetzten Westen der Sowjetunion nach Zentralasien verlagert. Allein nach Alma-Ata wurden über 30 Industriebetriebe, 15 Hochschulen, 20 Forschungsinstitute und die Filmstudios von Moskau, Leningrad und Kiew verlegt. So kam es, dass fast alle sowjetischen Propagandafilme der Kriegszeit in Alma-Ata gedreht wurden. Währenddessen kämpften viele der Stadtbewohner an der Front und ernteten zumal großen Ruhm. 48 von ihnen wurden mit dem Abzeichen „Held der Sowjetunion“ geehrt.
Nachkriegsjahre und Perestroika
Nach dem Krieg wuchs Alma-Ata in jeder Hinsicht schneller als je zuvor und wurde mit den Jahren immer schöner. Ein Jahr lang lebte hier L. I. Breschnew als Erster Sekretär des ZK Kasachstans, bevor er zum Generalsekretär der Partei aufstieg und diese Bekanntschaft kam der Stadt während seiner Regierungszeit selbstverständlich zu Gute. Am meisten wurde die kasachische Hauptstadt vom Republikoberhaupt D. A. Kunajew begünstigt, der von 1960 bis 1986 mit einer kurzen Unterbrechung regierte. Unter ihm nahm die Stadt im wesentlichen ihr heutiges Aussehen ein und wurde zur Millionenmetropole. Der Name Kunajew hat selbst heute noch einen guten Klang in Kasachstan.
Die Perestroika fing für Alma-Ata unter keinem guten Vorzeichen an. Im Dezember 1986 hatte das Plenum der ZK der Kasachischen SSR kurzerhand entschieden, Kunajew gegen G. B. Kolbin auszutauschen, der das Land, die Leute und die Sprache nicht kannte. Daraufhin begangen junge Leute eine Kundgebung gegen die Willkür des Zentralkomitee, die jedoch in einen Krawall ausartete. Es war die erste große Demonstration in der Sowjetunion seit 2 Jahrzehnten.
Die kommunistische Führung reagierte erst verspätet mit einer militärischen Aktion zur Niederwerfung der Demonstration – „Metel' 86“ („der Schneesturm 86“). Hunderte von Menschen wurden verhaftet, zwei Jugendliche später als Anstifter erschossen. Das Zentralkomitee beschrieb die Proteste als einen nationalistischen Aufstand. D.A. Kunajew verstarb Anfang der 90er.
Fast genau fünf Jahre nach der „Metel' 86“, am 21. Dezember 1991, unterschrieben die Staatschefs der 12 Sowjetrepubliken in Alma-Ata den Vertrag über die Schaffung der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten und besiegelten damit das Ende der Sowjetunion. Alma-Ata wurde zur Hauptstadt der unabhängigen Republik Kasachstan.
Almaty
Alma-Ata wurde zur Hauptstadt der unabhängigen Republik Kasachstan. Im Jahre 1993 hatte man die Stadt wieder umbenannt (wie es auch sonst immer bei einem Machtwechsel war). Von da an bis heute heißt sie Almaty - Stadt der Äpfel, oder Apfelbäume.
Bald entschied sich die neue Führung Almaty den Status der Hauptstadt zu nehmen. Zur neuen wurde Aqmola (heute Astana, früher Zelinograd). Das Gesetz "über den Sonderstatus von Almaty" garantiert der Stadt den Erhalt der besonderen Stellung als historisches Wissenschafts-, Kultur- und Finanzzentrum in Kasachstan. In Almaty sind einige Regierungsorganisationen geblieben, unter anderem 36 ausländische Botschaften und Konsulate, Vertretungen der UNO und UNESCO. Man hat den Umzug der Hauptstadt mit der Erdbebengefährdung der Region um Almaty begründet und mit Platzknappheit für neue Bauprojekte. Kritiker weisen eher auf die Abstammung des Präsidenten hin und seine Konflikte mit lokalen Eliten.
Nichts desto trotz bleibt Almaty das kulturelle, wissenschaftliche und ökonomische Zentrum des Landes, seine größte und schönste Stadt. Sie entwickelt sich ungeachtet der Widerstände und dient immer wieder als Anziehungspunkt für internationale Kongresse sowie Gipfeltreffen aller Art und ist weit davon entfernt zur „Provinz“ zu werden. Das seit dem Jahr 2000 andauernde Wirtschaftswachstum der Stadt, die steigenden Bevölkerungszahlen, die positive Tourismusentwicklung und die große Zahl an neuen Bauprojekten, die schon verwirklicht oder gerade im Entstehen begriffen sind, lassen die Bewohner Almatys mit viel Optimismus und Hoffnung in die Zukunft blicken.
Städtepartnerschaften
Söhne und Töchter der Stadt
- Olessya Kulakova, deutsche Volleyballspielerin
- Dinmuhamed Achmedowitsch Kunajew, kommunistischer Politiker in Kasachstan
- Waleri Wiktorowitsch Ljukin, ehemaliger sowjetischer Leistungsturner
- Nursultan Nasarbajew, Präsident von Kasachstan
- Wladimir Wolfowitsch Schirinowski, russischer Politiker und Abgeordneter der Duma
- Michail Michailowitsch Soschtschenko, russischer Schriftsteller
Weblinks
- http://www.atameken.de/modules.php?name=News&file=article&sid=1007 Triftige Gründe gegen den Namen Alma-Ata
- http://www.almaty.kz/ - Offizielle Webseite der Stadt Almaty (kasachisch/russisch/englisch)
- http://www.almadf.kz/ - Wunderschöne Fotos der Stadt (russisch/englisch)
- http://www.almatau.net/map.htm - Karte der Stadt (russisch)
- http://www.almatydev.blogspot.com/ - Almaty Entwicklung - Progect und Gebäude (englisch)
- http://www.almatyairport.com/ - Flughafen von Almaty (russisch/englisch)
- http://www.goethe.de/oe/alm/deindex.htm - Goethe-Institut Almaty (deutsch/russisch)
- http://www.goethe.de/oe/alm/depdta.htm - Deutsches Theater Almaty (deutsch)
- Commons: Almaty – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien