„Michael Richter (Dialogregisseur)“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K Tippfehler korrigiert
K Leben und Wirken: Literaturangaben leicht verbessert, ISBN-13 erst ab 2007
 
Zeile 2: Zeile 2:


== Leben und Wirken ==
== Leben und Wirken ==
Michael Richter ist der Sohn der [[Schauspieler]]in Eva Richter, geb. Basch. Seine Halbgeschwister sind der als Schauspieler, [[Synchronsprecher]] und [[Moderator (Gesprächsleiter)|Moderator]] tätige [[Ilja Richter]], die als Synchronsprecherin bekannte [[Janina Richter]] sowie Marina Richter.<ref name=":0" /> Den Namen von Richters leiblichem Vater wollte seine Mutter zeitlebens nicht nennen. Michael erhielt später den Nachnamen seines Stiefvaters Georg Richter. Eva Richter versuchte ihre Kinder in der Nachkriegszeit als Darsteller an Theatern in [[Berlin]] zu etablieren, so auch Michael Richter, der jedoch, wie sich Ilja Richter später erinnerte, bei seinem ersten Bühnenauftritt verstummte. Eine Karriere als Schauspieler wurde daher nicht weiter verfolgt.<ref>{{Literatur |Autor=Viola Roggenkamp |Titel=Tu mir eine Liebe – Meine Mamme. Jüdische Frauen und Männer in Deutschland sprechen von ihrer Mutter |Verlag=Jüdische Presse |Ort=Berlin |Datum=2002 |Seiten=90ff}}</ref> Über Richters weiteren Werdegang ist nur wenig bekannt. Seine Arbeit im Bereich des Dialogbuchschreibens und der Synchronregie begann vermutlich, neben Matthias Müntfering und [[Hans-Jürgen Dittberner]], als ein Hauptverantwortlicher für Synchronarbeiten bei der Berliner Legard Synchron. Später arbeitete er vorwiegend bei der ebenfalls in Berlin ansässigen [[Deutsche Synchron|Deutschen Synchron]].
Michael Richter ist der Sohn der [[Schauspieler]]in Eva Richter, geb. Basch. Seine Halbgeschwister sind der als Schauspieler, [[Synchronsprecher]] und [[Moderator (Gesprächsleiter)|Moderator]] tätige [[Ilja Richter]], die als Synchronsprecherin bekannte [[Janina Richter]] sowie Marina Richter.<ref name=":0" /> Den Namen von Richters leiblichem Vater wollte seine Mutter zeitlebens nicht nennen. Michael erhielt später den Nachnamen seines Stiefvaters Georg Richter. Eva Richter versuchte ihre Kinder in der Nachkriegszeit als Darsteller an Theatern in [[Berlin]] zu etablieren, so auch Michael Richter, der jedoch, wie sich Ilja Richter später erinnerte, bei seinem ersten Bühnenauftritt verstummte. Eine Karriere als Schauspieler wurde daher nicht weiter verfolgt.<ref>{{Literatur |Autor=Viola Roggenkamp |Titel=Tu mir eine Liebe – Meine Mamme. Jüdische Frauen und Männer in Deutschland sprechen von ihrer Mutter |Verlag=Jüdische Presse |Ort=Berlin |ISBN=3-935097-07-7 |Datum=2002 |Seiten=90 ff}}</ref> Über Richters weiteren Werdegang ist nur wenig bekannt. Seine Arbeit im Bereich des Dialogbuchschreibens und der Synchronregie begann vermutlich, neben Matthias Müntfering und [[Hans-Jürgen Dittberner]], als ein Hauptverantwortlicher für Synchronarbeiten bei der Berliner Legard Synchron. Später arbeitete er vorwiegend bei der ebenfalls in Berlin ansässigen [[Deutsche Synchron|Deutschen Synchron]].


