„Bad Schwartau“ – Versionsunterschied
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* Am 6. November 1806 ziehen die preußischen Truppen unter [[Gebhard Leberecht von Blücher|Blücher]] (die sich nach der [[Schlacht bei Lübeck]] auf dem Weg nach [[Ratekau]] befinden) durch Schwartau. Ihnen folgen direkt anschließend die verfolgenden Französischen Truppen - durch diese kommt es zu [[Plünderung]]en. |
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* 1842 werden die Ämter [[Amt Kaltenhof|Kaltenhof]] und Großvogtei zum [[Amt Schwartau]] im [[Fürstentum Lübeck]] / [[Oldenburg (Land)|Großherzogtum Oldenburg]] vereinigt. |
* 1842 werden die Ämter [[Amt Kaltenhof|Kaltenhof]] und Großvogtei zum [[Amt Schwartau]] im [[Fürstentum Lübeck]] / [[Oldenburg (Land)|Großherzogtum Oldenburg]] vereinigt. |
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* Am 1. November 1859 erhielt Schwartau (durch die neue [[Oldenburg (Land)|Oldenburger]] Gemeindeordnung) den Status einer [[Flecken (Ort)|Flecken]]gemeinde. |
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* 1864 wurde - im Vorfeld des [[Deutsch-Dänischer Krieg|Deutsch-Dänischen Krieges]] - der Schwartauer Schlagbaum von preußischen Truppen zerstört und damit die Neutralität des [[Oldenburg (Land)|Großherzogtums Oldenburg]] verletzt ("[[Erstürmung des Schwartauer Schlagbaumes]]"). |
* 1864 wurde - im Vorfeld des [[Deutsch-Dänischer Krieg|Deutsch-Dänischen Krieges]] - der Schwartauer Schlagbaum von preußischen Truppen zerstört und damit die Neutralität des [[Oldenburg (Land)|Großherzogtums Oldenburg]] verletzt ("[[Erstürmung des Schwartauer Schlagbaumes]]"). |
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Version vom 21. März 2008, 19:07 Uhr
Wappen | Deutschlandkarte |
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Hilfe zu Karten | |
Basisdaten | |
Bundesland: | Schleswig-Holstein |
Kreis: | Ostholstein |
Höhe: | 8 m ü. NHN |
Fläche: | 18,39 km2 |
Einwohner: | 19.794 (31. Dez. 2006) |
Bevölkerungsdichte: | 1076 Einwohner je km2 |
Postleitzahl: | 23611 |
Vorwahl: | 0451 |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 55 004 |
LOCODE: | DE BSU |
NUTS: | DEF08 |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Markt 15 23611 Bad Schwartau |
Website: | www.bad-schwartau.de |
Bürgermeister: | Gerd Schuberth |
Lage der Stadt Bad Schwartau im Kreis Ostholstein | |
Bad Schwartau ist eine Stadt im Kreis Ostholstein in Schleswig-Holstein (Deutschland).
Bad Schwartau, weltweit als 'Marmeladenstadt' bekannt, ist ein staatlich anerkanntes Jodsole- und Moorheilbad. Die Stadt liegt am Fluss Schwartau (von dem der Ortsname übernommen ist) unmittelbar nordwestlich angrenzend an Lübeck und bildet mit diesem eine Agglomeration.
Nachbargemeinden
Ortsteile
Bad Schwartau ist gemäß Hauptsatzung der Stadt Bad Schwartau in fünf Ortsteile gegliedert:
- Cleverbrück
- Groß Parin
- Kaltenhof
- Rensefeld
- Schwartau
Geschichte
Der Ortsname geht auf den wendischen Namen des Flusses Schwartau zurück, der als „die Schlängelnde“ gedeutet wird. Damit wird Bezug auf den sehr gewundenen Unterlauf des Flusses vor der viel später erfolgten Begradigung genommen.
- 1177 wird der heutige Ortsteil Rensefeld erstmals in einer Urkunde erwähnt.
