„Barbara Krupp“ – Versionsunterschied

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Aus der Ehe gingen sechs Kinder hervor: Ursula (1908-1975); Friedrich (1911-1988); Renate (* 1914); Kurt (1916-1940); Brigitte (1918-2006); Reinhild (1925-2011)<ref>[[Parte]] bei [http://waz.trauer.de/Reinhild-Huber/Trauerfall/435082.html waz] </ref>.
Aus der Ehe gingen sechs Kinder hervor: Ursula (1908-1975); Friedrich (1911-1988); Renate (* 1914); Kurt (1916-1940); Brigitte (1918-2006); Reinhild (1925-2011)<ref>[[Parte]] bei [http://waz.trauer.de/Reinhild-Huber/Trauerfall/435082.html waz] </ref>.


Die Familie lebte auf Schloß Marienthal in der Nähe von [[Eckartsberga]] in der [[Provinz Sachsen]], dem Landgut der von Wilmowskys, das seit 1893 im Besitz der Familie war und das 1910 durch den Architekten [[Paul Schultze-Naumburg]] umgebaut wurde.<ref>Angaben zur Geschichte von Schloss Marienthal beim derzeitigen Betreiber [http://www.schloss-marienthal.de/frameset.htm]</ref> Tilo bewirtschaftete das Gut, war Vorsitzender des Landbundes und unter anderem Mitglied im [[Provinziallandtag (Preußen)|Provinzial-Landtag]] der [[Provinz Sachsen]].
Die Familie lebte auf Schloß Marienthal in der Nähe von [[Eckartsberga]] in der [[Provinz Sachsen]], dem Landgut der von Wilmowskys, das seit 1893 im Besitz der Familie war und das 1910 durch den Architekten [[Paul Schultze-Naumburg]] umgebaut wurde.<ref>{{Cite web| title = Der Ursprung| publisher = schloss-marienthal.de| accessdate = 2011-06-10| url = http://www.schloss-marienthal.de/geschichte.htm}}</ref> Tilo bewirtschaftete das Gut, war Vorsitzender des Landbundes und unter anderem Mitglied im [[Provinziallandtag (Preußen)|Provinzial-Landtag]] der [[Provinz Sachsen]].


Nach dem [[Attentat vom 20. Juli 1944|Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944]] wurden Berta und Tilo von Wilmowsky von der Gestapo aufgrund von privaten und geschäftlichen Kontakten zu tatsächlichen oder vermeintlichen „Mitverschwörern“ wie [[Carl Goerdeler]], [[Johannes Popitz]], [[Ulrich von Hassell]] und Ewald Löser getrennt voneinander verhaftet und angeklagt. Barbara kam ins [[Roter Ochse|Frauengefängnis Halle]]. Eine Hausangestellte hatte die Aussage gemacht, Barbara habe am 17. Juli, also wenige Tage vor dem Attentat, gesagt: „Wenn Hitler morgen stirbt, freut sich ganz Deutschland“.<ref>Wilmowsky, rückblickend, S.222</ref> Diese Aussage wurde jedoch widerrufen. Offensichtlich war der Einfluss von [[Alfried Krupp von Bohlen und Halbach]] noch ausreichend, um in ihrem Fall die Nazi-Justiz zu stoppen, sie wurde vor Weihnachten entlassen und in dem Prozess wegen [[Wehrkraftzersetzung]] im Januar 1945 freigesprochen. Auch Tilo konnte keine direkte Beteiligung am Attentat nachgewiesen werden. Dennoch wurde er ins [[KZ Ravensbrück]] überstellt. Er überlebte den Todesmarsch von dort nach Schwerin. Sohn Kurt fiel im Krieg.
Nach dem [[Attentat vom 20. Juli 1944|Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944]] wurden Berta und Tilo von Wilmowsky von der Gestapo aufgrund von privaten und geschäftlichen Kontakten zu tatsächlichen oder vermeintlichen „Mitverschwörern“ wie [[Carl Goerdeler]], [[Johannes Popitz]], [[Ulrich von Hassell]] und Ewald Löser getrennt voneinander verhaftet und angeklagt. Barbara kam ins [[Roter Ochse|Frauengefängnis Halle]]. Eine Hausangestellte hatte die Aussage gemacht, Barbara habe am 17. Juli, also wenige Tage vor dem Attentat, gesagt: „Wenn Hitler morgen stirbt, freut sich ganz Deutschland“.<ref>Wilmowsky, rückblickend, S.222</ref> Diese Aussage wurde jedoch widerrufen. Offensichtlich war der Einfluss von [[Alfried Krupp von Bohlen und Halbach]] noch ausreichend, um in ihrem Fall die Nazi-Justiz zu stoppen, sie wurde vor Weihnachten entlassen und in dem Prozess wegen [[Wehrkraftzersetzung]] im Januar 1945 freigesprochen. Auch Tilo konnte keine direkte Beteiligung am Attentat nachgewiesen werden. Dennoch wurde er ins [[KZ Ravensbrück]] überstellt. Er überlebte den Todesmarsch von dort nach Schwerin. Sohn Kurt fiel im Krieg.

