„Rosenwasser“ – Versionsunterschied

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Im Mittelalter verstand man unter Rosenwasser (lateinisch ''aqua rosarum'') wahrscheinlich sowohl einen Absud als auch (später) ein alkoholisches Destillat.<ref>Matthias Kreienkamp: ''Das St. Georgener Rezeptar. Ein alemannisches Arzneibuch des 14. Jahrhunderts aus dem Karlsruher Kodex St. Georgen 73'', Teil II: Kommentar (A) und textkritischer Vergleich, Medizinische Dissertation Würzburg 1992, S. 101.</ref> Das bereits im Mittelalter hergestellte<ref>[[Helmut Arntz]]: ''Weinbrenner. Die Geschichte vom Geist des Weines.'' Seewald, Stuttgart 1975, S. 16 f. und 209–211.</ref> und (etwa mit dem ''[[Circa instans]]'' um 1150)<ref>Hans Wölfel: ''Das Arzneidrogenbuch Circa Instans in einer Fassung des XIII. Jahrhunderts aus der Universitätsbibliothek Erlangen: Text und Kommentar als Beitrag zur Pflanzen- und Drogenkunde des Mittelalters.'' Mathematisch-naturwissenschaftliche Dissertation, Berlin 1939 (A. Preilipper, Hamburg 1939), S. 100–101.</ref> bekanntgemachte Rosenwasser ist eine wichtige Zutat von bestimmten [[Marzipan]]sorten und wird auch zur Aromatisierung anderer Speisen vor allem in der [[Arabische Küche|arabischen]], [[Indische Küche|indischen]], [[Persische Küche|iranischen]] und [[Französische Küche|französischen Küche]] verwendet. Eine aufwändigere Variante des in Indien beliebten Joghurtgetränks ''[[lassi]]'' [लस्सी] ist das mit etwas Rosenwasser aromatisierte ''gulabi lassi'' [गुलाबी लस्सी]. Rosenwasser findet auch Verwendung bei der Herstellung von [[Kosmetik]]-Produkten, vor allem für die [[Hautpflege]]. Eine mit Rosenwasser aromatisierte [[Türkische Küche|türkische]] Süßspeise, die vorwiegend während des Fastenmonats [[Ramadan]] angeboten wird, ist [[Güllaç]].
Im Mittelalter verstand man unter Rosenwasser (lateinisch ''aqua rosarum'') wahrscheinlich sowohl einen Absud als auch (später) ein alkoholisches Destillat.<ref>Matthias Kreienkamp: ''Das St. Georgener Rezeptar. Ein alemannisches Arzneibuch des 14. Jahrhunderts aus dem Karlsruher Kodex St. Georgen 73'', Teil II: Kommentar (A) und textkritischer Vergleich, Medizinische Dissertation Würzburg 1992, S. 101.</ref> Das bereits im Mittelalter hergestellte<ref>[[Helmut Arntz]]: ''Weinbrenner. Die Geschichte vom Geist des Weines.'' Seewald, Stuttgart 1975, S. 16 f. und 209–211.</ref> und (etwa mit dem ''[[Circa instans]]'' um 1150)<ref>Hans Wölfel: ''Das Arzneidrogenbuch Circa Instans in einer Fassung des XIII. Jahrhunderts aus der Universitätsbibliothek Erlangen: Text und Kommentar als Beitrag zur Pflanzen- und Drogenkunde des Mittelalters.'' Mathematisch-naturwissenschaftliche Dissertation, Berlin 1939 (A. Preilipper, Hamburg 1939), S. 100–101.</ref> bekanntgemachte Rosenwasser ist eine wichtige Zutat von bestimmten [[Marzipan]]sorten und wird auch zur Aromatisierung anderer Speisen vor allem in der [[Arabische Küche|arabischen]], [[Indische Küche|indischen]], [[Persische Küche|iranischen]] und [[Französische Küche|französischen Küche]] verwendet. Rosenwasser fand auch Verwendung zur Verfälschung Duftdroge [[Ambra]].<ref>[[Otto Beßler]]: ''Prinzipien der Drogenkunde im Mittelalter. Aussage und Inhalt des Circa instans und Mainzer Gart.'' Mathematisch-naturwissenschaftliche Habilitationsschrift, Halle an der Saale 1959, S. 127.</ref> Eine aufwändigere Variante des in Indien beliebten Joghurtgetränks ''[[lassi]]'' [लस्सी] ist das mit etwas Rosenwasser aromatisierte ''gulabi lassi'' [गुलाबी लस्सी]. Rosenwasser findet auch Verwendung bei der Herstellung von [[Kosmetik]]-Produkten, vor allem für die [[Hautpflege]]. Eine mit Rosenwasser aromatisierte [[Türkische Küche|türkische]] Süßspeise, die vorwiegend während des Fastenmonats [[Ramadan]] angeboten wird, ist [[Güllaç]].