- 1215 wird die bischöfliche Mühle Schwartau Molendinium szwartowe in einem Dokument genannt.
- 1258 richtet der Lübecker Bischof ein Siechenhaus ("Domus leprosum") (siehe Schwartauer Siechenhaus) für Leprakranke in der Nähe der heutigen Georgskapelle ein. Dieses wurde im 15. Jahrhundert - nach dem Abklingen der Lepra ("Aussatz") - in ein Alten- und später Armenhaus umgewandelt
- 1280 gründet der Lübecker Bischof Burkhard von Serkem den Wirtschaftshof Kaltenhof außerhalb der Stadt Lübeck an der Schwartau.
- Um 1640 wird der das dort entstandene bischöfliche Amt Kaltenhof nach Schwartau verlegt, das sich zum Marktflecken entwickelt.
- vom 20.-31. Dezember 1712 (im Großen Nordischen Krieg) richtete der schwedische Befehlshaber Magnus Stenbock in Schwartau sein Hauptquartier ein
- 1742 erteilt der Fürstbischof des Fürstbistums Lübeck Adolf Friedrich Schwartau das erste Marktprivileg für den Montag und Dienstag vor Johanni (24. Juni)
- 1763 wird das Marktprivileg auf zwei Tage vor Michaeli (29. September) erweitert
- Am 6. November 1806 ziehen die preußischen Truppen unter Blücher (die sich nach der Schlacht bei Lübeck auf dem Weg nach Ratekau befinden) durch Schwartau. Ihnen folgen direkt anschließend die verfolgenden Französischen Truppen - durch diese kommt es zu Plünderungen.
- 1842 werden die Ämter Kaltenhof und Großvogtei zum Amt Schwartau im Fürstentum Lübeck / Großherzogtum Oldenburg vereinigt.
- Am 1. November 1859 erhielt Schwartau (durch die neue Oldenburger Gemeindeordnung) den Status einer Fleckengemeinde.
- 1864 wurde - im Vorfeld des Deutsch-Dänischen Krieges - der Schwartauer Schlagbaum von preußischen Truppen zerstört und damit die Neutralität des Großherzogtums Oldenburg verletzt ("Erstürmung des Schwartauer Schlagbaumes").
- Vor 1900: Mit der Industrialisierung und der einhergehenden Luftverschmutzung in den Großstädten entwickelte sich Schwartau schon vor 1900 als Luftkurort, womit die lange Tradition als Kur- und Heilort beginnt.
- 1895 wird die erste Solequelle mit hohem Jodgehalt entdeckt.
- 1912 erhält Schwartau das Stadtrecht.
- 1913 wird Schwartau Bad.
- 1934 werden die Dörfer Rensefeld, Groß Parin und Cleve der aufgelösten Gemeinde Rensefeld eingemeindet.
- 1937 geht Schwartau mit dem Kreis Eutin aufgrund des Groß-Hamburg-Gesetzes vom Herzogtum Oldenburg auf die preußische Provinz Schleswig-Holstein über.
- 1970 wird Bad Schwartau im Rahmen Kreisgebietsreform ein Teil des Kreises Ostholstein
Einwohnerentwicklung
historisch:
- 1912 - ca. 4.000
- 1934 - ca. 7.000 (nach den erfolgten Eingemeindungen)
(jeweils zum 31. Dezember)
Mit dem Zuzug nach Ende des Zweiten Weltkrieges verdoppelt sich die Einwohnerzahl.
- 1998 - 20.211
- 1999 - 20.026
- 2000 - 20.098
- 2001 - 20.120
- 2002 - 20.095
- 2003 - 19.901
- 2004 - 19.728
- 2007(Nov)20.010
Politik
Wappen
Blasonierung: „Gespalten und halbgeteilt. Rechts in Silber ein schwarzer Schrägrechtswellenbalken, links oben in Blau ein goldenes, an den verdickten Enden einfach gekerbtes Steckkreuz, links unten in Gold zwei rote Balken.“[1]
Das Wappen wurde 1948 genehmigt. Der Wellenbalken stellt den Fluss Schwartau dar. Das Kreuz entstammt dem Wappen des früheren Bistums Lübeck und die Balken dem Wappen des früheren Großherzogtums Oldenburg (Land).