Neben [[Rainer Brandt (Schauspieler)|Rainer Brandt]] und [[Karlheinz Brunnemann]] zählte Richter von den 1970er bis in die 1990er Jahre hinein im Bereich der [[Synchronisation (Film)|Film- und Fernsehsynchronisation]] zu den Verantwortlichen, die in ihrer Arbeit an den deutschen [[Dialogbuch|Dialogbüchern]] öfter das sogenannte ''[[Schnodderdeutsch]]'' gebrauchten. Während der Arbeit an der Synchronisation wurden dabei Sprachwitze teils derber und überspitzter, frei in die [[deutsche Sprache]] übertragen oder auch humoristisch oder kommentierende Dialogzeilen dort eingebaut, wo sie im [[Originalton]] nicht zu finden waren. Richter betreute häufiger die deutschen Fassungen amerikanischer, italienischer und französischer [[B-Movie]]s, [[Filmkomödie]]n oder komödiantisch angehauchter [[Abenteuerfilm]]e.<ref>{{Literatur |Titel=SYNCHRON |Hrsg=Cornelia Julius |Sammelwerk=Theater anders |Verlag=Verlag Medien & Kultur |Ort=Nürnberg |Datum=1979 |ISBN=9783882400113 |Seiten=21}}</ref>
Neben [[Rainer Brandt (Schauspieler)|Rainer Brandt]] und [[Karlheinz Brunnemann]] zählte Richter von den 1970er bis in die 1990er Jahre hinein im Bereich der [[Synchronisation (Film)|Film- und Fernsehsynchronisation]] zu den Verantwortlichen, die in ihrer Arbeit an den deutschen [[Dialogbuch|Dialogbüchern]] öfter das sogenannte ''[[Schnodderdeutsch]]'' gebrauchten. Während der Arbeit an der Synchronisation wurden dabei Sprachwitze teils derber und überspitzter, frei in die [[deutsche Sprache]] übertragen oder auch humoristisch oder kommentierende Dialogzeilen dort eingebaut, wo sie im [[Originalton]] nicht zu finden waren. Richter betreute häufiger die deutschen Fassungen amerikanischer, italienischer und französischer [[B-Movie]]s, [[Filmkomödie]]n oder komödiantisch angehauchter [[Abenteuerfilm]]e.<ref>{{Literatur |Titel=SYNCHRON |Hrsg=Cornelia Julius |Sammelwerk=Theater anders |Verlag=Verlag Medien & Kultur |Ort=Nürnberg |Datum=1979 |ISBN=3-88240-011-0 |Seiten=21}}</ref>


Zu seinen bekanntesten Arbeiten als Dialogbuchautor und Dialogregisseur zählen ''Das Söldnerkommando'' von 1981<ref>{{Synchronkartei|film|18791|Das Söldnerkommando|Abruf=2020-04-23}}</ref> und die erste deutsche Synchronfassung des französischen Spielfilms ''[[Die Besucher (1993)|Die Besucher]]'' von 1993.<ref>{{Synchronkartei|film|9068|Die Besucher|Abruf=2020-04-23}}</ref> Er zeichnete auch für die deutsche Lokalisierung einiger Fernsehserien verantwortlich, so schrieb er die Dialogbücher für ''[[Polizeirevier Hill Street]]'' (1981–1987),<ref>{{Synchronkartei|serie|2548|Polizeirevier Hill Street|Abruf=2020-04-23}}</ref> führte unter anderem Dialogregie bei ''[[Remington Steele]]'' (1982–1987)<ref>{{Synchronkartei|serie|2672|Remington Steele|Abruf=2020-04-23}}</ref> und war bei der ersten deutschen Fassung von ''[[Starsky & Hutch (Fernsehserie)|Starsky & Hutch]]'' (1975–1979) für Buch und Regie verantwortlich.<ref>{{Synchronkartei|serie|3118|Starsky und Hutch|Abruf=2020-04-23}}</ref>
Zu seinen bekanntesten Arbeiten als Dialogbuchautor und Dialogregisseur zählen ''Das Söldnerkommando'' von 1981<ref>{{Synchronkartei|film|18791|Das Söldnerkommando|Abruf=2020-04-23}}</ref> und die erste deutsche Synchronfassung des französischen Spielfilms ''[[Die Besucher (1993)|Die Besucher]]'' von 1993.<ref>{{Synchronkartei|film|9068|Die Besucher|Abruf=2020-04-23}}</ref> Er zeichnete auch für die deutsche Lokalisierung einiger Fernsehserien verantwortlich, so schrieb er die Dialogbücher für ''[[Polizeirevier Hill Street]]'' (1981–1987),<ref>{{Synchronkartei|serie|2548|Polizeirevier Hill Street|Abruf=2020-04-23}}</ref> führte unter anderem Dialogregie bei ''[[Remington Steele]]'' (1982–1987)<ref>{{Synchronkartei|serie|2672|Remington Steele|Abruf=2020-04-23}}</ref> und war bei der ersten deutschen Fassung von ''[[Starsky & Hutch (Fernsehserie)|Starsky & Hutch]]'' (1975–1979) für Buch und Regie verantwortlich.<ref>{{Synchronkartei|serie|3118|Starsky und Hutch|Abruf=2020-04-23}}</ref>
Zeile 12: Zeile 12:
Michael Richter war mit der deutschen Synchronsprecherin [[Karin Buchholz]] verheiratet, die er während der gemeinsamen Arbeit kennenlernte.<ref>{{Internetquelle |autor=Johanna Ewald |url=https://www.morgenpost.de/berlin/leute/article207104845/Ein-Besuch-bei-der-Stimme-von-Helen-Mirren-und-Tilda-Swinton.html |titel=Ein Besuch bei der Stimme von Helen Mirren und Tilda Swinton |werk=Berliner Morgenpost |hrsg=Berliner Morgenpost GmbH |datum=2016-03-01 |abruf=2020-04-23}}</ref><ref>{{Synchronkartei|sprecher|94/2|Karin Buchholz|Abruf=2020-10-26}}</ref>
Michael Richter war mit der deutschen Synchronsprecherin [[Karin Buchholz]] verheiratet, die er während der gemeinsamen Arbeit kennenlernte.<ref>{{Internetquelle |autor=Johanna Ewald |url=https://www.morgenpost.de/berlin/leute/article207104845/Ein-Besuch-bei-der-Stimme-von-Helen-Mirren-und-Tilda-Swinton.html |titel=Ein Besuch bei der Stimme von Helen Mirren und Tilda Swinton |werk=Berliner Morgenpost |hrsg=Berliner Morgenpost GmbH |datum=2016-03-01 |abruf=2020-04-23}}</ref><ref>{{Synchronkartei|sprecher|94/2|Karin Buchholz|Abruf=2020-10-26}}</ref>