In Iran erfolgt die Herstellung traditionell durch Kochen der von Mai bis Juni gesammelten Rosenblüten in Kupferkesseln und Auffangen des über ein Rohrsystem geleiteten Dampfes in wassergekühlte Kupferkannen, aus denen das halbfeste Rosenöl abgeschöpft wird.<ref>Sina Vodjani, Gabriele von Kröcher: ''Zarathustra.'' Membran International, Hamburg 2006, ISBN 978-3-86562-739-1, S. 188–189.</ref>
In Iran erfolgt die Herstellung traditionell durch Kochen der von Mai bis Juni gesammelten Rosenblüten in Kupferkesseln und Auffangen des über ein Rohrsystem geleiteten Dampfes in wassergekühlte Kupferkannen, aus denen das halbfeste Rosenöl abgeschöpft wird.<ref>Sina Vodjani, Gabriele von Kröcher: ''Zarathustra.'' Membran International, Hamburg 2006, ISBN 978-3-86562-739-1, S. 188–189.</ref>

Aktuelle Version vom 11. November 2024, 17:13 Uhr

Rosa centifolia
Rosa damascena

Rosenwasser ist ein ätherisches Wasser der Rose oder Rosa centifolia, aber auch der Heckenrose (Rosa canina), das bei der Destillation von Rosenöl aus Rosenblüten anfällt. Es wird auch Rosen-Hydrolat genannt. Die Duftwirkung von Rosenwasser ist dem 2-Phenylethanol zu verdanken.[1]

Im Mittelalter verstand man unter Rosenwasser (lateinisch aqua rosarum) wahrscheinlich sowohl einen Absud als auch (später) ein alkoholisches Destillat.[2] Das bereits im Mittelalter hergestellte[3] und (etwa mit dem Circa instans um 1150)[4] bekanntgemachte Rosenwasser ist eine wichtige Zutat von bestimmten Marzipansorten und wird auch zur Aromatisierung anderer Speisen vor allem in der arabischen, indischen, iranischen und französischen Küche verwendet. Rosenwasser fand auch Verwendung zur Verfälschung Duftdroge Ambra.[5] Eine aufwändigere Variante des in Indien beliebten Joghurtgetränks lassi [लस्सी] ist das mit etwas Rosenwasser aromatisierte gulabi lassi [गुलाबी लस्सी]. Rosenwasser findet auch Verwendung bei der Herstellung von Kosmetik-Produkten, vor allem für die Hautpflege. Eine mit Rosenwasser aromatisierte türkische Süßspeise, die vorwiegend während des Fastenmonats Ramadan angeboten wird, ist Güllaç.

In Iran erfolgt die Herstellung traditionell durch Kochen der von Mai bis Juni gesammelten Rosenblüten in Kupferkesseln und Auffangen des über ein Rohrsystem geleiteten Dampfes in wassergekühlte Kupferkannen, aus denen das halbfeste Rosenöl abgeschöpft wird.[6]

Echtes Rosenwasser, das ein stark verdünntes[7] Destillat aus Rosenblütenblättern ist, darf nicht mit einem Auszug (Mazerat) aus Rosenblüten verwechselt werden. Dieser Auszug kann selbst hergestellt werden, indem duftende Blütenblätter mit destilliertem Wasser an einem warmen Ort für einige Tage ziehen, anschließend ausgepresst werden und die Flüssigkeit schließlich abgeseiht wird, wobei aus Gründen der Haltbarkeit noch reiner Alkohol zugesetzt werden sollte.

Aus Rosenwasser, Orangen- und Granatapfelsaft wird auch ein alkoholfreier Champagner-Ersatz hergestellt. Dieser wird unter anderem bei Motorsportveranstaltungen in den arabischen Ländern anstelle von Champagner verspritzt.[8]

Hersteller-Regionen

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Weitere Hersteller finden sich im Libanon und in der Türkei.

Commons: Rosenwasser – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Gernot Katzer: Rose (Rosa damascena Miller). 16. Juni 2003, abgerufen am 1. Dezember 2012: „Alles über die Rose (Rosa damascena Miller) [Pflanzenteil, Familie, Aroma, Chemie, Herkunft, Etymologie]“.
  2. Matthias Kreienkamp: Das St. Georgener Rezeptar. Ein alemannisches Arzneibuch des 14. Jahrhunderts aus dem Karlsruher Kodex St. Georgen 73, Teil II: Kommentar (A) und textkritischer Vergleich, Medizinische Dissertation Würzburg 1992, S. 101.
  3. Helmut Arntz: Weinbrenner. Die Geschichte vom Geist des Weines. Seewald, Stuttgart 1975, S. 16 f. und 209–211.
  4. Hans Wölfel: Das Arzneidrogenbuch Circa Instans in einer Fassung des XIII. Jahrhunderts aus der Universitätsbibliothek Erlangen: Text und Kommentar als Beitrag zur Pflanzen- und Drogenkunde des Mittelalters. Mathematisch-naturwissenschaftliche Dissertation, Berlin 1939 (A. Preilipper, Hamburg 1939), S. 100–101.
  5. Otto Beßler: Prinzipien der Drogenkunde im Mittelalter. Aussage und Inhalt des Circa instans und Mainzer Gart. Mathematisch-naturwissenschaftliche Habilitationsschrift, Halle an der Saale 1959, S. 127.
  6. Sina Vodjani, Gabriele von Kröcher: Zarathustra. Membran International, Hamburg 2006, ISBN 978-3-86562-739-1, S. 188–189.
  7. Horst Fey: Wässer. In: Drogistisches Praktikum (= Die Neue Fachbuchreihe (Für Drogistische Ausbildung). Band 8–9), Vieweg+Teubner, Wiesbaden 1955, S. 134. doi:10.1007/978-3-663-05527-3_17.
  8. Rosenwasser statt Champagner. In: FAZ vom 1. April 2004, abgerufen am 3. Dezember 2011.