Fahne
Seit 1961 hat Bad Schwartau eine Fahne. Diese zeigt die schwarze Wellenlinie der Schwartau von oben links nach unten rechts sowie im linken unteren Viertel das rote Steckkreuz auf weißem Grund.
Partnerschaften und Patenschaften
Städtepartnerschaften gibt es mit folgenden Städten:
- Villemoisson sur Orge, Frankreich
- Czaplinek, ehemals Tempelburg (Pommern)/ Polen
- Bad Doberan, (Mecklenburg-Vorpommern)
Die Stadt hat die Patenschaft für die 4. Kompanie des Panzeraufklärungsbataillons 6 der Bundeswehr in Eutin übernommen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bad Schwartau trägt den Beinamen "Das Jodsole- und Moorheilbad des Nordens". Mit einem Jodidgehalt von 6,36 mg/l verfügt der Ort über eine der stärksten Jodsolequellen Norddeutschlands. Die Schwartauer Sole empfiehlt sich u.a. bei: degenrativen und entzündlichen Krankheiten der Bewegungsorgane, verschiedenen Frauenleiden und nach Operationen am Bewegungsapparat.
Die Stadt liegt vor den Toren Lübecks und in der Reichweite zu Ostsee (Lübecker Bucht) und Holsteinischer Schweiz umgeben von Wald und Autobahn.
Aussichtspunkt & Wanderung
- Einen guten Überblick gewinnt man von der Bismarcksäule auf dem Pariner Berg - nahe dem (bzw. im) Ortsteil Groß Parin.
- Für Spaziergänge und Wanderungen bietet sich der Kurpark mit dem Kurparksee und der Riesebusch (ein Wald) an.
Gebäude
Sehenswert sind die beiden ältesten Gebäude der Stadt
- Kirche St. Fabian in Rensefeld aus dem 13. Jahrhundert
- Georgskapelle von 1508
sowie das im Stil der Neorenaissance errichtete Amtsgericht Bad Schwartau
Kunst im öffentlichen Raum, Skulpturen
- Die Lesende - auf dem Marktplatz vor der Bücherei
- Brunnen mit der Plastik "Im Spiel der Wellen“ von Prof. Paul Peterich (* 1864 Schwartau, † 1937 Rotterdam) auf dem Marktplatz (Reproduktion der 1942 eingeschmolzenen Originalplastik)
Denkmale und Gedenksteine
- Björnsenplatz: unbehauener Naturstein mit der Aufschrift: Hindenburg 02.10.1917
- Björnsenplatz: aufgerichteter Granitquader mit der Aufschrift: Dem Gründer der Villenkolonie Cleverbrück J. Ferdinand Björnsen 1904.
- Kaltenhöfer Straße: eingefaßte Steinplatte mit Informationen zu Kaltenhof
- Schulstraße / Gelände der Grundschule Bad Schwartau: Gedenkstein (an den Deutsch-Französischen Krieg) mit der Jahreszahl "1871/72" neben einer Eiche
Museum
- Museum der Stadt Bad Schwartau (in der Schillerstraße)
Wirtschaft und Infrastruktur
Bad Schwartau ist vor allem durch seine Lebensmittelindustrie bekannt. Der größte Arbeitgeber sind die Schwartauer Werke.
Verkehr
Die Stadt liegt an der A 1 (Vogelfluglinie). Über mehrere Buslinien des Stadtverkehr Lübeck besteht eine Verbindung nach Lübeck, Stockelsdorf, Lübeck-Travemünde und Timmendorfer Strand. In Bad Schwartau verkehrt auch der Berlinienbus, der Schleswig-Holstein mit Berlin verbindet. Etwas außerhalb des Ortskerns liegt der Bahnhof von Bad Schwartau an den Eisenbahnlinien Kiel–Lübeck–Hamburg sowie Puttgarden/Neustadt in Holstein–Lübeck–Hamburg. Hier halten mehrere Regionalzüge im Stundentakt.