Michael Richter ist nicht mehr in der Synchronbranche tätig und lebt nicht mehr in Deutschland.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.youtube.com/watch?v=KqDjoa_l8QM |titel=Stefan Fredrich - Interview mit der Stimme von Jim Carrey, John Turturro, Jar Jar Binks |sprache=de-DE |abruf=2023-11-16}}</ref>
Michael Richter ist nicht mehr in der Synchronbranche tätig und lebt nicht mehr in Deutschland.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.youtube.com/watch?v=KqDjoa_l8QM |titel=Stefan Fredrich - Interview mit der Stimme von Jim Carrey, John Turturro, Jar Jar Binks |sprache=de |abruf=2023-11-16}}</ref>


== Arbeiten als Dialogbuchautor und -regisseur (Auswahl) ==
== Arbeiten als Dialogbuchautor und -regisseur (Auswahl) ==

Aktuelle Version vom 18. November 2024, 18:46 Uhr

Michael Richter (* 1942[1]) ist ein ehemaliger deutscher Dialogbuchautor und Dialogregisseur.

Leben und Wirken

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Michael Richter ist der Sohn der Schauspielerin Eva Richter, geb. Basch. Seine Halbgeschwister sind der als Schauspieler, Synchronsprecher und Moderator tätige Ilja Richter, die als Synchronsprecherin bekannte Janina Richter sowie Marina Richter.[1] Den Namen von Richters leiblichem Vater wollte seine Mutter zeitlebens nicht nennen. Michael erhielt später den Nachnamen seines Stiefvaters Georg Richter. Eva Richter versuchte ihre Kinder in der Nachkriegszeit als Darsteller an Theatern in Berlin zu etablieren, so auch Michael Richter, der jedoch, wie sich Ilja Richter später erinnerte, bei seinem ersten Bühnenauftritt verstummte. Eine Karriere als Schauspieler wurde daher nicht weiter verfolgt.[2] Über Richters weiteren Werdegang ist nur wenig bekannt. Seine Arbeit im Bereich des Dialogbuchschreibens und der Synchronregie begann vermutlich, neben Matthias Müntfering und Hans-Jürgen Dittberner, als ein Hauptverantwortlicher für Synchronarbeiten bei der Berliner Legard Synchron. Später arbeitete er vorwiegend bei der ebenfalls in Berlin ansässigen Deutschen Synchron.