Version vom 11. Juni 2011, 00:01 Uhr

Barbara und Tilo von Wilmowsky, um 1907

Barbara Krupp, verheiratete von Wilmowsky (* 25. September 1887 auf der Villa Hügel in Essen; † 30. September 1972 in Essen-Bredeney) war die jüngere Schwester von Bertha Krupp von Bohlen und Halbach.

Leben

Barbara Krupp war die Tochter des Essener Industriellen Friedrich Alfred Krupp und der Margarethe Krupp, geborene Freiin von Ende. Sie verbrachte ihre Jugend auf der von ihrem Großvater, dem Stahlindustriellen Alfred Krupp, erbauten Villa Hügel in Essen.

Am 7. Mai 1907 heiratete sie in der Villa Hügel Tilo Freiherr von Wilmowsky, einen Verwaltungsjuristen und Sohn des Oberpräsidenten von Schleswig-Holstein und ehemaligen Chefs der Reichskanzlei Kurt von Wilmowsky.

Aus der Ehe gingen sechs Kinder hervor: Ursula (1908-1975); Friedrich (1911-1988); Renate (* 1914); Kurt (1916-1940); Brigitte (1918-2006); Reinhild (1925-2011)[1].

Die Familie lebte auf Schloß Marienthal in der Nähe von Eckartsberga in der Provinz Sachsen, dem Landgut der von Wilmowskys, das seit 1893 im Besitz der Familie war und das 1910 durch den Architekten Paul Schultze-Naumburg umgebaut wurde.[2] Tilo bewirtschaftete das Gut, war Vorsitzender des Landbundes und unter anderem Mitglied im Provinzial-Landtag der Provinz Sachsen.

Nach dem Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 wurden Berta und Tilo von Wilmowsky von der Gestapo aufgrund von privaten und geschäftlichen Kontakten zu tatsächlichen oder vermeintlichen „Mitverschwörern“ wie Carl Goerdeler, Johannes Popitz, Ulrich von Hassell und Ewald Löser getrennt voneinander verhaftet und angeklagt. Barbara kam ins Frauengefängnis Halle. Eine Hausangestellte hatte die Aussage gemacht, Barbara habe am 17. Juli, also wenige Tage vor dem Attentat, gesagt: „Wenn Hitler morgen stirbt, freut sich ganz Deutschland“.[3] Diese Aussage wurde jedoch widerrufen. Offensichtlich war der Einfluss von Alfried Krupp von Bohlen und Halbach noch ausreichend, um in ihrem Fall die Nazi-Justiz zu stoppen, sie wurde vor Weihnachten entlassen und in dem Prozess wegen Wehrkraftzersetzung im Januar 1945 freigesprochen. Auch Tilo konnte keine direkte Beteiligung am Attentat nachgewiesen werden. Dennoch wurde er ins KZ Ravensbrück überstellt. Er überlebte den Todesmarsch von dort nach Schwerin. Sohn Kurt fiel im Krieg.

Grab auf dem Friedhof Bredeney in Essen

Nach Kriegsende versuchte das Ehepaar zunächst das Gut Marienthal zu halten, nachdem aber die Region von den Amerikanern an die sowjetischen Besatzung übergeben wurde, stieg der politische Druck enorm an, sodass sie im Zuge der Bodenreform aufgrund der Größe des landwirtschaftlichen Gutes von über 100 Hektar enteignet und vertrieben wurden. Sie kamen zunächst im Waldgut Buchenau bei Bad Hersfeld unter. Später lebten sie in einem großzügig umgebauten ehemaligen Torhüterhaus auf dem Hügelpark in Essen. Barbara Krupp war die letzte „Krupp“[4] und das letzte Familienmitglied, das auf dem nun für kulturelle Zwecke genutzten Hügel lebte.

Ihr Mann hatte bis 1943 einen Aufsichtsratsposten bei der Fried. Krupp AG. inne und gehörte auch nach dem Krieg dem Krupp-Direktorium an. Bis zu seinem Tode hatte er einen Sitz im Familienrat.

Ehrungen

In Magdeburg war 1911 die Barbarastraße nach ihr benannt worden; heute: Louis-Braille-Straße. In Magdeburg befanden sich die zu Krupp gehörenden Gruson-Werke.

Literatur

  • Tilo von Wilmowsky, Rückblickend möchte ich sagen... an der Schwelle des 150jährigen Krupp-Jubiläums. Landwirtschafts-Verlag, Münster-Hiltrup 1990. Erstmaliger Nachdruck der Ausgabe von 1961. ISBN 3-7843-1331-0

Einzelnachweise

  1. Parte bei waz
  2. Der Ursprung. schloss-marienthal.de, abgerufen am 10. Juni 2011.
  3. Wilmowsky, rückblickend, S.222
  4. Alfried war wie sein Vater durch Wilhelm II. zu dem Namen „Krupp von Bohlen und Halbach“ gekommen, der Sohn Arndt von Bohlen und Halbach trug den Namen „Krupp“ schon nicht mehr.