Hauptartikel:
Relikte des Kalten Krieges sind Sprengschächte im Verlauf der Kaltenhöfer Straße. Diese wurden in die Straße integriert, um die Brücke über die Schwartau im Ernstfall sprengen zu können. Es wurde ein Vordringen feindlicher Kräfte von Osten angenommen und entlang des natürlichen Hindernisses Schwartau, deren Taleinschnitten und umliegender Feuchtgebiete einige Brücken über die Schwartau mit Sprengschächten ausgestattet.
Bildung
- Allgemeinbildende Schulen:
- Grund- und Hauptschulen:
- GS Cleverbrück , Cleverhofer Weg
- GS Bad Schwartau , Schulstraße
- GS/HS Rensefeld , Mittelstraße
- Realschule:
- Realschule Bad Schwartau , Schulstraße
- Gymnasien:
- Gymnasium Am Mühlenberg , Ludwig-Jahn-Straße
- Leibniz-Gymnasium , Lübecker Straße
- Pädagogium (priv.) , Lübecker Straße
- Grund- und Hauptschulen:
- Förderschulen
- Berufliche Schulen:
- Berufliche Schulen des Kreises Ostholstein , Außenstelle Bad Schwartau , Ludwig-Jahn-Straße
Kirchen
- evang.-lutherisch:
- Christus-Kirche , Auguststraße
- Georgskapelle, Eutinerstraße
- Kirche St. Fabian in Rensefeld, Alt-Rensefeld
- St.Martin (Cleverbrück) , Schmiedekoppel
- selbstständige ev.-luth. Kirche (SELK):
- Martin-Luther-Kirche , Kaltenhöfer Straße
- ev.-freikirchl. (Baptisten):
- Kreuzkirche , Geibelstraße
- Neuapostolische Kirche:
- Kirche am Hochkamp
- römisch-katholisch:
- Pfarrkirche Maria Königin , Geibelstraße
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Wilhelm Meyer-Schwartau, Architekt (* 1854 Schwartau; † 1935 Stettin)
- Paul Peterich (1864–1937), Bildhauer
- Gerd-Volker Schock (* 1950), Fussballtrainer
- Wolfram Kühn (* 1952), Vizeadmiral
- C. Cay Wesnigk (* 1962 Bad Schwartau), Filmemacher, Grimme-Preisträger
Persönlichkeiten die in Bad Schwartau leben und lebten
- Heinrich Harms (1861–1933), Schulgeograph
- Dr. h.c. Rudolf Carsten (1880–1954), Nutzpflanzenzüchter
- Emanuel Geibel (1815–1884) Lyriker (lebte von 1873 bis 1875 in Schwartau)
- Thomas Knorr (* 1971), Handballspieler / -trainer
- August Lüderitz (1838–1922), Kolonialpionier - Bruder, Unterhändler und Geschäftspartner von Franz Adolf Eduard Lüderitz
- Peter Purzelbaum (= Karl Alexander Pruß von Zglinitzki, Major a.D.) (1884–1957), Humorist
- Max Steen (1898–1997)
- Oswald von Studnitz (1871–1963), letzter überlebender Kapitän zur See der Kaiserlichen Marine
- Heiko Hoffmann * 1935 Stettin), Justizminister a.D.
- Sandra Völker (* 1974 Lübeck), Schwimmweltmeisterin
- Bodo Wartke (* 1977 Hamburg), Kabarettist
Quellen
- Georg Harders, Kolonialpionier August Lüderitz war Bad Schwartauer Bürger in Jahrbuch für Heimatkunde - Eutin - 1990 (Seite 182-183)
Weblinks
- Linkkatalog zum Thema Bad Schwartau bei curlie.org (ehemals DMOZ)
- Stadt Bad Schwartau