Neben Rainer Brandt und Karlheinz Brunnemann zählte Richter von den 1970er bis in die 1990er Jahre hinein im Bereich der Film- und Fernsehsynchronisation zu den Verantwortlichen, die in ihrer Arbeit an den deutschen Dialogbüchern öfter das sogenannte Schnodderdeutsch gebrauchten. Während der Arbeit an der Synchronisation wurden dabei Sprachwitze teils derber und überspitzter, frei in die deutsche Sprache übertragen oder auch humoristisch oder kommentierende Dialogzeilen dort eingebaut, wo sie im Originalton nicht zu finden waren. Richter betreute häufiger die deutschen Fassungen amerikanischer, italienischer und französischer B-Movies, Filmkomödien oder komödiantisch angehauchter Abenteuerfilme.[3]

Zu seinen bekanntesten Arbeiten als Dialogbuchautor und Dialogregisseur zählen Das Söldnerkommando von 1981[4] und die erste deutsche Synchronfassung des französischen Spielfilms Die Besucher von 1993.[5] Er zeichnete auch für die deutsche Lokalisierung einiger Fernsehserien verantwortlich, so schrieb er die Dialogbücher für Polizeirevier Hill Street (1981–1987),[6] führte unter anderem Dialogregie bei Remington Steele (1982–1987)[7] und war bei der ersten deutschen Fassung von Starsky & Hutch (1975–1979) für Buch und Regie verantwortlich.[8]

Während seiner Arbeit an der US-amerikanischen Komödie Ace Ventura – Ein tierischer Detektiv von 1994 besetzte Richter erstmals Stefan Fredrich auf Jim Carrey, der seitdem Carreys Stammsprecher ist.[9]

Michael Richter war mit der deutschen Synchronsprecherin Karin Buchholz verheiratet, die er während der gemeinsamen Arbeit kennenlernte.[10][11]

Michael Richter ist nicht mehr in der Synchronbranche tätig und lebt nicht mehr in Deutschland.[12]

Arbeiten als Dialogbuchautor und -regisseur (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quelle: Deutsche Synchronkartei[13]

  • Starsky & Hutch (1975–1979) [1. Synchro] – Dialogbuch und -regie
  • Der Unsichtbare (1975–1976) – Dialogregie
  • Tennisschläger und Kanonen – I Spy – (1978) – [2. Synchro] – Dialogbuch und -regie
  • Lou Grant (1977–1982) [1. Synchro] – Dialogbuch und -regie
  • Polizeirevier Hill Street (1981–1987) – Dialogbuch
  • Remington Steele (1982–1987) – Dialogregie
  • Der Traumstein (1990–1995) [Zeichentrickserie] – Dialogregie

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Ilja Richter, Harald Martenstein: Spot aus! Licht an! – Meine Story. Hoffmann und Campe, Hamburg 1999, ISBN 978-3-455-11277-1, S. 30.
  2. Viola Roggenkamp: Tu mir eine Liebe – Meine Mamme. Jüdische Frauen und Männer in Deutschland sprechen von ihrer Mutter. Jüdische Presse, Berlin 2002, ISBN 3-935097-07-7, S. 90 ff.
  3. SYNCHRON. In: Cornelia Julius (Hrsg.): Theater anders. Verlag Medien & Kultur, Nürnberg 1979, ISBN 3-88240-011-0, S. 21.
  4. Das Söldnerkommando. In: Deutsche Synchronkartei. Abgerufen am 23. April 2020.
  5. Die Besucher. In: Deutsche Synchronkartei. Abgerufen am 23. April 2020.
  6. Polizeirevier Hill Street. In: Deutsche Synchronkartei. Abgerufen am 23. April 2020.
  7. Remington Steele. In: Deutsche Synchronkartei. Abgerufen am 23. April 2020.
  8. Starsky und Hutch. In: Deutsche Synchronkartei. Abgerufen am 23. April 2020.
  9. Stefan Fredrich (Blog: Synchronsprecher persönlich). In: Die MediaPaten. Sprecheragentur Berlin, 9. März 2018, abgerufen am 23. April 2020.
  10. Johanna Ewald: Ein Besuch bei der Stimme von Helen Mirren und Tilda Swinton. In: Berliner Morgenpost. Berliner Morgenpost GmbH, 1. März 2016, abgerufen am 23. April 2020.
  11. Karin Buchholz. In: Deutsche Synchronkartei. Abgerufen am 26. Oktober 2020.
  12. Stefan Fredrich - Interview mit der Stimme von Jim Carrey, John Turturro, Jar Jar Binks. Abgerufen am 16. November 2023.
  13. Michael Richter. In: Deutsche Synchronkartei. Abgerufen am 19. August 2024.