Bunker Ulmenwall

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Der Bunker Ulmenwall ist seit 1956 eine soziokulturelle Bildungs- und Musikveranstaltungsstätte in Bielefeld, die „durch ein avanciertes Konzertprogramm mit improvisierter Musik“ auch überregional bekannt ist.[1]

Als soziokulturelles Zentrum liegt sein Schwerpunkt auf jazz- und popmusikalischer Jugendarbeit, die sich auch an Schulen und Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit richten; dafür erhält er seine Förderung aus dem Sozialetat der Stadt. Mit Jazz- und anderen Konzerten wird versucht, die Jugendlichen an verschiedene Genres aktueller Musik heranzuführen. Hier sind beispielsweise das Globe Unity Orchestra, Barre Phillips, Elliott Sharp ebenso wie Albert Mangelsdorff, Julia Hülsmann oder Grace Kelly aufgetreten. Im Programm wechseln Kinder- und Jugendprojekte wie Rookie-Session oder Music School Live Playing mit regulären Konzerten ab, die teilweise auch vom Westdeutschen Rundfunk aufgenommen und gesendet werden.

Geschichte

Der gepanzerte Keller wurde 1939 als Sanitätsbunker am Fuß des Bielefelder Sparrenbergs gegen drohende Luftangriffe errichtet. Nach dem Krieg teilten sich Jugendgruppen wie Die Falken, Pfadfinder, CVJM mit dem Puppenspieler Helmut Selje das Bauwerk. Ab 1956 etablierte sich die Bielefelder Jazzszene in den Kellerräumen am Ulmenwall. Jazzbandbälle, die das Jugendamt hier mit dem Bunker Jazzclub veranstaltete, erhielten guten Zulauf. 1961 wurde der Bunker als Studenten-Clubraum, kombiniert mit Jazzkeller und dem Puppentheater, neu eröffnet. Der Bunker Ulmenwall wurde zwischen 1956 und 1996 vom Jugendamt der Stadt Bielefeld organisiert und dann in die Trägerschaft des Bunker Ulmenwall e.V. übergeben.

Konflikt um die Weiterführung des Zentrums

Da Bielefeld sparen muss, um nicht unter das Haushaltssicherungsgesetz zu kommen und die Finanzautonomie zu verlieren, steht seit Anfang 2013 der städtische Leistungsvertrag mit dem Trägerverein zur Disposition.[2] Die Arbeit des Bunker Ulmenwall soll möglicherweise auf das Veranstalten von Konzerten beschränkt werden; damit müsste er sein musikpädagogisches Konzept und den Status als sozio-kulturelles Zentrum aufgeben. Noch ist dieser auch überregional anerkannt; so erhält der Bunker bis 2015 vom Land Nordrhein-Westfalen Gelder für die „Nachwuchsförderung im Spannungsfeld von Jazz und Jugendkultur.“[1]

Einzelnachweise

  1. a b Reinhard Köchl/Martin Laurentius, Die Kunst des Spagats: Der Jazzthing-Spielstätten-Report. Jazzthing 4/5 2013, S. 42-46
  2. Bielefelder Bunker Ulmenwall droht das Aus Neue Westfälische, 19. Februar 2013

Koordinaten: 52° 0′ 57,7″ N, 8° 31′ 54,1″ O